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Pioneer PD-7700
#1
Diesen PD-7700 brachte mir ein Bekannter gestern abend vorbei und machte mir das Gerät zum Geschenk. Dance3  Er hatte das Gerät vor einiger Zeit
in eine Werkstatt gebracht, die ihm allerdings kein Angebot für eine Instandsetzung machen wollte. Die Aussage lautete dort "Lasereinheit defekt, ist von uns nicht mehr lieferbar".
Der PEA-1030 Abtaster wird zwar vereinzelt noch angeboten, aber zu Preisen, die den Wert des Spielers um ein vielfaches übersteigen.

[Bild: aFtd4kWh.jpg]

Das Gerät hatte mit sehr gut erhaltenen CD noch keine erwähnenswerten Probleme, sobald es aber geringfügige Schlieren, einen Fingerabdruck oder sogar ein paar leichte Oberflächenkratzer gab, stieg das Gerät mit kurzzeitigen Aussetzern aus. Zwar nicht permanent, aber innerhalb von  5 Minuten, klickte es ein bis zwei mal.

Nachdem ich das Gerät über den optischen Ausgang an den Bitstreamanalyzer angeschlossen hatte, zeigte sich bereits das Ausmaß. Selbst bei akzeptablen CD´s mit nur geringen Oberflächenmängeln sendete das Gerät mit gesetztem Validity-bit immer wieder Fehler, die von der Fehlerkorrektur nicht 100%ig rekonstruiert werden konnten. Zwar wird die kurzzeitige Interpolation nicht zwingend hörbar, aber es ist ein unhaltbarer Zustand, da eben nicht jede CD zu 100% frei von Beschädigungen oder Schlieren ist.

[Bild: tmD8XI4h.jpg]

Die Linse ist noch fest verklebt. Bei vielen dieser Laufwerke fällt die Linse irgendwann ab, weil der Klebstoff anscheinend nicht ausreichend langzeitstabil  ist.

Zur Messung der Laserleistung muss man beim "upside down" Laufwerk (eine technische Spielerei, die vermutlich eine Brücke zum Analogplattenspieler bauen sollte) einiges auseinandernehmen, bevor man mit dem Sensor an die Linse kommt. Dabei fiel mir auf, dass die Emission eher etwas zu hoch, als zu niedrig ausfiel. Möglicherweise hat man in der Werkstatt am Trimmer auf dem Flexkabel gedreht, aber das ist nur Spekulation.
Wird die Laserdiode ausserhalb ihrer Spezifikation (nach oben hin) betrieben, beschleunigt das nicht nur die Alterung, sondern führt auch dazu, dass das "Bündelungsverhalten" des Lasers nachlässt.  Eine Korrektur nach unten hin brachte eine Verbesserung der  Fehlerraten um ca. 20%, aber eben nicht das gewünschte Ergebnis.

Vor Beginn der Arbeiten habe ich die Fehlerraten zu Demonstrationszwecken Wink3 über ca. 20 Minuten aufgezeichnet.
Dazu kam eine absolut neuwertige CD ohne Oberflächenfehler zum Einsatz. Mit so einer CD hat das Gerät auch vorher noch eiinwandfrei funktioniert. Zumindest "akustisch" betrachtet.

Auf die verschiedenen Fehlerarten gehe ich jetzt nicht näher ein. Nur soviel: Die ausgegebenen C1 und C2 Fehler führen noch nicht zu  unkorrigierbaren Fehlern. Zwar sollten auch diese Fehlerraten so gering wie möglich bleiben, sind aber nicht für veränderten Klang verantwortlich. Dazu müssen CU-Fehler im Spiel sein, wobei das vereinzelte Auftreten von CU Fehlern
nicht zwingend bedeutet, dass sich der Klang ändert. Das ist gerade in der Welt der Audiophilen noch nicht flächendeckend angekommen Wink3

C1 Fehlerraten (BLER). Die Werte auf der Skalierung müssen verzehnfacht werden. Also zwischen 300 und 400/s in diesem Fall. Das ist viel zuviel.
[Bild: to4xT20h.jpg]

C2 Fehlerraten. Bei gepflegten CD sollte hier sogut wie nichts zu messen sein. Durch Pressfehler oder Kratzer kann es aber durchaus zu ein paar vereinzelten C2 Fehlern kommen, ohne das es dadurch irgendwelche Probleme gibt.
[Bild: 1Ji4konh.jpg]

CU Fehlerraten. Dieses Ergebnis konnte man in dem Zustand der Gerätes NUR mit CDs erzielen, die nur sehr wenige Schlieren aufwiesen. Bereits bei leichten Kratzern gab es "klicks" durch kurzzeitiges Aussetzen.
[Bild: LW2WW5Uh.jpg]


Bereits auf dem Oszilloskop konnte man ein sehr stark verjittertes Augensignal erkennen, das sich auch durch elektrischen Abgleich der Servokreise nicht verbessern liess.  Entweder war der Abtaster tatsächlich defekt, oder die Tilt-Einstellungen (der Winkel zur Oberfläche der CD) waren verstellt.

