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Sony TA-F40 mit PPS
#1
Diesen etwas vergammelten F40 brachte mir E-Schrotti (Peter) gestern vom E-Schrott mit Thumbsup  . Eigentlich war das Gerät als Ersatzteillager gedacht, aber da
die Front und das Gehäuse -nach einer Reinigung-  voraussichtlich noch ganz gut aussehen werden, habe ich vorhin 2 Stunden (+1 Stunde Messen+Doku) investiert und das Teil wieder
gangbar gemacht.


'
[Bild: s1.jpg]


Unter dem Deckel sah es auf den ersten Blick ziemlich vergammelt aus. Hier mussten doch tatsächlich 6 oder 8 kleine Elkos erneuert werden, damit alles gut spielt. Thumbsup
ausserdem das Relais, das man nicht öffnen kann.  Nachlöten diverser Lötstellen war ebenfalls von Nöten....Also wirklich nichts Aufregendes.
Die beiden großen 2200er hatten zwar einen gewölbten PLastikdeckel (den ich entfernte), waren aber tadellos. 


[Bild: s3.jpg]



Etwas interessanter wird es da schon im Netzteil. Das ist baugleich mit dem NT des F-45. Dort gab es zwar keine defekten Elkos zu beklagen, dafür war aber einer der beiden Schalttransistoren defekt.

[Bild: 98Hp5Oj.jpg]


[Bild: xzdwkoD.jpg]

Das Foto zeigt bereits die neuen 2sc3040, die da eigentlich nicht reingehören. Sie sind mechanisch etwas zu groß, aber die 2sc2440 hatte ich nicht da. Beim Wechsel auf "irgendwelche"
Transistoren, deren Spannungsfestigkeit und Leistung geeignet ist, muß man bei diesen Netzteilen trotzdem aufpassen, dass es durch den Austausch nicht zu einer ungünstigen Verlagerung der Schaltfrequenz kommt. Die Transistoren spielen bei dieser Schaltung durchaus eine Rolle, und ich hatte mit Ersatz in Form von BUT 18 , BU508 usw. bereits früher das Problem, das die Schaltfrequenz in den NF-Bereich fällt. Um genauer zu werden....um 18 KHz.  Das stört den audiophilen Hochgenuß zwar in keiner Weise, aber es ist NICHT im Sinn des Erfinders.  Um 22 KHz soll sie liegen, und es wäre mir in diesem Fall auch ziemlich egal gewesen, wenn es eben nicht so gewesen wäre.Wink3



26 KHz....Eigentlich etwas zu hoch (soll 44µs Periodendauer) , aber das spielt kaum eine Rolle für die Effizienz des NT. Die Messung wurde am Lautsprecherausgang gemacht, und die Fundamentale der Schaltfrequenz liegt bei gerade mal  -85 dBV....Alles gut.



[Bild: plot0263.gif]


[Bild: Clip0001.jpg]

Einer der beiden Verstärker war ebenfalls defekt, wobei hier ausschliesslich die beiden Leistungstransistoren betroffen waren. Es sind 115V / 100W Typen, die man völlig problemlos
gegen die berüchtigten Modelle von Inchange oder PMC austauschen kann. Eine Vielzahl von handelsüblichen Typen ist hier problemlos einsetzbar, und meine Wahl fiel auf die weiter untern abgebildeten  200V/130W Typ von PMC , weil noch  sehr viele vorhanden sind Wink3


[Bild: s4.jpg]



Gerade in Verstärkern dieser Leistungsklasse (also Zwerge), aber auch in deutlich "größeren" Geräten kann man diese Transistoren problemlos einsetzen, wenn man alles richtig macht, und alles Nötige kontrolliert. In diesem Gerät kann man die Transistoren so lange unter Last laufen lassen, bis irgendjemand nach Jahren den Strom abstellt, weil die Rechnung nicht mehr bezahlt wird. Wink3




[Bild: s7.jpg]

Da der TA-F40 eine ziemlich "rabiate" Strombegrenzung besitzt, kann man das Gerät mit niedrigen Impedanzen kaum beschädigen. Wirklich geeignet ist der F-40 aber trotzdem nur für 8 ohm Lautsprecher, und in den Spezifikationen werden 4 ohm gar nicht erst nicht erwähnt.


[Bild: Clip0001s.jpg]



Alles fertig....Ein mal durchklingeln....Die rote Gleichrichterdiode wurde irgendwann von irgendwem eingebaut...kann drin bleiben. Alles gut. Wink3

[Bild: s5.jpg]


FFT 1W /8R L&R:
Nur K2, und der liegt bei gerade mal 0,0016%. Besonders rauscharm ist er aber nicht.



[Bild: 1.jpg]
FRequenzgang 1W/8R, Klangregler auf Neutralpos, LS-Regler 11 Uhr. Die Differenz geht vorwiegend auf das  LS-Potentiometer.

[Bild: 4.jpg]


THD&N 8 R , beide Kanäle zeitgleich,  74W x2 (1%)  Leistungsaufnahme 255W.



