Ich habe hier zum testen eine Yamaha C-4 Vorstufe.
Die ist aber leider etwas krank.
Der rechte oder war es jetzt der linke Kanal von der Phonostufe...muss ich nochmal schauen, ist wesentlich leiser. Alle anderen Line in sind in Ordnung.
Gestern hatte ich die Kiste mal offen. Da war schon mal jemand dran. Einige Lötstellen waren schon mal nachgelötet worden und ich konnte auch weitere Lötstellen finden, die zwar original waren, aber nicht mehr okay.
Daher habe ich erst mal alle verdächtigen Lötstellen nachgelötet und auch die Schalter und Potis gereinigt. Allerdings hatte ich sie dazu nicht ausgebaut (was ich wohl noch nachholen muss).
Allgemein bekanntes Problem sind ja gerade an diesem VV die Lötstellen, die sich gern "verabschieden". Die Bauteile hängen kopfüber Richtung Bodendeckel und dazu die Wärmeentwicklung in dieser Kiste, die nicht ohne ist.
Meine Aktion von gestern hat allerdings noch keine Verbesserung gebracht, womit jetzt die Suche nach dem Fehler in der Phonostufe beginnt.
Auffällig sind diese beiden Brücken, die mir nicht original vorkommen.
Platine muss noch gereinigt werden, schaut noch etwas übel aus durch die Lötarbeiten des Vorgängers.
SM muss ich mir auch erst noch besorgen.
Jemand schon mit der Phonostufe Ärger gehabt und kann schon mal vorab sachdienliche Hinweise geben?
Diese Dinger sind eigentlich immer krank.
Das ist mM.N. zwar eine durchaus überzeugende Vorstufe gewesen (als sie mal neu war), aber es ist ein extremes Schaltergrab in der typisch japanischen Budgettechnik. Da gibt es eigentlich immer was zu tun. Am Besten garnicht erst "fest" in den Schrank oder das Rack integrieren
Spass beiseite...
Die Fehlersuche ist aber -wie immer- relativ einfach. Du speist ein Signal mit ca. 5 mVpp in beide Kanäle des defekten Eingangs, und klopfst dann das Gerät erstmal ab. (das hast du ja schon).
Danach die dort ggf. aktiven Schalter mehrmals betätigen und beide Kanäle synchron auf einem Oszi beobachten.
Sollte das (wie zu vermuten) nichts bringen, gehst du beide kanäle wechselweise vom Eingang bis zum Ausgang des Entzerrer-VV mit dem Tastkopf durch und wirst nach spätestens 10 Minuten an eine Stelle kommen, wo sich die Signale (L zu R) unterscheiden. Mit Hilfe der Unterlagen kannst du dann den oder die Verursacher schnell finden...Zumindest dann, wenn man du Gerät und die Schaltung "in etwa" verstehst.
Genau die Vorgehensweise. Vorausgesetzt der Besitzer dieser Vorstufe möchte dies auch...also eine Reparatur, denn er möchte da nichts großartiges investieren.
SM und Schaltplan habe ich mir eben mal aus dem Netz besorgt.
Die beiden Brücken sind nicht original, vergleiche mit einem Foto einer C-4, die ich mal auf dem Tisch hatte:
Beste Grüße
Armin
Ja, Armin. Deinen Bericht hatte ich gelesen und daher auch das mit den Brücken festgestellt.
Bei meiner C-4 lag es Gott sei dank "nur" an den Lötstellen. Seitdem alles stabil.
Schön für Dich Peter,
ein Blick ins SM zeigt, daß in der Kiste von Andre die Relaiskontakte gebrückt sind.
Jup,
Gorm war schneller, als ich ins SM schauen konnte. Das Relais auf dem Flat Amp ist gebrückt worden. Wird aber vermutlich nicht die Ursache für den leisen Kanal auf der Phonostufe sein.
Zitat:Wird aber vermutlich nicht die Ursache für den leisen Kanal auf der Phonostufe sein.
Das Relais schaltet die Ausgänge.
