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Heftiges Umschaltgeräusch wegkriegen
#1
Guten Abend zusammen!

Gerade eben habe ich meinen Dynavox TPR-43 VV wieder an die Anlage angeschlossen, den ich gerade einer zweiten Umbaustufe unterzogen hatte. Problem waren heftige Umschaltgeräusche beim Quellenumschalter. Vor allem wenn man von einem aktiven Eingang (also Signal anliegend) auf einen anderen aktiven umschaltet gab es ein lautes Krachen/multispektrales "Wischgeräusch". Ich hatte das auf den wirklich sehr einfachen Umschalter zurückgeführt und diesen gegen einen schönen, vergleichsweise teuren EBE ersetzt. Nutzt nur leider rein gar nichts, das Umschaltgeräusch ist immer noch da.

Interessanterweise war mir das zu Anfang gar nicht aufgefallen, sondern erst in den letzten Wochen. Es scheint mir mit dem neuen Umschalter auch eher noch lauter geworden zu sein, lässt sich aber schlecht einschätzen.

Dazu meine Fragen:
- kennt jemand das Problem von irgendeinem Dynavox TPR und hat genau dafür einen Rat?
- oder gibt es generell ein Filterglied, das so ein Umschaltgeräusch unterdrückt oder zumindest dämpft? Was wäre mit C gegen Masse pro Umschaltkontakt? Wenn ja, wie wird C dimensioniert? Oder irgendeine Kombination aus C und Diode?

Langsam packt mich der Röhrenfrust. Mein AMC Röhrenverstärker hat Netzbrumm, mein urlater Lafayette Röhrenverstärker hat, na, Netzbrumm und der Dynavox macht diese häßlichen Geräusche. Solche Probleme hatte ich mit reinen Sandgeräten noch nie (okay, andere eben...)

Bin dankbar für Tipps und Anregungen zum Weiterforschen,
Gruß aus dem Südwesten,
Ben
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#2
Hallo Ben,
gibt es irgendwo Schaltpläne von der Möhre?
Ansonsten kenn ich das Krachen von Geräten die Gleichspannungsgekoppelt sind, ergo irgendwelche Restspannungen mitgeschaltet werden.
Kommst du an die Kontakte ran?

vg,
Michael
[-] 1 Mitglied sagt Danke an sing sing für diesen Beitrag:
  • Südwester
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#3
(25.03.2015, 08:51)sing sing schrieb: Hallo Ben,
gibt es irgendwo Schaltpläne von der Möhre?
Ansonsten kenn ich das Krachen von Geräten die Gleichspannungsgekoppelt sind, ergo irgendwelche Restspannungen mitgeschaltet werden.
Kommst du an die Kontakte ran?

Hallo Michael,

erst Mal vielen Dank für Deine Antwort. An die Kntakte komme ich natürlich ran, musste ja den ganzen Kram vom alten Schalter auf den neuen umlöten.

Der Umschalter sitzt direkt zwischen den Eingangsbuchsen und dem Lautstärke-Poti (habe ich gegen ein schönes Alps getauscht). Allerdings gibt es da auch (auf der dritten, ansonsten unbenutzten Ebene des Schalters) einen 12 V-Anschluss, der bei einer bestimmten Schalterstellung (bei der die Signale an der Röhre und der Verstärkung vorbei geschaltet werden, so dass nur der LS-Regler im Signalweg ist) durchgeschaltet wird. Ich nehme an, dass Durchschalten der 12 V ist nötig um ein Relais zu schalten, dass den Signalweg freigibt.

Für den TPR-43 habe ich nirgends einen Schaltplan gefunden. Allerdings ist der Plan des TPR-2 verfügbar, der elektrisch praktisch gleich ist.

Soll ich den Schaltplan hier hochladen? Ansonsten findest Du ihn hier in leicht "annotierter" Form: http://bilder.hifi-forum.de/max/356912/s...127043.jpg

(Ich hoffe ein Verweis auf ein anderes Forum geht in Ordnung?)

Wenn Du eine Idee hättest wäre ich sehr dankbar. Zwiswchenzeitlich werde ich mich mal wieder meinem brummenden AMC zuwenden...

Gruß,
Ben
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#4
Hej,
lustiger Schaltplan. Handgemalt mit einigen von Elektor geklauten Schnipseln.
Stimmen die angezeigten Werte der Bauteile? Was hast du für ein Poti verbaut?

Grüsse,
Michael
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#5
(26.03.2015, 08:49)sing sing schrieb: lustiger Schaltplan. Handgemalt mit einigen von Elektor geklauten Schnipseln.
Stimmen die angezeigten Werte der Bauteile? Was hast du für ein Poti verbaut?

Guten Abend MIchael,

also, verbaut habe ich eine Alps RK27 Stereopoti, 20k log.
Der Schaltplan ist im Wesentlichen wohl zutreffend, allerdings hat der Kollege, der ihn gezeichnet hat per Hand auch schon seine Änderungen eingezeichnet. Die Werte im Netzteil sind allerdings zumindest bei den Kondensatoren so bei mir nicht verbaut. (da waren 470 µF drin, keine 2200, wie im Plan). Möglicherweise gibt es im Detail Unterschiede zwischen dem TPR-2, von dem der Plan stammt und dem TPR-43.

Was völlig fehlt ist die Umschaltmimik des TPR-43, der 4 Line-Eingänge, den Phono-Eingang und eben den "Direkt"-Eingang hat, also einen unverstärkten Line-In. An letzterem hängt irgendein Relais, das wohl schaltet, um den Verstärker-Teil zu umgehen. Dieses Schaltkreis werde ich jetzt einfach mal vom Umschalter ablöten, da ich den ohnehin nicht brauch. Damit müsste der "Direkt" Eingang eigentlich zum normalen Line-Eingang mutieren - was mich aber nicht stören würde. Im Gegenteil, dann könnte ich noch einen anderen Phono-VV dranhängen. Im Gehäuse wäre noch genug Platz, um einen Dual VV46 unterzubringen...

