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Könner am E- und Akustik-Bass
#1
Die Jungfernfahrt des Unterforums begleiten zu dürfen - vielen Dank an Detlev und Jörg!

Hier könnte sich jenseits von Live und Konserve Wissenswertes und Emotionales über Kultbands, Orchester, kleine Combos, Opernsänger, Guitar-Heroes, Fagottisten etc. pp. versammeln.

Mein Einstands-Tipp: Bassklänge der Meister

Mangels momentan verfügbarer geeigneter Unterlage werfe ich nur ein paar der möglicherweise bekannteren Namen zur Diskussion in den Ring, Reihenfolge nicht bewertet:

Mark King
Stanley Clarke
Jaco Pastorius
Jonas Hellborg
Marcus Miller
Tony Levin
Les Claypool
Victor Wooten
Brian Bromberg
Eberhard Weber


Hi
Bertram
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#2
Da fehlt eine Frau, mir fällt nur nicht der Name ein. Hat mit 22 als jüngste einen Professor-Titel verliehen bekommen. Muss zuhause nochmals nachschauen, war ein kurzer Bericht im 60 Jahre Jazz im NDR.

Gruß
karsten
It's a long road between "wollen" and "können" Oldie
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#3
Du hast Ray Brown übersprungen... unverzeihlich.
Oder Charles Mingus...

Hör Dir ruhig auch die an (ebenfalls wertungsfreie Reihenfolge):

Ron Carter
Niels-Henning Orsted-Pedersen
Christian McBride
John Clayton
Renaud Garcia-Fons
Jan Jankeje
Dave Holland
Charlie Haden
Miroslav Vitous...

(to be continued)


(11.09.2012, 11:00)bathtub4ever schrieb: Da fehlt eine Frau, mir fällt nur nicht der Name ein. Hat mit 22 als jüngste einen Professor-Titel verliehen bekommen

Esperanza Spalding
"He may look like an idiot and talk like an idiot but don't let that fool you. He really is an idiot." (Groucho Marx zugeschrieben)
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#4
Lemmy Kilmister (Motörhead)

Cliff Burton (Metallica)

Tom Petersson (Cheap Trick)

Tina Weymouth (Talking Heads)

Gene Simmons (Kiss)

Carol Kaye (Studiomusikerin)

Robbie Shakespeare

Brian Wilson (Beach Boys)

Bill Black (Elvis)

John Entwistle (The Who)

Peter Hook (Joy Division, New Order)

Rick Danko (The Band)

Jean Jacques Burnel (The Stranglers)
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#5
Danke Gerhard Big Grin
hätt mir sonst keine Ruhe mehr gelassen Thumbsup
It's a long road between "wollen" and "können" Oldie
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#6
At Joshua Tree:

Genau!

Und:

Phil Lynott (Thin Lizzy)
Jack Bruce (Cream)
John Paul Jones (Led Zeppelin)
Colin Hodgkinson (!!!, besonders mit Alexis Korner)
Hellmut Hattler (Kraan)
Roger Glover und Glenn Hughes (Deep Purple)
Donald "Duck" Dunn (Blues Brothers)
Noel Redding (mit Jimi Hendrix)
Nachtrag: Larry Taylor!!! (Canned Heat, Bluesbreakers, Tom Waits...)

Boah, zu Hause fallen mir bestimmt noch mehr ein...


At fürimmerbadewanne:

Gerne!
Ich weiß nicht mehr was ich von ihr gehört hab ("Esperanza", ihre erste?...) - fand ich ok, hat mich aber nicht umgehauen.