[Bild: 2.jpg]


Nochmal an 4 ohm....Hier greift die Schutzschaltung knallhart, wenn auch nicht gerade "kanalidentisch" ;Wink3Könnte man alles feinschleifen, interessiert aber nicht.


[Bild: 3.jpg]

Der Phonoverstärker ist ab Werk völlig problemlos. MM mit 50 kiloohm und gerade mal 195 pF , MC 100 ohm. extrem wenig Klirr und ziemlich exakt.
Rot Entzerrung ohne System, grün, mit System , 450 mH + 20pF , blau mit weiteren 100pF ...Alles gut.


[Bild: 7.jpg]
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#2
Nur eine Frage ob ich das richtig verstanden habe:

Die Transistoren im Netzteil sind auch wichtig für die Schaltfrequenz des Netzteils sagst du.  Aus der Schaltung glaube ich zu erkennen, dass das an der Eingangs- oder Ausgangskapazität der Transistoren liegen könnte.

Ist es das was Du beschrieben hast?

Also, der 2SC2440 hat die Kapazität X was in der Schaltung für in etwa 22kHz Schaltfrequenz sorgt. Ein BU508 hat eine höhere Kapazität, ergo schwingt die Schaltung langsamer; die 2SC3040 haben eine kleinere Kapaziät als die Originalen, somit steigt die Frequenz.

Ich habe jetzt auf Anhieb kein Datenblatt gefunden, dass die Eingangs- oder Ausgangskapazität des 2SC2440 angibt; auf welcher Grundlage suchst Du den passenden Ersatztyp aus?
Für den 2SC3040 habe ich nur die Angabe: Cob 1MHz/80pF im Datenblatt gefunden.

Oder, was Rückschlüsse auf einen passenden Typ zulassen würde,  nimmst du ton, tstg und tf als Vergleichsbasis her?

Das mag jetzt alles total doof klingen weil ich so frage, bestimmt bin ich aber nicht alleine mit der Frage, wie und warum ein Ersatztyp nicht oder eben doch in Frage kommt.
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#3
Ich habe die Kapazitäten in diesem Fall  nicht verglichen.
Um die Einhaltung der Frequenz (in gewissen Grenzen) , und somit die Eignung zu überprüfen, bietet es sich natürlich an, die gewählten Transistoren
ungekühlt und provisorisch einzusetzen, um dann "ganz einfach" zu beobachten wie es ausschautSmile. Das ist hier der schnellste Weg zum Ziel, den man eigentlich nur ein einziges mal gegen muß.
Danach hat man was man sucht. Der 2sc3040 ist hier z.B. gut zu gebrauchten.
Mit den Kapazitäten ist das übrigens so eine Sache....Sie variieren mitunter je nach Hersteller .  Messen kann ich sie zurzeit ohnehin nur mit Frequenzen bis 200KHz....Also nicht datenblattkompatibel.
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#4
Laut Schaltplanauszug scheint das Gerät ja für 120 V gemacht zu sein (168 V am Primärgleichrichter). Wie sieht das hierzulande aus? Da müsste das Netzteil ja für 320 V am Primärelko ausgelegt sein? Weitbereichseingänge gab es ja um 1981 herum noch nicht wirklich, oder?

Ich weiß von einigen 90er Jahre - Geräten aus US-Produktion, dass beim Betrieb an 230 V nach wenigen Jahren regelmäßig die Schaltnetzteile "hochgingen", obwohl sie dafür spezifiziert waren...
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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#5
Nee, der Treiber macht's - ich hätte gesagt, C905 definiert die Frequenz. Transistoreigenschaften zur Bestimmung der Frequenz wäre doch etwas gewagt...
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#6
Ich habe versehentlich den US Teil eingestellt. Im Manual ist auch die 240V Variante beschrieben. Prinzipiell gleich, allerdings mit anderen Werten.

Zitat:Transistoreigenschaften zur Bestimmung der Frequenz wäre doch etwas gewagt...

Auf jeden Fall. Ich meinte auch nicht die "absolute Bestimmung", sondern eine Art"parasitäre Einflußnahme" .In diesen NT verändert sich die Frequenz tatsächlich in gewissen Grenzen, wenn man ausschliesslich die beiden Leistungstransistoren verändert.

Das gilt auch für die größeren pps. Es ist m.E. aber unwahrscheinlich, dass das nach einer Reparatur  immer überprüft bzw. bemerkt wurde. Von elementarer Wichtigkeit ist es ja auch nicht.
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#7
AhOK, dann war ich wohl zu pingelig mit dem herauslesen der Warnung vor 'ungeeigneten' Transistoren und der 'Mühe' den passenden Ersatz zu finden.

Wobei in DER Schaltung das für mich nachvollziehbar war. C905, klar, aber halt noch die blöden Trafowicklungen (L, R) und Transistoren © im Schwingkreis...  Spielen halt nicht die entscheidende Rolle.

