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Lautsprecher zusammenschalten
#1
Mal etwas Schwung in die Bude bringen, ich meine neuen Diskussionsstoff.
Da ich immer mal wieder versuche, aus kleinen Schachteln, den bestmöglichen Sound zu kitzeln, habe ich ein neues Projekt (angefangen). Das große Boxen, mit großen Membranflächen klingen sollten, sieht man denen an und erwartet dieses. Solche Boliden sind mir aber zu groß und von renomierten Herstellern, auch zu preisintensiv, dass höre ich nicht ab.

Angefixt von dem doch beachtlichen Sound einer "RFT BR25", geschweige denn "RFT BR50 (Standboxen)", die als Gegenstück / Maßstab fungieren, versuche ich es nun mit Reihen- und Parallelschaltung von kompletten kleinen Lautsprecherboxen. Nein, in diesem Fall möchte ich auch kein neues Gesamtgehäuse bauen, welches ich eh nur auf Grundlage der Volumenaddierung berechnen und konstruieren könnte. Auch würde ich in diesem speziellen Fall, auf eventueller "Klangveredelung" durch Kirschvollholz verzichten. Aber um dieses Streitthema Echtholz, soll es hier gar nicht gehen. Auch interessieren mich nicht tiefergründige theoretische Formeln und Grundsätze zur Beachtung, bzw. Anwendung zu bringen.

Ich besitze die "JVC SP-EXA1" = superkleine Bassrfeflex-Breitbänder mit 55 mm Membrandurchmesser, Membranmaterial ebenfalls Holz = Birkenholz! JVC hat damit 2004 einen angeblichen Knaller in Szene gesetzt und mit viel (umstrittener) Werbung sehr erfolgreich verkauft. Fakt ist, sie sind in Europa, auch in Deutschland, gegenüber anderen Ländern, nie sonderlich gehypt worden und daher auch nicht so bekannt und gefragt. Das Spitzenmodell "JVC VICTOR SX-WD500" (sauteuer) wurde angeblich nur 300 x für den japanischen Markt produziert und sind extrem schwer auf dem Weltmarkt zu bekommen.

Aber die "JVC SP-EXA1" die gibt es auch hier schon wesentlich häufiger und waren meist Bestandteil ausgesuchter Spitzen-Minianlagen des Herstellers. Meist beachtet die keiner so richtig, weil die eben zu klein sind und es nie schaffen würden einen mittleren Raum zur Geburtstagsfeier, vernünftig auszufüllen. Der Vorteil daher, sie sind preislich interessant. Aber ehrlich, sie klingen sehr klar, deutlich und erstaunlich gut. Selbst untenrum, war ich überrascht, dass da überhaupt was hörbares rüber kam. Wenn sie in Raumecken aufgestellt werden, kommen sie sogar langsam in einen Bereich, wo es Freude macht, denen zuzuhören. Das einzigste, was ich (mit Tinitus und Höhenverlust) bemerkte, wenn das Soundmaterial nicht astrein war, dann nervt das, auch die Höhen = deutlich überzeichnet. Ansonsten Sprache ist durch die wiedergegebenen Höhen, dementsprechend klar, deutlich und erstaunlich natürlich.

Auf Grund des ausländischen Höhenfluges der Lobdudeleien, habe ich zumindest einen Lautsprecher messen lassen und war bei jemanden, der es mit Sachverstand und Messequipment kann. Der Messschrieb war ernüchternd = nichts besonderes. Im Tieftonbereich fing die Kurve verständlicherweise relativ spät an, stieg steil auf, um dann leicht ansteigend bis zum Höhenbereich weiter zu laufen. Kurz vor dem Abfall aus dem Höhenbereich, war dieser eindeutig überbetont und die Messlinie bis dahin, glich eher einem geflügten Acker, als der Ideallinie. Aber der Fachmann sagte auch, sie klingen dafür erstaunlich gut, für ihre Größe und das im Gegensatz zur Messung.

Nun kam ich auf die Idee, nachdem ihre größeren Brüder "JVC SP-EXA10" schon langsam am Tron der BR25 kratzen, von den kleinen "A1" mehrere Boxen zusammenzuschalten, um dadurch eventuell etwas außergewöhnliches zu schaffen. Volumen- / Membranflächenaddierung, Belastungsvergrößerung = irgendwas (gutes) muss da ja rauskommen, so die Theorie!

Wenn ich zum Beispiel 8 Stück "JVC SP-EXA1" nehme, pro Kanal 4 Stück und diese 4 Stück wiederum jeweils 2 Stück in Reihe und 2 x 2 parallel, dann sollte ich - vorausgesetzt, alle Lautsprecher hätten relativ genau dieselbe Impedanz, dieselbe Impedanz wie ein einziger Lautsprecher rauskommen! Reihen- und Parallelschaltung von Widerstanden / Inpedanzen = klar geht! Die abgegebene Verstärkerleistung wird auf 4 Chassis verteilt, wobei jede einzelne Box nur 1/4 Lautstärke bringt (bringen muss). Was bedeutet das für den Klang, der sollte identisch zu einer bleiben - richtig? Weil sich ja auch 4-fach schwächere Tiefton, wiederum 4-fach addiert.
Es geht mir hierbei um das Grundprinzip und nicht, ob die Lautsprecher produktionstechnisch, oder durch Alterung, etwas unterschiedliche Eigenschaften haben könnten, was wiederum den Gesamthöreindruck negativ beeinflussen könnte.

Bisher besitze ich erst 6 Stück, die restlichen 2 kommen aber bald, dann ...!

