10.07.2013, 11:58
10.07.2013, 13:36
Zwei der Geräte aus hadieho's riesiger Sammlung (vorwiegend Hitachi) waren jetzt bei uns auf dem Tisch, die ich Euch nicht vorenthalten wollte, weil sie etwas wirklich Besonderes sind.
Zuerst das Kassettendeck D-3500 von 1975. Es ist noch eines von den Topladern - jedoch das erste echte 3-Kopf-Gerät, was ich in dieser Kategorie gesehen habe, vom Sony TC-177SD einmal abgesehen. Der mechanische Aufbau dieser Sorte Geräte (Toplader allgemein) ist ohenhin schon bemerkenswert, da wurde noch wirklich auf Langlebigkeit geachtet! In diesem Gerät befindet sich ein großer Motor, der alles antreibt und deshalb während des Betriebes mit einem Ventilator gekühlt wird. Nach dem Öffnen schaute ich auf zwei Ventilatoren, huch! - wozu das denn? Die Antwort ergab sich nach kurzem Nachdenken: um für alle Länder gerüstet zu sein, wurde der Synchronläufer mit zwei Pulleys ausgestattet - einer für 50 Hz, der andere für 60 Hz - und jeder hat einen Ventilator auf dem Rücken. Damit dieser zweite Pulley immer dort ist, wo er unter Umständen benötigt wird, hat man den zweiten einfach daneben geschraubt - genial einfach und so fürsorglich!
Der Rücklauf funktionierte nicht mehr (eine allgemeine Krankheit bei den älteren Hitachi-Kassettendecks), denn die Mechanik ist wirklich exorbitant aufwändig konstruiert, weil man (aus welchem Grunde auch immer) unbedingt mit einem einzigen Motor auskommen wollte.
In diesem Fall war ein Kunststoffhaken, wie im Bild im Vordergrund zwei zu sehen sind, abgebrochen und die dazugehörende Feder irgendwie abhanden gekommen. Den fehlenden Haken habe ich, durch die Schwungmasse hindurch (!), mit einer Schraube ersetzt, wobei natürlich zuvor ein winziges kleines Loch zu bohren ist, wohinein man anschließend die Schraube dreht.
Die schwarze Schraube hält nun die Feder und sorgt wieder für Rücklauf. Allgemein sind die Kupplungen an diesen Laufwerken schon arg abgenutzt, was sich meist in sehr schwachem Rücklauf äußert.
Hier ein Einblick in das geöffnete Gerät von unten.
Um die Köpfe leicht reinigen zu können, hat Hitachi eine kleine Klappe installiert, die den Zugang sehr vereinfacht.
Das Gerät von aussen. Es gibt ein Mischpult mit langen Schiebepotentiometern (100mm), große, beleuchtete VU-Meter und große Druckknöpfe für Bandsorte, Dolby und Hinterbandkontrolle. Sehr übersichtlich das Ganze.
Hier die VU-Meter aus der Nähe.
Eine Besonderheit stellt die Einmessmöglichkeit des Aufsprechpegels dar, wie Hitachi das an seinen Decks gelöst hat - dort D.C.CS genannt. Mit Hilfe eines eingebauten 400Hz-Generators wird ein Messton auf das Band aufgezeichnet und mit den beiden silbernen Knöpfen kann hinter Band exakt auf den vor Band-Pegel eingestellt werden - mit jeder beliebigen Kassette. Sehr hilfreich. Die BIAS (Vormagnetisierung) ist allerdings nicht einstellbar.
Der abschließende Blick von hinten zeigt eine weitere Hitachi-Besonderheit: der Ausgang ist abschaltbar - keine Ahnung wozu das dienen soll, ist aber an allen Hitachi-Decks der 70er Jahre vorhanden.
Ich muss immer wieder feststellen, dass der Hersteller Hitachi viele, viele Dinge einfach völlig anders gelöst hat, als alle anderen Hersteller in Japan dies zu dieser Zeit getan haben. Dadurch fallen die Geräte dieser Marke immer wieder auf. Auch die Qualität dieser Marke wird von den meisten stark unterschätzt, aber wir wollen das hier nicht weiter betrachten, sonst steigen am Ende bloß wieder die Preise bei ebay...
