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Röhrenfassung nachlöten - improvisiert
#1
Eine kleine Reparaturerfahrung - vielleicht für viele ein alter Hut. Was macht man mit einer Röhrenfassung, die an einer schlechten, eventuell kalten, Lötstelle leidet, aber auf der Lötseite so unzugänglich ist, dass man das halbe Chassis auseinandernehmen müsste, um dort rankommen? In der Not habe ich bei einem Siemens "Klangmeister RG81" die Pole der einen ECL86 Stück für Stück mit einer dünnen sauberen Lötspitze eben von der anderen Seite so stark erhitzt, dass die Fassung jetzt wieder vollen Kontakt hat. Erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, ich habe also alle neun Pole erst mal kurz erhitzt und getestet, ob es eine Verbesserung gab, dann ein wenig länger, und es war ok. Und natürlich muss man das Gerät auf den Kopf stellen, sodass Lötzinn gegebenenfalls Richtung Sockel geht. Andersrum könnte man das Problem noch verschlimmern. Wenn jemand eine bessere Lösung weiß, bitte mitteilen.
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#2
Bist Du sicher, dass es an der Verlötung der Ösen am Röhrensockel liegt? Dort sind die Anschlusskabel meist vollständig um die Öse herumgelegt und erst dann verlötet, so dass auch bei wackeliger Lötverbindung meist noch einwandfreier Kontakt besteht.

Meiner Erfahrung nach sind es meist die Kontakte im Sockel, die korrodieren und dann Übergangswiderstände zur Röhre bilden. Ich löse dass immer dadurch dass ich die Röhrensockel mit Kontaktspray und Pfeifenreiniger behandele und die Röhrenstifte mit einem Glasfaserpinsel blank mache. Um ganz sicher zu sein, biege ich die Röhrenstifte etwas auseinander, so dass sie mit etwas Druck im Sockel sitzen (Röhre lässt sich dann im Sockel kaum noch bewegen).

Shy
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#3
Die Reinigung der Kontakte hatte leider nichts gebracht, ich habe die Kontakte sogar mit einen feinen Schraubendreher abgekratzt. Ich nehme immer statt Pfeifenreiniger die kleinen Bürstchen zur Reinigung von Zahnzwischenräumen plus Kontakt600 oder ähnlichem. Die Kontakte in Form biegen wollte ich allerdings nicht, da ich bei so einem alten Gerät Bruch befürchtete. Dass der Fehler nach dem Einsatz des Lötkolbens verschwunden war, deutet auf die Lötverbindung. Die Sache mit dem Auseinanderbiegen der Röhrenstifte ist mir nicht ganz klar. Wie biegst Du die Röhrenstifte auseinander? Ein wenig nach außen?
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#4
Sorry, habe ich vergessen: ich habe natürlich auch die Sockelmitte, die bei dieser Fassung schon ab Werk mit einer superdicken Lötstelle auf der Platine fixiert ist, nachbehandelt. Das könnte übrigens auch der Bringer gewesen sein, denn danach saß die Keramikfassung eindeutig stabiler, fester.
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#5
Nein, nicht nach außen, sondern alle Stifte in eine jeweils andere Richtung.

Shy
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#6
Ich verstehe, muss ich mal ausprobieren, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dann nicht ein Stift vielleicht besser sitzt, der andere dafür schlechter als zuvor. Der Siemens hat übrigens für seine beiden ECL86 sowieso Klammern zum Fixieren, da die Platine 90 Grad geneigt im Gehäuse sitzt, insgesamt für meinen Geschmack eine tolle Konstruktion - und das bei einem Radio, das Ende der 60er Jahre eher zu den billigeren zählte.
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