Also habe ich konkret heute 3 Stück pro Kanal in Reihenschaltung aufgebaut. Die Impedanz verdreifacht sich dadurch und jedes einzelne Chassis ist eben nur ein Drittel so laut, weil es ja auch nur ein Drittel elektrische Leistung abbekommt. Aber die dreimal schwächere Lautstärke, verdreifacht sich ja wieder, was zu keinem leiseren Höreindruck führt. Nebeneffekt und für mich eher nicht relevant, die Leistung, die ein Chassis verträgt, addiert sich ja ebenfalls, so das man die Kombi schon mächtig aufreißen kann. Optisch ist das auch ein Leckerbissen, vor allem mein späterer 4er-Block und die Größe / Volumen = geschätzte 10 Liter - also noch kleine Regalboxen.

Jetzt werden einige sagen, na wenn dasselbe rauskommt, dann reicht doch auch eine Box, warum dann 3, geschweige denn 4 Stück? Wie gesagt, es ist ein Versuch und was soll ich sagen, trotz der wesentlich höheren Impedanz, muss ich gefühlt den Verstärker nicht weiter aufdrehen. Ich bin bei noch nicht mal 25% und die Lautstärke ist nicht als Dauerarbeitsplatzbeschallung auszuhalten. Sie stehen in der Nähe zum Hörplatz (monitormäßiger Aufbau) und deren Bassreflexöffnung befindet sich hinten und der Tieftonbereich wird sicherlich durch die Wand, entsprechend verstärkt. Die spitzen Höhen, fallen mir zumindest nicht mehr auf. Sie klingen klar und deutlich und erstaunlicherweise ist der Bums untenrum wesentlich gewaltiger. Es klingt verdammt erwachsen, so hätte ich das nicht erwartet.
Gruß Frank - Potsdam
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#2
Bei der Reihenschaltung ist dann der Dämpfungsfaktor futsch. Lieber ein paar Endstufen zusätzlich.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
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#3
(23.12.2020, 19:03)HVfanatic schrieb: Bei der Reihenschaltung ist dann der Dämpfungsfaktor futsch. Lieber ein paar Endstufen zusätzlich.

Wieso das denn? Bei der Reihenschaltung der Lautsprecher wird der Dämpfungsfaktor höher, also besser.

Gruß aus Stadthagen
Holger
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#4
Hier kann man ein bißerl lesen:


https://www.thomann.de/de/onlineexpert_p...ungen.html
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#5
Dämpfungsfaktor könnte interessant sein bei echten Aktivboxen. Bei Passivboxen - also mit passiver Frequenzweiche zwischen Verstärker und Lautsprecherchassis - dürfte nur noch wenig Dämpfungsfaktor eine Rolle spielen. Dämpfungsfaktor ist wohl eher bei großen Boxen mit schweren Baßmembranen von Interesse, bei den kleinen Kandidaten wird das kaum feststellbar sein.
Gruß Ralph

...listen to Spliff and you'll see the sun! Sun Sun Sun
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#6
Hallochen,
nochmal zur Erinnereung, ich schrieb doch:
"Auch interessieren mich nicht tiefergründige theoretische Formeln und Grundsätze zur Beachtung, bzw. Anwendung zu bringen."
Was aber nicht heißen soll, dass darüber nicht diskutiert werden sollte. Ich lese mir auch alles (auch Links) ordentlich durch, aber vieles davon verstehe ich eh nicht. Auch daher könnte ich nie weitere klangbeinflußende Maßnahmen ergreifen. Was Aber nun nicht heißen soll ich bin begriffsstutzig, nicht das hier einige ein breites Grinsen kriegen.

Gestern, pünktlich zur Bescherung (16 Uhr), traf ein Hermes-Bote (außer Puste) mit meinen Boxen 7 + 8 ein. Und der Weihnachtsmann ging mit einem solchen wieder, dafür aber ohne dem Paket. Dance3

Sie sind schon zusammen, als Block - "geheftet" und werden nun verdrahtet. Aber immer mit der Ruhe, es ist Weihnachten.
Nochmals für diejenigen, die das eventuell nicht so auf den Plan haben, die Boxen sind mit Breitwandchassis bestückt a 4 Ohm und pro Kanal werden 4 Stück parallel und in Reihe so zusammengeschaltet, dass wieder 4 Ohm Gesamtimpedanz herauskommen. Eine Lautsprecherweiche gibt es nicht.
Gruß Frank - Potsdam
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#7
Ein interessanter Ansatz allemal Thumbsup
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#8
(23.12.2020, 18:57)zuendi schrieb: (...)

Volumen- / Membranflächenaddierung, Belastungsvergrößerung = irgendwas (gutes) muss da ja rauskommen, so die Theorie!

(...)

Sowas:

[Bild: t63bbc58c6ce4-9ee809f3785bce33d2ce1cdeda...027269.gif]

Bin wirklich gespannt und freue mich auf Bilder, Ergebnisse, alles, was da noch kommt!  Thumbsup
Gruss aus HB  Kaffee .JPeter.
                                                                
WARNING: Failure to turn off cassette player at end of side can cause tape breakage.
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#9
Was soll ich sagen? Ich kann den Klang nicht angeberisch beschreiben, dass muss man hören, ist ja eh alles subjektiv. Selbst wenn der Klang schlecht wäre, würde doch meine eigene Idee nicht ebenso beschreiben. Und euphorische Begeisterung, würde mir auch keiner glauben.
Nein, ohne Quatsch, ich bin sehr zufrieden und das habe ich erwartet - es klingt richtig erwachsen und nach einer 10 Liter Bassreflexbox. Und vor allem - optisch mal was ganz anderes und sicherlich nicht so häufig anzutreffen.

[Bild: r00108621tktm.jpg]

[Bild: r0010863xrjws.jpg]
Gruß Frank - Potsdam
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#10
Tease Thumbsup Thumbsup
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^ischreschminimiuf, isch... ^
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