Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hier noch die versprochenen Bilder vom Innenleben der beiden Luxman.
Ich kann nur sagen mit dieser Kombi klingen die Lautsprecher in einer neuen Dimension mit einem satten Bassfundament

Gruss

walo

Ah... jetzt erst gesehen

Ruhig hier....zuuu ruhig

Nach wie vor mein Lieblings-Verstärker Mal sehen wo er landet.

Schönes WE

Hallo Tom,
bei mir ist er gelandet!
Es war noch etwas sperrig mit dem Verkäufer weil der Abholung "in Bayern" haben wollte. Bayern war in diesem Fall Konstanz. Und das liegt nicht bei mir auf dem Weg. Dann ist der Verkäufer in Urlaub gefahren und hat mir leider nur unvollständige Adressangaben hinterlassen. Einer unsere Außendienstmonteure hat mir den Verstärker dann nach einem Einsatz bei Stihl in der Schweiz auf dem Rückweg mit ins Rheinland gebracht.

Soll ich mal eine kleine Photo Story von der Überholung posten? Gestern ist er jedenfalls bei mir das erste mal an die Boxen gegangen. Er klingt auf alle Fälle wieder Toll!

Richard

Hallo Richard
Glueckwunsch zu dem Luxman Amp!
Ja unbedingt dokumentieren, egal ob hier (ist ja ruhig im Thread) oder woanders

Vg. Peter

Hey Richard, gratuliere

(28.06.2014, 07:12)Broesel02 schrieb: [ -> ]Photo Story?

Unbedingt.... und gutes Gelingen. Das wird nicht einfach bei dem Verhau
Alleine um das Birnchen zu Wechseln muss die Frontplatte runter....und wehe dir fällt eine Schraube ins Gerät beim zusammen schrauben

Na denn,
zuerst einmal,- ich bin ja eigentlich nicht so der Luxman Fan. Ich habe viel von Kenwood, meine Sanyo Plus 55 Vor- und Endstufen, L-07 MII und CII, Basic M2a und C2, Hitachi HMA/HCA 8500 MKII und 7500 MKI, Mitsubishi DA-10DC und DA-15DC, Pioneer C21, diverse Kenwood und Hitachi Vollverstärker,- die Luxis habe ich meinen Kumpels überlassen. Aber eines Tages war ich mit meinem Cello in Lübeck bei dem Cellobauer meines Vetrauens. Bei ihm in der Werkstatt stehen Schätze rum wie Macintosh Röhrenendstufen, Quad Röhren Kombis, Einstein Vollverstärker und vieles mehr. Und eben auch ein Luxman L-11. Da der Mann ja den Klang meines Cellos verbessert bot ich ihm also an den Klang seines Luxman zu verbessern. Er meinte mal schauen und ich hatte es fast schon vergessen. Aber ein Jahr später kam der Luxman zu mir! Ich hatte an dem Wochenend viele Freunde zum Hifi hören und sachfimpeln eingeladen und da haben wir den Luxi gegen einen Lindemann Vollverstärker, den 4.99 gehört und gegen meinen gerade komplett überholten Kenwood KA 880D. Unbehandelt klang der Luxman im Mittel- und Hochtonbereich am besten aber dynamisch, gerade im Baßbereich etwas müde. Der Kenwood war sehr schön dynamisch, schlank und trotzden bass- stark aber mit einem Hauch von Schärfe im Mitteltonbereich. Und der Lindemann klang zu weichgespült. Für mich persönlich eher enttäuschend.

Nach dem Wochenende habe ich den Luxi überholt. Und es hat mich umgehauen! Nichts mehr müde! Hochdynamisch, feinst differenziert in Fein und Grobdynamik, Kraft ohne Ende, abgrundtiefer trockener Bassbereich tolle räumliche Bühne und und und.

Meine Cellobauer war sehr glücklich mit diesem Ergebnis! Und ich war unglücklich weil ich ihn wieder hergeben musste! Naja, auf EBay suchen gelegt und so kam er zu mir geflogen.