Außer dem LS-Poti habe ich folgende Teile geändert (im Wesentlichen den Klang + Ton Vorschlägen gefolgt):
- ECC82 gegen eine alte NOS Sylvania (HP gelabelt) getauscht
- massive Mikrofonie durch Bitumenplatten im Deckel und Boden bedämpft - das war der Plan. Wirklich geholfen hat nur der Tausch der NOS Sylvania-Röhre gegen eine andere, weil die erste Wohl einen Schlag hatte (soviel zur krassierenden NOS-Begeisterung)
- alle Elektrolytkondis gegen Panasonic FCs mit etwas höherer Spannungsfestigkeit getauscht. Dabei im Netzteil von 470 µF auf 1000 µF erhöht.
- Alle Gleichrichter-Dioden N4001 auf U4007 getauscht
- Ein paar Keramik-Kondis gegen Filmkondis getauscht
- Die vier NE5534 im Phonoteil raus, Sockel rein und durch OPA134 und 604 ersetzt. Wäre aber leicht zu wechseln. Vorteil aktuell ist vor allem ein etwas höherer Gain, da der original bestückte Phono-VV im Pegel drastisch unter den Line-Eingängen lag. Allerdings ist die neue OPA-Konstellation nicht so richtig fein auflösend... Eventuell sollte ich da noch etwas anderes reinstecken oder Kondensatorwerte ändern (etwas mehr Höhen). Habe das bislang aber nur mit einem MM-System probiert, mein einziges MC hängt in einer anderen Kette...
- Vom LS-Poti einen Abgriff (am Poti-Eingang, also vor dem eigentlichen Poti) gemacht und mit sehr ordentlich geschirmter Litze einen Line-Out eingebaut, damit ich meine Kopfhörerverstärker anschließen kann.

Es fehlt noch ein Tape-IN. Da habe ich noch nicht entschieden, wo ich den Tape-Loop einfüge, wahrscheinlich zwischen Quellenumschalter und LS-Poti. Müsste dann nur den Line-Out direkt am Quellenumschalter-Out anbringen, was ja keine Sache wäre.

Uff, jetzt schleppe ich das Dinge wieder unters Dach, und schmeiße diesen 12V Kreis raus...

Beste Grüße und vielen Dank für Dein Interesse und das gezielte Nachfragen! Manchmal bringen mich auch schon gute Fragen auf neue Ideen...,
Ben
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#6
Miss mal DC an CN2, vielleicht ist der C11 tot und hat zu hohen Leckstrom.
Durch R14 und den gekrickeltem 15k Widerstand sollte er aber schon aufgeladen sein.
Mit einem zusätzlichen C wirst du nur den Frequenzgang verbiegen.
Gruß TW
[-] 1 Mitglied sagt Danke an timundstruppi für diesen Beitrag:
  • Südwester
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#7
Hallo,

wollte mal einen schnellen Erfolg vermelden: habe die 12V Strippe zum Relais gekappt und damit das Relais zur Umgehung der Vorstufe lahmgelegt. Jetzt ist Ruhe beim Umschalten. War also nicht der Schalter selbst, sondern dieses Relais. MUss mir die Baugruppe (das Ding sitzt auf einer eigenen kleinen Platine) nochmal genauer anschauen, was da noch drauf ist... Soweit so gut.

Jetzt muss ich mich wider meinem netzbrummenden AMC Röhrenverstärker zuwenden. Der klingt wunderbar, ist aber unerträglich bei kleinen Lautstärken...

TW: vielen Dank für Deinen Vorschlag, werde die Messung auf jeden Fall durchführen - und wenn's nur aus Neuigierde ist.

Besten Gruß und vielen Dank,
Ben
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#8
Knallen kenne ich sehr gut von den dB-Umschaltern der Grundig V und XV5000. Da weiß man schon vorher, welcher Elko tot ist und DC weitergibt.
Hinter den Koppel-Elkos darf kein DC sein. Höchstens mal z.B. 200 mV im sehr hochohmigen Klangregelnetzwerk (Grundig MXV100), wo vorher ca. 25 V DC am Elko hängen. Der Rest ist durch Leckstrom über Widerstände. Elko und Widerstände sind dann in Reihe.
Du redest doch von dem Punkt im Schaltplan?

Was macht das Relais? Schaltet es bei Umschalten?
Ist es bedämpft?
Es ist sonst nicht sehr gut, wenn sich in unmittelbarer Nähe der Strom des Relais im Schalter abreißt und einstreut.
Mach mal eine Freilaufdiode rein, auch wen kein Halbleiter zerstört werden kann.
Gruß TW
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#9
Hallo TW,

vielen Dank für die zusätzlichen Infos. Ich werde das Thema in der kommenden Woche weiter verfolgen, am Wochenende muss ich Sklavenarbeit im Haus leisten (neue Zimmereinrichtung für Sohnemännchen aufbauen, neue Wand einziehen...)

Aktuell habe ich das Umschaltrelais einfach lahmgelegt und damit ist himmliche Ruhe beim Umschalten. Und mit dem schönen EBE-Schalter geht das zwar sauber rastend, aber haptisch und soundmäßig sehr angenehm, im Unterschied zum originalen Dynavox Schalter, der laut klackte (rein mechanisch) und recht schwer ging.

Melde mich, wenn ich die von Dir vorgeschlagenen Messungen erledigt habe.

Besten Gruß,
Ben
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