At Bertram:

Irgendwann wird's kompliziert, weil Kontrabass-Koryphäen neben E-Bass-Monstern stehen, Jazzer neben Rockern oder Bluesern (wobei die Übergänge nicht immer erkennbar sind, glücklicherweise - und ein Jazz-Feingeist wie Ron Carter hat sich beispielsweise auch mehr oder weniger erfolgreich an Bach versucht)...
"He may look like an idiot and talk like an idiot but don't let that fool you. He really is an idiot." (Groucho Marx zugeschrieben)
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#7
*ähm:

Scott LaFaro
Marc Johnson
Eugene Wright
Oscar Pettiford
Chuck Israels
Jesper Lundgaard
Mads Vinding
Sam Jones
Walter Booker
Vic Gaskin

...und weil der so großartig war, einfach noch mal Scott LaFaro! LOL


& vielleicht noch meine Lieblingsbassistin (die das Ganze noch komplizierter macht): Symphony Tidwell von den Living Deads



(YEAH!)
>> Für energetische Reinigungsarbeit ist persönliche Anwesenheit nicht erforderlich <<

山水!

Gruß
Niels
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#8
Männer, in meiner kleinen Aufzählung am Anfang fehlt vieles / fehlen viele!

Das war aber auch nicht die Intention. Ich würde euch nie eine vollständige Maestro-Liste erstellen können und wollen!

Wichtig ist mir, um nicht nur zu blossen Aufzählungen zu kommen, dass es Persönliches, Querverweise, Hinweise zu Spieltechniken usw. gibt - auf dass wir alle Universalgenies werden. Dies hier sollte nichts weniger als der ultimative Bassisten-Thread werden, randvoll mit gebündeltem Forenwissen!

So beginne ich mit dem ersten, dem Held meiner Jugend:
Mark King, E-Bassist von Level 42.
Stammt von der Isle of Man und gründete zusammen mit drei weiteren grossen Jungs Ende der Siebziger die White Funk-Band Level 42. Diese Einstufung lasse ich mal für die Anfangsjahre gelten. Über den Musikstil der Band möchte ich hier nicht weiter sprechen.
Mark King spielte eigentlich Schlagzeug und arbeitete nach der Schulzeit in einer Musikalienhandlung. Die hatten aber keine Schlagzeuge... Die Legende will es, dass er sich einen Bass von der Wand nahm und begann, ihn perkussiv zu traktieren. Auf den ersten beiden Platten "The early tapes" und "Level 42" kann man ihn z.T. auch noch an Schlagwerken hören.
King entwickelte ein Wahnsinnstempo im Slappen, das einen Gutteil seines Bühnenequipments an den Rand der Leistungsfähigkeit brachte - die Kalotten waren zu, sagen wir "träge". Da musste man erfinderisch werden...

King spielt(e) Bässe von Ashley Pangborn, Jay Dee und Status, echte Slapping-Monster. Die Musik pegelt zwischen White Funk, Rock und Pop hin und her, würde ich meinen, je nach Zeit.

MK hat zwei Soloalben auf den Markt gebracht - die erste stammt von 1984 und vereint - nach eigenem Bekunden - Einflüsse aus seinen ersten Jahren. Stanley Clarke, Jaco Pastorius und Jack Bruce werden nicht ganz unschuldig sein...

Eine der ganz wenigen Produktionen, von denen ich Platte und CD habe - hier das Cover:

Mark King: Influences (1984)

[Bild: scan0001zty.jpg]


Auf YouTube kann man sich genügend Mucke von ihm zu Gemüte führen.

Einen schönen Abend!

Bertram
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#9
Addendum:

Mark King ist/war Bassist und (meistens) Leadsänger von Level 42! Das ist bei seinem Bassspiel zum Teil unglaublich.

Im Übrigen hat der Herr auch eine jazzige oder auch bluesige Ader - das ist bisweilen zu hören.

Anspieltipps - für seine verschiedenen Stil- bzw- Spielrichtungen (Plattentitel in Klammern) (das müssen nicht meine Favourites sein!):

Mr. Pink (The Early Tapes)
Why are you leaving, Dune Tune und Love Games (Level 42)
A Pharaoh's Dream (Standing in the light)
Foundation & Empire (A Physical Presence)
A Physical Presence (World Machine)

Hi
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#10
Ok, guter Punkt… ein bisschen mehr Information wäre in der Tat schön zu lesen!

Ich nehme mal zwei/drei meiner Liste raus: Scott LaFaro. Vielleicht liegt es an meiner tiefen, tiefen Verehrung von Bill Evans, wenn ich z.B. "Walz For Debby" höre, geht mir jedes Mal das Herz auf. So musikalisch, so viel Melodie - es ist irgendwie, als ob da ein zweites Klavier spielt, dass einfach nur groovt und die perfekte Ergänzung zu Evans ist.

