Den Kenwood fand ich vor einiger Zeit bei Aufräumarbeiten im Keller. Da eines der beiden STK-Darlington Module defekt war, habe ich das Teil damals schon aus Kostengründen nicht repariert.
Immerhin kostet ein Modul gut 35 € , während so ein Verstärker vielleicht noch 60 € wert ist, sofern man nicht rein zufällig einen fanatischen Sammler findet, der auch das Doppelte bezahlt.
Vor ein paar Tagen konnte ich ein Originalmodul (bin gespannt) im Ausland bestellen. Es ist zwar noch nicht angekommen, habe aber trotzdem schon mal mit der Reparatur begonnen.
Es soll ja Leute geben, die auf Minimalismus stehen. Leider kommt dieses Gerät nicht aus England und ist auch nicht mit Plastikfront ausgerüstet
Hinter der grossen Klappe findet man noch ein paar Regler und Schalter, sowie einen Mikrofoneingang, dem man sogar ein aufwendiges Lautstärkepotentiometer mit 4 Ebenen zu verdanken hat. Schon seltsam was sich manche Entwickler oder Marktforschungsabteilungen damals ausgedacht haben.
Das Blockschaltbild und ein paar Specs findet man ebenfalls hinter der Klappe....So geht nichts verloren.
Der Phono Entzerrer auf einer kleinen, separaten Platine. Damit gab es später noch ein kleines Problem. Nur gut, dass er nicht ausgebaut werden musste. Es ist alles ziemlich verschachtelt.
Zwei flache Netztrafos, die gemeinsam(!) beide Endverstärler versorgen. Einer für die negative, der andere für die positive Spannung. Das hat man vermutlich wegen der Bauhöhe so gebaut. Die Trafos konnten möglicherweise günstiger als ein großer, flacher eingekauft werden.
Die Geräte sind sowas wie "Feuerzeuge" und quittieren Spielereien an den Ein- und Ausgängen gerne mit starker Oszillation und einem danach defekten STK-Modul. Viele wird es davon heute wohl nicht mehr geben.
Eines der beiden STK 0060II (nicht zu verwechseln mit dem "normalen" 0060 Modul) ist defekt . Ausserdem eine Menge sehr klumpiger Lötstellen, da doch einige Widerstände ziemlich warm werden. Gut sieht es hingegen bei den kleinen Elna Elkos aus. Kein einziger musste erneuert werden. Das gilt auch für die beiden Netzelkos, die mit 22 Milliohm ESR und 7300µF (100Hz) auch nach >30 Jahren perfekt dastehen.
Um das Relais auszubauen, kann man verschiedene Wege Wählen. Von der kompletten Zerlegung, bis zum Ausbau der beiden großen Elkos. Da ich die ohnehin prüfen wollte , was allerdings auch in circuit funktioniert, habe ich den einfachen Weg gewählt.
An dem Gerät habe ich ein paar merkwürdige Eigenschaften gemessen. Nachdem der bestellte STK eingetroffen ist, werde ich das über den zweiten Kanal nochmal kontrollieren, obwohl ich da keine Veränderung erwarte. Das Gerät soll eine Anstiegszeit von gerade mal 800 Nanosekunden erreichen, und dem entsprechend auch eine aussergewöhnlich hohe -3 dB Grenzfrequenz erreichen .Das war bei Kenwood damals eine Marktstrategie und wurde als "High-Speed-Serie" verkauft. Der KA-80 dürfte wohl der Zwerg der Serie gewesen sein.
Der KA-907 gehörte ebenfalls dazu.
Die hohe Bandbreite und die extrem niedrige Anstiegszeit konnte ich an meinem Gerät allerdings nicht erreichen. Bereits am Tape-Monitor Ausgang ist das Signal deutlich früher in der Bandbreite begrenzt. Zwar wird auch in diesem Fall ein 10 KHz Rechtecksignal immer noch weitgehend "unverformt" verstärkt, die ermittelte Anstiegszeit lag aber eher um die 2 bis 2,8 µs, je nach Schalterstellung (direkt/tone).
Ich halte es auch für "gut möglich", dass für den europäischen Markt an bestimtmen Stellen Bauteile bereits ab Werk verändert wurden, um das Gerät halbwegs "stabil" und betriebssicher zu bekommen.
