Hallo zusammen,
aaaalso:
Erstmal vielen Dank an Maurice und Spok für die Tipps!
Zum Thema ölen der Wellen: Das kann man natürlich machen, Studer sieht sowas ausdrücklich vor, wenn Reparaturarbeiten durchgeführt werden.
ABER, und da teile ich zu 100% die Meinung von Maurice- man sollte schon wissen, was man wie macht.
Ich zitiere mich nochmal:
(27.05.2015, 19:50)Oberpfälzer schrieb: [ -> ]Recherchen ergaben, dass man entweder tunlichst garnicht schmiert, oder aber- WENN ÜBERHAUPT- ausdrücklich nur Klüber PDP65 verwenden sollte. Da dieses Laufwerk eindeutig Spuren von Öl zeigte, griff ich beherzt zum 65ger (nehme ich ja für die A77 auch) und dosierte liebevoll klitzekleine Tröpfchen auf die Wellen (nachdem diese gereinigt wurden).
Es ist also niemals nicht zu viel Öl irgendwo- das wäre wirklich grob fahrlässig.
Ich habe schon genügend A77 mit dieser Methode behandelt.
Leider gibt es einen entscheidenden Punkt: A77-Capstanmotoren, welche einmal mit falschem Öl geschmiert wurden, sind wirtschaftlich nicht mehr zu retten. Das falsche Öl ist wie Kaugummi und kommt immer wieder aus den Poren des Sinterbronze-Lagers raus.
Ich habe hier drei Maschinen, bei denen der Motor nach längerer Standzeit jedes mal ordentlich Schwung benötigt, bis er träääge los läuft.

Problem: Zum Auskochen und neu Schmieren des Lagers mit der Heißmethode bräuchte ich PDP65 mindestens im 100ml-Gebinde. Wer sich mal angesehen hat, was das Zeug kostet, wird ebenso schnell von der Idee weg kommen, wie ich.

Kurzum: Selbst eine penible Reinigung mit erneutem Ölen (PDP65) bringt an solchen Capstans nur temporär Erfolg- nach ein paar Wochen ist alles wie vorher.
Am A721 sieht es nicht nach falschem Öl von früheren "Wartungsversuchen" aus- hoffe ich jedenfalls.
Ich denke, dass beim Deck von Uli das Problem vielseitig ist:
- Bei Ankunft scheuerte die Schwungmasse ganz leicht an der Leiterplatte. EINSEITIG.
Also hat entweder der Schwung, oder aber- und dass ist aufgrund der Materialstärke wahrscheinlicher- die Welle selbst eine Unwucht!

- Durch diese (vielleicht schon jahrelang andauernde) Überbelastung hat ein Transistor aufgegeben (heißer Tipp, Danke Maurice!)
Die Tage läuft im heimischen Schrauberkeller:
- Laufwerk ausbauen
- Transistoren durchmessen
- Im Bedarfsfall gleich alle tauschen (wenn es die noch gibt, bestell ich bei Reichelt nen großen Schwung)
- Lager erneut behutsam ölen (nein, es wird nicht zu viel Öl sein

)
- Zusammenbauen
Nochmal: Der Gleichlauf ist (gehörmäßig) unauffällig- selbst wenn also die Capstanwelle nen leichten Schlag hat, würde dieser zumindest nicht das Klangerlebnis, bzw. Aufnahme-/Wiedergabeergebnis beeinflussen.
Mag daran liegen, dass das Ding nur hinten am Schwung diese Unwucht hat. Danach kommt ja gleich ein Sinterlager und geschätzt 4km weiter vorne noch eines.
Heut morgen lief es ohne Hilfe sofort sauber an.
Spricht auch ein wenig für die Transistor-Theorie von Maurice.
Wir werden sehen- ich berichte euch!
*edit*

Uli:
Einen Motor im eigentlichen (bzw. uns normalerweise bekannten) Sinn hat dein Deck nicht. Die Leiterplatten sind, wie schon beschrieben, Spulen mit Transistoren. Diese werden entsprechend angesteuert, so dass ein "Drehfeld" entsteht, durch dass sich dann die Capstanwelle mit der Schwungmasse zu drehen beginnt.
Eigentlich eine unglaublich robuste Technik!