Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Zum Monatsanfang stelle ich Euch einen Receiver von Pioneer vor, der aus der Zeit stammt, als alle Receiver immer moderner und damit immer kleiner und leider auch biliger verarbeitet wurden. Wir schrieben das Jahr 1980, die blaue Serie von Pioneer war eingeführt und hatte großen Erfolg - nur im Bereich Receiver drohte Pioneer zurück zu fallen. Durch die Einführung der Synthesizer-Tuner (keine Zeiger und kein Tuning-Rad mehr, sondern Suchlauf und digitale Frequenzanzeige - daher gerne als "Digitaltuner" betitelt) wandelte sich das Aussehen der Receiver deutlich. Pioneer bot zwei Design-Linien gleichzeitig an: den SX-3900 und den SX-D5000, in manchen Ländern (nicht in Deutschland) auch noch den großen - hier vorgestellten - SX-D7000. Symmetrisch gestaltet, links eine große ("blaue") Leistungsanzeige, rechts eine ebenso große Frequenzanzeige für das Tunerteil. Das war neu - man wollte schauen, wofür sich die Käuferschaft entschied. Wir Ihr wisst, entschied sich diese für immer kleinere, billigere, nichtssagende Gerätchen, die die Hersteller dann nach und nach alle anboten - große Receiver waren ab da Geschichte...

Zum Vergleich hier ein Bild vom SX-3900:



Hier ist er also, einer der letzten großen Receiver der Pioneer SX-D7000 mit zweimal 120 Watt sinus an 8 Ohm (rund 2 mal 300 Watt Musik an 4 Ohm) und 19,2 Kg Lebendgewicht - mit schönen, echtholzfurnieren Holzseitenteilen beinahe 60 cm breit!

Zunächst Innenfotos (wie immer):



von unten ins offene Gerät geblickt...



...dito von oben.



Fette Netztrafos, teils als Ringkern, teils als EI-Kern-Trafo - gemischt...



...die wirklich potenten Endstufen sind gesteckt und mit Kunststofftransistoren bestückt - TO3 war schon vorbei! Der in der Bildmitte sichtbare Relaisumbau ist übrigens nicht von mir, sonder war bereits vorhanden - ist aber sehr sauber ausgeführt. Weiß jemand, wer das so macht?



Ein extrem aufwändig gemachter Synthesizer-Tuner mit Extra-Frequenzzähler an der Frontplatte. Wenige Jahre später konnte man das für wenig Geld in ganz kleinen Receivern bekommen...



Das ist schon ein Mordstrumm - dieser SX-D7000!



Die Front ist klar gegliedert, nur ein Rundpoti in der Mitte (Volume/Balance), zwei beleuchtete Schiebpotis (für Bässe/Höhen), der Rest sind Drucktasten.



Links die Verstärker-Abteilung...



...in der Mitte die hübschen von innen beleuchteten Eingangswahltasten...



...und rechts die Empfangsabteilung.



Die Anschlussmöglichkeiten hinten waren enorm:

2 mal Phono MM und MC, Tuner, AUX und 2 mal TAPE, Adapter-Anschluss (z.B. für Equalizer) zusätzlich noch PRE-OUT/MAIN-IN und drei Lautsprecherpaare! Das war schon was, da gab es weit und breit kaum Konkurrenz.

Schön, dass er wieder uneingeschränkt funktioniert (der Empfänger hatte massive Probleme). Glückwunsch an den stolzen Besitzer!

Dieses blaue Pioneer Licht macht mich ganz kirre.

Irgendwie brennt sich das momentan ein und ich ärgere mich das ich vorgestern nicht beim CT-F 950 zugeschlagen habe.

Tolles Teil
Danke Armin

Fetter Bericht, fetter Reciever, fettes Dankeschön!

Vielen Dank für den Bericht. Sehr schöner Receiver.

Armin schrieb:Relaisumbau ist übrigens nicht von mir, sonder war bereits vorhanden - ist aber sehr sauber ausgeführt. Weiß jemand, wer das so macht?

Würde mich auch interessieren.

... schönes Gerät ... tolle Vorstellung!

Hätte nicht gedacht dass diese Serie so gut innen verarbeitet ist bzw. solche Monster-Trafos ect. hat

Danke fürs Zeigen Armin

Die beleuchteten Eingangswahltasten erinnern aber ein bisschen an Yamaha, oder?

(01.11.2013, 19:41)Rainer F schrieb: [ -> ]Dieses blaue Pioneer Licht macht mich ganz kirre.

Geht mir genauso. Schicker Pioneer! Danke fürs Zeigen!

