Hallo,
ein frohes (Rest-) Fest wünsche ich. Wo man doch so Zeit hat, habe ich mich auch meinem Sorgenkind zugewendet, das ich mal hier im Forum gekauft habe.
Es sollte ja nur der Spulenteller defekt gewesen sein, aber leider war zuerst der Monitorschalter völlig hinüber und musste getauscht werden - da kam definitv gar kein Ton raus -, dann hörte ich schon das Problem: Der rechte Kanal zerrt.
Naja, dachte ich, das kann ja nicht so tragisch sein und so habe ich erst einmal die Riemen, das leider auch defekte VU-Meter, den Spulenteller und das Antriebsrad getauscht, alles Mechanische eingestellt und den Multischalter gereinigt (das ist ein Öschi!). Nach ein paar weiteren Kleinigkeiten war alles so, wie ich es von früher kannte: ruhiger Gleichlauf, gutes Spulen, kaum zu hörendes Schwungrad.
Also bin ich ans Zerren gegangen - und das zerrt an mir
, dem alten Mann. Ich habe alles, was mit Verstärkung zu tun hat, durchgemessen und prophylaktisch alle Elkos und Tantals getauscht. Keine Veränderung. Dann habe ich, soweit bekannt, alle Werte erneut gemessen: nichts Auffälliges. Dann kam das Suchen nach kalten Lötstellen und das Nachlöten.
Aber auch keine Veränderung
!
Also brauche ich eine neue Idee: Es zerrt nicht nur über die internen Lautsprecher, sondern auch über die Anlage, nur rechts. Ich hoffe, dass es nicht etwa doch einer der alten Germanium TOs ist, die hat das Gerät ja reichlich.
Hat jemand eine Idee?
Gruß,
Klaus
Hallo Klaus
Das Verzerren kann viele Ursachen haben. Das müssen nicht gleich die Transistoren sein, z.B. Aufnahme/Wiedergabe Schalter, Signalumschalter, defekte Koppelkondensatoren, Arbeitspunkt verstellt usw. Du musst versuchen, den Fehler einzugrenzen.
Hast Du die Schalter gereiningt?
Ist ein Service Manual oder Schaltplan vorhanden? Wie sind Deine Kenntnisse in Elektronischen Dingen? Was hast Du an Messgeräten?
Gruß Dirk
Hallo Dirk!
Den Schaltern habe ich mich schon gewidmet. Was ich vorhin vergessen habe zu sagen, ist, dass auch gleich bei Hinterbandkontrolle während der Aufnahme die Verzerrung zu hören ist.
Ein schlechter Schaltplan (weil man nicht alles gut lesen kann) ist vorhanden. Ich habe ganz ordentliche Multimeter. Ein Oszi steht nicht zur Verfügung. Ich bin nicht gerade gut im sofortigen Erkennen, behaupte jedoch, dass ich mich, wenn auch mit Mühen, in die meiste Materie einarbeiten kann.
Ein echtes Problem des Gerätes ist der nicht gerade servicefreundliche Aufbau. Die Hauptplatine wehrt sich störrisch gegen einfache Auslötungen, sonst hätte ich da schon wenigstens die Tantals erneuert, das schadet nie, behaupte ich.
Gruß, Klaus
Ist der verzerrte Kanal auch deutlich leiser? Dann könnte einfach die Vormagnetisierung fehlen.
Wenn fast gleichlaut, ist irgendwo der Arbeitspunkt eines Transistors falsch - z.B. ruch defekten Kondensator
Transistor total hin würde auch zu Lautstärkeverlußt führen.
Das mit der Vormagnetisierung ist einfach zu überprüfen: Funktionieren denn alte Aufnahmen oder von einem Fremdgerät hergestellte?
Alte Aufnahmen oder mit meiner ASC einwandfrei gemachte sind tatsächlich leiser auf diesem Kanal.
Gruß, Klaus
Andere Aufnahmen sind aber nicht verzerrt? Nur leiser?
Dann wäre wirklich ein Oszi zur schnellen Suche ideal.
Alternativ im Wiedergabe zweig Spannungen an den Transistoren links / rechts vergleichen, um die Stelle erstmal einzugrenzen.
Eventuell funktioniert auch ein recht hochohmiger KH - aber einen kleinen Elko in Reihe schalten
und damit mal die Verstärkerstufen "abtasten". Nahe am Eingang funktioniert das natürlich nicht.
Versuche es am besten mit Spannungsvergleichen.
Okay, ich bin dann mal weg ...
Das Ergebnis ist leider sehr erfolglos: Sowas von gleiche Werte. Ich sags ja, aber ich hazze bei einem Braun Receiver auch schonmal, dass die Werte eines der Germanium TOs messtechnisch gut waren, aber er zerrte. Das waren Allerweltsteile, ich habe sie getauscht und das Zerren war weg.
Die Dinger hier sind kostbar wie Gold, hab ich schon recherchiert, daher meine Frage, on noch irgendeine Idee im Raume szeht.
