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31.08.2020, 16:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 18:29 von Banix.)
Hallo,
nachdem ich unter Neuvorstellungen meine beiden Thorens TD 124 schon einmal gezeigt hatte,
hier mal ein paar Bilder von der "Aufarbeitung" des TD 124 Mk 2.
Der TD 124 Mk "nix" läuft ja schon an meiner Anlage, da hatte ich keine Bilder gemacht, hier also mal der Mk 2 mit ein paar Bildern.
Ausgangslage:
So ist der TD 124 Mk2 hier bei mir eingetroffen:
in einer Behelfszarge mit Grace Tonarm (Model 840) , läuft, vibriert und benötigt lange um auf Drehzahl zu kommen:
zerlegter Thorens von oben
von unten
die ausgebauten Teile
Teller, Lager, Teile der Wirbelstrombremse, Reibrad, Wechselmechanik für das Reibrad etc
Kleinteile
Motor, ungereinigt und noch nicht neu gelagert mit Überholsatz
fast alle Neuteile schon da
Auf den Bildern nicht zu sehen sind die Kugeln für das Hauptlager und das Motorlager, die habe ich in Keramik und Stahlversion.
Als nächster Schritt folgt erst mal die Grundreinigung, die werde ich aber in meiner anderen Werkstatt durchführen,
dort habe ich u.a. ein Teilereinigungsbecken und eine Hand-Sandstrahlkabine zur Verfügung.
Wenn die Teile sauber sind gibt es neue Bilder.
VG
Hanno
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Cool, bin gespannt!
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31.08.2020, 20:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2020, 20:19 von space daze.)
hmmmmm, also wenn einer eh gehen muss...
Melde ich mich mal für die Warteliste an, denn der Thrones ist der einzige Dreher, der hier noch einziehen dürfte...
Dann natürlich noch mit Extras, wie eingebauter Pre... und KH Verstärker
Peter
Danke für die Bilder, Hanno!
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Glaube da gibt es sogar Zargen mit Umschaltern und eingebauter Verstärkerelektrik.
Damit könnte man das sogar stilecht realisieren ...
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Mal 'ne völlig ernstgemeinte Frage:
Worin liegt eigentlich der Reiz in genau diesem Modell?
Es gibt ja auch ansehnliche Thorense, ich finde den - sorry - potthäßlich
Viele Grüße
Jörg
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31.08.2020, 23:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2020, 23:27 von Banix.)
Hi Jörg,
ob der TD124 schöner oder nicht so schön wie die Nachfolgemodelle ist, das muß jeder für sich selber entscheiden.
Wie gut der 124 als Plattenspieler ist, das kann man leicht beantworten:
von der technischen Seite her gesehen sind sehr viele moderne Geräte meßtechnisch besser, manche sogar deutlich besser.
Von der Art und Weise, wie ein 124 mit einer entsprechenden Tonarm/System-Kombination in der Lage ist, Musik wiederzugeben,
ist der 124 auch heute noch ganz weit vorne, da kommen viele der aktuellen Geräte einfach nicht mit.
Mir persönlich gefällt mein Goldmund mit dem Breuer Tonarm und Breuer EMT optisch besser, klanglich ist das ebenfalls ein sehr guter Dreher.
Der 124 mit SME 3009 und (im Moment) einem Coral 666EX ist da aber nicht weit weg, dynamisch mindestens gleichauf.
0300_infantrie
es gab da mal (1967) eine ..ähhh.. heute nennt man das Kompaktanlage von Thorens, die "Super Compact Anlage", da war in der etwas breiteren Zarge ein TD 124 Mk2 zusammen mit einer Verstärkerelektronik untergebracht.
Das Besondere daran war die Fernbedienung, über Kabel war ein Bedienteil mit Volume, Balance und Klangreglern angeschlossen, die Eingangswahl wurde über Drucktasten in der Zarge realisiert.
