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Grundig MA 100
#1
Moin Leute,

meine o.g. Endstufe produziert so alle 60 min ein hochfrequentes knacken in den Lautsprechern. Sowohl mit als auch ohne Musiksignal. Vom meinem Vorverstärker XV 7500 kann das nicht kommen. Erstens wurde der erst bei AudioVideum überprüft und zweitens spielt derzeit eine Denon UPO 250 vollkommen geräuschlos im Setup.

Muss also die MA100 selber sein. Hört sich wie eine immer wiederkehrende Entladung an die da in der Endstufe vor sich geht. Hat irgendjemand eine Idee was das sein könnte bzw. wie sich das Problem eingrenzen lassen könnte?

VG Martin
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#2
Hi Martin,

knallt es auf beiden Kanälen oder nur auf einem?
Damit kann man das Problem ja schonmal etwas eingrenzen.
Wurde an der MA schon irgendwas gemacht?

Das es bei Grundig knallt ist nicht neu Flenne
Liegt meistens an den Elkos/Tantals.
Gruß,
Joey

"Spaß ist, wenn man trotzdem lacht!" Drinks
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#3
Hallo Joey,

das weiss ich nicht so genau. Ich meine auf beiden bin aber nicht sicher, da das immer recht überrraschend kommt.

Elkos und Tantals tauschen wär allerdings eine Sache die ich gerade noch so hinbekommen würde. Elektronisch wär ich ansonsten ausgeschieden. Werde mir die MA100 also mal in Ruhe vornehmen.

VG Martin
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#4
Hi moin,

schau mal nach, ob dir inrgend welche Kondensatoren auffällig vorkommen- also, ob Beulen auf der Oberseite der Kondensatoren sind. Schau vor allem die Kondensatoren in den wärmer werdenden Bereichen nach (nähe Netzteil, nähe Kühlrippen der Endstufe)fallen gerne mal aus. Nach den Lötaugen würde ich auch gleich mal schauen.




Drinks
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#5
Hallo,
ich habe einige der Minis und 100mm Komponenten von Grundig. Grundig hat leider oft die Kondensatoren knapp an der Grenze betrieben. 14,8V lt. SP für einen 16V Typ o.ä.
In den Netzteilen haben Sie mit mehr Spannung vor der Stabilisierung zu kämpfen und mit mehr Wärme, da die Stabilisierung wärmer wird (220V auf 230V).
Die MAs sind eigentlich die zuverlässigsten meiner Endstufen.

Ich hab auch schon mal 2 Tage einen defekten Kondensatoren bei einem V5k gesucht, der einmal pro Minute die Membranen Pumpen lies (ohne Knall).

Elkos mit geschrumpften Schlauch, Rissen (Roederstein) oder herausgedrücktem Boden (Franko) schmeiße ich jetzt einfach raus. Tantale auch.

Gerade bei der Anlage in der Küche musste ich mir 2 mal anhören, ich hätte den Fehler nicht gefunden, weil ich nur augenscheinlich die heißesten Kandidaten getauscht habe. Recht hatte die Frau. Spielte einwandfrei Stunden, aber am nächsten Tag wieder ein Knall. Es handelte sich aber um den MXV100 mit MA100, wobei letztere unschuldig war. Weitere 20 Elkos und es war ruhe. Es hätten nur einige Knallen können, aber die Elkos sahen einfach schlecht aus, auch von dem Werten z.B. 470µF auf 330µF mit 3 Ohm ESR als Ausgangskap.

Gruß TW
[-] 1 Mitglied sagt Danke an timundstruppi für diesen Beitrag:
  • toyominati
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#6
Hallo Martin,

es kommen mehrere Ursachen in betracht. Naheliegend sind wie bereits geschildert defekte Kondensatoren / Elkos. es kann aber auch einfach ein fehlerhafter Kontakt sein. Tritt dieses Knacken immer in regelmäßigen Abständen von ca. 60 Minuten auf? oder ab und an auch in ganz anderen zeitlichen Abständen, oder arbeitet die Endstufe auch mal über mehrere Stunden oder gar ganze Tage fehlerfrei?