Ein weiterer Vertreter von Hitachi ist dieser Receiver, der mal so ganz anders aussieht. Dieses Modell SR-6100 stammt von 1977 und musste sich im Katalog gegen seine Brüder SR-302, 502, 603, 703, 803 und 903 durchsetzen. Zusätzlich gab es noch einen SR-4410 mit vier Wellenbereichen. Der SR-6100 ist völlig anders als man Receiver bis dahin kannte: Skala - gibt es nicht, Drehkondensator - ist nicht vorhanden, AM-Bereich - wozu denn?, Senderwahl - da genügt ein kleiner Knopf. Im Prinzip ist der 6100 ein Verstärker mit einem angebauten FM-Empfangsteil. Allerdings stehen hier sechs Stationstasten im Vordergrund, manuelle Einstellung geht auch, aber nur auf einer winzigen Skala im Halbkreis wird angezeigt, welche Frequenz gerade empfangen wird. Aber mal Hand auf's Herz, wer sucht schon ständig neue Sender? Normalerweise hat man seine Lieblingstationen und geht nur selten auf die Pirsch, oder? Also ist die Anordnung nur logisch. Das Gerät leistet zweimal 30 Watt sinus (genügt für die allermeisten Zwecke völlig), wiegt rund 8 kg und kostet damals rund 800,- DM.
Dafür steckt eine Menge ordentlicher Technik in diesem Gerät. Hinten ist das Empfangsteil angeordnet, in der Mitte das große Kühlblech mit den TO-3-Transistoren, vorne das Verstärkerteil. vorn oben rechts ist das Bedienteil für die Einstellung der Stationstasten zu erkennen, dies steckt im Betrieb unter einer Klappe. Links ist das Netzteil zu sehen, welches doch etwas schwachbrüstig ausgelegt war. Die Siebelkos waren doch etwas klein und es waren nur zwei.
Hier ist ein Bild von hadieho, welches er vor rund anderthalb Jahren mal hier im Forum eingestellt hat. Dort sieht man noch die Originalkondensatoren (ganz links in schwarz). Die hatten 2.200µF. Wir haben dort nunmehr vier Stück eingebaut (die Platine bietet diese Möglichkeit!) mit jeweils 4.700µF, woraus sich eine Gesamtkapazität von knapp 10.000µF je Spannung ergibt, also eine Steigerung um ein Vielfaches - was man im Bass nun auch sehr gut hören kann. Klingt gar nicht mehr nach einem kleinen Gerät...
So schaut der Gute von aussen aus, eigentlich eine kleine Schönheit, wenn man sich die Zeit nimmt, ihn zu beachten.
Hier noch die oben angebrachte Klappe, die die Einstellmöglichkeiten der Stationstasten verbirgt.
Das FM-Teil, welches hervorragend empfängt, ist über die beleuchtete winzig kleine Skala und zwei Leuchtdioden für TUNED und STEREO zu bedienen. Geht ganz wunderbar, allerdings nur bis 104 MHz - offenbar war das Gerät nur für Europa gedacht, denn höhere Frequenzen waren damals in Europa noch nicht frei gegeben.
Dafür spricht auch die Auslegung der Anschlussbuchsen, die ausschließlich in DIN ausgeführt sind.
Beide Geräte sind aus meiner Sicht kleine Juwele, die man nur gewillt sein muss, sich näher anzuschauen. Dann erkennt man das Besondere an Ihnen...
Zuerst das Kassettendeck D-3500 von 1975. Es ist noch eines von den Topladern - jedoch das erste echte 3-Kopf-Gerät, was ich in dieser Kategorie gesehen habe, vom Sony TC-177SD einmal abgesehen. Der mechanische Aufbau dieser Sorte Geräte (Toplader allgemein) ist ohenhin schon bemerkenswert, da wurde noch wirklich auf Langlebigkeit geachtet! In diesem Gerät befindet sich ein großer Motor, der alles antreibt und deshalb während des Betriebes mit einem Ventilator gekühlt wird. Nach dem Öffnen schaute ich auf zwei Ventilatoren, huch! - wozu das denn? Die Antwort ergab sich nach kurzem Nachdenken: um für alle Länder gerüstet zu sein, wurde der Synchronläufer mit zwei Pulleys ausgestattet - einer für 50 Hz, der andere für 60 Hz - und jeder hat einen Ventilator auf dem Rücken. Damit dieser zweite Pulley immer dort ist, wo er unter Umständen benötigt wird, hat man den zweiten einfach daneben geschraubt - genial einfach und so fürsorglich!
