30.01.2014, 00:46
Reparatur eines Sony WM-DD III
Heute war mal wieder ein Walkman der WM-DD Reihe von Sony zu Besuch.
Sony hat in dieser Reihe den Disc Drive Antrieb eingebaut. Viele denken bei DD an Direkt Drive, aber die Schwungmasse wird nach dem Reibradprinzip angetrieben. Der Antrieb erfolgt über einen Motor, der eine gummierte Schwungmasse antreibt. Sony hatte bei diesem Walkman auch eine Magnetrutschkupplung für den Aufwickelantrieb eingebaut. Vom Klang und den Gleichlaufwerten, gehört der Sony mit zur Spitzenklasse, was ihn so beliebt, bei den Cassettenfreaks, macht. Fast alle WM-DD leiden aber an dem berühmten Klack Klack Syndrom. Für diesen Fehler ist das Steuerzahnrad verantwortlich. Über dieses Steuerzahnrad laufen alle Funktionen des Walkman, Aufwickelantrieb, Tonkopftransport und Spulen. Das Zahnrad (Zahnkranz) sitzt auf einer Stahlscheibe. Über Jahre schrumpft der Kunststoff vom Zahnkranz, die Stahlscheibe aber nicht. Dadurch reißt der Zahnkranz und ein Spalt entsteht (2-3 fehlende Zähne). Dadurch entsteht das Klack Klack Geräusch im Walkman. Oft ist es nur noch ein Zahn der das Rad mitnimmt. Dazwischen 2-3 Zähne Luft.
Im Internet gibt es zwei Reparaturanleitungen für das Zahnrad. Beide sind, meiner Meinung nach, nicht optimal. Bei der einen Anleitung wird der Durchmesser der Stahlscheibe, durch abschleifen, verringert. So schließt sich auch der Spalt am Zahnkranz. Damit wird der Durchmesser des Zahnrades aber auch kleiner und die Zähne greifen nicht mehr 100% ineinander. Mit etwas Pech ist das Zahnrad zu klein und der Walkman Schrott. In der 2. Anleitung werden die Zähne durch Epoxidharz ersetzt. Zwei unterschiedliche Materialien bei Zahnrädermechanik sind nicht gut und födern den Verschleiß. Auserdem trau ich, den Zähnen aus Epoxidharz, nicht über den Weg.
Vor einiger Zeit tauchte bei mir, der erste Walkman mit Zahnradschaden auf. Also hat man verschiedene Methoden getestet und wieder in die Ecke gehauen, Kleber ausprobiert, x mal das Zahnrad ausgebaut/eingebaut und dann hat es geklappt. Die Hoffnung das die ganze Sache mit "Bondic" einfacher wird, hat sich nicht erfüllt. Der Klebstoff ist für den Kunststoff, aus dem das Zahnrad ist, nicht geeignet.
Und heute war Nummer 8 dran. An Walkman Nummer 8, möchte ich Euch meine Methode vorstellen.
Der Sony ist ein WW-DD Quartz
Neben dem Fehler am Zahnrad, war noch mehr defekt. Schanier an der Klappe gebrochen. Rechts liegt das abgebrochene Schanier.
Dafür muste ein Blech angefertigt werden. Wurde mit Metallkleber an der Innenseite verklebt.
Am Stop-Knopf war die Verchromung abgeplatzt.
Wurde etwas ausgebessert.
Der Walkman von der Rückseite. Links sieht man den Motor mit der Schwungmasse. Der Stop-Knopf war zur Ausbesserung und fehlt auf diesem Bild.
Hier sieht man den Reibradantrieb von der Seite. Die Stellschraube ist für den Gleichlauf zuständig. Der Motor wird über ein Federsystem gegen die Schwungmasse gedrückt. Nach jedem Ein- und Ausbau des Motors, muss man an dieser Stellschraube den Gleichlauf wieder einstellen (Anpressdruck). Ein zu hoher Anpressdruck drückt bei Stillstand eine Vertiefung in den Gummi der Schwungmasse. Ein zu niedrige Druck führt zum Jaulen des Walkman.
Aus diesem Zahnrad wird ein Stück ausgeschnitten und so genau bearbeitet, um es in die Zahnlücke einzusetzen. Die Zahnräder sind aus dem gleichen Kunststoff, wie das defekte Zahnrad. Die Zahnung stimmt auch überein, mit dem Zahnrad aus dem Sony.
Danach wird das Zahnteil und das Zahnrad mit Spezialkunststoffkleber verklebt. Wenn alles optimal gepasst hat, sieht das Ergebnis so aus.
Hier sieht man den geschlossenen Spalt noch besser. Die Stahlscheibe ist an der Stelle noch zu sehen. Den Mitnehmer (links) für die Kopfsteuerung darf man nicht zu kleben. Das kleinere Zahnrad mit der Stahlscheibe (über dem großen Zahnrad), besteht aus Magnetwerkstoff und ist die Kupplung für den Aufwickel. Die Kupplug hat keine Filzscheibe, somit fast keinen Verschleiß.
Nach Funktionstest, noch den Bandlauf überprüfen.
Vor jeder Tonkopfeinstellung Pflicht.
Die Einstellung des Tonkopfes ist bei diesen Walkman ein Geduldspiel. Die Feder rechts neben den Tonkopf, zieht diesen nach oben in die Endstellung. Drückt man mit dem Schraubendreher auf die Taumelschraube, bewegt sich der Tonkopf nach unten.
Aber mit etwas Übung, ist auch das zu schaffen.
Noch Wiedergabepegel für Dolby-Einsatzpunkt einstellen.
Neues Schanier beim Zusammenbau testen.
Passt.
Fertig.
Ich hoffe, die Story über den Sony, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf
PS. Gerhard, mein Angebot gilt immer noch.
