17.11.2016, 22:23
Das ist zweifellos ziemlich "reisserisch" und sowas wie David gegen Goliath. Aber genau so mag ich es.
Es wird wieder ein Blindtest werden, der nur Hobbyansprüchen gerecht werden soll. Nichts streng wissenschaftliches. Nur für den Fall dass diesbezüglich Fragen aufkommen.
Es soll herausgefunden werden, ob drei "ganz normale" Freizeithörer unter den gegebenen Umständen diese beiden Verstärker am Klang erkennen und unterscheiden können.
Der verwendete Raum ist normalerweise ein kleines Heimkino mit ca. 22 Qm und einer Dachschräge. Der Abstand der Hörer zu den Lautsprechern beträgt etwa 3,5 Meter, die Basisbreite
beträgt drei Meter. Es ist einiges an Basotectplatten verbaut worden.
Als Testhörer haben sich aus dem Forum : *Volker Krings , *Bampa , sowie einer meiner Bekannten *Bert (nicht im Forum) bereiterklärt.
Bert hat eine seiner 911er bereitgestellt. Es handelt sich dabei um eine alte Version, MK1.
Der Testaufbau:
Als Zuspieler wird diesmal ein Denon DCD 1520 verwendet. Über seinen variablen Ausgang wird auch die Abhörlautstärke durch den jeweils aktiven Hörer eingestellt.
Der Hörer hat ebenfalls freie Wahl der Musik und der unterbrechungsfreien Umschaltung zwischen beiden Verstärkern. Wie oft er schaltet, oder ob er überhaupt zwischen den Stücken hin- und herschaltet bleibt ihm überlassen.
Als Einschränkung haben wir uns lediglich darauf geeinigt, dass man nach etwa 5 Minuten eine Entscheidung für jede der 10 Hörproben getroffen haben sollte. Der eigentliche Test dauert Pro Hörer also bis zu eine Stunde. Während einer der drei Hörer den Test absolviert, können die beiden anderen Hörer -mit Einschränkung- mitmachen. Sie müssen sich dann aber mit der Musik des aktiven Hörers, sowie seinen Umschaltfolgen zufriedengeben. Letztendlich absolviert jeder der drei Hörer somit 30 Proben, von denen die 10, an denen er die Umschalteinheit bedient hat, eine besondere Beachtung finden.
Die kleine Kiste auf dem CDP gibt allen Hörern optisch darüber Auskunft, ob Verstärker A oder B gerade aktiv ist.
Wichtig: Bevor überhaupt mit der Testerei begonnen wird, können sich die Hörer die Verstärker mindestens zwei Stunden lang "unverblindet" anhören. In dieser Zeit ist die Zuordnung "A=Burmester, B=Universum allen bekannt und wird auch nicht verändert.
Beide Verstärker sind "steinalt" und wurden vor dem Test nicht generalüberholt. Lediglich die Schalter und das Relais des Universum mussten gereinigt werden, damit alles spielt.
Die Lautstärke der beiden Verstärher zueinander wurde auf 0,1 dB über die Umschalthardware genau abgeglichen.
Da der Universum nur DIN-Buchsen bereitstellt, wurde ein Adapter (aus der Blisterpackung) verwendet. Die NF Verkabelung besteht aus Sommercable, die Lautsprecherleitung ist eine feinlitzige Doppelstegleitung mit 2 x 2,5mm². Von den Verstärkern zur Umschalteinheit je etwa 1 Meter, und von der Umschalteinheit zu den LS je nochmal 1,6 Meter.
Ein paar Messungen:
Die meisten Messungen wurden mit einem AP2322 durchgeführt. die Messung der Harmonischen vs. Ausgangsleistung mit einem AP2722.
Amplitudenfrequenzgang 4R, 8R und Lautsprechersimulation bei 2,83V.
Universum:
-3dB 8R unter 30 KHz
Burmester
-3 dB 8R bei ca. 230 KHz
Die Anstiegszeit 10-90% beträgt beim Universum bei 30W/8R ca. 13 µs
Bei der Burmester habe ich sie nicht gemessen. Sie dürfte unter diesen Bedingungen irgendwo unter 2 µs liegen.
Leistung vs. THD&N (22 KHz bw) , 8R
Universum:
Burmester:
Nochmal 4 R:
Universum:
Burmester:
Das sind etwas über 300W pro Kanal....Wir werden im Test aber bei unter 20 Watt bleiben. Es soll nicht festgestellt werden, wem zuerst die Puste ausgeht. Es geht um "andere Dinge"
CCIF IMD Universum 30W /8R
Burmester 50W 8R
TIM-100 Universum , 30W 8R
Burmester , 30W 8R
Ausgangsimpedanz Universum, Rückwärtsmethode. Bei tiefen Frequenzen hat hier die Schutzschaltung angesprochen. Die Messung ansich ist aber noch brauchbar.
Die Ausgangsimpedanz liegt auch bei tiefen Frequenzen sehr hoch. Das liegt -auch- an der langen und dünnen Innenverkabelung , die auch noch über einen Lautsprecherwahlschalter läuft.
Burmester
Die 100 Milliohm sind eine Kontrollmessung an einem 100 Milliohm MPC Widerstand. Die Meßanordnung kann unter 8 Milliohm nichts mehr messen. Man muss hier also mindestens
8 Milliohm abziehen. Gerade bei Werten unter etwa 50 Milliohm steigt hier der Meßfehler an. Die Relais der Burmester sind ausserdem alt und nicht gewartet worden. Ich weiss auch nicht genau, ob sie in die Gegenkopplung einbezogen wurden.
Dennoch ein extrem niedriger Wert und somit ein sogenannter "hoher Dämpfungsfaktor"
Verlauf der Harmonischen in Bezug zur Ausgangsleistung an 8 R , 1KHz
Universum:
Die Illustrierten würden hier vermutlich von einem sehr günstigen Lastwechselverhalten schreiben. K2 dominiert durchgehend.
Bei der Burmester liegen die Gesamtverzerrungen zwar immer tiefer (was auch schon weiter oben zu sehen ist), aber der Verlauf ist weniger günstig.
Ich selbst vertrete die Ansicht, dass das bei den hier vorliegenden Größen ziemlich egal ist. Interessant wird das alles ab vielleicht 0,2 % THD...oder eher mehr.
Die Burmester von innen:
Burmester im Hörraum:
Der "Arbeitsplatz"
Weiter geht´s hier am Sonntag mit den Ergebnissen, wenn der Test abgeschlossen ist. Dann melden sich vermutlich auch die Hörer zu Wort.