Der Rücklauf funktionierte nicht mehr (eine allgemeine Krankheit bei den älteren Hitachi-Kassettendecks), denn die Mechanik ist wirklich exorbitant aufwändig konstruiert, weil man (aus welchem Grunde auch immer) unbedingt mit einem einzigen Motor auskommen wollte.
In diesem Fall war ein Kunststoffhaken, wie im Bild im Vordergrund zwei zu sehen sind, abgebrochen und die dazugehörende Feder irgendwie abhanden gekommen. Den fehlenden Haken habe ich, durch die Schwungmasse hindurch (!), mit einer Schraube ersetzt, wobei natürlich zuvor ein winziges kleines Loch zu bohren ist, wohinein man anschließend die Schraube dreht.
Die schwarze Schraube hält nun die Feder und sorgt wieder für Rücklauf. Allgemein sind die Kupplungen an diesen Laufwerken schon arg abgenutzt, was sich meist in sehr schwachem Rücklauf äußert.
Hier ein Einblick in das geöffnete Gerät von unten.
Um die Köpfe leicht reinigen zu können, hat Hitachi eine kleine Klappe installiert, die den Zugang sehr vereinfacht.
Das Gerät von aussen. Es gibt ein Mischpult mit langen Schiebepotentiometern (100mm), große, beleuchtete VU-Meter und große Druckknöpfe für Bandsorte, Dolby und Hinterbandkontrolle. Sehr übersichtlich das Ganze.
Hier die VU-Meter aus der Nähe.
Eine Besonderheit stellt die Einmessmöglichkeit des Aufsprechpegels dar, wie Hitachi das an seinen Decks gelöst hat - dort D.C.CS genannt. Mit Hilfe eines eingebauten 400Hz-Generators wird ein Messton auf das Band aufgezeichnet und mit den beiden silbernen Knöpfen kann hinter Band exakt auf den vor Band-Pegel eingestellt werden - mit jeder beliebigen Kassette. Sehr hilfreich. Die BIAS (Vormagnetisierung) ist allerdings nicht einstellbar.
Der abschließende Blick von hinten zeigt eine weitere Hitachi-Besonderheit: der Ausgang ist abschaltbar - keine Ahnung wozu das dienen soll, ist aber an allen Hitachi-Decks der 70er Jahre vorhanden.
Ich muss immer wieder feststellen, dass der Hersteller Hitachi viele, viele Dinge einfach völlig anders gelöst hat, als alle anderen Hersteller in Japan dies zu dieser Zeit getan haben. Dadurch fallen die Geräte dieser Marke immer wieder auf. Auch die Qualität dieser Marke wird von den meisten stark unterschätzt, aber wir wollen das hier nicht weiter betrachten, sonst steigen am Ende bloß wieder die Preise bei ebay...
Ein weiterer Vertreter von Hitachi ist dieser Receiver, der mal so ganz anders aussieht. Dieses Modell SR-6100 stammt von 1977 und musste sich im Katalog gegen seine Brüder SR-302, 502, 603, 703, 803 und 903 durchsetzen. Zusätzlich gab es noch einen SR-4410 mit vier Wellenbereichen. Der SR-6100 ist völlig anders als man Receiver bis dahin kannte: Skala - gibt es nicht, Drehkondensator - ist nicht vorhanden, AM-Bereich - wozu denn?, Senderwahl - da genügt ein kleiner Knopf. Im Prinzip ist der 6100 ein Verstärker mit einem angebauten FM-Empfangsteil. Allerdings stehen hier sechs Stationstasten im Vordergrund, manuelle Einstellung geht auch, aber nur auf einer winzigen Skala im Halbkreis wird angezeigt, welche Frequenz gerade empfangen wird. Aber mal Hand auf's Herz, wer sucht schon ständig neue Sender? Normalerweise hat man seine Lieblingstationen und geht nur selten auf die Pirsch, oder? Also ist die Anordnung nur logisch. Das Gerät leistet zweimal 30 Watt sinus (genügt für die allermeisten Zwecke völlig), wiegt rund 8 kg und kostet damals rund 800,- DM.