Verstärker mit fast einem halben MHz Bandbreite haben selten eine Lange Betriebszeit, wenn man sie auf die Öffentlichkeit los lässt
Es sei denn, die Schutzschaltungen sind extrem aufwendig ....und schnell.
Zur Oszillation kam es während einiger Messungen übrigens auch anfangs ein paar mal. Es ging aber nichts kaputt, da ich vorbereitet war und schnell handeln konnte.
Stellenweise Handlungsbedarf.
Bei der Vermessung der Phonostufe fiel mir auf, dass die Eingangskapazität nicht zu messen war. Das lag daran, dass an beiden Eingangsbuchsen -2,8V Gleichspannung anstanden. Zwar nicht hart und belastbar, aber genug, um das Messgerät empfindlich zu stören. Ursache dafür war eine durchlegierte 25V Zenerdiode, die zur Stabilisierung der positiven Betriebsspannung der Phonostufe zuständig ist. (+/-25V) Nach Wechsel war die Spannung wieder da, der Fehler verschwunden.
Die Einhaltung der RIAA Entzerrung ist OK und entspricht den Herstellerangaben. (gemessen an rec out) Die Eingangskapazität liegt bei 170 pF.
Die Übersteuerungsreserve ist gut. (Messung, 1KHz)
Frequenzgänge, 1W in 8R, blau DC Direkt, rot via Tone , Neutralposition und fixem Subsonic). So sollte das eigentlich nicht aussehen. Eine Erklärung dafür habe ich (noch) nicht.
Die Ausgangsimpedanz der Klangregelstufe dürfte eine Rolle spielen. Der TP im Direktmode...ein Rätsel.
Klanglich geht da nichts verloren, und man darf davon ausgehen, dass 400 MHz Bandbreite das Gerät noch empfindlicher und störungsanfälliger machen.
THD & N vs. Power, 8 R , 1KHz. Die Betriebsspannungen liegen deutlich über den Werten im Manual. Die Transformatoren sind für 220V gewickelt, es arbeitet nur ein Kanal. Daher die hohe Leistung.
FFT, 1KHz, 1W in 8R : Relativ hoher Rauschflur, aus dem keine Harmonischen herausragen. THD&N beträgt hier 0,013% (22KHz)
Messunge der Ausgangsimpedanz und des Dämpfungsfaktors: Auch hier keine Auffälligkeiten Etwa 60 Milliohm.
Immerhin kostet ein Modul gut 35 € , während so ein Verstärker vielleicht noch 60 € wert ist, sofern man nicht rein zufällig einen fanatischen Sammler findet, der auch das Doppelte bezahlt.
Vor ein paar Tagen konnte ich ein Originalmodul (bin gespannt) im Ausland bestellen. Es ist zwar noch nicht angekommen, habe aber trotzdem schon mal mit der Reparatur begonnen.
Es soll ja Leute geben, die auf Minimalismus stehen. Leider kommt dieses Gerät nicht aus England und ist auch nicht mit Plastikfront ausgerüstet
Hinter der grossen Klappe findet man noch ein paar Regler und Schalter, sowie einen Mikrofoneingang, dem man sogar ein aufwendiges Lautstärkepotentiometer mit 4 Ebenen zu verdanken hat. Schon seltsam was sich manche Entwickler oder Marktforschungsabteilungen damals ausgedacht haben.
Das Blockschaltbild und ein paar Specs findet man ebenfalls hinter der Klappe....So geht nichts verloren.
Der Phono Entzerrer auf einer kleinen, separaten Platine. Damit gab es später noch ein kleines Problem. Nur gut, dass er nicht ausgebaut werden musste. Es ist alles ziemlich verschachtelt.
Zwei flache Netztrafos, die gemeinsam(!) beide Endverstärler versorgen. Einer für die negative, der andere für die positive Spannung. Das hat man vermutlich wegen der Bauhöhe so gebaut. Die Trafos konnten möglicherweise günstiger als ein großer, flacher eingekauft werden.
Die Geräte sind sowas wie "Feuerzeuge" und quittieren Spielereien an den Ein- und Ausgängen gerne mit starker Oszillation und einem danach defekten STK-Modul. Viele wird es davon heute wohl nicht mehr geben.