Der nach dem tragischen Unfalltod von LaFaro eingesetzte Chuck Israels ist wahrscheinlich als Bassist nicht schlechter - kann ich nicht beurteilen - aber wohl etwas weniger einflussreich:



Die Dame in diesem Zusammenhang hatte ich (glaube ich) schon mal im Jazz-Thread gepostet (eine Suche auf Youtube lohnt sich aber dennoch!):



Wer an der kurzen Interview-Sequenz vorbei ist (und die kurzen Einspieler entschuldigt), wird belohnt durch zauberhafte und federleichte Klänge - vielleicht vergolden Bill Evans (und Monica Zetterlund) aber auch einfach jeden Bassisten.

Dann Sam Jones - der hat einfach mein Jazz-Referenz-Album mit aufgenommen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Somethin'_E...ley_album)

Ich weiß noch, wie ich als 15jähriger die Scheibe aus der Plattensammlung meines Vaters rauszog - wahrscheinlich so ziemlich als Letztes… die eher typografische Gestaltung von Blue Note Alben dieser Zeit hatte in den 80ern bei mir nicht so viel Anziehungskraft - aber: *WOW - was für eine Platte. Hammer. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich einzelne Themen von Adderley oder Bass-Lines von Jones vor mich hinsumme, sehr zur Belustigung meiner Frau oder meiner Kollegen - das Ding hatte und hat bei mir echt Einfluss!

Einen, den ich oben noch nicht erwähnt hatte, der aber nahtlos in die Adderley-Reihe passt, ist Percy Heath, der sonst auch mit Dizzy Gillespie, Theolonius Monk, Fats Navarro und Miles Davis zusammengearbeitet hat - und das auf so ziemlich allen Aufnahmen, die immer und immer wieder bei mir spielen ….und die Aufnahmen verkörpern so ziemlich alles, was ich gerne an Jazz höre:







Und (eigentlich eher als Scherz bzw. Auflockerung der Liste gedacht), die Band aus dem Video:
Die ungewöhnliche junge Dame aus dem Video habe ich vor zwei Jahren kennenlernen dürfen, als ich einen alten Bekannten in Fort Lauderdale besucht habe, der dort in einem ziemlich netten (und teuren) Hotel arbeitet. Ich hatte mich eigentlich auf einen schön-schnöseligen Abend in der schicken Hotelbar gefreut, als der Kollege meinte 'Nee, nee - wir ziehen ein bisschen um die Häuser!". So landeten wir in einem der zahllosen Joints… oder Pubs …oder Saloons, dessen Name mir längst entfallen ist. Dort gab es kaltes Bier, hübsche Mädchen, starke Cocktails aus Tiki-Bechern und Live-Musik - eben jene Living Deads, die den Laden ordentlich aufmischten - das Mädel war großartig, hat die Stimmung komplett alleine gemacht und war mit ihren 'Sluttoos', der aggressiven aber spaßigen Spielweise und ihrem Bock-auf-Bühne ein echter Hingucker und Hinhörer. Problem: Ihr Freund sitzt immer hinter ihr und hat zwei Stöcke in der Hand (und passt auf sie auf) - er ist der Drummer in der Band. Kurzum: WAS für ein Abend, was für eine geile Party, was für coole Musik, was für schlimme Kopfschmerzen hinterher.

Ich freue mich über deren wachsenden Erfolg (in diesem schwierigen Geschäft und das mit einer Musikrichtung, die echt nicht jeden interessiert) und dass sie gut gebucht sind - verfolge die Aktivitäten auf Facebook und hab jedes mal tolle Erinnerungen an einen fantastischen Abend, ein riesiges Grinsen im Gesicht und wippende Füße, wenn ich eines der Videos ansehe - und was will man mehr?