Dafür steckt eine Menge ordentlicher Technik in diesem Gerät. Hinten ist das Empfangsteil angeordnet, in der Mitte das große Kühlblech mit den TO-3-Transistoren, vorne das Verstärkerteil. vorn oben rechts ist das Bedienteil für die Einstellung der Stationstasten zu erkennen, dies steckt im Betrieb unter einer Klappe. Links ist das Netzteil zu sehen, welches doch etwas schwachbrüstig ausgelegt war. Die Siebelkos waren doch etwas klein und es waren nur zwei.
Hier ist ein Bild von hadieho, welches er vor rund anderthalb Jahren mal hier im Forum eingestellt hat. Dort sieht man noch die Originalkondensatoren (ganz links in schwarz). Die hatten 2.200µF. Wir haben dort nunmehr vier Stück eingebaut (die Platine bietet diese Möglichkeit!) mit jeweils 4.700µF, woraus sich eine Gesamtkapazität von knapp 10.000µF je Spannung ergibt, also eine Steigerung um ein Vielfaches - was man im Bass nun auch sehr gut hören kann. Klingt gar nicht mehr nach einem kleinen Gerät...
So schaut der Gute von aussen aus, eigentlich eine kleine Schönheit, wenn man sich die Zeit nimmt, ihn zu beachten.
Hier noch die oben angebrachte Klappe, die die Einstellmöglichkeiten der Stationstasten verbirgt.
Das FM-Teil, welches hervorragend empfängt, ist über die beleuchtete winzig kleine Skala und zwei Leuchtdioden für TUNED und STEREO zu bedienen. Geht ganz wunderbar, allerdings nur bis 104 MHz - offenbar war das Gerät nur für Europa gedacht, denn höhere Frequenzen waren damals in Europa noch nicht frei gegeben.
Dafür spricht auch die Auslegung der Anschlussbuchsen, die ausschließlich in DIN ausgeführt sind.
Beide Geräte sind aus meiner Sicht kleine Juwele, die man nur gewillt sein muss, sich näher anzuschauen. Dann erkennt man das Besondere an Ihnen...
10.07.2013, 13:59
Sehr schöne Geräte. Besonders das Tape ist eine Augenweide. Glückwunsch an den Besitzer und vielen Dank für die Vorstellung.
Kimi
10.07.2013, 14:12
Ich muss sagen, der Receiver hat es mir irgendwie angetan !
Allein die Stationstasten und die Fase am unteren Teil der Front - sehr toll
Allein die Stationstasten und die Fase am unteren Teil der Front - sehr toll
10.07.2013, 15:55
(07.07.2013, 10:47)ringostarr0 schrieb: [ -> ]Der Plattenspieler sieht jetzt genau so aus wie ich ihn mir vorgestellt habe, ist ein echter Hingucker geworden und hört sich klasse an
Das wäre jetzt meine Frage gewesen. Hat sich der Umbau in irgendeiner Form auf den Klang ausgewirkt?
10.07.2013, 17:01
Soweit ich das beurteilen kann, hat sich das nicht auf den Klang ausgewirkt, aber da das Auge mithört ist es jedes mal eine Freude Platten auf dem Plattenspieler abzuspielen.
Kann auch sein, dass ich nicht so ein Gehör habe wie andere, ich habe noch einen ProJect Dreher mit dem gleichen System wie am Sansui, auch da höre ich keinen Unterschied.
Kann auch sein, dass ich nicht so ein Gehör habe wie andere, ich habe noch einen ProJect Dreher mit dem gleichen System wie am Sansui, auch da höre ich keinen Unterschied.
