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07.10.2019, 13:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2019, 13:40 von dettel.)
Eine ganze Reihe Plattenspieler nahmhafter Audiomarken oder eher weniger bekannter Audiovertreiber wurden ja zugekauft, sind also OEM-Produkte.
Wer solch einen Dreher verkaufen möchte freut sich wenn er irgendwo im Netz liest dass seine Plattenfräse von Micro Seiki stammt
Ist ja oft ne Mär und hier im Forum gabs ja gelegentlich auch schon diesbezüglichen Disput.
Ich fange dann mal mit dem GPM-2000P an, ein direktgetriebener quartzgeregelter Halbautomat.
Das Innere lässt Japan als Herkunftsland vermuten, immerhin ist aber auch ein Rifa-Knallfrosch verbaut
Ein "Made in Japan" wie auf vielen anderen OEM-Drehern ist hier jedoch nicht zu finden.
Prägung im Teller
Sachliche Hinweise sind gefragt, Verbalattacken unter die Gürtellinie wegen gegensätzlicher Meinung bitte unterlassen.
Gruß Detlef
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• Tarl, Caspar67, 0300_infanterie
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Der Motor ist wohl von Fuji. Aber das heißt nix. Die machen allles mögliche zwischen Thermopapier für Registrierkassen bis zu schweren Baumaschinen.
Charlie surft nicht!
Watt Volt ihr da Ohm?
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• dettel
Auf dieser Seite wird erklärt,wie das in Japan funktioniert. Ist aber recht lang und auf Englisch.
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• kandetvara
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Ahhhh, endlich, ein OEM-Thread
Aber zunächst.... die meisten waren nicht von Micro-Seiki
It's a long road between "wollen" and "können"
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(07.10.2019, 14:05)bathtub4ever schrieb: Ahhhh, endlich, ein OEM-Thread
Bitte genau beim Thema bleiben, ein Plattenspieler-OEM-Thread
Gruß Detlef
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Hatte letztens einen Akai AP-206 hier, der vom Innenleben nicht ganz unähnlich dem GPM-2000 ist. Als Hersteller kommt hier Kowa in Frage, zumindest steht das auf der Rückseite. Kowa war wohl eine kleine OEM Schmiede, die für alle möglichen Firmen Geräte zsammenschusterte. Leicht möglich, dass hier Bauelemente verschiedener Hersteller verwendet wurden, Motor von Fujia, Tonarm von Jelco etc.
Wenn man sich die Liste von Axel im Vintage Knob Thread ansieht, könnte man ja den Eindruck gewinnen, dass es mehr OEM Hersteller als Geräte gab. Was vor allem auch erstaunt ist, dass sogar Hersteller, deren Kerngeschäft zB Plattenspielerherstellung war, wie etwa Micro Seiki, sich auch dieser OEM Hersteller bedienten. Offenbar war man nicht in der Lage, die Nachfrage zu stillen und hat sich für Massenprodukte dann eben einen Subunternehmer gesucht. Die Flagshipprodukte hat man selbst produziert und interessanterweise auch die von anderen Firmen wie etwa den PD-555 von Luxman oder den PL-901 von Kyocera.
Viele Grüße
Lukas
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07.10.2019, 16:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2019, 16:39 von hörtnix.)
Hab nen Dual 481A (Riementrieb, Shure M75), ja, der mit m gebogenen Arm und nen 496 (DD mit ULM und Ortophon OMB 5) hier. Ersterer wurde wohl auf speziellen Wunsch von Max G. verbogen, letzterer stammt mitsamt dem ULM- Gedönse aus ner Rosinante.
Es war egal. Ich hatte meins. Und... es war gut. So hat alles seine Zeit.
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07.10.2019, 17:43
(07.10.2019, 14:05)bathtub4ever schrieb: ... die meisten waren nicht von Micro-Seiki
Selbst die Micro Seikis waren nicht alle von Micro Seiki
Viele Grüße
Lukas
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Wir sollten hier unterscheiden zwischen "entwickelt" und "produziert". Die Ideen, z.B. bei den Lux-Drehern, werden sicherlich auf Ings von Lux zurückzuführen sein. Dass man bei der technischen Umsetzung auf Spezialisten zurückgegriffen hat, besagt doch nichts...
