Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

(20.07.2023, 11:30)teaxi schrieb: [ -> ]

(20.07.2023, 10:10)EvilMM schrieb: [ -> ]... Aber eine Frage: ist es normal, dass sich die Capstanwellen permanent drehen?
Gerät an: Wellen drehen, egal ob gespielt wird oder nicht.

ja!

Und Respekt zum Selbermachen!

Genau. Und daher nicht das Ölen der Capstan-Wellen-Lager vergessen.   
Geht ja auch bei geschlossenem Gerät.

Ich kam jetzt nach etwas Pause dazu, das Idler-Gummi zu wechseln. Ich hab das allerdings nicht so gemacht wie hier im Thread beschrieben - sprich: das Rad herausgenommen. Ich habs einfach mit einer Art Skalpell zerlegt. Wenn das richtig scharf ist, geht das sehr sehr gut.

Interessant an der Stelle war, wieviele Geräusche das alte wohl verursacht hat. Ich dachte vorher die Kassette quitscht, dabei wars wohl das völlig ausgehärtete Gummi.
Anschließend hab ich dann das Ölen der Capstanwellen nachgeholt und es war schon fast lächerlich wie ruhig das ganze Laufwerk auf einmal arbeitet.

Nun habe ich noch eine Frage. Ich habe auch neue Andrucksrollen bestellt. Wie werden die denn am einfachsten gewechselt?

Passt thematisch hier ganz gut, meine ich. 
Bin gerade dabei, mein aus Japan importiertes T-858 (bis auf den IR-Sensor baugleich mit dem CT-979) zu revidieren. 

Das isses:


Ein neues Riemenset samt Idler vom CT-900S liegt bereit und ist von den Maßen identisch. Außerdem wird alles gereinigt, altes Fett gegen neues ersetzt, Motorlager und Capstanlager geölt und das Gerät abgeglichen. Letzteres ist Neuland, aber ich pack' das schon... Mal sehen, wie weit ich ohne Ton-Generator und nur mit dem ollen Hameg Oszi komme.   Zumindest Meßkassetten sind vorhanden. Aber dafür gibt's ja Tricks und Kniffe. 

Aber erstmal alles auseinander nehmen. 
Und und nun ein paar Bildchen. 

Haube ab:



... und ein "Aha!":


Zum Glück sind die Riemen nur hart und spröde, aber kein Schmier von sich zersetzendem Gummi. Eben Keller- statt Dachbodenhaltung in den vergangenen Jahrzehnten. 

Und raus mit dem Laufwerk:


Und weil ich gerade dabei bin, kann der Rest auch gleich raus:


Und was ist das??? Kalte Lötstellen!   


Möglich, dass die mechanische Belastung durch Rein- und Rausstecken des Kopfhörersteckers zuviel war für die Lötstellen. Naja, dann nachlöten. Und vorher die Buchse erst einkleben, dann verlöten. 
Und dann werden auch gleich alle anderen Lötstellen der Platine sowie das Displayboard auf kalte Lötstellen gecheckt. Besser ist das. Und ein Kabel ist von einem Crimpstecker abgerissen. Mal sehen, ob ich diesen kleinen Crimpstecker aufbiegen kann, aber ich denke, ich löte das.

Morgen wird nochmal innen geputzt, also die Platine etc. vom Dreck der Jahre seit 08/1990 gereinigt.

Wohl dem der das kann ...

Ich kann nicht, aber mache es.   

Das Kopfhörer-Board sieht jetzt so aus:




Das abgerissene Kabel hat diesen Mini-Crimpstecker. Ich habe versucht, ihn aufzubiegen. Hinter der ersten Biegung war Schluss, die Crimpung für die Ummantelung konnte ich noch aufbiegen. Die für die blanken Adern nicht. Also wurde ein Teil der Ummantelung des Kabels wieder vercrimpt und der abisolierte Teil neu eingelötet. 




Die Boards mit den Tastern und das Displayboard habe ich auch mal spaßeshalber ausgebaut und inspiziert. Bis auf eine Reinigung des Displays und der Tasterleisten war hier nichts zu tun.



Jetzt sitzt alles wieder am Platz. Als nächstes folgt die Reparatur des Laufwerks.