Eines der beiden STK 0060II (nicht zu verwechseln mit dem "normalen" 0060 Modul) ist defekt . Ausserdem eine Menge sehr klumpiger Lötstellen, da doch einige Widerstände ziemlich warm werden. Gut sieht es hingegen bei den kleinen Elna Elkos aus. Kein einziger musste erneuert werden. Das gilt auch für die beiden Netzelkos, die mit 22 Milliohm ESR und 7300µF (100Hz) auch nach >30 Jahren perfekt dastehen.
Um das Relais auszubauen, kann man verschiedene Wege Wählen. Von der kompletten Zerlegung, bis zum Ausbau der beiden großen Elkos. Da ich die ohnehin prüfen wollte , was allerdings auch in circuit funktioniert, habe ich den einfachen Weg gewählt.
An dem Gerät habe ich ein paar merkwürdige Eigenschaften gemessen. Nachdem der bestellte STK eingetroffen ist, werde ich das über den zweiten Kanal nochmal kontrollieren, obwohl ich da keine Veränderung erwarte. Das Gerät soll eine Anstiegszeit von gerade mal 800 Nanosekunden erreichen, und dem entsprechend auch eine aussergewöhnlich hohe -3 dB Grenzfrequenz erreichen .Das war bei Kenwood damals eine Marktstrategie und wurde als "High-Speed-Serie" verkauft. Der KA-80 dürfte wohl der Zwerg der Serie gewesen sein.
Der KA-907 gehörte ebenfalls dazu.
Die hohe Bandbreite und die extrem niedrige Anstiegszeit konnte ich an meinem Gerät allerdings nicht erreichen. Bereits am Tape-Monitor Ausgang ist das Signal deutlich früher in der Bandbreite begrenzt. Zwar wird auch in diesem Fall ein 10 KHz Rechtecksignal immer noch weitgehend "unverformt" verstärkt, die ermittelte Anstiegszeit lag aber eher um die 2 bis 2,8 µs, je nach Schalterstellung (direkt/tone).
Ich halte es auch für "gut möglich", dass für den europäischen Markt an bestimtmen Stellen Bauteile bereits ab Werk verändert wurden, um das Gerät halbwegs "stabil" und betriebssicher zu bekommen.
Verstärker mit fast einem halben MHz Bandbreite haben selten eine Lange Betriebszeit, wenn man sie auf die Öffentlichkeit los lässt
Es sei denn, die Schutzschaltungen sind extrem aufwendig ....und schnell.
Zur Oszillation kam es während einiger Messungen übrigens auch anfangs ein paar mal. Es ging aber nichts kaputt, da ich vorbereitet war und schnell handeln konnte.
Stellenweise Handlungsbedarf.
Bei der Vermessung der Phonostufe fiel mir auf, dass die Eingangskapazität nicht zu messen war. Das lag daran, dass an beiden Eingangsbuchsen -2,8V Gleichspannung anstanden. Zwar nicht hart und belastbar, aber genug, um das Messgerät empfindlich zu stören. Ursache dafür war eine durchlegierte 25V Zenerdiode, die zur Stabilisierung der positiven Betriebsspannung der Phonostufe zuständig ist. (+/-25V) Nach Wechsel war die Spannung wieder da, der Fehler verschwunden.
Die Einhaltung der RIAA Entzerrung ist OK und entspricht den Herstellerangaben. (gemessen an rec out) Die Eingangskapazität liegt bei 170 pF.
Die Übersteuerungsreserve ist gut. (Messung, 1KHz)
Frequenzgänge, 1W in 8R, blau DC Direkt, rot via Tone , Neutralposition und fixem Subsonic). So sollte das eigentlich nicht aussehen. Eine Erklärung dafür habe ich (noch) nicht.
Die Ausgangsimpedanz der Klangregelstufe dürfte eine Rolle spielen. Der TP im Direktmode...ein Rätsel.
Klanglich geht da nichts verloren, und man darf davon ausgehen, dass 400 MHz Bandbreite das Gerät noch empfindlicher und störungsanfälliger machen.
THD & N vs. Power, 8 R , 1KHz. Die Betriebsspannungen liegen deutlich über den Werten im Manual. Die Transformatoren sind für 220V gewickelt, es arbeitet nur ein Kanal. Daher die hohe Leistung.
FFT, 1KHz, 1W in 8R : Relativ hoher Rauschflur, aus dem keine Harmonischen herausragen. THD&N beträgt hier 0,013% (22KHz)
Messunge der Ausgangsimpedanz und des Dämpfungsfaktors: Auch hier keine Auffälligkeiten Etwa 60 Milliohm.