Bei "normalen" Abtastern gibt es diese Einstellmöglichlkeit nicht. Man findet sowas nur bei Laserdiskspielern, einigen uralten CDP der ersten Generation, und eben bei manchen Pioneer "upside down" Abtastern.

Beim PEA-1030 Abtaster gibt es zwei Abgleichpunkte für radialen und tangentialen tilt. Zur Justage bringt man den Abtaster in eine günstige Position und stellt wechselweise an beiden Schrauben, sodass die Ampitude maximiert, alsauch der Jitter im Augensignal minimiert wird.
Ob an diesem Gerät vorher herumgedreht wurde, oder ob sich die Lagen durch Verschleiss verändert haben ist unklar, aber hier stand die Optik in beiden Positionen etwas schief.
Es konnte eine deutliche Verbesserung erzielt werden.

[Bild: QVdjBmNh.jpg]


Danach wurden nochmal die ersten 20 Minuten der CD aufgezeichnet. Ich poste nur die C1 Fehlerraten, denn C2 Fehler sind verschwunden. Die Fehlerraten (BLER) sind jetzt um das fast zwanzigfache gesunken. Die Skalierung ist in diesem Fall direkt zu übernehmen.
[Bild: UzMjoVih.jpg]

Ebenfalls wurde dadurch der 3-T Pitjitter reduziert.  die 3T-Pits sind die kürzesten und somit die "kritischsten" Pits auf einer CD. Bei zu starkem Jitter sind zuerst diese ersten "Symbole" in Gefahr. Die Toleranz für einen Lesefehler liegt bei maximal +/- 115 ns.
Im Histogramm des Jitteranalyzers kann man erkennen, dass die Verteilung jetzt im Rahmen liegt. Im "theoretischen Idealfall" würde man eine senkrechte Linie bei 694ns (für 3-T) sehen.

[Bild: fCaBR10h.jpg]

Nach dieser Prozedur werden auch leicht und mittelmäßig zerkratzte CD wieder ohne  Fehlermeldung im SPDIF Signal abgespielt.

Der sog. Pit-Jitter hat übrigens nichts mit dem Interface - Jitter (Koax oder Toslink) , und auch nichts mit dem Sampling-Jitter im DAC zu tun. Der Interface Jitter liegt bei deisem Pioneer über ein ca. 1 Meter langes Toslink-Kabel bei ca. 4ns rms /9ns peak), was übrigens kein besonders guter Wert ist.  Erreicht ein extern angeschlossener DAC keine gute Jitterunterdruclkung durch seine PLL, dann wird auch der Sampling Jitter dadurch negativ beeinflusst.

Das gilt aber nur für einen extern über SPDIf betrieben DAC.  Nutzt man den bereits eingebauten DAC (ein 1-Bit Exemplar), der den Takt nicht erst rekonstruieren muss, gibt es auch hier keine erwähnenswerten Jitterprobleme.

Das Bild zeigt eine FFT des sog. J-Test, der sich zum Standard entwickelt hat. Zwar liegt der Rauschflur durch "rauschförmigen" Jitter etwas höher, aber dateninduzierter Jitter ist sogut wie nicht zu erkennen. Das sieht ganz ordentlich aus und liegt noch weit davon entfernt gehört zu werden.

[Bild: bfgLxnnh.jpg]
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#2
Danke für den (wie gewohnt sehr) interessanten Bericht. Thumbsup
Das Display erscheint auf Bild 1 auch schon etwas mau, kann man- oder besser- machst Du da auch was dran?
Oder täuscht das Foto?
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
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#3
Das Display hat in der Tat seine besten Zeiten hinter sich Wink3
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#4
Typisch für die Baureihe...
Das ist die Gelegenheit, ALLE Elkos im Gerät zu wechseln.
Na ja, Scherz beiseite, das zu fixen, wäre wohl zu aufwändig im Verhältnis.
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
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#5
Ich habe den Verdacht, dass das FLD selbst schwach ist. Selten benutzte Segmente erscheinen heller.
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#6
Das liest sich jedenfalls nicht sehr wirtschaftlich.
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
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