Und weiter geht's. Heute habe ich mir das Laufwerk vorgeknöpft. Was man wie und wo machen muss, um die Riemen zu tauschen, ist hier weiter vorn im Thread und hier von AnalogBob hinreichend beschrieben. Ebenso das Thema Kassettenfach-Schließmimik.

Von mir gibt's noch ein paar Ergänzungen, die ich hier gern in Bild und Schrift zeige, weil ich selbst fast daran verzweifelt bin. Und das, obwohl ich bereits mehrere Pioneer-Reference-Laufwerke erfolgreich in den Händen hatte. 

Das Laufwerk meines T-858/CT-979 war offensichtlich im Bereich der Kassettenfach-Mimik (Thema Markierungen) von dem Verkäufer oder wem auch immer in Japan (war ja ein Import) falsch gearbeitet worden. Auch nicht unmöglich, dass ich es selbst unbemerkt verdaddelt habe. Glaube ich aber eher nicht. Egal, hierum geht's:


Fallstrick Nummer 1

Das große Zahnrad hat auf der im eingebauten Zustand nicht sichtbaren Seite eine schneckenförmige Führung (Bild 1). 



In diese Führung gehört der Zapfen dieses weißen Hebels, der durch Federkraft automatisch nach oben springt, wenn man das Zahnrad heraus genommen hat. Hier sitzt er richtig (Bild 2):


Vor dem Zusammenbau also drauf achten, dass der Zapfen in der Schnecke ist. Klingt das jetzt irgendwie anrüchig?  
Naja, macht auf jeden Fall glücklich. 




Fallstrick Nummer 2

Noch so ein durch eine Feder gespannter Hebel. Dieser schwarze Hebel hat außen eine Rolle, die vor/unter die "Steigung" des weißen Rades gehört. (Bild 3)


Bild 4


Ich hoffe, man kann das erkennen.

Hier das weiße Rad von der Seite im richtig eingebauten Zustand bei geöffnetem Fach (Bild 5). 


Steht die Markierung (das Löchlein) des Zahnrads aus Bild 1 auf 9 Uhr und hat man die anderen Punkte beachtet, dann sollte die Schließmimik des Kassettenfachs einwandfrei funktionieren und keine Sorgen machen.

Bei mir wurde ein Pioneer CT 939 MK 2 abgeliefert.

Kommentar : Stand ein paar Jahre im Keller

3 fache Riemenpest vom feinsten :





Der Ausbau des Laufwerks eine riesen Katastophe, mal von eine Schraube aber von geht auch ein bisschen versteckt - so´ne SCHEIxxxxx

VG Werner

Aber ein schönes und gutes Tapedeck!

Hallo Charlymu

Der äussere Zustand ist "KELLER".

Ich werde kein Bild zeigen, denn das beleidigt die Pioneer - Besitzer.

VG Werner

Ich habe bei meinem CT-959 jetzt mal die Spannungsversorgung von 220V auf 240V geändert, wird hier kaum erwähnt, dass das jemand macht.
Rot und Grau vertauscht und erledigt. Naja.

Noch eine Frage zu den Meßpunkten. Es steht TP. 3 bzw 4 für linken und rechten Kanal.
Ich gehe davon aus, dass eine Meßspitze ans Ende des Widerstands kommt, aber wo kommt die zweite Meßspiitze hin? an Masse irgendwo?

Hab leider beim Rec Eingang Pegelunterschied von 2dB. Playback passt wunderbar. In dem anderen Fred wurde das gekapselte Rec Poti gereinigt/geflutet?
Wollte erstmal Messungen machen, bevor ich irgendwas verstelle.

um es mir selbst zu beantworten, ja, Masse irgendwo am Gehäuse oder auf der Platine abgreifen, war ja auch zu einfach

der Eingangswiderstand vom Rec Poti hat messbar zwischen L und R größere Unterschiede, eine Reinigung des Potis hat nichts gebracht
Jetzt steht die Entscheidung an, ob ich ein anderes Poti finde oder im Signalweg den Rec Level für L und R angleiche.
Wenn die ab Werk solche L/R Kanalunterschiede haben, dann muss das ja eigentlich im Werk abgeglichen worden sein und dann ab zum Kunden.