25.07.2013, 13:06
Hallo Gemeinde,
wenn es um die Beschaffung bzw. Herstellung von Ersatzteilen geht, fällt mit zunehmender Häufigkeit das Schlagwort „3D Druck“.
Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass auch Funk und Fernsehen mit einer Selbstverständlichkeit darüber berichten, als ob es um den Ausdruck von Textdokumenten geht. Die Rede ist dort oft von einigermaßen bezahlbaren Extrusionsdruckern für ABS bzw. PLA Filament, die dann auf Knopfdruck das gewünschte Teil „ausspucken“.
Der aktuelle Thread von DYLAB und das plötzliche Vorhandensein eines solchen Druckers in meiner Testumgebung hat mich nun dazu bewegt, mal zu berichten was dahinter steckt, weil auch hier der Vorschlag gemacht wurde, ein 3D Druck Fertigungsverfahren einzusetzen.
Zunächst mal etwas über die Funktionsweise von extrusionsbasierenden 3D Druckern.
Verarbeitet wird dabei z.B. ein 1,75 mm Kunststoffdraht aus ABS oder PLA, welcher von einer Rolle abgespult durch eine beheizte Düse (ca. 200 Grad) mit z.B. 0,4 mm Durchmesser gepresst wird. Am Ausgang der Düse entsteht eine 0,4 mm „Plastikwurst“, welche durch die CNC gesteuerten Antriebe in geometrischer Form auf dem darunterliegenden Arbeitstisch abgelegt wird und dort erkaltet. Gedruckt wird immer eine Lage, danach geht es eine Etage höher usw. usw. Die einzelnen Lagen müssen miteinander verschmelzen.
Hier mal ein paar Bilder für Euch:
Drucker beim Druck:
Bis es aber soweit ist bis man drucken kann, welche Vorbereitungen notwendig sind und welche Probleme entstehen können, berichte ich demnächst.
Schönen Tag erst mal.
______________________________________________________
PART 2
Hi,
wie schon erwähnt, ist der Druck nur die halbe Arbeit, der Drucker benötigt natürlich ein Programm, das ihn seine Positionen und Bahnen abfahren lässt.
Dazu muss zunächst einmal das Bauteil im CAD konstruiert werden. Dazu wird das Altteil vermessen und nachkonstruiert. Scannen bringt bei kleinen Bauteilen oft nicht die gewünschte Genauigkeit.
Hier als Beispiel mal das von DYNLAB gepostete Bauteil:
Bild von User DYNLAB
Nachkonstruiert in einem CAD-System:
Dieses virtuelle Bauteil wird anschließend in einem weiteren Rechenprozess in Scheiben geschnitten (slicing) und es werden die entsprechenden Befehle für den Drucker erzeugt. Daraus resultiert eine Textdatei, mit welcher dann letztendlich die Druckersoftware arbeitet.
Hier das gedruckte Teil, mit einer Layerdicke von 0,2 mm. Die Qualität hält sich in Grenzen, eine manuelle Nacharbeit sollte das Teil aber brauchbar machen.
Teilegröße ca. 15 x 25 mm
Ich hoffe, ich konnte aufzeigen, dass es nicht sooo einfach geht, Topteile in minutenschnelle "einfach zu drucken". Es gehört mehr dazu und der Einsatzbereich sowie die Qualität der Teile sind bei diesem extruderbasierenden Verfahren derzeit noch sehr beschränkt.
Bis später mal…
wenn es um die Beschaffung bzw. Herstellung von Ersatzteilen geht, fällt mit zunehmender Häufigkeit das Schlagwort „3D Druck“.
Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass auch Funk und Fernsehen mit einer Selbstverständlichkeit darüber berichten, als ob es um den Ausdruck von Textdokumenten geht. Die Rede ist dort oft von einigermaßen bezahlbaren Extrusionsdruckern für ABS bzw. PLA Filament, die dann auf Knopfdruck das gewünschte Teil „ausspucken“.
Der aktuelle Thread von DYLAB und das plötzliche Vorhandensein eines solchen Druckers in meiner Testumgebung hat mich nun dazu bewegt, mal zu berichten was dahinter steckt, weil auch hier der Vorschlag gemacht wurde, ein 3D Druck Fertigungsverfahren einzusetzen.
Zunächst mal etwas über die Funktionsweise von extrusionsbasierenden 3D Druckern.
Verarbeitet wird dabei z.B. ein 1,75 mm Kunststoffdraht aus ABS oder PLA, welcher von einer Rolle abgespult durch eine beheizte Düse (ca. 200 Grad) mit z.B. 0,4 mm Durchmesser gepresst wird. Am Ausgang der Düse entsteht eine 0,4 mm „Plastikwurst“, welche durch die CNC gesteuerten Antriebe in geometrischer Form auf dem darunterliegenden Arbeitstisch abgelegt wird und dort erkaltet. Gedruckt wird immer eine Lage, danach geht es eine Etage höher usw. usw. Die einzelnen Lagen müssen miteinander verschmelzen.
Hier mal ein paar Bilder für Euch:
Drucker beim Druck:
Bis es aber soweit ist bis man drucken kann, welche Vorbereitungen notwendig sind und welche Probleme entstehen können, berichte ich demnächst.
Schönen Tag erst mal.
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PART 2
Hi,
wie schon erwähnt, ist der Druck nur die halbe Arbeit, der Drucker benötigt natürlich ein Programm, das ihn seine Positionen und Bahnen abfahren lässt.
Dazu muss zunächst einmal das Bauteil im CAD konstruiert werden. Dazu wird das Altteil vermessen und nachkonstruiert. Scannen bringt bei kleinen Bauteilen oft nicht die gewünschte Genauigkeit.
Hier als Beispiel mal das von DYNLAB gepostete Bauteil:
Bild von User DYNLAB
Nachkonstruiert in einem CAD-System:
Dieses virtuelle Bauteil wird anschließend in einem weiteren Rechenprozess in Scheiben geschnitten (slicing) und es werden die entsprechenden Befehle für den Drucker erzeugt. Daraus resultiert eine Textdatei, mit welcher dann letztendlich die Druckersoftware arbeitet.
Hier das gedruckte Teil, mit einer Layerdicke von 0,2 mm. Die Qualität hält sich in Grenzen, eine manuelle Nacharbeit sollte das Teil aber brauchbar machen.
Teilegröße ca. 15 x 25 mm
Ich hoffe, ich konnte aufzeigen, dass es nicht sooo einfach geht, Topteile in minutenschnelle "einfach zu drucken". Es gehört mehr dazu und der Einsatzbereich sowie die Qualität der Teile sind bei diesem extruderbasierenden Verfahren derzeit noch sehr beschränkt.
Bis später mal…