Hallo,
gibt es hier Erfahrungen, wie man verschlissene Kunststoffmechanik repariert / wiederherstellt?
Mein betroffenes Gerät gehört eigentlich hier rein.
http://old-fidelity-forum.de/thread-21909.html. Aber ich dachte, das Thema ist evtl. von allgemeinem Interesse. Habe kein vorhandenen Faden dazu gefunden.
Hier die Cassettenlade von einem Onkyo Dat-Recorder:
Das Zahnrad aus Nylon hat einen Riss, der sich unter Belastung dehnt:
Sieht übel aus, sollten die Zacken aus Metall sein wundert es mich schon das Sie so schlimm aussehen. Denke da hilft wohl nur ein Gerät mit identischer Laufwerkstechnik und hoffen das dort alles okay ist.
Bei dem Zahnrad, sehe ich kein Problem. Ausbauen und die beiden Knubbel abdrehen / -fräsen / -schleifen, die die Madenschrauben der Arretierung, des Zahnrades aufnehmen. Wenn dann der Bund schön rund ist, eine Metallbuchse drehen, die stramm rüber geht und ein neues Gewinde, für die Madenschraube(n) enthält.
Alternativ zu Zuendis "voll stabil"- methode könnten auch 1 oder 2 kleine Schrauben den Riss zuhalten, etwa wie auf der Zeichnung. Dafür bräuchtest keine Drehbank und auch keine Hülse zum aufsetzen, wäre aber Fummelei. M2 schneider und kernlochbohrer könnte ich dir leihen.
Ich habe so ein Ähnliches aufgebrochenes Zahnrad mal ganz unprofessional repariert:
Zuerst Zahnrad runter und den Sicherungslack entfernt. Zahnrad in heisses Wasser eingelegt (dann ist der entstandene Spalt fast komplett verschwunden) und danach den aufgebrochen Teil mit einigen Windungen Draht umwickelt. Die Enden verdrillt, und alles mit einem Lack fixiert.
War damals eine schnell-schnell Reparatur hat aber einige Jahre gehalten.
Natürlich sind die beiden anderen Versionen viel besser und sicherer da stabiler, aber wie gesagt, hat auch gehalten (der Pfusch).
Grüße
Gerry
Eine ordentliche Bindung oder Verdrahtung (in deinem Sinn) ist kein Pfusch. Wickelt man das mit einem Faden und lackiert es (2k oder UV) hält das bombig. hier stören aber die Löcher für die Maden schrauben, an die muß er ja noch dran. Also eine Wicklung oben, eine unterhalb. Super Idee Gerry.
Die Lade/das Prisma könntest Du vielleicht mi Metallpoxy aufbessern.
Das weiße Zahnrad würde ich entfetten, Sekundenkleber in den Riß rein und einen Kabelbinder um die Nabe, denn da stört der nicht und hält bombig.
Dann zu dem Zahn, dem faulen. Also meine sind schlechter. Da ist doch noch was dran. Erstmal würde ich mir das Gegenstück anschauen, wo er eingreift, und nach Verformungen gucken. Dann vielleicht mit einem sehr scharfen Gegenstand Verformungen entfernen. Und dann versuchen ob es so wieder geht/hält?
Soderli, und jetzt haue ich in die Vollen....
Hatte gerade einen Bekannten gefragt was er bei dem Zahnrad machen würde (Er ist Maschinenbauer). Hier unsere Unterhalung:
Ich: Udo, schau Dir das mal an. Was würdest Du da machen?
Udo: Das Zahnrad reparieren
Ich: Und wie?
Udo: Jemanden suchen der 'nen 3d Scanner und 3d Drucker hat.
Ich: Tolle Idee, und hast Du so etwas?
Udo: Bin ich reich?
Die Idee ist nicht schlecht, und vielleicht hat ja hier im Forum jemand die notwendigen Teile wie 3d Scanner und 3d Drucker?
Die bedeutende Frage wurde bei Karstens Tonbandmaschinenröllchen bereits in den Äther geworfen, ging aber unter wie das Röllchen selbst auch, Karsten?
Interessante Beiträge hier.
Das Zahnrad war schon instabiler als gedacht. Nun ist es komplett entzwei. Neugießen aus Kunstharz?
3D Druck?
Hier ist das Gegenstück von den zwei Nuten. Sieht noch gut aus.
Swobi: Das Zahnrad war schon instabiler als gedacht. Nun ist es komplett entzwei
Geil. Sorry Swoby aber die beste Nachricht des Abends
Wahrscheinlich hast du die Madenschrauben zugedreht statt auf. Oder hast du es mal aufgebogen um zu gucken ob man Klebstoff in den Riß kriegt? Oder hat sich ganz banale langweilige Altersschwäche bei der Demontage bemerkbar gemacht? Wir brauchen einen 3D Drucker!
(28.12.2016, 23:10)Swobi schrieb: [ -> ]... Neugießen aus Kunstharz? ...
