22.09.2017, 21:43
Hallo zusammen,
mein neues Pferd im Tapedeckstall ist das Pioneer CT-S920S, der kleine Bruder des großen CT-95. Das 920 war nahezu baugleich mit dem 95, aber deutlich günstiger im Preis und qualitativ kaum schlechter.
So ein 920S habe ich mir kürzlich gegönnt - im defekten Zustand. Die Hoffnung von jemandem wie mir ist bei einer eBay-Artikelbeschreibung mit Worten wie "müssten mal die Riemen neu", dass dies wirklich nur die Ursache ist. Aber ich habe immer Vertrauen (und manchmal Glück), daher wage ich das gern mal.
Heute fand ich dann die Zeit, um das Laufwerk auszubauen. Hab das ja schon mal vor nicht langer Zeit beim 900S gemacht. Also sollte das ne leichte Übung werden! Ok, hm, die Traverse da links vom Laufwerk stört aber doch schon irgendwie. Kurz geschaut, aha: das Board darunter ist nur gesteckt wie beim PC. Also raus damit!
Vorn den schwarzen Spreizdübel rausgezogen, die Kupferschrauben (1x untem am Board, einmal hinten an der Rückseite) raus und gezogen. Ok, nun kann man das Teil soweit nach links drücken, um das Laufwerk herauszuheben.
Das Laufwerk hat 4 Kupferschrauben vorn, dazu muss die Frontblende raus. Und 2 schwarze unten am Boden.
Die Frontblende ist im Gegensatz zum 900S nicht noch extra mit einem Klebeband unter dem Display fixiert. Nur muss man beim 920S nur noch den Pegelstellerknopf rechts abziehen und das Goldkäppchen (wie niedlich, Pioneer!) innen losschrauben. Die beiden Spreizdübel sind ja schon raus, also noch die beiden Kupferschrauben oben und 3 schwarze Schrauben unten rausdrehen. Dann lässt sich die Blende leicht abnehmen. Und dann sieht man die 4 Kupferschrauben, die vorn das Laufwerk halten.
Die Kassettenklappenblende bekommt man nur los und nach unten abgeklappt (2 Zungen, je links und rechts), wenn man das Laufwerk nach dem Losschrauben etwas nach innen kippt/hebt. Dann ist Luft, um die beiden Zungen seitlich wegzudrücken und die Klappe wegzuklappen.
Alle Kabel mit Stecker und Flachbandkabel des Laufwerks müssen (am besten vor Lösen der Laufwerkschrauben) natürlich gelöst werden. Dann kann man das Laufwerk mit Drehen, Kippen, Heben (wie auch immer, geht sowieso sch...e, ist aber möglich) herausnehmen und sich das erste Mal freuen!
Entgegen der woanders zu lesenden Meinung, der Kapstanmotor müsse zum Riementausch raus, lasse ich den drin. Habe ich schon beim 900S nicht machen müssen und beim 920S ist das auch nicht unbedingt notwendig.
Später habe ich ihn dann doch ausgebaut, weil ich dem Lager etwas Sinterlageröl gönnen wollte.
Das Felgenreinigen Schwungradputzen war beim 900S aufwändiger, weil die alten Riemen dort schon weich waren. Hier beim 920S sah das ziemlich sauber aus und das Isopropanol holte nur wenig Gummidreck runter. Auch die 3 Riemen sahen noch ganz ok aus. Sie wurden natürlich trotzdem gewechselt, das ging fix und einfach.
Die Zahnräder habe ich von dem alten, orangen Fett befreit und ihnen neues Fett gegönnt. Ich nehme dafür Robbe Teflonfett 5532 X.
Nun noch den Idler rausoperieren. Das schwarze Blech mit dem Gumminoppenmattenbelag ist nur mit zwei Haltenasen geclipst. Das lässt sich dann von rechts nach links herausdrehen und (wegen der Kassettenfenster-Beleuchtung mit Kabel) nicht einfach herausnehmen. Also seitlich links im Kassettenfach ablegen und erstmal vergessen, es stört beim Idlergummi-Tausch nicht weiter.
Der schwarze Plastik-Batman mit der Feder unten muss jetzt raus. Das geht etwas blöd (auch hier), denn man muss es nach Lösen der Feder unten 90° nach rechts drehen. Dazu muss der weisse Hebel etwas runtergedrückt werden. Leicht geht es, wenn das Fach verschlossen ist, aber dann kommt man nicht gut an Batman ran. Hab's aber so gemacht, und es ging mit kleinem Schraubendreher und Zange an Batman gut. Geht aber (evtl. für manch einen besser) auch bei geöffnetem Fach. Nur muss man etwas grober rangehen und mutig auf den Hebel drücken.