Ein Knopf vom Kippschalter ist verkehrt herum montiert.
Oben rechts über dem L hat er leider ein paar kleine Macken in der Front und die Beschriftung "Power" ist leicht mitgenommen. Außerdem ist die Betriebslampe defekt. Das Bild von hinten ist leider unscharf:



Das weisse an der Sicherung macht mich stutzig. Und er hat leider keine vergoldeten Buchsen. sonst schauts gut aus,- hab ihn ja auch noch nicht auf.

Morgen gehts weiter!

Richard

(28.06.2014, 20:35)Broesel02 schrieb: [ -> ]keine vergoldeten Buchsen

Hab gerade geguggt.... bei meinem sind sie gülden.

meint dazu passender T-14 hat auch keine.

Moin,
hier noch mal das Bild von hinten mit "abbem Deckel" Da schien die Sonne besser und schon wird auch wieder alles schärfer



Man kann nun auch die leichte Delle unter dem defekten Sicherungshalter sehen. Das Gerät hatte vohl einen sturz hinter sich bei dem der sicherungshalter zerbrochen ist. Innen war er dann einfach gebrückt, keine Sicherung mehr da.



das waren die defekten Reste

Und jetzt schaun wir mal in die Zauberkiste rein:






viel Staub aber zum Glück keine üblen Verbastelungen. eine kleine Besonderheit viel mir sofort auf



Links unten im Bild kann man ihn sehen, den Rifa Knallfrosch. Komplett zerbröselt!



So, jetzt muß ich erst mal fort, hier gehts dann später weiter
Richard

Hallo den Luxi Liebhabern,
bei der Überarbeitung habe ich mit der Ecke hinten links angefangen. Den Rifa Funkenlöscher ersetzt, neue Sicherungshalter und neue Lautsprecherklemmen. Das sieht von innen dann so aus:



hier noch mal aus einer anderen Perspektive:



(dieses Bild ist später gemacht, das Endstufenboard ist schon überholt) Die LS- Klemmen bestelle ich beim Chinamann. Man kann dort Bananas stecken, Kabel klemmen und sie sind außen isoliert. Finde ich gut

Im nächsten Schritt habe ich die ganze Vorteiber Sektion mit neuen Kondensatoren versehen. spätestens jetzt kommen wir an den von Tom erwähnten Kabelsalat denn nun muß alles aufgemacht werden.



diese Bild ist übrigens von dem ersten L-11 den ich überarbeitet habe. Ich finde man bekommt einen schönen Eindruck von der Kabellage. Bei dem zweiten, also meinem, ware mehr Staub auf den Platinen:



und hier



Dem Staub bin ich dann einmal mit Bürste und Wasser zuleibe gerückt. während meiner Lötorgien schien zwischendurch die Sonne und da bin ich mit der unfertigen Gerät nach draussen gegangen um ein Photo mit dem Sonnenlicht zu machen:



Was ich an der Platine mache? Ich gehe davo aus das die Intersessierten den im Netz verfügbaren Schaltplan haben. Los gehts:
Im Phono- Board gibts nicht viel zu machen. Lediglich der C205, im Schaltplan mit 33 uF eingezeichnet ersetzten durch 3,3 uF Wima Folie. Dort steckt auch ein 3,3 uF allerdings als Elko drin. Der Wert 33 uF ist falsch.
Der Line Stufe im Ausgang auch einen 4,7 uF Wima Folienkondi spendieren.



Die Spannungsstabilisierung (Regulator): C287/C288 gegen Low ESR Typen tauschen und je einen kleinen 1,0 uF Wima als Shunt darüber setzen. C281/C283 47uF/16V gegen zwei organic- Polymer Typen mit gleichen Werten tauschen. C282/C283 gegen zwei 10 uF/50V Wimas im 5mm Raster. Keine Sorge, das funktioniert sehr gut.



Auf der kleinen Platine mit der Schutzschaltung und dem Blinker etc. alle Kondensatoren gegen gleiche Werte in Low ESR tauschen

So, ich muß mal wieder weiter und hier gehts dann später weiter.

Richard

Also vom Äusseren und Inneren her gefällt mir der Luxman L 11 so richtig gut !