Eingebaut waren zwei Endstufen und Ausgänge für zwei Aktivlautsprecher von Sennheiser (sehen zumindest aus wie die damaligen Sennheiser, Angabe ohne Gewähr)
..und das wäre doch was für Peter.. natürlich umgerüstst speziell für Deine Wünsche..
Sieht so aus
VG
Hanno
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31.08.2020, 23:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2020, 23:46 von Banix.)
So,
hier mal ein bisschen weiter mit der Überarbeitung.
Heute habe ich mir nur noch den Motor vorgenommen.
Teile gereingt
Nieten aufgebohrt, Lagerschale unten abgenommen (Bild Lagerschale oben spare ich mir, sieht ähnlich aus)
Die Lager hatten schon lange kein Öl gesehen, zum Glück war der Fettkragen in den Filzringen noch da
Läufer des Motors, die Motorwelle benötigt mal eine Politur
hier sieht man die Lagerkugel, nicht mehr ganz rund, die hatte kein Fett im Lagersitz und konnte sich deshalb nicht um sich selber drehen
Resultat: leichte Riefen in der Kugel, nicht mehr ganz rund, Lagerspiegel eingelaufen
Läufer sauber, Welle poliert, neue Lagerkugel (ø 2mm) liegt davor
Motor wieder zusammengebaut, Lager stehen im Öl (damit die Sinterlager das Öl aufnehmen)
Motor mit meiner Öl-Spritze im Vordergrund, rechts neben dem Motor das polierte Pulley (oder heißt es "der Pulley"), gut zu erkennen: das Öl für die Sinterlager
auch im Bild > im unteren Lagerschild befindet sich eine Bohrung, dadurch kann man direkt das untere Motorlager mit Öl versorgen (dafür die Spritze)
Erst mal genug für heute
VG
Hanno
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01.09.2020, 00:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 00:07 von hifijc.)
Zitat:Motor wieder zusammengebaut, Lager stehen im Öl (damit die Sinterlager das Öl aufnehmen)
Die beste Methode um die Poren im Sinterlager mit Öl zu befüllen ist wenn du die in deine Spitze packst und mit Reinigungsmittel und danach mit Öl unter Vakuum setzt. Erst bis sich das Reinigungsmittel nicht mehr verfärbt. Anschließend bis das Lager im Öl keine Blasen mehr wirft. Dann ist es vollständig gesättigt. Mache ich zumindest immer so. Ist deutlich einfacher als die Lager im heißen Ölbad zu befüllen. Wer will schon nen Campingkocher undn alten Topf aufbewahren.
Gruß Jan-Cedric
(31.08.2020, 22:31)Baruse schrieb: Mal 'ne völlig ernstgemeinte Frage:
Worin liegt eigentlich der Reiz in genau diesem Modell?
Es gibt ja auch ansehnliche Thorense, ich finde den - sorry - potthäßlich
Er kann zumindest einen 12 Zoll Tonarm aufnehmen. Was man bei Dual, Elac, PE oder Lenco nicht hat. Elac bot zumindest auch Modelle mit entkoppelten Reibrad-Riemen Antrieb. Dual dagegen keine Reibradler ohne Tonnenlager. Kann man drüber diskutieren was das ausmacht. Das Tellerlager des Thorens macht da natürlich schon was her. Längerer Arm bringt natürlich immer was. Tendenziell war der Thorens auch am wenigsten - PE am meisten - automatisiert was Klangpuristen entgegen kommt. Lenco L75 oder L78 mit Endabschaltung dürfte nach dem Thorens an 2ter Stelle kommen.
Was den Motor anbetrifft war der sicher auch nicht besser als der vom Dual 1209 oder 1218. Vielleicht durch die Stahlhülle etwas wertiger gebaut. Ob synchron oder asynchron steht nicht geschrieben. An den Motor vom 1019 und 1219/29 kommt der Thorens vermutlich nicht hin.
Ansonsten dürfte eher das pimpen - Je nach Geldbeutel ist da ne Menge möglich - den Reiz des TD124 ausmachen als sein überlegener Klang. Nichtsdestotrotz werden die zu stolzen Preisen gehandelt und eine Überholung ist da sicher kein rausgeschmissenes Geld.