Und siehe da: da isser ja, der kleine, gemeine Sprengring, der sooo gerne wegfliegt und oft auch nicht wiedergefunden wird! Ich dachte, ich will mal schlauer sein.... Nix! Nach leichtem Aufbiegen mit dem kleinsten flachen Feinmechanikerschraubendreher und raushebeln mit einem weiteren Dreher springt mir doch der Hund direkt entgegen! Und landete auf meiner Hose. Vielen Dank, kleiner Freund!
Danach fällt einem schon alles entgegen: ein weisses Plastikrädchen (flache Seite gehört nach außen), eine Spiralfeder dahinter und dann lässt sich das Idlerrad leicht herausziehen.
Hier oben der neue Idlergummi (schmaler als original!) und das gereinigte Idlerrad, wo der Gummi rein kommt.
Gummi drauf, Idlerrad wieder rein, Feder drüber, weisse Kappe drauf und nun den kleinen Sprengring wieder anbringen.
Ich wollte den erst mit doppelseitigem Klebeband auf einem hohlen Sicherheitsbit ankleben zum Einsetzen. Hab dann aber die weisse, durch die Feder unter "Spannung" (mechanisch) stehende Kappe draufgesetzt, ganz mutig den Miniring auf die Fingerkuppe gelegt und auf die Achse gepresst. Das klappte auf Anhieb und ging schneller, als ich gucken konnte.
Dann das Blech mit der Beleuchtung wieder unten in die Halterung gesetzt und oben eingeclipst. Die dann folgende Reinigung von Andruckrollen, Wellen und Köpfen hat noch einige Zeit beansprucht. Die Rollen waren richtig dreckig, die hat wohl nie jemand sauber gemacht vor mir. Habe speziellen Gummi-Walzenreiniger verwendet.
Das 920S war dafür innen so sauber, dass ich mir eine Staubsaugaktion innen (die ich sonst gern und immer mache) gespart habe.
Der anschließende Zusammenbau war dann leichter als das Auseinandernehmen. Jetzt weiss ich ja, was wie und wo.
Nun läuft es wunderbar, die Lade schließt satt und leise und die Laufwerkgeräusche sind überraschend leise. Freue mich.
Die nächste neu gekaufte vorbespielte Kassette wird nun aus dem Zellophan gepellt und ins Fach gelegt.
Grüße an alle Tapezierer,
Robert
mein neues Pferd im Tapedeckstall ist das Pioneer CT-S920S, der kleine Bruder des großen CT-95. Das 920 war nahezu baugleich mit dem 95, aber deutlich günstiger im Preis und qualitativ kaum schlechter.
So ein 920S habe ich mir kürzlich gegönnt - im defekten Zustand. Die Hoffnung von jemandem wie mir ist bei einer eBay-Artikelbeschreibung mit Worten wie "müssten mal die Riemen neu", dass dies wirklich nur die Ursache ist. Aber ich habe immer Vertrauen (und manchmal Glück), daher wage ich das gern mal.
Heute fand ich dann die Zeit, um das Laufwerk auszubauen. Hab das ja schon mal vor nicht langer Zeit beim 900S gemacht. Also sollte das ne leichte Übung werden! Ok, hm, die Traverse da links vom Laufwerk stört aber doch schon irgendwie. Kurz geschaut, aha: das Board darunter ist nur gesteckt wie beim PC. Also raus damit!
Vorn den schwarzen Spreizdübel rausgezogen, die Kupferschrauben (1x untem am Board, einmal hinten an der Rückseite) raus und gezogen. Ok, nun kann man das Teil soweit nach links drücken, um das Laufwerk herauszuheben.
Das Laufwerk hat 4 Kupferschrauben vorn, dazu muss die Frontblende raus. Und 2 schwarze unten am Boden.
Die Frontblende ist im Gegensatz zum 900S nicht noch extra mit einem Klebeband unter dem Display fixiert. Nur muss man beim 920S nur noch den Pegelstellerknopf rechts abziehen und das Goldkäppchen (wie niedlich, Pioneer!) innen losschrauben. Die beiden Spreizdübel sind ja schon raus, also noch die beiden Kupferschrauben oben und 3 schwarze Schrauben unten rausdrehen. Dann lässt sich die Blende leicht abnehmen. Und dann sieht man die 4 Kupferschrauben, die vorn das Laufwerk halten.
Die Kassettenklappenblende bekommt man nur los und nach unten abgeklappt (2 Zungen, je links und rechts), wenn man das Laufwerk nach dem Losschrauben etwas nach innen kippt/hebt. Dann ist Luft, um die beiden Zungen seitlich wegzudrücken und die Klappe wegzuklappen.