10.07.2013, 21:35
Bericht wieder sehr genossen. Danke für`s Zeigen und die vielen Informationen. Für ein Gerät aus dem Jahr 1977 war der SR-6100 "designtechnisch" meines Erachtens seiner Zeit voraus. Abgesehen von der analogen FM-Frequenzanzeige könnte er auch locker 20 Jahre jünger sein. Wie hat er sich denn im Vergleich zu seinen herkömmlich gestalteten Brüdern mit klassisch schöner Tuning-Skala verkauft? Weiß da jemand etwas? Angesichts deiner Beschreibungen, Armin, hatte er wohl eher den Status eines Exoten.
Den SR-6100 hatte ich jedenfalls auch noch nicht gesehen; ein wirklich tolles Teil!
Glückwunsch, hadieho
Freundlichen Gruß
Holger
Den SR-6100 hatte ich jedenfalls auch noch nicht gesehen; ein wirklich tolles Teil!
Glückwunsch, hadieho
Freundlichen Gruß
Holger
10.07.2013, 21:35
Die Materialschlacht bei dem Tape ist ja gigantisch zu dem was ich da eigentlich erwartet habe.
Da sind viele Gimmicks zu entdecken, die mir ohne die ausführliche Beschreibung hier nie und nimmer aufgefallen wären. Schade nur, daß im Laufwerk doch soviel Kunststoff steckt. Das hätte man damals bestimmt besser "designen" können.
Grüße
Wernsen
Da sind viele Gimmicks zu entdecken, die mir ohne die ausführliche Beschreibung hier nie und nimmer aufgefallen wären. Schade nur, daß im Laufwerk doch soviel Kunststoff steckt. Das hätte man damals bestimmt besser "designen" können.
Grüße
Wernsen
15.07.2013, 00:11
(09.07.2013, 19:55)ringostarr0 schrieb: [ -> ]Hallo,
nachdem die Prinzessin gestern neue Schuhe bekam, durfte Sie heute unter die Haube
Habe die Haube heute 2,5 Stunden lang poliert und ich denke der Plattenspieler ist damit zum Blickfang der Musikanlage geworden.
Viele Grüße
Erwin
Moin Erwin, womit hast Du den Deckel denn poliert?
Gruss Uwe
15.07.2013, 05:55
Hallo Uwe,
zum Polieren habe ich Acryl- und Plexiglas-Polierpaste von Rot Weiss benutzt.
Gruß
Erwin
zum Polieren habe ich Acryl- und Plexiglas-Polierpaste von Rot Weiss benutzt.
Gruß
Erwin
15.07.2013, 11:44
Nochmal zu dem Sansui Plattendreher! Sehr schön geworden!
Was ich nur nicht verstehe (auch wenn es praktisch erscheint), weshalb man bei diesem Dreher an der Geräterückseite Chinchstecker verbaut hat, obwohl Plattenspieler grundsätzlich niedrige Pegel abgeben und damit unnötige Ubergangswiderstände eingebaut hat oder hat dieser einen integrierten Vorverstärker?
Was ich nur nicht verstehe (auch wenn es praktisch erscheint), weshalb man bei diesem Dreher an der Geräterückseite Chinchstecker verbaut hat, obwohl Plattenspieler grundsätzlich niedrige Pegel abgeben und damit unnötige Ubergangswiderstände eingebaut hat oder hat dieser einen integrierten Vorverstärker?
15.07.2013, 12:32
Er hat keinen eingebauten Vorverstärker, der Übergangswiderstand spielt keine Rolle, da hier so gut wie keine Leistung fließt.
17.07.2013, 14:48
Warum hat dies sonst kein anderer Hersteller mit seperaten Chinchbuchsen ausgeführt?
Kann mir nicht vorstellen, dass dies nur Kostengetrieben war?
Kann mir nicht vorstellen, dass dies nur Kostengetrieben war?
17.07.2013, 15:39
Es gibt und gab Hersteller die Plattenspieler mit Buchsen anstatt Phonokabel herstell(t)en.
17.07.2013, 16:10
Mein Technics SL-1100 hat auch von Haus aus Cinchbuchsen und keine Kabel. Er hat sogar je eine Schraube für Erde und Masse, die aber aber gebrückt sind. Den Sinn verstehe ich auch nicht ganz...