Echt ganz schick, aber ich glaube der Innenaufbau würde mich bei der Arbeit nerven...

Das sieht schonmal richtig gut aus, Richard! Weiterhin gutes Gelingen!

Ganz beschtümmt kein Gerät für zart-beseitete especialistas
(mehr wie den Austausch der Birne gegen eine LED (in Rot kann ich empfehlen) traue ich mir auch nicht zu)

Der hat Rost innen
Bin schon gespannt wie's weiter geht

So,
und heute überarbeiten wir die beiden Endstufen. Dazu müssen entweder die jeweils vier Endstufentransistoren vom Kühlkörper gelöst werden oder von der Platine abgelötet werden. Ich habe mich für das Ablöten entschieden. So siehts dann auf dem Weg aus:



Die Platinen sind alle noch handbestückt! Die Bauteile gesteckt und die Beinchen umgelegt und großflächig auf der Platine verlötet. Die kleinen Vortreiber Transistoren sind jeweils als Paar gemeinsam von einem Metallblech umschlossen um Thermodrift gering zu halten. Das Platinenlayout ist auch von Hand geroutet. Überhaupt erinnert mich die Bauweise in vielen Bereichen an Röhrengeräte und es zeigt viel Liebe und Erfahrung. Hier ein Bild von der Rückseite der Platine. Und noch mal ein Wort zu den Endstufentransistoren: Es handelt sich um Ring- Emitter Transistoren die die Vorzüge von MosFet Typen mit den Vorzügen von Bipolaren Transistoren kombinieren. Und die sind wirklich schnell! Ein ft von 60 und 80 MHZ ist ein Wort! Kurz: Beste Voraussetzung für eine gute Endstufe



auf der Rückseite kann man gut die großen Leiterbahnen der Platine sehen.

Was ich gemacht habe, für die Interessierten jetzt wieder in den Schalplan schauen. Etwas ungewöhnlich beschaltet liegt im Eingang ein Fußpunktkondensator C503 mirt 47 uF/25V BP. Den habe ich erneuert mit gleichen Werten in aktueller Qualität und auf die Rückseite eine kleine Folie als Shunt gelötet. C504, C512 und C517 habe ich mit gleichen Werten als organic- Polymer Typen ersetzt. C518/C519 war nicht bestückt. Dort habe ich einen 4,7 uF/63V Wima Folientypen im 5mm Raster spendiert. die Trimpotis habe ich nicht erneuert was ich später beim Einregulieren sehr bereut habe, die hätte ich auch erneuern sollen. Nicht im öffentlichen Schaltplan sind die Kondensatoren der Strombegrenzungsschaltung, kleine 47uF Elkos die ich mit neuen LowESR Typen mit gleichen Werten erneuert habe. Hier nun ein Bild der überholten rechten Endstufe.





Bei dem Endstufenmodul hat Luxman übrigens im Eingang einen richtig hochwertigen Kondensator zu Gleichspannungsauskoppelung einegesetzt, der große "Lutschbonbon" unten in der Mitte der Platine. Es ist ein 3,3 uF Polyesterkondensator.

Beim Zusammenbau kommen natürlich auch neue Netzteilkondensatoren zum Einsatz. Ich habe mich entschieden das grösste was noch passt einzubauen:



Jetzt also 39.000 uF/63V statt der originalen 15.000uF. Das klappt gut und klingt gut. Auf dem Bild sieht man noch nicht: Ich löte noch einen 3,3 uF/100V Polyestertypen als Shunt dazu.

Bei dem Zusamanbau habe ich noch Lautstärke- und Balance Poti gereinigt und versiegelt. Die defekte Betriebslampe habe ich durch ein 12V Birnchen ersetzt mit zusätzlich 330 Ohm Widerstand davor erneuert. Ich hatte grade keine passende LED zur Hand.