…und zu dem von Gerhardt erwähnten Niels-Henning Ørsted Pedersen („the great dane with the never-ending name“) hätte ich auch noch reichlich Schwärmerei übrig! Z.B. lief das Oscar Peterson-Album/Spätwerk:

http://en.wikipedia.org/wiki/Summer_Night_in_Munich

stundenlang auf meinem iPod, als ich im Sommer 2006 nach München gezogen bin und nach der Arbeit Stück um Stück die Stadtbezirke durchstreift habe, um München etwas besser kennen zu lernen - meine perfekte Klangkulisse! Anspieltipp:

>> Für energetische Reinigungsarbeit ist persönliche Anwesenheit nicht erforderlich <<

山水!

Gruß
Niels
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#11
(11.09.2012, 20:02)Brownie schrieb: Addendum:

Mark King ist/war Bassist und (meistens) Leadsänger von Level 42! Das ist bei seinem Bassspiel zum Teil unglaublich.

Im Übrigen hat der Herr auch eine jazzige oder auch bluesige Ader - das ist bisweilen zu hören.

Anspieltipps - für seine verschiedenen Stil- bzw- Spielrichtungen (Plattentitel in Klammern) (das müssen nicht meine Favourites sein!):

Mr. Pink (The Early Tapes)
Why are you leaving, Dune Tune und Love Games (Level 42)
A Pharaoh's Dream (Standing in the light)
Foundation & Empire (A Physical Presence)
A Physical Presence (World Machine)

Hi

Mark King war mit Level 42 auch mein Favorit Anfang der 80er. Besonders die beiden bereits erwähnten ersten Alben "The Early Tapes" und "Level 42" zählen für mich immer noch zu den Top-Alben überhaupt. Die späteren Alben sind m.E. etwas zu kommerziell geworden, obwohl immer noch sehr gute Stücke dabei waren (s.o.). Hatte die Band damals (Herbst 1983) in Düsseldorf in der Philipshalle gesehen und war von Mark King´s Basskünsten total begeistert. Damals habe ich mir noch selbst einen Level 42-Aufkleber fürs Auto gebastelt Floet . Im November 2010 habe ich Level 42 dann noch einmal auf der 30th Anniversary-Tour im Theater in Heerlen (NL) gesehen. Astreine (fast Club-)Athmosphäre und ein dermaßen spielfreudiger Mark King war auch als Perkussionist zu bewundern. Es war ein toller Abend Dance3 . Habe auch einige Songs in brauchbarer Qualität aufgenommen, habe aber leider keinen Youtube-Account zum hochladen Flenne. Nach dem Konzert habe ich Mark King auch noch die Hand geschüttelt, als die Band sich auf der Bühne verabschiedete, dass hätte ich damals in den 80ern nie zu träumen gewagt. Raucher

Tolle Thread Idee übrigens, freue mich über viele neue Infos, Anregungen und Hörimpulse! Drinks

Viele Grüße!
Norbert
Meine Nachbarn hören Metal Headbang

ob sie wollen oder nicht!  
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#12
Schön, dass sich hier Rock/Pop und Jazz ziemlich die Waage halten!

Ich werfe mal noch einige zwecks Impulsgebung in die Waagschale, bewusst bunt gewürfelt:

John Patitucci
Flea
Geddy Lee
Abraham Laboriel
Wayne Pedzwater


Zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Bassisten zählt zweifellos Stanley Clarke: Funk, Fusion, Jazz. Neben Jaco Pastorius zu seiner Zeit in den 70er und 80er Jahren tonangebend.

Neben seiner Virtuosität auch musikalisch erste Kategorie - was man nicht immer von allen Musikern sagen kann. Mit wem er alles zusammengespielt hat, lässt sich besser und schneller unter Wikipedia nachlesen. Wichtig aber "Return to forever" mit Chick Corea.
Spielt Bässe der Marke Alembic - unter anderem auch einen Piccolo Bass, der um eine Oktave höher gestimmt ist.

Ich besitze nur sein Album School days von 1976, das ich aber als eines seiner besten bezeichnen würde. Die sechs Stücke darauf (auch mit Kontrabass) sind dermassen unterschiedlich, dass es eine wahre Wonne ist. So abgedroschen es klingt: Wer für die oben bezeichneten Musikrichtungen etwas übrig hat und die Scheibe nicht kennt: kaufen...