Mit dem Thema Plattenspieler habe ich meinen Frieden gemacht. Ich sehe das pragmatisch. Ich akzeptiere das das was in einer Platte drinnen steckt nicht durch immer mehr Aufwand am Abspielgerät beliebig erweitert werden kann. Man kann das aber natürlich auch anders entscheiden.
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• 0300_infanterie
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Der TD124 dürfte nun wirklich einer der am ausführlichsten "besprochenen" Plattenspieler sein. Man findet viel sachlich korrektes, viele Mythen und noch viel mehr Unsinn bzw. unsinniges. Was wir uns hier in einem solchen Thema sicher nicht antun müssen ist eine Diskussion über Geschmacksfragen... mir kommen hier öfter Geräte unter bei denen ich mich frage wo für den Besitzer wohl der Reiz liegt... ich käme aber nicht auf die Idee genau diese Frage ausdiskutieren zu wollen. Über Geschmack läßt sich nicht streiten ?!
schönen Tag
Andreas
Was soll man sachlich korrekt zu den Dingern sagen?
Hohe Akzeptanz in der Szene, hervorragende Ersatzteilsituation und auch vom Heimwerken zu warten.
Ach ja, seit Jahren wertstabil.
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01.09.2020, 10:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 10:47 von Banix.)
Hier mal ein Bild aus dem Service Manual des TD 124 zur Motoraufhängung:
Alternativ dazu wurde bei Thorens noch eine Motoraufhängung mit Federlager entwickelt.
Da aber zu diesem Zeitpunkt der TD 125 schon in Planung war, wurde diese Aufhängung offiziell nie hergestellt.
Inoffiziell gibt es diese Aufhängung aber..
..und die tut es sogar ausgesprochen gut, altert nicht und dämpft die letzten Motorvibrationen sehr wirkungsvoll.
Sieht so aus: (das Bild ist von meinem TD 124 MK 1)
die leichten Verfärbungen rund um die drei Bohrungen der Motoraufhängungen stammen von den "Ausdünstungen" der originalen Gummitüllen.
Das bekommt man einfach nicht mehr weg, da müsste man das Chassis entlacken und neu lackieren.
VG
Hanno
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Die Federaufhängung werde ich definitiv auch verbauen, die finde ich klasse.
Bei Youtube gibt es ein Video zum Umbau. Der Herr dort clippt die Sprengringe dort recht elegant von dem Haltebolzen. Ich breche mir dabei immer ziemlich einen ab.
Deswegen meine Frage: gibt es einen "richtigen" Weg, die Sprengringe da runterzubekommen?
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01.09.2020, 18:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 18:03 von Banix.)
hier sind jetzt mal alle Teile gereinigt.
Jetzt werde ich mal alles genau prüfen und ggfs Ersatzteile bestellen.
Was ich auf jeden Fall noch machen werde: das Hauptlager hat minimal Spiel, ist zwar noch "an der Grenze" , ich werde aber trotzdem die Lagerbuchen erneuern.
Chassis gereinigt
Chassis von unten,
die starke Verschmutzung wurde anscheinend durch Cola verursacht, die klebrige Masse konnte ich auf der Oberseite vollständig entfernen
die teilweise Verfärbung des Aluguss wird aber bleiben, das sieht normalerweise etwas gleichmässiger aus,
hat aber auf die Funktion keinerlei Einfluß
die anderen Teile sind aber alle sauber geworden
VG
Hanno
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01.09.2020, 18:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2020, 18:06 von hifijc.)
Wenn du den so schick machst lass den doch neu Pulvern. Oder kommt das nicht infrage? Wobei von unten ists ja recht egal.
Gruß Jan-Cedric
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13.09.2020, 12:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.09.2020, 12:45 von Banix.)
So, hier gibt es wieder ein paar neue Entwicklungen.