Quark - ist kompliziert und ob das den einwirkenden Kräfte standhält - dazu sollte man schon einige Erfahrungen haben, vor allem welche Mischung die besten Ergebnisse bringt.
Ich würde ein neues Zahnrad kaufen - okay, ein Original Ersatzteil, kannste wohl vergessen. Aber es gibt genügend andere brauchbare, in den einschlägigen Modellbaushops online = Modulgröße + Zähnezahl, kostet keine 2 Euro. Dann bin ich wieder bei meiner Metallhülse, usw., usw..
Aber dieser Vorschlag wird ja sicherlich wieder in Klebeorgien und ähnlichen untergehen. Übrigens POM mit Sekundenkleber, das hält von Zwölfe bis Mittag.
Wenn Dein Zahnrad, z. Bsp. Modul 1 hat, dann wirst Du, nur als Beispiel
hier fündig.
Übrigens Modulgröße, also was das ist und wie man das rausbekommt, dazu gibt diverse Anleitungen im Netz. Es gibt auch Modullehren ... .
Endlich kommst du mal. Ich empfehle Endfest und hasse Acrylatkleber.
Ausserdem muss man in deine selbstgedrehte Hülse 2 Gewinde passgenau schneiden. Kommen ja nicht von selber rein.
Leider ist auch "Endfest", nicht für POM geeignet, außer in dem Zeug sollte Ameisensäure enthalten sein. Glaube ich aber nicht, solche gefährlichen Stoffe, kann man dem mündigen Bundesbürger, heute nicht mehr anvertrauen.
Dann halt Thc. Geht auch.
Da diese loosertruppe keinen 3D-Drucker hat würde ich das mit endfest kleben und mit 2 Wicklungen eines reißfesten Fadens stabilisieren.
Nee nee,
an die Maden bin ich noch gar nicht rangekommen. Es hat gereicht, die Lade zur besseren Demontage herauszuziehen. Ich hätte nur das schwarze Gegenrad vorher ausbauen sollen. Der Idee, ein neues Zahnrad zu besorgen, werde ich als erstes nachgehen.
Dann ist mir eben eingefallen, ich habe von meinem Zahntechniker vor einiger Zeit mal dieses Zeug zum Testen bekommen. Soll es noch nicht sehr lange geben.
Damit hatte er mir vor einiger Zeit mal dieses Ersatzzahnrad hergestellt u. das ist durchaus belastbar. Nur die genaue Mixtur kenne ich nicht mehr.
Später kam dann Axel Hucht hier im Forum mit diesem Metallzahnrad als Ersatz auf den Markt.
Auch dieses Zahnrad u. noch zwei weitere sind bei bestimmten Dat-Laufwerken öfter am Ende:
Zum Kleben von POM weiß Wikipedia folgendes zu berichten:
Verkleben
POM gehört zu den Kunststoffen mit niedriger
Oberflächenenergie und ist ohne spezielle Oberflächenbehandlung nur bedingt
klebbar. Durch Oxidation oder
Beizen der Oberfläche lässt sich die Haftung von Klebstoffen verbessern.
Oxidation kann durch das Beflammen mit einer sauerstoffübersättigten Flamme erzielt werden (
Bunsenbrenner). Dazu wird die Flamme in geringem Abstand schnell über die Oberfläche geführt. Für besonders haltbare Klebungen müssen die Klebeflächen mit 85-%-iger
Phosphorsäure ca. 10 Sekunden lang bei 50 °C gebeizt und anschließend mit
destilliertem Wasser abgespült werden. Die gebeizte Oberfläche kann dann z. B. mit einem 2-Komponenten-Kleber verklebt werden.
Genau, das ist bestimmt einfacher, als ein neues Zahnrad zu kaufen und dieses mittels Metallbuchse, auf der Achse zu befestigen.
Nach dem Durchdenken aller Beiträge verfolge ich wegen dem Zahnrad als nächstes drei Wege:
Neubeschaffung, 3D Druck u. Zahntechnik.
Das kann jetzt etwas Zeit brauchen. Bitte Geduld.
Vieleicht gibt es ja inoch Ideen für die abgenutzte schwarze Nase?
Zuendis Vorschlag ist, meines Erachtens nach, der beste ...
Danke, endlich erkennt mal wenigstens einer, mein verkanntes Potential -
Ich würde die Nase mit Epoxy-Kleber reparieren. Das Zahnrad kann man auch mit einer Silikonform nachbauen.
ist eigentlich kein Hexenwerk.
(29.12.2016, 16:19)zuendi schrieb: [ -> ]Danke, endlich erkennt mal wenigstens einer, mein verkanntes Potential -
Es ist zudem, wenn man sich die anderen Lösungen betrachtet, eine einfache und auf Dauer haltbare Lösung,
okay, dass mit der Buchse und dem Gewinde, kann nicht jeder, auch ich nicht, da mir das Werkzeug fehlt,
aber ich denke mal, dass sich hier jemand findet, der das übernimmt.
Und mir ist da gerade einer eingefallen ...