[Bild: scan0003kp.jpg]

Hi
Bertram
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#13
Des Weiteren:

Wolfgang Schmid ("Wolfhound")
Pino Palladino
Jack Bruce
Nathan East

...
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#14
-Rutger Gunnarson (ABBA). Wer ein Faible für bass lines hat, höre sich mal bitte Knowing Me, Knowing You an. Noch 'ne Frage zu ABBA ? Das ist Free Jazz in Popmusik so verpackt, daß es nicht mal jemand merkt.
-Mick Karn (Japan, Dalis Car, Gary Numan)
-Aston "Family Man" Barrett (Bob Marley)
-Del Palmer (Kate Bush)
-Lothar Meid (Amon Düül II)
-Bootsy Collins (YEAH BABY !!!)
-Abe Laboriel, Sr.
Olli, du hast übrigens unverständlicherweise Cliff Williams vergessen, ich erlaube mir mal, das zu deinem Beitrag zu ergänzen, denn der hätte eigentlich von dir kommen müssen, nicht von mir.

Und immer noch fehlt natürlich der, an dem sich Groove für immer neu definiert hat, nämlich der unfaßbare

Bernard Edwards, mit Nile Rodgers zusammen CHIC.

Hier zu sehen bei seinem letzten Auftritt in der legendären Budokan Hall in Tokio am Abend vor seinem tragischen Tod im Hotelzimmer am 18. April 1996.
Nein, nicht Drogen - sondern Lungenentzündung. Ging ihm schon vorher schlecht, aber er wollte die Show unbedingt spielen, um die Fans nicht zu enttäuschen.



Am Schlagzeug übrigens Omar Hakim, auch so eine Maschine (und die Augenweide rechts auf der Bühne ist - tadaaa ! - natürlich Jill Jones, eine Ex von Prince).
-------
EDIT: Nochmal zu ABBA. Das gesamte ARRIVAL-Album ist eine basstechnische Sensation alleroberster Kajüte - was Rutger Gunnarsson auf That's Me oder Dancing Queen abliefert, hätte selbst Bernard Edwards Jahre später nicht besser machen können. Die synkopierten 32tel-Triolen auf Knowing Me, Knowing Me sind und bleiben komplett ungeschlagen, im Bereich Popmusik allemal.

Die Kompositionen und Arrangements der Herren Andersson und Ulvæus sind, was unverständlicherweise immer noch kaum jemand weiß, vor allem von Bach beeinflußt.
Wie man als Musikfan nicht auf die Knie gehen kann vor dieser Gesamtleistung aus Komposition, Arrangement, Produktion, der Ansammlung extrem ausnahmetalentierter Musiker und der Verschmelzung zu einem 100%ig-unverwechselbaren Sound, wird sich mir nie erschließen.
Ist wohl nur der Tatsache geschuldet, daß die meisten zwar natürlich alle ABBA-Songs kennen, sie aber in echt niemals woanders gehört haben als in Mamas Küchenradio und vor allem eben nie jemals auf 'ner guten Anlage.
Noch ein schöner Anspieltipp: I'm A Marionette von The Album. Ganz genau - das Intro ist ein Bass: Rutger Gunnarsson nämlich, 32tel Triolen, den ganzen verdammten Song durch.
(Nebenbei enthält genau dieser großorchestrale Song zusätzlich noch das beste Gitarrensolo, das für mich je den Weg in konzentrische Rillen gefunden hat. Witzigerweise brauchte es dafür keinen Clapton, Hendrix, Vai oder Slash - ja nicht mal Prince, der alle Vorgenannten ebenfalls locker in die Tasche steckt, sondern nur ganz einfach Björn Ulvæus.)