Grundsätzlich wünschte ich mir mehr Dreher mit Cinch Buchsen, weil ein Kabelwechsel nicht immer so schmerzfrei ist wie bei den Dual. Letztens musste ich das Kabel eines Thorens TD 318 wechseln wegen Kabelbruchs. Hat mich eine gute Weile beschäftigt, weil sogar der Tonarm demontiert werden musste um an die Lötpunkte zu kommen
Grundsätzlich wünschte ich mir mehr Dreher mit Cinch Buchsen, weil ein Kabelwechsel nicht immer so schmerzfrei ist wie bei den Dual. Letztens musste ich das Kabel eines Thorens TD 318 wechseln wegen Kabelbruchs. Hat mich eine gute Weile beschäftigt, weil sogar der Tonarm demontiert werden musste um an die Lötpunkte zu kommen
17.07.2013, 16:12
Schonmal aufgemacht den SL 1100?? Ich hab ja den SL 110 und sofort geoeffnet und sie da, ich kann das Tonarmkabel vom PUA direkt nach aussen fuehren, ohne Cinchstecker usw.
17.07.2013, 17:32
Nee, den SL-1100 hab ich noch nicht aufgemacht. Hatte ehrlich gesagt noch keinen Grund dazu, weil er einfach fantastisch lief von Anfang an Ich hab auch wenig Motivation den EPA-110 zu tauschen... was hast du denn an deinem revidiert?
17.07.2013, 18:03
Och, da ist ja nur eine Platine drinnen und das Netzteil. Das ist alle neu. Ausserdem hab ich die Pitch Regler gereinigt. Ich such ja auch noch nen 1100er..
17.07.2013, 19:05
Hallo,
nachdem ich Forumsmitglied Contenance, der ebenfalls einen Sansui Plattenspieler SR525 restaurieren möchte, einige Tips zum Anfertigen eines Bedienfeldes gegeben habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass das Bedienfeld meines Drehers ebenfalls eine optische Aufwertung vertragen könnte. Das Bedienfeld ist im Original anthrazitfarben lackiert und sollte jetzt dem alu- bzw. silberfarbenen Aussehen von Tonarm, Plattenteller und Füßen entsprechen.
Nun musste ich mir ein neues Bedienteil anfertigen. Dazu habe ich mir ein Stück Edelstahlblech entsprechend den Originalmaßen ausgeschnitten und die Maße der Löcher für Drehzahlreglung, Stroboskoplichtfenster und On- Offschalter auf das Blech übertragen.
Anschließend habe ich die Löcher nach alter Väter Sitte mit Schlüsselfeilen ausgefeilt.
Sieht dann kurz vor Fertigstellung so aus
Danach das Ganze mit Scotchband matt gebürstet.
Jetzt musste nur noch die Beschriftung aufgebracht werden und wie es der Zufall will gibt es in der Firma in der ich beschäftigt bin eine Maschine mit der Typschilder beschriftet werden. Auf dieser Maschine wurde dann das Bedienfeld nach dem Original beschriftet.
Das Ergebnis sieht dann so aus
Anschließend habe ich mir aus einem Stück Makrolon ein Sichtfenster für das Stroboskoplicht gefräst
und in das Bedienfeld eingeklebt,hier von der Rückseite zusehen
Im fertigen Zustand sieht das Bedienfeld dann so aus
Dann das Ganze mit Tesa Photo Film Tape(doppelseitiges Tesafilm) auf die Zarge geklebt und die Knöpfe wieder aufgesteckt.
Zum Vergleich: neu neben alt
Für's Erste sollte die Renovierung des Drehers hiermit abgeschlossen sein , aber man weiß ja nie was einem noch so alles einfällt.
Viele Grüße
Erwin
nachdem ich Forumsmitglied Contenance, der ebenfalls einen Sansui Plattenspieler SR525 restaurieren möchte, einige Tips zum Anfertigen eines Bedienfeldes gegeben habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass das Bedienfeld meines Drehers ebenfalls eine optische Aufwertung vertragen könnte. Das Bedienfeld ist im Original anthrazitfarben lackiert und sollte jetzt dem alu- bzw. silberfarbenen Aussehen von Tonarm, Plattenteller und Füßen entsprechen.