Alles gut.  Thumbsup
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#8
Zitat:Warnung

So dramatisch habe ich es  nicht beschrieben. Thumbsup Ich schrieb ja bereits weiter oben, dass es mir ziemlich egal gewesen wäre, wenn es in diesem Fall (also keinem irgendwie wertvollen Gerät) anders ausgefallen wäre.
Ich hätte hier keine Anstalten gemacht, den Schönheitsfehler zu korrigieren.
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#9
Für ganz und gar bedeutungslos für die Frequenz würde ich die bipolaren Schaltransistoren (mit ihrem Speicherverhalten, das an den vielen Ladungsträgern in der Basisschicht bei Sättigung liegt) nicht halten. Immerhin ist der Ersatztransistor mit 2.5µs Speicherzeit bei 5A viel Wink3  langsamer als der originale mit 4µs bei 3A … Die Einschaltzeit ist auch länger und die Frequenz dürfte sowieso bei diesem recht einfach gestrickten SMPS auch noch von der Last abhängen.
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#10
Die Frequenzstabilität  ist wider erwarten sogar ziemlich perfekt. Ich habe das gestern kontrolliert und konnte bei einem Lastwechsel des NT von ca. 20W (idle) auf  ca. 100W  (mit einem Hochlastwiderstand direkt am NT erzwungen) keine erwähnenswerte Abweichung  messen.
BTW...Viel Auswahl hatte ich an irgendwie passenden Transistoren auch nicht da. In diesem Bereich wird mittlerweile viel (fast alles) mit FET gemacht.
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#11
Ich habe das Schaltnetzteil meines F45 bereits mehrmals reparieren dürfen, weil es eigentlich zwar problemlos funktionieren kann, aber immer dann sofort wieder stirbt, wenn man den Verstärker mit dem Power-Schalter ausschaltet und kurz danach (bevor das Relais der Netzteil-Softstart-Funktion abfällt) wieder einschaltet. Sofortiger Schalttransistoren-Exitus.
Ich hatte immer die originalen Transistortypen für die Reparatur verwendet.
Hast Du das mal ausprobiert, den Verstärker aus- und nach ca. 5-10 Sekunden (bevor das Softatart-Relais klickt) wieder einzuschalten?
Schon klar daß das nicht die normale Nutzung sein sollte, aber das kann ja durchaus mal vorkommen - blöd wenn man dann jedesmal neue Transistoren einlöten darf... Mein F45 ist derzeit natürlich mal wieder - und schon seit langem - im Netzteil defekt.
Ich frage mich, ob das nur bei meinem F45 so passiert oder ob das ein Designfehler der alten Schaltnetzteilgeräte ist?
Gruß Ralph

...listen to Spliff and you'll see the sun! Sun Sun Sun
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#12
Zitat:Hast Du das mal ausprobiert, den Verstärker aus- und nach ca. 5-10 Sekunden (bevor das Softatart-Relais klickt) wieder einzuschalten?

Ich habe zurzeit "Verständnisprobleme" mit den genannten Zeiten. Das Relais zieht (geschätzt) 300-500 Millisekunden nach dem Einschaten an, und fällt nach Abschaltung etwa binnen 1 bis max 2 Sekunden ab.

Das Zeitfenster, in dem man quasi mit gezogenem Relais wieder einschalten kann, ist somit  sehr klein. In Intervallen von 3 -  5 Sekunden kann man -oder eben ich Wink3 -   das aktuelle  Gerät so oft einschalten, bis der Netzschalter oder der Daumen versagt.....OK....ich habe es nur 5 ...6 mal getestet.
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#13
(25.02.2019, 22:15)Klangstrahler schrieb: Ich habe das Schaltnetzteil meines F45 bereits mehrmals reparieren dürfen, weil es eigentlich zwar problemlos funktionieren kann, aber immer dann sofort wieder stirbt, wenn man den Verstärker mit dem Power-Schalter ausschaltet und kurz danach (bevor das Relais der Netzteil-Softstart-Funktion abfällt) wieder einschaltet. Sofortiger Schalttransistoren-Exitus.

Bei mehrmalig erfolgter Reparatur solltest du entweder deine Nutzungsgewohnheit der erkannten technischen Notwendigkeit anpassen oder umgekehrt die Technik hin zu deiner Gewohnheit.

Ein langer Nachlauf des Relais' nach dem Abschalten stellt sich ein, wenn bspw. das Relais gegen eines mit einem geringeren Haltestrom ausgetauscht wurde, der Haltekondensator längs des Relais' oder die Pufferkondensatoren am Netzteilausgang vergrößert wurden.
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#14
Vielen Dank für Eure Hinweise. Ich hatte das aus der Erinnerung beschrieben, mag sein daß die Zeit bis zum Abfallen des Relais kürzer war.
Der Defekt hatte sich mehrmals ergeben, weil ich den F45 über eine geschaltete Netzbuchse am TAE-2000ESD für Rear-Kanäle eingesetzt hatte, da war ich auf der IR-FB mal zu schnell mit dem Abschalten und hatte dann sofort wieder eingeschaltet. Gut zu wissen, daß das nicht zwingend immer zum Defekt führen muß.
Ich werde mir gelegentlich mal anschauen, wie lange das Softstart-Relais tatsächlich angezogen bleibt. Eigentlich dachte ich, das hängt parallel mit an der internen Gleichspannung, die fällt ja eher langsam ab...
Gruß Ralph

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#15
[Bild: cccvv.jpg]
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