Der Umrüstsatz auf Federaufhängung des Motors ist eingetroffen (die Bestellung dauert immer "ein bisschen")
..und auch schon eingebaut..
btw..ganz oben im Bild erkennt man den Handgriff der Kupplung (heißt lt. SM wirklich so), dafür habe ich anstelle der ursprünglichen Silikonpads
Teflonpads verwendet, sollen länger halten
wie man auf dem Bild unten erkennen kann, habe ich die beiden Federn in Zugrichtung des Riemens mit je einer Scheibe 0.75mm vorgespannt
(gegenüber der hinteren Feder), so kann man bei dieser Art der Motoraufhängung dem Zug des Riemens entgegenwirken.
Das habe ich bei meinem eigenen TD 124 auch so gemacht, das ganz leichte Flattern des ablaufenden Riementrums ist damit verschwunden.
der Motor vor dem Einsetzen in das Chassis
wer genau hin sieht, entdeckt ein kleines, feines Detail:
je eine dünne Silkonscheibe unter und über dem Abschirmblech..schon schwirrt das nicht mehr..
die neuen Lagerbuchsen für das Tellerlager
Tellerlager mit neuen Buchsen und Bronze-Lagerdeckel, schon ins Chassis eingebaut
Achtung !!! das Lager mit montiertem Bronze-Lagerdeckel passt NICHT durch die Bohrung im Chassis, also erst Lager einsetzen, dann erst den dicken Deckel aufsetzen
VG
Hanno
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Wie hast du die Lagerbuchsen eingepresst?
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13.09.2020, 19:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.09.2020, 20:55 von Banix.)
Hi, die Lagerbuchsen habe ich stark gekühlt (Kältespray) und mit meiner Lagerpresse eingepresst.
Zur Führung hatte ich mir einen passenden Stempel mit Dorn gedreht.
Zusätzlich habe ich noch zwei kleine Ölwannen aus POM gedreht, die passen unter die Reibräder und stellen sicher, das die Lager immer im Ölbad laufen.
Dadurch sind die ganz leisen Laufgeräusche der Reibräder auch verschwunden.
All das hat sich gelohnt,
der Dreher ist innerhalb einer 3/4 Umdrehung auf 33 upm, die Drehzahl steht auf Anhieb stabil, ich habe zum Testen bewust einen gebrauchten Riemen verwendet.
Nach dem Abschalten dreht der Teller noch ca. 100 sek nach, die neuen Lagerbuchsen müssen noch mehr Öl aufsaugen, das dauert einige Zeit.
Mein eigener TD124 dreht mit den neuen Buchsen ca. 2 1/2 min nach.
Ich betrachte diesen TD 124 Mk 2 als fertig und danke all Denen, die hier interessiert mitgelesen haben.
VG
Hanno
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Sehr schön.
Danke!
Wir haben die Freiheit nicht genug geliebt und wir hatten kein Bewußtsein für die reale Situation
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Hi,
Danke, war schön zu lesen und die Detailbilder waren sehr gut. Eine Frage hast Du, Hanno, noch ein, zwei Bilder vom Ergebnis? Also eine Komplettansicht des Drehers? Das letzte Bild von der erfolgreichen Inbetriebnahme ist ein schwarzer Plastikrundling...
1) ARCAM AVR 550, Canton Ergo RCL + Ergo 655, 3 SAC Igel 50t, SUB10, Magnat Quantum 505, Vu duo4k, Panasonic UB704, Thorens TD320 MK2, AT33PTG/II, Trigon Vanguard 2; Zone 2 JBL Control One
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Hi,
der schwarzer "Plastikrundling" ist die weiter oben beschriebene Ölwanne für das Reibrad.
..und nein..Bilder vom Endergebnis habe ich nicht gemacht, der Dreher ist nämlich noch gar nicht zusammengebaut.
Es fehlt noch die Zarge (das wird noch etwas dauern) , den Tonarm verdrahte ich derzeit neu.
Sobald alles zusammengebaut ist und vernünftig läuft, mache ich dann doch noch ein paar Bilder.
VG
Hanno
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