Dagegen ist ein Mark King gerade noch ein instrumentaler Athlet, ein Sportmucker, wie ich es gern nenne. Wenn ich Garden Party höre, muß ich...naja...abschalten. Dringend.
Musikalisch etwa, wenn auch gekonnter, auf dem Niveau des Mark-Knopflerschen Gitarrenspiels: Hoffnungslos überschätzt nämlich.
Einer von denen, die nie begriffen haben, daß Groove aus Pausen entsteht, nicht davon, möglichst viele Töne möglichst spektakulär in möglichst kurzer Zeit unterzubringen. Slapping ist eh einer der größten Irrtümer der Popmusikgeschichte, jedenfalls in der Form, in der es vor allem untrennbar mit den unsäglichen 80ern verbunden ist.
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  • contenance, Musik ist Trumpf, setzi
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#15
Besten Dank für die wirklich sehr interessanten Ausführungen, ich habe echt was gelernt bzw. hatte die Gelegenheit, meine Meinung noch einmal zu hinterfragen (in Bezug auf ABBA - bei Bernard Edwards brauchte ich das nicht) - ich habe mir vor dem Hintergrund heute 'The Album' angehört... bestimmt das erste Mal nach 15 Jahren - und das werde ich wieder tun... wobei ich bei 'Waterloo' (bekanntermaßen auf einer anderen LP) nach wie vor und wirklich das Kotzen kriege, der Song nervt mich einfach. Kolossal. Für immer. Und so richtig.

Und hierüber, bzw. die Art der Basserei - Bertram hatte Tony Levin erwähnt - bin ich mir echt noch nicht sicher ...ist sicher schön filigran, etc. - aber vielleicht liegt es auch daran, dass jemand, der 'nen Chapman-Stick spielt (meiner Meinung nach) so un-glaub-lich bescheuert aussieht:



...wobei das sicher etwas unfair ist - ich sollte mehr Respekt für Leute haben, die gefühlt 2,5 Instrumente in einem spielen.


Ach ja: BOOTSY! ... YEAH!!!!
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山水!

Gruß
Niels
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  • Musik ist Trumpf, triple-d
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#16
Zitat:Slapping ist eh einer der größten Irrtümer der Popmusikgeschichte

Oooooh spoc Bekloppt Flenne
Das kann ich aber so gar nicht stehen lassen, Marcus Miller war ja schon erwähnt, hier mal ein frühes Video mit einem tollen Intro (und dem crazy Dean Brown)



Ansonsten sei auch an die Zeit des jungen Marcus Miller mit Miles Davis erinnert - "We want Miles" von 1981 oder mit John Scofield zusammen auf dem Jazzfest Berlin '83 (ich hörs schon: JazzRock-Gewichse Lol1 ) - Slappen ist für Funk m.E. essentiell, ich lass mich höchstens auf den Kompromiss ein, dass im 80er Jahre BritPop (Level 42 gehört zumindest mit den frühen Werken m.E nicht zum BritPop), also Heaven 17 und Konsorten, mit diesem Stilmittel ein wenig übertrieben wurde.

Zum Chapman Stick, neben dem Erfinder war wohl Tony Levin der prominenteste Nutzer dieses Instruments (Anspieltip wäre das relativ bekannte Elephant Talk), aber Chapman Stick geht auch anders; hier mal GIANT STEPS mit Mathias Sorof:



gruß, audiomatic
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  • contenance, Musik ist Trumpf, spocintosh
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#17
Dass das Slapping polarisiert, war mir schon beinahe klar.
Es ist wie überall: Sobald ein Ding vereinnahmt wird, wird es schwer, alles wieder zu trennen.

Slapper berauschen sich nach meinem Empfinden häufig an der Spieltechnik und funktionieren sie zum Selbstzweck um, da gebe ich Spoc Recht. Das tun auch Bassisten, die auch sonst allerhand drauf haben. Gerade die angesprochenen Mark King und Marcus Miller scheinen da in der Wahrnehmung die Grössen zu sein.

Hrmpf; allerdings stimmt das nicht. Das wird aber oft nur ersichtlich, wenn man die Diskographie und die Entwicklung der Musiker kennt. Natürlich: Wes Geistes Kind ist einer, der minutenlange Slap-Solos hinlegt? Ein Spieler? Sicher. Die Tatsache aber ist halt auch: Er kann's.