Nun hat man die Kohle, aber das Gehör lässt nach...
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(07.10.2019, 17:50)Nudellist schrieb: ...Die Ideen, z.B. bei den Lux-Drehern, werden sicherlich auf Ings von Lux zurückzuführen sein...
Was wahrscheinlich nur die genau wissen die damit direkt zu tun hatten.
Möglich ist ja auch, dass es seitens der Auftraggeber (die deren Namen später am Gerät war) sogenannte Pflichtenhefte für den Hersteller hinsichtlich Design und Funktion gab, was die Entwicklung durchaus mit einschloss.
Ist ja nun auch schon ne Weile her und wir "Endverbraucher" alten Geraffels auch ein ganzes Stück weit weg davon.
Die Hersteller waren damals auch sicher bemüht die "eigentliche" Herkunft ihrer Geräte nicht unbedingt offen zu legen.
Gruß Detlef
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07.10.2019, 21:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2019, 21:53 von kandetvara.)
(07.10.2019, 13:54)Tobifix schrieb: Auf dieser Seite wird erklärt,wie das in Japan funktioniert. Ist aber recht lang und auf Englisch.
....
Hi,
ich hab das mal jetzt durchgelesen - das ist schon irre spannend!
Aber eins versteh ich nicht ganz - wenn ich den Artikel richtig verstehe, geht es ja primär und ausschließlich um "contractors"
In dem Artikel geht es nicht um Entwicklungs- und OEM Arbeit, sonder rein um das "manufacturing"
Das ist damals wie heute - nur waren es damals mehr kleine und heute mehr große Manufacturer.
Heute ist es Flextronics - die machen fast alle Spielekonsolen (und noch viel mehr) für alle Marken, nach den Plänen der Auftraggeber. Da ist es auch heute nicht ungewöhnlich, ja sogar Standard, dass ein und das selbe Produkt in verschiedenen Chargen von unterschiedlichen Herstellern gefertigt werden...
Mich würde jedoch interessieren - wo kommen die Pläne für mein Sansui R2R SD 5050 her. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sansui die Mechanik eines Tonbandgerätes hergestellt hat. Den Verstärker Teil sicher - aber die Mechanik? Wohl kaum...
lgkandetvara
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07.10.2019, 21:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2019, 21:11 von spocintosh.)
Auch Entwicklung fand bei den OEMs natürlich statt. Zum Teil auf Anforderung der "Marken", z.T. eigenständig - und die Markenhersteller haben die in den OEM-Ingenieursbüros erfundenen Features dann mit eigenen klingenden Namen versehen und vermarktet.
Siehe irgendwo die Geschichten von Marubeni/Benytone und Carver...schon mehrmals hier im Forum erwähnt.
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
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Du musst dir die japanische Wirtschaft wie ein großes Spinnennetz vorstellen . Da hat jeder mit jedem zusammen gearbeitet um gegen die Amerikaner und Europäer zu gewinnen .
Mikro Seiki war auch für japanische Verhältnisse eine kleine Klitsche
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• 0300_infanterie
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(07.10.2019, 21:13)Tobifix schrieb: Du musst dir die japanische Wirtschaft wie ein großes Spinnennetz vorstellen . Da hat jeder mit jedem zusammen gearbeitet um gegen die Amerikaner und Europäer zu gewinnen .
Mikro Seiki war auch für japanische Verhältnisse eine kleine Klitsche
Stimmt - ein Jeep von Chrysler hat auch das 8-Gang Getriebe von ZF drin (was unter Lizenz gefertigt wird). Vielleicht muss man es sich so vorstellen...
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Meines Wissens durften bis in die 70er Jahre japanische Unternehmen für ihre Supplychain nur Produkte aus dem eigenen Land einkaufen, um die industrielle Entwicklung zu beschleunigen. Das führte zu recht engen Kooperationen zwischen den verschiedenen Firmen und auch dazu, dass die Produktion sehr koordiniert von statten ging. Die Konkurenz saß im Ausland nicht im Inland. Koordiniert wurde das ganze durch das MITI und trug durchaus planwirtschaftlich Züge.
Viele Grüße
Lukas
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