(17.09.2017, 13:56)Gorm schrieb: [ -> ]Zitat:Wird aber vermutlich nicht die Ursache für den leisen Kanal auf der Phonostufe sein.
Das Relais schaltet die Ausgänge.
Nun ja offensichtlich nicht mehr.
So, habe noch ein paar "Wackler" beseitigt. Heißt, ich habe die komplette Phonosektion nachgelötet. Die Lötstellen sehen unter der Lupe wirklich verheerend aus. Jetzt ist zumindest bei der Abklopftechnik keine Veränderungen mehr wahrnehmbar. Ein Kanal immer noch leiser. Habe nur mal schnell die MM Eingänge getestet. Phono 2 Eingang ist ja noch erträglich, bei Phono 1 Eingang kommt fast gar nichts raus. Doch der olle Phono-Quellschalter? MC Eingang habe ich mir erst mal geschenkt, dazu müsste ich die C-4 erst noch oben schleppen in mein Musikzimmer.
Werde wohl nicht herum kommen und muss den Phono Quellschalter auslöten und zerlegen, um ihn mechanisch zu reinigen, wenn da überhaupt noch was geht. Meine wenige Zeit zwingt mich aber, da erst mal zu pausieren.
Es ist ja prinzipiell nichts dagegen einzuwenden, wenn man alle möglichen Schalter ausbaut , reinigt und wieder einbaut. Es ist aber auch ohne Ausbau irgendwelcher Schalter schnell festgestellt, ob ein Schalter die Ursache ist, oder ob man den Schritt quasi "umsonst" (also ohne Besserung des Zustandes) durchgeführt hat.
Wie man dasl macht, ist ja schon bestätigt worden
Scope, ich weiß das es nicht nach deinem Geschmack ist, wie hier die Fehlersuche begonnen worden ist. Aber bevor ich die Signalverfolgung anfange, mache ich doch erst mal das offensichtliche. Nämlich die merkwürdigen Lötstellen ausbessern und eben auch sämtliche Kontakte und Schalter unter die Lupe nehmen, denn die müssen sowieso gemacht werden.
Nachlöten ist immer eine gute Idee. Da sich die Anzahl der Lötstellen in diesem Gerät in Grenzen hält, würde ich ALLE nachlöten und danach mit der Fehlersuche beginnen. Gerade wieder so einen Fall gehabt, als defekt bekommen, Lötstellen betrachtet und ohne ihn erstmal anzuschließen gleich alles nachgelötet (30min): funktioniert einwandfrei. Fehlersuche gespart.
Und die von Scope beschriebene Methode dürfte schneller gehen als Schalter ausbauen und reinigen.
Zitat:Und die von Scope beschriebene Methode dürfte schneller gehen als Schalter ausbauen und reinigen.
Es geht in erster Linie garnicht so sehr um die Geschwindigkeit, sondern um die einfache Logik. Selbstverständlich kann man damit argumentieren, dass man ja
sowieso alle Schalter zerlegen , den Trafo neu wickeln, 70 Elkos tauschen, und alle Platinen ins Ultraschallbad werfen wolle, aber das macht man am Besten
ganz zum Schluss, wenn der eigentliche Fehler beseitigt oder zumindest bekannt ist.
Es ist problemlos möglich, dass man sich durch die Zerlegerei des gesamten Gerätes und auch der Schalter weitere Fehler einbaut, und am Ende steht man als nicht so Routinierter vor einem Scherbenhaufen.
Jeder ist seines Glückes Schmied....oder so ähnlich, aber WENN es hier schon zum Thema gemacht wird, dann kommen halt auch abweichende Antworten.
Erste Angriffsposition wird messtechnisch der Phono Selector Schalter werden. Rote Kreise. Davor sind nur noch die RCA Buchsen. Ausser beim MC Eingang, da hängt noch die Vorverstärkung dazwischen. Man war so nett und hat schon mal den Signalweg in den Schaltplan eingezeichnet.
Wird aber vermutlich erst kommendes WE weiter gehen....mein Beruf als Aussendiensttechniker lässt mir da keine andere Wahl.