Alle Kabel mit Stecker und Flachbandkabel des Laufwerks müssen (am besten vor Lösen der Laufwerkschrauben) natürlich gelöst werden. Dann kann man das Laufwerk mit Drehen, Kippen, Heben (wie auch immer, geht sowieso sch...e, ist aber möglich) herausnehmen und sich das erste Mal freuen!
Entgegen der woanders zu lesenden Meinung, der Kapstanmotor müsse zum Riementausch raus, lasse ich den drin. Habe ich schon beim 900S nicht machen müssen und beim 920S ist das auch nicht unbedingt notwendig.
Später habe ich ihn dann doch ausgebaut, weil ich dem Lager etwas Sinterlageröl gönnen wollte.
Das Felgenreinigen Schwungradputzen war beim 900S aufwändiger, weil die alten Riemen dort schon weich waren. Hier beim 920S sah das ziemlich sauber aus und das Isopropanol holte nur wenig Gummidreck runter. Auch die 3 Riemen sahen noch ganz ok aus. Sie wurden natürlich trotzdem gewechselt, das ging fix und einfach.
Die Zahnräder habe ich von dem alten, orangen Fett befreit und ihnen neues Fett gegönnt. Ich nehme dafür Robbe Teflonfett 5532 X.
Nun noch den Idler rausoperieren. Das schwarze Blech mit dem Gumminoppenmattenbelag ist nur mit zwei Haltenasen geclipst. Das lässt sich dann von rechts nach links herausdrehen und (wegen der Kassettenfenster-Beleuchtung mit Kabel) nicht einfach herausnehmen. Also seitlich links im Kassettenfach ablegen und erstmal vergessen, es stört beim Idlergummi-Tausch nicht weiter.
Der schwarze Plastik-Batman mit der Feder unten muss jetzt raus. Das geht etwas blöd (auch hier), denn man muss es nach Lösen der Feder unten 90° nach rechts drehen. Dazu muss der weisse Hebel etwas runtergedrückt werden. Leicht geht es, wenn das Fach verschlossen ist, aber dann kommt man nicht gut an Batman ran. Hab's aber so gemacht, und es ging mit kleinem Schraubendreher und Zange an Batman gut. Geht aber (evtl. für manch einen besser) auch bei geöffnetem Fach. Nur muss man etwas grober rangehen und mutig auf den Hebel drücken.
Und siehe da: da isser ja, der kleine, gemeine Sprengring, der sooo gerne wegfliegt und oft auch nicht wiedergefunden wird! Ich dachte, ich will mal schlauer sein.... Nix! Nach leichtem Aufbiegen mit dem kleinsten flachen Feinmechanikerschraubendreher und raushebeln mit einem weiteren Dreher springt mir doch der Hund direkt entgegen! Und landete auf meiner Hose. Vielen Dank, kleiner Freund!
Danach fällt einem schon alles entgegen: ein weisses Plastikrädchen (flache Seite gehört nach außen), eine Spiralfeder dahinter und dann lässt sich das Idlerrad leicht herausziehen.
Hier oben der neue Idlergummi (schmaler als original!) und das gereinigte Idlerrad, wo der Gummi rein kommt.
Gummi drauf, Idlerrad wieder rein, Feder drüber, weisse Kappe drauf und nun den kleinen Sprengring wieder anbringen.
Ich wollte den erst mit doppelseitigem Klebeband auf einem hohlen Sicherheitsbit ankleben zum Einsetzen. Hab dann aber die weisse, durch die Feder unter "Spannung" (mechanisch) stehende Kappe draufgesetzt, ganz mutig den Miniring auf die Fingerkuppe gelegt und auf die Achse gepresst. Das klappte auf Anhieb und ging schneller, als ich gucken konnte.
Dann das Blech mit der Beleuchtung wieder unten in die Halterung gesetzt und oben eingeclipst. Die dann folgende Reinigung von Andruckrollen, Wellen und Köpfen hat noch einige Zeit beansprucht. Die Rollen waren richtig dreckig, die hat wohl nie jemand sauber gemacht vor mir. Habe speziellen Gummi-Walzenreiniger verwendet.
Das 920S war dafür innen so sauber, dass ich mir eine Staubsaugaktion innen (die ich sonst gern und immer mache) gespart habe.
Der anschließende Zusammenbau war dann leichter als das Auseinandernehmen. Jetzt weiss ich ja, was wie und wo.
Nun läuft es wunderbar, die Lade schließt satt und leise und die Laufwerkgeräusche sind überraschend leise. Freue mich.
Die nächste neu gekaufte vorbespielte Kassette wird nun aus dem Zellophan gepellt und ins Fach gelegt.
Grüße an alle Tapezierer,
Robert
. . . u n d i r g e n d w a n n w i r d s i e s t e h e n , m e i n e w a l l o f s o u n d . . .