Selbst nach über 30 Jahren wirkt das Design nicht alt.

falscher Post

Wenn TONE auf "on" geschaltet ist leuchten auch die Bass- und Treble-Regler.
Bei MC schaltet Phono von grün auf orange.
Man beachte das konsequente Design mit nur EINEM Knopf!

Das Exemplar scheint in einem top Zustand zu sein. Leider sind die beiden "oberen" Frontplatten aus recht dünnem Alu und schnell eingedrückt.
Ein wirklich tolles Gerät.

Schade, daß die MW-Antenne fehlt und das Kabel abgeknipst ist.
Dann wäre das Bild komplett.

Grüße

Wernsen

Heute stand mal wieder ein bisher noch nicht vorgestelltes Gerät auf Lennarts Tisch: ein Sansui AU-888 von 1969, ein Vollverstärker mit 2 mal 55 Watt Sinus an 4 Ohm (damals ganz schön viel!) und einem Gewicht von 12.6 kg. Ein wunderschönes Gerät mit tollem Klang und einem Echtholzgehäuse.



Innen wie aussen - ein wirklich hübsches Gerät, da muss man nichts verstecken (Siamac schrieb auf seiner Seite: "wie gemalt") und Lennart hat ihn wirklich wieder sehr schön hinbekommen.





Das wäre es mit Nacktbildern. Die vorderen und hinteren Abteilungen wurden bei Sansui sicherheitshalber nochmals abgeschirmt:



Erst darauf kam dann das Holzgehäuse:





Der AU-888 war seinerzeit der größte Vollverstärker im Sansui-Programm, er löste den AU-111 ab, der noch mit Röhren bestückt war. Sein kleinerer Bruder war der AU-777, der bereits von 1967 stammte und der erste Volltransistor (solid state)-Verstärker bei Sansui war. Er wurde 1970 vom kräftigeren AU-999 abgelöst. Der optisch dazu passende Tuner war der TU-666.

Nun zur Front:











Ein wirklich wundervolles Gerät. Er verfügt über mannigfaltige Anschlussmöglichkeiten (jedenfalls für 1969!):
2 mal Phono - einmal mit einstellbarer Impedanz -, 2 mal Tape, Tuner plus AUX, Vor-Endverstärker auftrennbar, dreifach Klangregelung (Bässe, Höhen, Mitten) und drei Lautsprecherpaare. Dazu kommt eine exzellente Verarbeitungsqualität.



Zum Abschluss noch die Rückseite. So ein gut erhaltenes Gerät aus dieser frühen Baureihe sieht man nicht häufig, Glückwunsch an den stolzen Besitzer!

Moin Armin, gefällt mir außerordentlich gut Dem Innenleben sieht man mMn an, dass er nicht billig war.
Danke für´s Zeigen und Glückwunsch an den Besitzer

Wunderbares Gerät, Glückwunsch dem Besitzer

Schöööön!

toller Sansui,danke Armin

(aber noch doller ist der Pio rechts oben )

Da kommt beim Restaurator und auch beim Besitzer Freude auf!

Wirklich ein Sahnestück!

Hätt ich auch gerne.....

Der Sansui ist mal richtig goil!

wow, der sieht von innen fast noch besser aus als von aussen

Danke für die Vorstellung Armin

Super Verstärker,
super Bericht und wieder
super Arbeit die da reingesteckt wurde!!!

Der Sansui hat hat alles, was man heute nocht braucht, auf den ersten Blick vermisse ich da kein Ausstattungsdetail

Grüße

Wernsen

Wow, hier gibt es ja immer wieder sehr schöne und interessante Geräte zu sehen, aber dieser Sansui ist das erste, dass eine Hätte-Ich-auch-Gerne-Reaktion in mir auslöst.

Danke für's Vorstellen!!!

Gruß, Ralf

Hallo, Armin,

ein TRAUMGERÄT , aaaaaber

ich komme mit den Daten nicht ganz nach:

der AU-777 wurde bis 1969 beworben (Sansui-Broschüre "1969 Stereo"), der AU-888 und AU-999 jeweils von 1971 bis 1973 (z. B. Broschüre "Die Anspruchsvollen von Sansui"), hierzu gab es gleichzeitig auch die passenden TU-888 und TU-999, während der TU-666 zwar auch ab 1971 (bis 1973 zusammen mit dem passenden AU-666), aber dann weiter bis 1974/75 (Broschüre "Sansuis wundervolle Stereo-Welt") beworben wurde ...

Welche Seriennummer hat denn der vorgestellte TU-888?!

Vielen DANK!