Nun musste ich mir ein neues Bedienteil anfertigen. Dazu habe ich mir ein Stück Edelstahlblech entsprechend den Originalmaßen ausgeschnitten und die Maße der Löcher für Drehzahlreglung, Stroboskoplichtfenster und On- Offschalter auf das Blech übertragen.
Anschließend habe ich die Löcher nach alter Väter Sitte mit Schlüsselfeilen ausgefeilt.
Sieht dann kurz vor Fertigstellung so aus
Danach das Ganze mit Scotchband matt gebürstet.
Jetzt musste nur noch die Beschriftung aufgebracht werden und wie es der Zufall will gibt es in der Firma in der ich beschäftigt bin eine Maschine mit der Typschilder beschriftet werden. Auf dieser Maschine wurde dann das Bedienfeld nach dem Original beschriftet.
Das Ergebnis sieht dann so aus
Anschließend habe ich mir aus einem Stück Makrolon ein Sichtfenster für das Stroboskoplicht gefräst
und in das Bedienfeld eingeklebt,hier von der Rückseite zusehen
Im fertigen Zustand sieht das Bedienfeld dann so aus
Dann das Ganze mit Tesa Photo Film Tape(doppelseitiges Tesafilm) auf die Zarge geklebt und die Knöpfe wieder aufgesteckt.
Zum Vergleich: neu neben alt
Für's Erste sollte die Renovierung des Drehers hiermit abgeschlossen sein , aber man weiß ja nie was einem noch so alles einfällt.
Viele Grüße
Erwin
17.07.2013, 19:28
Genau davon habe ich gesprochen - sehr schick, da geht meine Reise auch hin!
18.07.2013, 09:20
Super Vollendung des Umbaus diesen wundervollen Plattenspielers - zwar nicht original, dafür aber ein Unikat!
Gut gemacht, Erwin!
Gut gemacht, Erwin!
19.07.2013, 18:26
So, neun Tage ohne ein Gerät vorzustellen - tut mir leid - zu viel zu tun, außerdem gab es ja noch das Tutorial über Oszilloskope hier letzten Samstag! Ab Sonntag bin ich dann mal 4 Tage in Urlaub, ab Donnerstag wieder da. Länger geht einfach nicht!
Aber nun: vor einigen Tagen hatte ich eine Yamaha-Kompaktanlage auf dem Tisch, von der ich zunächst dachte, dass diese vermutlich nicht aus dem Hause Yamaha kommt - sie kommt aber sehr wohl von dort und sie muss sich auch nicht verstecken, nur weil oben im Receiver noch ein Plattenspieler eingebaut ist. Dieses Modell wurde von Yamaha 1969 (!) auf den Markt gebracht und im Jahre 1972, als man in Deutschland aktiv wurde, war sie noch immer unverändert im Programm. Das gute Stück heißt MS-3 und kostete seinerzeit rund 1.800 DM ohne Boxen. Ich finde sie als Kompaktanlage sehr interessant, vor allem stilistisch ihrer Zeit weit voraus. Sie hat 2 mal 22 Watt Sinus an 8 Ohm und wiegt 16 kg, die Holzseitenteile sind echtholz furniert.
Nach dem Öffnen und Ausbau des Plattenspielers, der tatsächlich nur mit einem Stromstecker und zwei Cinchsteckern mit dem Receiver innen verbunden ist, fiel mir die absolute Sevicefreundlichkeit des Gerätes auf - wobei Kompaktanlagen in Technikerhirnen eigentlich sofort gegenteilige Assoziationen auslösen! Nach Entfernen von sechs Schrauben, kann man den gesamten Receiver aus dem Holzgehäuse heraus nehmen. Wunderbar!
Der herausgenommene Receiver.
Das leere Holzgehäuse.
Eingesetzt sieht das Gebilde so aus, da fehlt dann nur der Plattenspieler oben und darüber die Haube. Der Receiver brauchte, neben einer Schalterkur, neue Lampen und einen Tunerabgleich. Der Plattenspieler einenneuen Riemen - der Rest waren umfängliche Reinigungs- und Wartungsarbeiten.
Hier sitzt der Plattenspieler schon wieder an seinem angestammten Ort und spielt gerade eine Vinylscheibe ab.