Tomy
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#7
Danke für die Tips!

Das knacken ist schon immer in eher regelmäßigen Abständen. Tantal ist auch immer so eine Frage. Ich hatte welche in einem MXV100 und in einer Dual HS151 vorsorglich getauscht. Die hatten z.B. gem. meinem ESR Messgerät gar nichts. Waren aber eben alle im Vorverstärkerbereich an unproblematischen Stellen. Ich denke man muss auch immer, wie oben schon angemerkt, den Faktor Hitze sowie den Faktor Überlastung durch 220V->240V bzw. oder durch enge, knappe Toleranzen mit im Blick behalten um ein Gespür dafür zu bekommen welche Elkos/Tantals problematisch sind.

Weiter hin könnten auch, wie an meinem Kenwood KA2002 zu sehen, Transisistoren wie die Hitachi 2SC458 für sowas verantwortlich sein. Man sagt ja immer in div. Foren das die Grundigs Tantalgräber seien. Aber auch z.B. mein Yamaha CR 600 hat ne ganze Latte davon drinnen sowie zusätzlich noch nicht wesentlich weniger 2SC458 Transistoren. Das meiste davon allerdings im Tuner bzw. teilweise noch Vorverstärkerbereich. Also normalerweise auch eher unproblematische Stellen. Mal sehen ob bzw. wie viel Probleme die dort an meinem aktuellen Yamaha verursachen und was ich davon besser vorsorglich tausche.

Tendenziell denke ich das man Elkos und Tantals vielleicht schon eher im Endstufenbereich bzw. an den Netzteilen/Gleichrichter tauschen sollte.

Totaltausch kann man natürlich machen, ist aber auch immer wie mit Kanonen auf Spatzen schießen weil es immer auch Bereiche im Gerät gibt die völlig unproblematisch sind. Andere sagen nur tauschen wenn sie defekt sind. Diese Strategie halte ich auch nicht für zielführend weil man damit auch größere Defekte riskiert wenn andere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wie man sieht muss an jedes Gerät mit Sachverstand und Augenmaß heran gegangen werden um das richtig Maß an "Vorsorge" zu finden um zum einen wieder eine längerfristige Betriebssicherheit herzustellen sowie nicht zuletzt die ursprüngliche technische Leistungsfähigkeit zu erhalten bzw. wieder herzustellen . An der Stelle hatte ich dann eben auch meine Meinungsverschiedenheiten mit Armin weil ich der Meinung war im Zweifel eine defekte Diode oder einen defekten Elko zu tauschen ist einfach zu wenig weil nur Gegenwartsbezogen ohne Zukunftskomponente. Aber natürlich kann man nicht von einem Reparateur verlangen das er nun alle Elkos auf den Platinen tauscht. Von einem "Restaurateur" würde aber zumindest ich z. B. schon erwarten wollen das er sich auch der Vorsorge mit dem notwendigen Augenmaß und Sachverstand widmet. Das aber nur nebenbei allgemein bemerkt. Hat jetzt nichts konkret mit Armin zu tun weil ich dort auch schon lange kein Gerät mehr hingegeben habe! Mit Audiovideum bin ich an der Stelle z.B. recht zufrieden. Hat eben nur gerade zum Thema gepasst. Ich persönlich könnte aber auch gar keinen Fehler am Gerät finden. Ich kann mich insofern ausschließlich mit Geräten befassen die vom Grundsatz her funktionieren nur vielleicht halt nicht optimal. Die Frage des vorsorglichen Bauteiletausches hat aber auch eben m. E. nichts mit reparieren zu tun. Auch wenn sich dadurch natürlich manchmal auch kleinere Probleme erledigen.

