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Kenwood DP7030
#1
Dieser äusserlich sehr gut erhaltene CD-Spieler sollte "unbedingt", zumindest aber "nach Möglichkeit" wieder repariert werden, da er einem älteren Bekannten
gehört, der keine Lust auf einen anderen CD PLayer hat.
Das Gerät war vorher bereits in einer Radiowerkstatt, wo man zwar Reparaturversuche unternahm, das Gerät aber nicht reparieren konnte.

[Bild: j1ljj9Jh.jpg]

Auf der rechten Seite befinden sich Sign. Proz. , Taktaufbereitung, D-Filter, DAC und Analogstufen. Dass dort einige "braune Elnas" böse ausgelaufen sind, war nicht zu übersehen.

[Bild: gupu71Ih.jpg]

Ich ging zuerst davon aus, dass eine Reinigung der Platine, und der Austausch der defekten Kondensatoren das Problem bereits beheben würden, aber das war leider zu kurz gedacht, denn am Ende sollte die Reparatur 3,5 Stunden dauern. Sad

Nach Einbau der gereinigten, und mit neuen C bestückten Platine stellte sich der Player immer noch tot. Auch keine Displayanzeige...rein garnichts. Auch der Oszillator rund um X2 war ohne Funktion. Erst eine "Fremdeinspeisung" von 16.934 MHz an X2 erweckte den Bedienteilprozessor und die Servokreise -auf der anderen Platine- zum Leben, denn sie arbeiten mit eben diesem Taktsignal. Da genau neben/unter IC10 (74HCU04) einer der Elkos ausgelaufen war, wurde IC10 entnommen und am Chiptester geprüft. Bei dieser Gelegenheit gleich das Kupfer gereinigt.....alles OK....Auch der Quartz selbst war in Ordnung.
[Bild: fJI9wyYh.jpg]
Eine Schönheit wird aus der PLatine nicht mehr, aber das ist hier nicht so wichtig.

[Bild: O5wSfHXh.jpg]

Der Oszillator um X2 schwingt erst dann an, wenn ic10 an pin13 128FS  (5,6 MHz) vom DAC bekommt,  und das war hier nicht der Fall. Schnell stellte sich heraus, dass der für den DAC verantwortliche Oszillator rund um X1 einwandfrei funktionierte, womit ziemlich sicher war, dass der 1 bit DAC defekt ist.
Die Ursache dafür war auch schnell gefunden, denn VDD betrug nicht 5V, sondern knapp über 12V.  Das lag daran, dass Q25 einen CE Schluss hatte. DEr Grund dafür ist mir nicht bekannt.
Q25 wurde erstmal erneuert, und dann geprüft, ob die Spannung jetzt stimmt, denn der DAC kostet sogar ich China ab 10 € aufwärts ,

[Bild: oi1wOyth.jpg]
OK...dieses Foto ist "echt gestellt" Wink3 , denn in diesem Moment knipst man nicht.



[Bild: z5V6Mx5h.jpg]

Jetzt liefen beide Oszillatoren, und das Gerät spielte eine CD ab....Allerdings ohne Signal....Alles stumm.

Weitere Messungen ergaben, dass auch das Digitale Filter mit 12 Volt betrieben wurde....Anstelle der korrekten 5V. DAs haben "beide" (auch ic12) nicht vertragen.

IC7 (Filter) und ic12 (inf. zero detect) werden über Q15 versorgt, und DER war ebenfalls durch. Ich habe IC7 gesockelt , um bei dieser Gelegenheit mal meine alten Bestände zu testen.

[Bild: 6runMpLh.jpg]

Nach Wechsel der beiden IC lief das Gerät dann endlich auch mit Signalausgabe. Weiter hinten war alles noch OK.

Die Teile kosten in Summe gut 40 € , wenn man sie bestellen muss.

[Bild: GdVaSHMh.jpg]

[Bild: sBz9yBNh.jpg]

Quick&Dirty Test...Alles OK, keine Verzerrungen, etwas Rauschen....

[Bild: 4QtsfE6h.gif]

Das war m.E schon eine etwas  "schwerere Geburt" Sad
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#2
Hallo scope,

darf man in diesem Fall davon ausgehen, dass die Elkos nicht von sich aus derart inkontinent waren, sondern dass sie duch die Überspannung durchgegart worden sind? Eigentlich schätze ich Japanelkos im Allgemeinen als haltbar ein (obwohl so ziemlich jeder Elkohersteller einige "Leichen im Keller" haben dürfte).

Grüße,

maurice
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#3
(29.04.2016, 19:36)airmax78 schrieb: Hallo scope,

darf man in diesem Fall davon ausgehen, dass die Elkos nicht von sich aus derart inkontinent waren, sondern dass sie duch die Überspannung durchgegart worden sind?


Auf der Platine gibt es keine Spannung über 13V. Die Elkos  (Elna for Audio) sind 16V Typen. Die Ursache für diesen massiven Ausfall ist mir nicht bekannt.
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#4
Ähnlich sahen einige ELNAs in meinem Kenwood-Midi-CD-Wechsler aus. Der stammt aus der gleichen Zeit. Entweder hatte ELNA da eine schlimme Serie oder sie haben speziell für Kenwood "Zeitbomben" gebaut.
Respekt vor dieser gelungenen Reparatur, da hätte ich vermutlich das Handbuch geworfen.
Viele Grüße
Dirk
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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#5
Normalerweise hätte ich den nie repariert, zumal ich mir den DAC sogar erstmal aus einem intakten Sony CDP borgen musste, aber dieses Gerät "musste" repariert werden. Wink3
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#6
Schön wenn man solche Freunde hat  Thumbsup
Dean Martin: "MAN(N) IST ERST DANN RICHTIG BETRUNKEN, WENN MAN(N) NICHT MEHR AM BODEN LIEGEN KANN, OHNE SICH FESTZUHALTEN."
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#7
Hut ab - super Service! Wenn man die Stunden berechnen muss, ist so eine Reparatur wirtschaftlich nicht darstellbar.
Diese braunen Elna Elkos laufen leider nur zu oft aus und "ranzen" die ganze Platine kaputt. Hier mal ein aus dem Netz geklautes Bild:

[Bild: marant11.jpg]

Neben dieser Kenwood Serie (Amp, CD, Tape) sind auch gerne Marantz Geräte betroffen, z.B. die SC-80/SM-80
Je nachdem wie stark fortgeschritten der Prozess schon ist, ist es sehr aufwendig die Platine wieder dauerhaft funktionsfähig zu machen

gruß, audiomatic
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#8
Hallo Scope.
Ich habe mit meinem DP7030 das gleiche Problem.
Zuerst kam kein Ton mehr raus, jetzt komplett tod.
Kannst du mir hier behilflich sein?
Gruß Herbert
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#9
In wie fern ?
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#10
Hallo,
die braunen Elna Elkos mit der goldenen Beschriftung von Anfang der 90er sind ein echter Problemfall; hatte schon mehrere Kenwood-Verstärker der Plastik-Generation auf dem Tisch und diesen KA5040 hat es besonders schwer erwischt; das Eingangsboard ist völlig zerfressen; auf dem Foto ist die Platine schon gewaschen, das sah vorher noch spektakulärer aus, der wird jetzt nur noch als Teileträger eingelagert.
VieleGrüsse
Uli
[Bild: P1100139.jpg]
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