Der Plattenteller wurde gereinigt und poliert, weil der alte Riemen eine häßliche Gummispur hinterlassen hatte. Links nachher, rechts vorher.
Ebenso wurde der Messingpully poliert.
Nun folgen Bilder von dem fertigen Gerät, jetzt auch mit Haube.
Der Receiver im Detail:
Und der Plattenspieler von Nahem:
Man beachte die Formgebung des Geschwindkeitenumschalters und des Tonarmlagers - für 1969 höchst futuristisch!
Hier eine Ansicht der Rückseite, wie Yamaha dies in den ersten Jahren stets machte: alle Buchsen sind dem deutschen Markt angepasst und in DIN-Norm ausgeführt.
Sehr selten, diese Anlage - für mich war es das erste Mal und es hat mir große Freude bereitet!
Aber nun: vor einigen Tagen hatte ich eine Yamaha-Kompaktanlage auf dem Tisch, von der ich zunächst dachte, dass diese vermutlich nicht aus dem Hause Yamaha kommt - sie kommt aber sehr wohl von dort und sie muss sich auch nicht verstecken, nur weil oben im Receiver noch ein Plattenspieler eingebaut ist. Dieses Modell wurde von Yamaha 1969 (!) auf den Markt gebracht und im Jahre 1972, als man in Deutschland aktiv wurde, war sie noch immer unverändert im Programm. Das gute Stück heißt MS-3 und kostete seinerzeit rund 1.800 DM ohne Boxen. Ich finde sie als Kompaktanlage sehr interessant, vor allem stilistisch ihrer Zeit weit voraus. Sie hat 2 mal 22 Watt Sinus an 8 Ohm und wiegt 16 kg, die Holzseitenteile sind echtholz furniert.
Nach dem Öffnen und Ausbau des Plattenspielers, der tatsächlich nur mit einem Stromstecker und zwei Cinchsteckern mit dem Receiver innen verbunden ist, fiel mir die absolute Sevicefreundlichkeit des Gerätes auf - wobei Kompaktanlagen in Technikerhirnen eigentlich sofort gegenteilige Assoziationen auslösen! Nach Entfernen von sechs Schrauben, kann man den gesamten Receiver aus dem Holzgehäuse heraus nehmen. Wunderbar!
Der herausgenommene Receiver.
Das leere Holzgehäuse.
Eingesetzt sieht das Gebilde so aus, da fehlt dann nur der Plattenspieler oben und darüber die Haube. Der Receiver brauchte, neben einer Schalterkur, neue Lampen und einen Tunerabgleich. Der Plattenspieler einenneuen Riemen - der Rest waren umfängliche Reinigungs- und Wartungsarbeiten.
Hier sitzt der Plattenspieler schon wieder an seinem angestammten Ort und spielt gerade eine Vinylscheibe ab.
Der Plattenteller wurde gereinigt und poliert, weil der alte Riemen eine häßliche Gummispur hinterlassen hatte. Links nachher, rechts vorher.
Ebenso wurde der Messingpully poliert.
Nun folgen Bilder von dem fertigen Gerät, jetzt auch mit Haube.
Der Receiver im Detail:
Und der Plattenspieler von Nahem:
Man beachte die Formgebung des Geschwindkeitenumschalters und des Tonarmlagers - für 1969 höchst futuristisch!
Hier eine Ansicht der Rückseite, wie Yamaha dies in den ersten Jahren stets machte: alle Buchsen sind dem deutschen Markt angepasst und in DIN-Norm ausgeführt.
Sehr selten, diese Anlage - für mich war es das erste Mal und es hat mir große Freude bereitet!
19.07.2013, 18:29
danke Armin
19.07.2013, 20:45
Das nenn ich mal ne wirklich schicke Form einer Kompaktanlage!Besonders die angewinkelte Front.
Echt klasse.
Von dem super Erhaltungszustand mal ganz abgesehen.....
Danke fürs zeigen
Echt klasse.
Von dem super Erhaltungszustand mal ganz abgesehen.....
Danke fürs zeigen
19.07.2013, 20:56
Wow, sehr eigenstaendiges Design, cooles Teil! Danke fuer die Vorstellung, Armin!