Marcus Miller ist da so ein Grenzgänger, finde ich. Als ich ihn vor ca. 10 Jahren live gesehen habe, kam er aus dem Slappen kaum heraus. Trotzdem hinreissend.
Mark King hat das brutal perkussive Slappen natürlich verinnerlicht. Man steht da und staunt. Dass der Mann aber auch ganz anders kann, höre hier:

http://www.youtube.com/watch?feature=pla...QTrUReZSkU

Von Brian Bromberg etwa sagt man, er könne auf dem Bass alles, ausser Geschirr spülen (oder war's Wäsche waschen?). Bromberg spielt Jazz, vor allem auch häufig auf dem Kontrabass. Aber slappt natürlich auch.

Keine andere Technik kann einen solchen Sound hervorbringen wie das Slappen - und auch das ist höchst unterschiedlich. Für mich hören sich auch nicht alle Slapping Bass Player gleich gut an - da gibt's rechte Unterschiede.

Zu Abba, Spoc - zu einer anderen Zeit Hi
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  • audiomatic, spocintosh, Musik ist Trumpf
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#18
ddd
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#19
michael henderson :dabei bei dark magus oder pangea von miles davis.
mit dem schon hier gelobten miller später bei davis kann ich nicht viel anfangen.der steht für mich dann schon für die phase bei davis die mir nimmer gefällt.

bootsey collins ist ein grossartiger für mich .wie überhaupt jeder bassist der bei der band mit dem besten groove aller zeiten gespielt -den original J.B.s.Dance3

charles mingus: nicht nur ein hervorragender bassist sondern auch komponist und arrangeur.gibt eine tolle bio von ihm :beneath the underdog

willi dixon: spielte und produzierte bei einer meiner liebsten blues und early rock`n roll labels bei chess in chigaco und hat nebenbei viele blues klassiker geschrieben

Zitat:Jazz-Feingeist wie Ron Carter hat sich beispielsweise auch mehr oder weniger erfolgreich an Bach versucht

ron carter auch wegen seiner basslines am für mich besten hip hop album der 90´ -a tribe called quest :the low end theory

peter hook :hoher erkennungswert seines sounds

paul simonon :von den clash für das zerschlagen seines fenders am cover von london calling LOL

bill laswell: auch ganz viele sachen gemacht und produziert aber mir würde alleine schon sein bass auf dem wunderbaren -my life in the bush of ghosts von eno/bryne reichen.

willie weeks :einer meiner favorites bei vielen soul aufnahmen so bei gaye oder auf der grossartigen donnie donnie hathaway live.

und dann natürlich noch donald `duck´ dunn als haus und hofbassist von stax

herbie flowers: spielt den bass auf einer meiner liebsten von gainsbourg- histoire de melody nelson und auch sein thema auf reeds -walk on the wild side geht einem ja auch schwer aus dem ohr.

den hätte ich noch fast vergessen:

barry adamson :
magazine.
grosse band und auch seine ganze solokarriere später.

und könnte noch weiter gehen das schwierige bei so einem thema ist ja ein ende zu finden ,das mache ich nun mal besser Floet
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an eric stanton für diesen Beitrag:
  • spocintosh, Musik ist Trumpf
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#20
..'nabend..
Basisten..Raucher
da weiß ich auch ein paar Sachen drüber (ich spielte selber mal Bass)

ein sehr guter und virtuoser Bassist fehlt hier bislang: John Myung (Dream Theater)
spielt 6 Saiter und wilde Eigenbauten, meist mit 5-6 Saiten und getrennt abmischbaren Pick-Ups oder mit verschiedenen Pick-Ups bis in den Basshals vollgestopft.
Am Chapman Stick gilt er als einer der wenigen, die dieses Ding wirklich beherrschen.

Von Stanley Clarke weiß ich noch das er eine Zeit lang "Director for Music" beim TV-Sender CBS war (vielleicht noch immer ist ?)
Er hat eine Menge Filmmusiken speziell für amerikanische Action-Serien geschrieben.