VG Martin
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#8
Wenn ein Tantal-Elko im Signalweg von der Vorversstärkung knackt dann hörst du das ja auch in deinen Lautsprechern.
Also alle raus dann hast du Ruhe.
Ist doch auch Sinnvoller bei den Cent Artikerl die 20Stück mit einmal zu tauschen, als das Gerät jeden Monat aufzuschrauben nur weil man doch nicht den richtigen erwischt hat oder der nächste sein Ableben kundtut. Selektieren würde ich erst bei den guten Kondensatoren von Nippon Chemi-con oder Elna ect.
Gruß
toyo
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#9
Hallo,

nach dem, was ich in den letzten Jahren so aufgeschnappt habe (insbesondere SABA-Forum), sind Tantal-Cs besonders empfindlich gegen grenzwertige bzw. zu hohe Spannungsbelastung. In der Praxis heißt dies, sie sollten in der Nenn-Spannungsfestigkeit immer reichlich überdimensioniert werden.

Zum Glück kann man dies ja vorab im Gerät am tatsächlichen Einsatzort messen und danach die bedrohten Kandidaten wechseln.

Viele Grüße
Eberhard
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#10
(20.06.2014, 05:55)toyominati schrieb: Selektieren würde ich erst bei den guten Kondensatoren von Nippon Chemi-con oder Elna ect.
Wie ich gerade sehe Steht auf den Elkos im CR-600 "nichicon". Ist das Nippon Chemi-con?

Wobei es m. E. z. B. nie ein Fehler ist die kleinen Koppel-Elkos o. ä. bis 6,8 µF durch Wima MKS2 oder aber Keramikkondensatoren durch Polypropylen oder Polyethylen zu ersetzen. Ob man davon nun was hört ist wieder ne andere Sache Smile. Manche hören ja die Farbe Ihrer Lautsprecherkabel Smile. Schaut aber manchmal zumindest schöner und hochwertiger auf den Platinen aus......

VG Martin
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#11
Hallo,
also einen Elko mit 1µF und 50V oder Tantal mit 35 Volt, der nur mit 10V betrieben wird, braucht man ggf. nicht tauschen.
Das Messen der Kapazität und ggf. ESR ist nicht eindeutig. Ist er bei der Messung augenscheinlich defekt, dann ist er es auch. Ein unauffälliger Elko, kann aber trotzdem defekt sein und bei der Betriebsspannung aussteigen, Feinschluss haben oder Ploppen, Schießen, Knallen, was auch immer verursachen.

Elkos werden aber auch zum Abblocken der Versorgungsspannung in Vorstufen benötigt und liegen nicht nur direkt im Signalpfad. Hier wird, die Spannung durch einen Längswiderstand von beispielsweise 50V auf 30V reduziert und mit einem Elko abgeblockt. Da erfolgt dann die Versorgung der BE-Strecken mit Arbeitsstrom. Hat der Elko dort nur 35V, so ist es wahrscheinlich, dass er mit dem Alter mal Fehler macht und ploppen o.ä. verursacht.
Hier gibt es die Abblockungen für einen Kanal alleine oder auch für beide gemeinsam. Je nach Fehlerbild (links oder rechts oder links und rechts), kann man es ggf. eingrenzen.

Raus mit den Roedersteinen, die sind oft rissig, Elektrolyt tritt aus. Neulich hatte ich einen, der sah wie ein total oxidierter Batteriepol an einer Autobatterie aus.

Beim MXV hat man noch 0,5V DC im abgekoppelten Klangregelnetzwerk. Dreht man den Bassregler, so bewegen sich immer die Membranen. Während des Einschaltvorganges werden die Elkos erst aufgeladen, dann die Spannung noch höher (Aufladekurve) und die Bewegungen bei Drehen heftig. (Kurbellei am Regler ist aber kein plausibler Betriebszustand.) Tau war hier, so glaube ich mehrere Sekunden. Dreht man direkt nach dem Einschalten, so sind die Bewegungen recht heftig. Hier ggf. Folien verwenden. 22µFDenker
Nun bin ich aber vom MA etwas weg..
Gruß TW
[Bild: 20140620_080000.jpg]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an timundstruppi für diesen Beitrag:
  • toyominati
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