Heute war mal wieder ein Walkman der WM-DD Reihe von Sony zu Besuch.
Sony hat in dieser Reihe den Disc Drive Antrieb eingebaut. Viele denken bei DD an Direkt Drive, aber die Schwungmasse wird nach dem Reibradprinzip angetrieben. Der Antrieb erfolgt über einen Motor, der eine gummierte Schwungmasse antreibt. Sony hatte bei diesem Walkman auch eine Magnetrutschkupplung für den Aufwickelantrieb eingebaut. Vom Klang und den Gleichlaufwerten, gehört der Sony mit zur Spitzenklasse, was ihn so beliebt, bei den Cassettenfreaks, macht. Fast alle WM-DD leiden aber an dem berühmten Klack Klack Syndrom. Für diesen Fehler ist das Steuerzahnrad verantwortlich. Über dieses Steuerzahnrad laufen alle Funktionen des Walkman, Aufwickelantrieb, Tonkopftransport und Spulen. Das Zahnrad (Zahnkranz) sitzt auf einer Stahlscheibe. Über Jahre schrumpft der Kunststoff vom Zahnkranz, die Stahlscheibe aber nicht. Dadurch reißt der Zahnkranz und ein Spalt entsteht (2-3 fehlende Zähne). Dadurch entsteht das Klack Klack Geräusch im Walkman. Oft ist es nur noch ein Zahn der das Rad mitnimmt. Dazwischen 2-3 Zähne Luft.
Im Internet gibt es zwei Reparaturanleitungen für das Zahnrad. Beide sind, meiner Meinung nach, nicht optimal. Bei der einen Anleitung wird der Durchmesser der Stahlscheibe, durch abschleifen, verringert. So schließt sich auch der Spalt am Zahnkranz. Damit wird der Durchmesser des Zahnrades aber auch kleiner und die Zähne greifen nicht mehr 100% ineinander. Mit etwas Pech ist das Zahnrad zu klein und der Walkman Schrott. In der 2. Anleitung werden die Zähne durch Epoxidharz ersetzt. Zwei unterschiedliche Materialien bei Zahnrädermechanik sind nicht gut und födern den Verschleiß. Auserdem trau ich, den Zähnen aus Epoxidharz, nicht über den Weg.
Vor einiger Zeit tauchte bei mir, der erste Walkman mit Zahnradschaden auf. Also hat man verschiedene Methoden getestet und wieder in die Ecke gehauen, Kleber ausprobiert, x mal das Zahnrad ausgebaut/eingebaut und dann hat es geklappt. Die Hoffnung das die ganze Sache mit "Bondic" einfacher wird, hat sich nicht erfüllt. Der Klebstoff ist für den Kunststoff, aus dem das Zahnrad ist, nicht geeignet.
Und heute war Nummer 8 dran. An Walkman Nummer 8, möchte ich Euch meine Methode vorstellen.
Der Sony ist ein WW-DD Quartz
Neben dem Fehler am Zahnrad, war noch mehr defekt. Schanier an der Klappe gebrochen. Rechts liegt das abgebrochene Schanier.
Dafür muste ein Blech angefertigt werden. Wurde mit Metallkleber an der Innenseite verklebt.
Am Stop-Knopf war die Verchromung abgeplatzt.
Wurde etwas ausgebessert.
Der Walkman von der Rückseite. Links sieht man den Motor mit der Schwungmasse. Der Stop-Knopf war zur Ausbesserung und fehlt auf diesem Bild.
Hier sieht man den Reibradantrieb von der Seite. Die Stellschraube ist für den Gleichlauf zuständig. Der Motor wird über ein Federsystem gegen die Schwungmasse gedrückt. Nach jedem Ein- und Ausbau des Motors, muss man an dieser Stellschraube den Gleichlauf wieder einstellen (Anpressdruck). Ein zu hoher Anpressdruck drückt bei Stillstand eine Vertiefung in den Gummi der Schwungmasse. Ein zu niedrige Druck führt zum Jaulen des Walkman.
Aus diesem Zahnrad wird ein Stück ausgeschnitten und so genau bearbeitet, um es in die Zahnlücke einzusetzen. Die Zahnräder sind aus dem gleichen Kunststoff, wie das defekte Zahnrad. Die Zahnung stimmt auch überein, mit dem Zahnrad aus dem Sony.
Danach wird das Zahnteil und das Zahnrad mit Spezialkunststoffkleber verklebt. Wenn alles optimal gepasst hat, sieht das Ergebnis so aus.
Hier sieht man den geschlossenen Spalt noch besser. Die Stahlscheibe ist an der Stelle noch zu sehen. Den Mitnehmer (links) für die Kopfsteuerung darf man nicht zu kleben. Das kleinere Zahnrad mit der Stahlscheibe (über dem großen Zahnrad), besteht aus Magnetwerkstoff und ist die Kupplung für den Aufwickel. Die Kupplug hat keine Filzscheibe, somit fast keinen Verschleiß.
Nach Funktionstest, noch den Bandlauf überprüfen.
Vor jeder Tonkopfeinstellung Pflicht.
Die Einstellung des Tonkopfes ist bei diesen Walkman ein Geduldspiel. Die Feder rechts neben den Tonkopf, zieht diesen nach oben in die Endstellung. Drückt man mit dem Schraubendreher auf die Taumelschraube, bewegt sich der Tonkopf nach unten.
Aber mit etwas Übung, ist auch das zu schaffen.
Noch Wiedergabepegel für Dolby-Einsatzpunkt einstellen.
Neues Schanier beim Zusammenbau testen.
Passt.
Fertig.
Ich hoffe, die Story über den Sony, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf
PS. Gerhard, mein Angebot gilt immer noch.