Wo hier viel über Slapping geschrieben wurde wundert mich das noch niemand etwas über Les Claypool geschrieben hat, ich kenne kaum eine Nummer von ihm und seiner Band "Primus" bei der er nicht auf diese Technik zurückgreift.
Ausserdem finde ich seine Eigenkreation namens "Whamola" recht interessant, eine Art Bass mit variabeler Spannmechanik:


Bei Primus auch nicht zu verachten: der frühere Schlagzeuger Tim Alexander, spielt ein Double-Drum Set mit drei unterschiedlich großen Bass-Drums
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...Primus.jpg

..und zu Noel Redding, der mit Jimi Hendrix bei der "Experience" spielte..na ja, ein wirklich guter Bassist war er nie, er hat den Bass ja auch nicht geliebt.
Noel Redding war eigentlich ein ganz guter Gitarrist der durch seinen Vertrag mit Chas Chandler zum Bassspielen "verdonnert" wurde..

tbc

VG
Hanno
DassDas Gesicht der Tyrannei ist am Anfang stets freundlich
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an Banix für diesen Beitrag:
  • spocintosh, eric stanton, Deubi,
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#21
(23.09.2012, 02:11)Banix schrieb: wundert mich das noch niemand etwas über Les Claypool geschrieben hat, ich kenne kaum eine Nummer von ihm und seiner Band "Primus" bei der er nicht auf diese Technik zurückgreift.

Danke - natürlich hat der gefehlt.
Primus vergesse ich grundsätzlich (genau wie RHCP übrigens, die in diesem Zusammenhang eigentlich auch nicht fehlen dürfen).
Aber DEREN Slapping ist eben nicht mit dem Pipikram zu vergleichen, der in der unsäglichen 80er Schmusebumsmucke das Ganze leider komplett disqualifiziert hat.
Primus können mal Musik, und zwar für extrem Fortgeschrittene.
Der Song im Video übrigens ist für deren Verhältnisse ja fast schon chartverdächtig, kommt ja nicht mal ein 11/16-Rhythmus drin vor... Floet
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#22
Zitat:Aber DEREN Slapping ist eben nicht mit dem Pipikram zu vergleichen, der in der unsäglichen 80er Schmusebumsmucke das Ganze leider komplett disqualifiziert hat.
da hänge ich mich an.
ich hatte als einer unter vielen noch den mike watt von minuteman/firehose... vergessen,wurde auch noch nicht erwähnt.
unter den live gesehenen ist mir rob whrigt von den no means no in besonderer erinnerung geblieben.
aber ich lese lieber nimmer mit hier mit,sonst fallen mir immer wieder welche ein Floet
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#23
(23.09.2012, 03:33)spocintosh schrieb:
(23.09.2012, 02:11)Banix schrieb: wundert mich das noch niemand etwas über Les Claypool geschrieben hat, ich kenne kaum eine Nummer von ihm und seiner Band "Primus" bei der er nicht auf diese Technik zurückgreift.

Danke - natürlich hat der gefehlt.

Nöö, gefehlt hat der nicht direkt - im Anfangspost isser nach wie vor drin Raucher - nur geschrieben hat bisher noch niemand über ihn Raucher

Was mir bei Claypool ausserdem immer auffällt, ist seine bewusst stocksteife Haltung. Daran sieht man auch immer, wie "cool" das Herumgezappel anderer sein soll.

Aber so war's gedacht: Erst nennen und dann einzeln bequatschen - oder aber gleich eine ausführlich Widmung.

Danke; weitermachen!

Hi
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#24
..nochmal Les Claypool,
slapping mit WhaWha und Distortion Pedal "verkehrt" rum eingeschleift.. nicht gerade Mainstream, mir gefällt's..

#!

VG
Hanno
DassDas Gesicht der Tyrannei ist am Anfang stets freundlich
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Banix für diesen Beitrag:
  • Deubi
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#25
..mal wieder 'ne klasse Frau am Bass:
Paz Lenchantin (..klasse bezieht sich auf ihr Können..)

hier mit "Into the Presence" (Promo-Video)


Raucher Drummer: Tim Alexander

VG
Hanno
DassDas Gesicht der Tyrannei ist am Anfang stets freundlich
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