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Sony TC-204sd
#1
Heute wurde wieder an Cassettenrecordern aus der Kreidezeit gebastelt. Gleich zwei dieser Recorder mit gleichen Fehlern standen zur Wahl, von denen aber nur einer wieder zumindest grundsätzlich flott gemacht wird.

[Bild: TvORwYoh.jpg]

In diesem Laufwerk verharzen einige Teile besonders stark, was zur Folge hat, dass das Gerät trotz drücken der REW Taste vorwärts spult. Ausserdem lässt sich die Pausentaste entweder nicht drücken, oder löst nach erneutem Druck nicht mehr.

Für das Spulproblem ist die "idler assembly" verantwortlich, die mit dem "rewind lever" sehr fest verbacken ist. Sprühen mit Kriechölen funktioniert da nicht, denn die Buchse ist 6 mm tief. Da kommt nichts durch. Das Gelenk muss absolut widerstandsfrei arbeiten.

[Bild: RpMbCsgh.jpg]

Um an die Teile zu gelangen muss das Laufwerk ausgebaut werden. Ausserdem sollte der Klappenmechanismus entfernt werden, um den Sprengring "bequem" lösen zu können.
Im Bild ist der Idler bereits ausgebaut. Dazu muss auch das Schwungrad entnommen werden.

[Bild: ohEt4qnh.jpg]

Der rote Pfeil im unteren Bild zeigt auf den "Pause Lever", den man ebenfalls oft entharzen und fetten muss

[Bild: psaFPShh.jpg]

Der linke Wickeldorn wird bei diesem Laufwerk über eine einstellbare Bremse im play/rec mode gebremst. Das Abwickelmoment (back tension) sollte dort zwischen 2,5 und 4 g-cm liegen. Im Spulbetrieb wird die Bremse abgehoben.  (lever ass´y back tension)




[Bild: WCkj8FZh.jpg]

Das Aufwickelmoment ist zwar nicht angegeben, sollte sich  aber irgendwo zwischen 35 und 70 g-cm bewegen
In meinem Fall sind es für bt knapp 2,5 g und das Aufwickelmoment liegt an der oberen Grenze um 70g. Damit gibt es hier keine Bandlaufprobleme.

[Bild: PSUtIHTh.jpg]

[Bild: LbtgloPh.jpg]

[Bild: Sff2N99h.jpg]


Der Gleichlauf ist trotz gereinigter Teile nicht ganz optimal. Es werden nur 0,18% WRMS erreicht, was nicht den damaligen Spezifikationen entspricht. Die Andruckrolle sieht gut aus, die Qualität und das Alter der Riemen ist unbekannt.

Da der Löwenanteil eine (ca.) 6 Hz komponente ist, kommt die Capstanwelle, deren Lager, und/ oder der Hauptriemen in Frage.
Die Capstanwelle hat 2,5 mm Durchmesser.  2,5 *pi *6 ergibt etwa Bandgeschwindigkeit.

[Bild: fpBh0knh.gif]

Entsprechend breit fällt die Spitze in der FFT aus.
[Bild: FMr6RZAh.gif]

Mit entsprechendem Aufwand könnte man das eventuell verbessern.

Mit einem Sony UX-S erreicht man knapp 15 KHz (-3 dB)  bei -10 dB At 1 KHz. Zwar nicht unbedingt "glatt", aber "klanglich nicht ungefällig"  +4 dB sind bei 13 KHz kein Problem für alte Leute.
[Bild: oO7szN9h.jpg]

Die Verzerrungen vs. Aussteuerung At315 HZ fallen gering aus. 0 dB entsprechen hier 160 nWb/m
[Bild: j9NmCIKh.jpg]

Fazit: Spult wieder ordentlich, Pause funktioniert, A/W Pegel stimmen überein im Verbund mit UX-S, und mit "normaler Musik" jault es noch nicht, obwohl die Werte nicht unbedingt zum vorzeigen geeignet sind.
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