Gruß, Klaus
Kenne mich mit der Kiste nicht aus, kann aber anbieten, vielleicht mal mit der Kiste nach 30880 zur oszilloskopischen Begutachtung zu kommen.
Holger, wenn du dich damit auskennst, dann wäre das eine tolle Sache, allerdings 30952. Ich habe gerade noch diese Seite hier gefunden:
http://wegavision.pytalhost.com/Uher/UherRoxaldeLuxes/. Da stehen doch Werte auf der dritten Seite. Jetzt muss ich nochmal schauen
. Mann, heute ist nicht mein Tag, der ganze Weihnachtsschmaus macht wohl mein Hirn dumpf.
Gruß, Klaus
(26.12.2013, 16:07)rossi schrieb: [ -> ]...sonst hätte ich da schon wenigstens die Tantals erneuert, das schadet nie, behaupte ich.
Aha, die ollen Tantals sind also noch drinne?!?!
Raus damit!!!
Wo liegt denn das Problem? Kannst du die Leiterplatte nicht komplett ausbauen oder liegt es an den Lötstellen? Ggfs. mit etwas höherer Temp. rangehen, aber aufpassen, daß sich die Leiterzüge nicht ablösen.
Grüße
Wernsen
Meinte nur, daß du den Verstärker hier überprüfen kannst.
Sind ca 13km von Ronnenberg nach Rethen, je nach Verkehr max. 30min. Müssen wir nur schaun, wann es terminlich paßt.
Und mit nem Sinus am Eingang zeigt der Oskar schnell, wo was zerrt.
Hast die BC154 im Verdacht? Keine anderen rauscharmen Ge-Kleinsignaltrs. mehr zu kriegen?
Je nach Schaltungskonzept könnte auch eine Umrüstung auf Silizium gehen.
Holger, das ist ja keine Entfernung und ich könnte noch was lernen (Oszi) Ich würde dein Angebot glatt annehmen und vorbeikommen. Ja, BC154, BC214, AD133 (bei mir, sonst AD150) usw.
Wernsen, man kriegt die Hauptplatine nur mit Abbau von mechanischen Teilen vom Chassis gelöst, aber sie bleibt in der Luft hängen, wenn man nicht (gefühlte) 100 Kabel ablöten will.
Mario: Da kenne ich mich dann doch nicht wirklich aus, da muss man ehrlich bleiben.
Gruß, Klaus
Ich auch nicht
In Schaltungen, die nicht auf die niedrigen Flußspannungen von Germaniumbauteilen angwiesen sind, kann man normalerweise die Transistoren durch Si-Typen ersetzen. Da gibts auch schön rauscharme in npn und pnp-Ausführung.
Aber, macht erstmal den Fehler ganz - viel Erfolg Euch beiden
Na wir pingen dich sowieso an, wenn wir nicht weiterkommen
Aber nur einen Ping
Nur ein einzelnes!
Muß mal schauen, npn-Si-Vorstufen-Trs hab ich noch lang da, ob pnp auch sind , aber da waren wohl nur KF oder KFY ...
Das ist einfach Klasse. Jetzt wird mir geholfen. Ich denke immer an diesen "Schade"-Thread. Ich würde gerne mal den "Spitzenklasse-danke-Button"-Thread aufmachen.
Gruß, Klaus
Wenn ihr dann am Löten seid, raus mit den Tantals!!!
Grüße
Wernsen
Ich weiss nicht was ihr mit Germaniumtransistoren habt? (A steht für Germanium, B für Silizium)
Die ganze Signalaufbereitung der Kopfverstärker ist durchgängig mit Silizium Kleinleistungstransistoren BC153, BC154, BC212 bestückt. (Wald und Wiesentypen) Siehe o.a. Post mit Link zum Service Manual.
Die Germaniumtypen die ich laut Schaltplan in diesem Gerät gefunden habe, sitzen im Netzteil (AC153, AUY21), im Aussteuerverstärker (AC151) und in der Endstufe (Treiber AC152/AC127, Leistungsenstufe AD150). Da Klaus aber meinte, dass es am Hochpegelausgang (also bereits vor der Endstufe) schon verzerrt ist, fallen diese Baugruppen für mich aus.
Ich tippe auf defekten Koppelkondensator oder Kondensator im Gegenkopplungszweig einer Vorverstärkerstufe. (Stichwort: Tantal).
Aber ohne Oszilloskop wird das ein langwieriges Unterfangen. Trotzdem, viel Erfolg weiterhin.
Gruß Dirk
Verzeihung
Ich äusserte meine Ge / Si - Wexelidee nur aufgrund der Aussage oben, dass da welche drin seien
Die Schaltung habe ich mir nicht angesehen.
Auf die Cs habe ich ja oben auch schon getippt. - Seltsam allerdings, wenn die Spannungen in beiden Kanälen wirklich überall gleich sein sollen