(08.06.2010, 21:48)rappelbums schrieb: [ -> ]Wenn mir all das jemand in einer Sendung-mit-der-Maus-Sprache erklären könnte, wäre ich verdammt dankbar
Hallo Harald,
also mal ganz einfach in Sendung-mit-der Maus-Sprache:
ein FM-Dipol sollte idealerweise aus flachem Antennenkabel (meistens in weiss, gibt es aber auch in schwarz) bestehen, das meist 300 oder 240 Ohm hat. Die Länge des Querbalkens von dem "T" ist die eigentliche Antenne und wird durch Verlängern oder verkürzen auf eine bestimmte Wellenlänge abgestimmt. Das bedeutet, dass die Antenne die abgestimmte Frequenz am besten empfängt. Lambda Halbe für 1,50m entspricht in etwa der Mitte unseres FM-Frequenzbereiches zwischen 87,5 und 108 MHz. Der Längsbalken des "T" ist die Zuleitung und darf beliebig lang sein. Dabei ist aber zu beachten, dass ein Spannungsabfall im Kabel stattfindet, also je kürzer, desto besser.
Die Bauanleitung ist einfach: man schneide ein 150cm langes Stück Kabel ab und verbinde an jedem Ende die beiden Adern miteinander. Dann faltet man das Kabel genau in der Mitte zusammen und schneidet eine der beiden Adern genau in der Mitte auf. An diese beiden Adernenden kommt die Zuleitung aus demselben Kabelmaterial.
Fertige FM-Dipole kann man für ungefähr 2-3 Euro überall kaufen, meist ist ein Koaxstecker für 75 Ohm- Anschlüsse dran, denn kann aber einfach abschneiden und dann die beiden Adern an die an den Oldies vorhandenen 300 Ohm-Anschlüsse anklemmen.
Die bevorzugte Empfangsrichtung von Dipolen liegt immer im rechten Winkel zum Querbalken, von oben betrachtet. Also die lange Seite sollte zum Sender hin zeigen, die Sender auf die Kabelenden weisen, werden nur ganz schwach empfangen. Ebenso sollte ein Dipol möglichst hoch und ganz ausgebreitet werden für guten Empfang.
Am einfachsten kann man ihn hinten an einem Schrank oder Regal mit kleinen Nägeln oder Reißzwecken befestigen.
So, das sollte es gewesen sein!
Ach,nee - der Harald wollte ja noch die Begriffe Balun und Mehrwegeempfang erklärt haben:
Balun nennt man das Symmetrierglied, das zwischen den flachen 300 Ohm-Kabeln und den runden Koaxialkabeln mit 75 Ohm eingesetzt wird.
Es formt das symmerische Signal des Flachbandkabels in ein unsymmetrisches für ein Koaxialkabel um - oder auch anders herum. Es ist ein passiver Transformator.
Mehrwegeempfang tritt immer dann auf, wenn ein Radiosignal mehr als einmal auf eine Antenne trifft. Zum Beispiel können Flugzeuge für kurzeitigen Mehrwegeempfang sorgen, indem sie das Signal reflektieren, so dass es ein klein wenig verzögert nochmal auf die Antenne trifft. Das doppelte Signal wird als Störung im Empfänger bemerkt, weil der Empfänger nicht so recht weiß, ob der das erste oder das kurz danach empfangene Signal verstärken soll. Im englischen wird der Mehrwegeempfang auch Multipath genannt, manche Geräte haben auch eine Anzeige dafür. Schlimmer als ein Flugzeug als Störungsquelle ist z.B. ein modernes Bürohaus mit der typischen Stahl/Glas-Fassade als feststehender Reflektor. Nun kommen die Radiosignal ständig doppelt kurz hintereinander an und bringen den Empfänger ins Schwitzen. Noch schlimmer wird es in einer Großstadt, wo sich Dutzende solcher Bürohäuser befinden und der Empfänger mit etlichen Radiosignalen des gleichen Senders zu kämpfen hat. Da kann der Störanteil rasch größer sein als
das Nutzsignal. Abhilfe schafft hier nur eine stark gerichtete lange Yagi-Antenne. YAGI-Antennen sind die, die einen langen Stab in Mitte haben, mit lauter kurzen Querstäben vorne dran, die nennt man Direktoren, weiter hinten einen runden Bügel, den nennt man Dipol und hinten meist noch ein oder zwei Querstäbe, die nennt man Reflektoren. Der Yagi war übrigens ein japanischer Professor und hat diese Sorte Antennen erfunden und darum heißen sie so. Der Empfangswinkel ist umso kleiner, je länger die Antenne ist (Richtwirkung), der Frequenzbereich hängt von der Größe des Dipols ab - aber das haben wir schon gelernt.