Zitat:Daher ist die kleine Modifikation, die ich oben vorschlage, auch wirksam.
Nein, das ist sie hier in diesem Fall absolut nicht. Man erhält
keinen praktischen Nutzen und keinerlei Zuwachs an "Eigenschaften", die man am Objekt in irgendeiner Form nachweisen könnte.
Um hier mal einen Vergleich zu erstellen:
Schüttet man eine mit 100mL Wasser gefüllte Tasse in eine zu 70% gefüllte Badewanne, dann kann man eine Zunahme des Füllstandes in der Wanne messen....Zumindest dann, wenn man entsprechendes Equipment heranzieht. Den Effekt wird man beim Baden aber -mit Nachweis- nicht bemerken können. Auch dann nicht, wenn der Badende von einem JETZT gesteigerten Badespass berichtet.
Gorm Schrieb:
Zitat:Obwohl NF-Apparate nicht mein primäres Ding sind, konnte ich die ganz am Anfang des Threads vorgeschlagene kostenlose Arta-Software schon mehrfach nutzen, um ansatzweise zu sehen, was in nem NF-Amp passiert.
Das könnte man an nahezu allen "normal" aufgebauten, gegengekoppelten Verstärkern im Handumdrehen nachprüfen....Zumindest dann, wenn die Traumhörer irgendein Interesse daran hätten. Fakt ist, dass es bei der Dimensionierung und Wahl des "Feedback Network Blocking Capacitors" ein paar Dinge zu beachten gibt.
1. Er muss groß genug und niederohmig genug sein. 2. Es kann ein gepolter Elko sein, da dort nicht mehr als 1V bei Vollaussteuerung am C anstehen. 3. Es kann zu Kondensatorverzerrungen kommen. Besonders bei tiefen Frequenzen, wenn der C zu klein dimensioniert wurde. Wird er viel zu klein gewählt, kann es auch zu Amplitudenabfall im Tieftonbereich führen. Wie dort aber Höhen verschwinden sollen, ist mir ein Rätsel.
Ich nehme einfach mal einen sehr einfach aufgebauten Sansui 2900 als Muster. Dort ist ein 47 µF Elko mit 6.3 V verbaut, von denen noch 42 übrig sind. Der ESR beträgt 0,8 Ohm /1KHz
Den habe ich zwei mal ausgewechselt. Einmal gegen einen völlig verbrauchten 47µF mit einer Restkapazität von 22 µF , ESR 8 Ohm und einmal gegen einen nagelneuen 47µ /68V , 0,6 Ohm ESR.
Was die Verzerrungen (THD&N) im Sweep zwischen 20 HZ und 20KHz betrifft, gibt es tatsächlich Unterschiede. Der "Verlustärmste" und neue Kondensator liegt über den gesamten F-Bereich um 0,08%, während die anderen um max 0,11 und 0,14 % liegen.
Aber jetzt kommt die eigentliche Frage: Was passiert mit den hohen Frequenzen?
Der verwendete Musterverstärker hat kein besonders "lineares" Klangregelnetzwerk und man kann es auch nicht ausschalten. Daher die Kurven. Er war halt gerade zur Hand. Aber man erkennt auch so, worum es geht.
Magenta : der neue Elko
Gelb : der Originale
Grün: Der verschlissene. Reduziert man die Kapazität an dieser Stelle auf z.B. 5 µF, geht es ab ca. 100 Hz deutlich bergab, und die Verzerrungen steigen -dort- erheblich an. Darum macht man den C dort immer recht gross. Die hohen Frequenzen bleiben unberührt.