Einschalten mit Glühbirne, alles klappt gut. Leider kann man den Verstärker wenn er komplett montiert ist nicht einregulieren. Also erst vormontiert offen in Betrieb nehmen. Den Offset der Phono Stufe und der Line Stufe einregeln, den Offset der Endstufen einregeln und als letztes den Ruhestrom einstellen. Der Ruhestrom von einem Transistorpaar soll einen Spannungsabfall an den beiden Emitterwiderständen von 25 mV zeigen, gemessen von Emitter zu Emitter der Treiberpärchen. Und wie im Netz beschrieben, es dauert lange bis sich ein stabiler Zustand einstellt. Ich habe zuerst schon nach einer Stunde zugeschraubt. Das war zu wenig wie ich hinterher nach dem Hörtest feststellte, die Endstufen wurden unterschiedlich warm. also noch mal auf und noch mal einstellen. Aber jetzt passt es.
Hier die ersetzten Teile bis auf den Rifa und die defekten Sicherungshalter:



Wie er klingt? Na gut natürlich, das wissen wir alle. Aber dieser klingt noch ein wenig schwärzer im Bassbereich, noch ein wenig luftiger im Hochtonbereich und die räumliche Abbildung der Musik ist an meinen Boxen phenomenal gut.

Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht. Bis zum nächsten mal

Richard

Richard, sehr gute Doku.
Und viel Spaß mit dem Amp.
Und wenn du den dazu passenden T-14 suchst, ........ frag nicht nach Meinem.

Gruß Peter

(01.07.2014, 13:15)nice2hear schrieb: [ -> ]Richard, sehr gute Doku.
Und viel Spaß mit dem Amp.

+1 ....alles andere als langweilig

(01.07.2014, 08:42)Broesel02 schrieb: [ -> ]"Lutschbonbon"

Ich kann die Pastille nicht sehen

Zitat:Bei dem Endstufenmodul hat Luxman übrigens im Eingang einen richtig hochwertigen Kondensator zu Gleichspannungsauskoppelung eingesetzt, der große "Lutschbonbon" unten in der Mitte der Platine. Es ist ein 3,3 uF Polyesterkondensator.

Du findest den Kondensator in Post #66 Bild Nr. 3 auf der großen Endstufenplatine ganz unten in der Mitte. Ein Folienkondensator in brauner glänzender Lackierung.


Toller Bericht, tolles Gerät!

- Johannes

Ah ok. Danke

Hallo zusammen,

mein erster Post hier
Ich durfte den L-11 am Wochenende hören. Was für ein toller Vollverstärker!
Nach der Überholung durch Richard wohl wieder einer der Besten.
So gut, dass ich meine C-/M-02 Kombi bald auch einer Kur unterziehen muss. Zu krass waren die Unterscheide.
Das müssen die beiden ja wohl eigentlich genauso gut können.
Jedenfalls spielt der L-11 so locker flockig alles raus, da war ich echt begeistert!
Viel Spaß weiterhin damit.
LG
Jo

Jo, willkommen im Forum und lass mehr von dir lesen und sehen! Kombi deutet auf einiges hin.

dicke schwere Verstärker hier die letzten Beiträge.
Darum Zeit für was Leichtes. Laboratory Serie, Quality von der BA bis zum ...



und hier mit dem dazu passendem T-14 Tuner.



OVP war jetzt nicht mehr bei Uli oder Bertram gelagert...

Unterm Tuner ein ........ ähh das hört hier nicht hin.

VG Peter

Gefällt mir schon sehr der Tuner aber er würde bei mir verstauben ganz im Gegensatz zum Amp.

Yep, Willkommen bei den Ollen aber Fidelen Jo

Ich konnte mich damals (84-90) nie für Luxman erwärmen ... hab aber eben auch nicht "reinschauen" können.
Heute finde ich die absolut erhaben über alle Zweifel, tolle und hochwertige Geräte!


BTW: So optisch hat mir Revox damals auch nicht zugesagt.

Hallo zusammen und vielen Dank für den netten Empfang!

In den 80ern war ich zwar auch schon großer Hifi-Fan, konnte mir aber einen Luxman nicht leisten. Das hole ich nun jetzt alles nach :-)) und habe mittlerweile eine kleine Sammlung angelegt. Vielleicht kommt ja eines Tages noch etwas von der Laboratories Serie hinzu ;-))
Meine kleine Tochter ist jedenfalls auch schon angetan.
LG
Jo