Ich frage mal ganz vorsichtig, ganz sanft: Wäre es denn nicht eventuell unter Umständen
"möglich", das Signal am Eingang des Schalters und nochmal am Ausgang desselben zu vergleichen, oder wenn ´s sein muss sogar eine prov. Brücke einzulöten. Diese 30 Sekunden können evtl. Ärger und Leid ersparen.
Alternativ 5 mV l am Gate es Doppelfet (L&R) einspeisen. und dann nochmal sehen was passiert? Auch nicht gut?
Was mir schon mal helfen koennte, waere ein lesbarer Bestueckungsplan. Das SM von hifiengine ist so gut wie nicht lesbar.
Danke, aber die habe ich auch alle gefunden, leider alles die gleichen Scans. Sobald man etwas groesser zoomt, ist nichts mehr zu erkennen auf dem Bestueckungsplan.
Einen Schritt bin ich weiter gekommen. Der Phonoselector Schalter ist es schon mal nicht. Ich habe am MM Phono Eingang ein Signal mit 3,8mV eingespeist, diese Spannung kann ich am Eingang und Ausgang vom Wahlschalter messen (rechter Kanal, der auch leiser ist). Sobald ich den Selectorschalter umlege, streut eine Spannung von 11,5mV ein. Das habe ich am linken Kanal (der funktioniert) nicht.
Also geht es weiter, aber ohne lesbaren Bestuecksplan wird es schwierig. Auf dem Print stehen nur Nummern, die man ohne Plan nicht richtig zuordnen kann.
Es gibt zwei MM-Eingänge Phono1 und Phono2. Wo liegt das Signal an und wohin wird umgeschaltet? Wenn die Spannung bei Umschaltung auf Phono3 auftritt ist wohl im VVV zu suchen. Oszilloskopieren der Spannung könnte helfen.
Das von Stephan verlinkte SM von
http://sportsbil.com/yamaha/c-4-sm.pdf enthält einen zugegeben etwas unscharfen, aber verwendbaren Bestückungsplan mit vollständige BE-Bezeichnungen.
Ich messe momentan am Phono 2 und schalte dann auf Phono 1 um. MC Eingang ist derzeit komplett aussenvor. Mein Oszi zeigt derzeit nur Gruetze an.
Ich brauche dann wohl mal eine neue Lesebrille....ich kann auf dem Bestuecksplan (Printbeschriftungen) leider nur raten. Muss leider erst mal wieder die Messungen unterbrechen....Verpflichtungen rufen.
Phono1 und 2 gehen von den Buchsen direkt auf die erste Ebene des S121, in der zweiten Ebene sind die Schaltstellungen gebrückt.
Schau Dir also die Lötstellen auf den beiden Prints und die Verbindungsstrippe an. Die Masseverbindungen nicht vergessen.
Vielleicht auch mal den Eingang1 kurzschließen.
Der Bestückungsplan wird so bei 390% etwas lesbarer.
Was hier auch noch zu prüfen wäre, ist der gesteckte Übergang zwischen der Buchsenplatine auf der Rückseite und der Hauptplatine. Unten im Bild ist ein Teil zu sehen, eine weitere Steckverbindung existiert aber auch weiter links.
Habe hier schon häufig vergammelte Kontakte, oder abgerissene Lötstellen und auch abgerissene Leiterbahnen gehabt. Einfach mal alles auf Durchgang testen.
gruß, audiomatic
Das eingekreiste von dir sind AUX, Tape und Tuner Eingang. Links daneben sind die 3 Phonoeingänge. Mein Augenmerkmal werde ich auch da mal legen, da ja komischerweise Phono 1 fast komplett lahm gelegt ist.
Weiterhin bekomme ich kein sauberes Tonsignal eingespeist. Liegt aber an meinem schlechtem Equipment. Bin nicht sonderlich gut ausgestattet. Online Tongenerator macht bei mir kein wirklich gut ablesbares Signal. Ich versuch es später mal mit Audioscope. Oder mein alter Oskar ist hinüber. Ich versuche mich da durch zu wuseln.