06.01.2018, 18:32
Hallo Bandmaschinenfreunde,
ich hatte mal wieder Lust auf die Restauration einer Revox B77 und habe mir eine günstig, und natürlich in entsprechendem Zustand besorgt.
Sie kam heute an, also gibt es jetzt den ersten ausführlichen "Live-Bericht" von mir.
Anblick von vorne:
Eine Seitenblende verbogen, Stop-Knopf fehlt, 2 nicht originale Knebel. Die Maschine kam im grauen Einbaugehäuse (war auch so beschrieben).
Ich möchte die mit Minimalaufwand wieder fit machen.
Ausgepackt zeigen sich noch weitere Nettigkeiten:
Das obere Rahmenteil ist an einer Stelle gebrochen, und der Rest verzogen und an einer Stelle eingerissen. (Die Biegung nach oben kommt aber zum Teil von der Aufnahme ...)
Sieht von oben so aus:
unnötig zu erwähnen, dass die Zählwerkriemen nicht da bzw. kaputt sind, das ist ja so üblich.
Eingebaut ist auch noch eine Diasync-Platine (zwischen Netzteil und rechtem Wickelmotor), die ich aber nicht brauche, da habe ich modernere alte Technik.
So, Tastatur aus der Ersatzteilkiste mit schön abgenutzten glattpolierten Tasten ist da. Passt.
Schalter sind auch da.
Riemen für Zählwerk sind nicht da. Geschenkt.
Bevor die neuen Schalter reinkönnen, ist ersteinmal das Pflichtprogramm fällig - Schalterkontakte reinigen.
Also den Krempel mal zugänglich machen:
und die Schalter von unten abschrauben:
Die Goldflächen putze ich nur mit Q-Tip und Isopropanol, das hat bisher immer gereicht.
Die Schalterkontakte sahen so aus:
die habe ich mit Q-Tip + Metallpolitur geputzt und mit Wasser und dann Isopropanol abschließend gereinigt.
Die häufigsten Probleme mit der B77 und auch der PR99 kommen von diesen Kipp- und Drehschaltern - Aufnahme nur auf einem Kanal, Fehler beim Schalten von Vor- auf Hinterband und umgekehrt. An dieser Aktion führt daher kein Weg vorbei!
Dann alles wieder zusammenbauen und nicht vergessen, zuallererst die Mikrofonbuchsen zwischen Platine und Abdeckung zu platzieren.
Hier ist dann schon die Ersatztastatur drin und auch die VUs haben neue Birnchen.
So, Blitztest: Lämpchen leuchten, Capstan dreht, Vorlauf, Rücklauf geht, Andruckarm geht.
Die Köpfe sind in einem recht guten Zustand (besser als das Bild es darstellt):
aber geputzt wurden sie schon lange nicht mehr, und die Bandabhebeeinheit erst recht nicht!
Noch schlimmer: Das Andruckrollenlager hatte lange kein Öl mehr gesehen, oder es wurde nach dem Wechsel auf eine neue Rolle vergessen, zu schmieren...Nach 2 Tropfen Sinterlageröl dreht die Rolle aber wieder ohne Kratzen.
Die verbogene Seitenblende ließ sich leidlich richten, so dass ich die Bedienfeldblende und die Klappe wieder ordentlich montieren konnte. Ups, kein Bild gemacht...
Da ich zumindest erstmal keine Ersatzteile kaufen möchte, habe ich mich entschieden, die obere Verstrebung zu kleben. Dazu habe ich das längere Teil an der angebrochenen Stelle durchgesägt und einen Keil entfernt, um den Knick rauszubekommen. Das Ganze am Gerät arrangiert und mit 2-Komponentenkleber versehen:
So, das muss jetzt bis morgen aushärten und dann geht es weiter:
Plan: Logo. Zuallererst die Rifas neu (hoffentlich habe ich noch für alle Ersatz da...)
Und dann mal schauen, ob Musik aufs Band kommt und wieder runter, und was dann noch so alles auf mich wartet!
Viele Grüße,
Hans-Volker
ich hatte mal wieder Lust auf die Restauration einer Revox B77 und habe mir eine günstig, und natürlich in entsprechendem Zustand besorgt.
Sie kam heute an, also gibt es jetzt den ersten ausführlichen "Live-Bericht" von mir.
Anblick von vorne:
Eine Seitenblende verbogen, Stop-Knopf fehlt, 2 nicht originale Knebel. Die Maschine kam im grauen Einbaugehäuse (war auch so beschrieben).
Ich möchte die mit Minimalaufwand wieder fit machen.
Ausgepackt zeigen sich noch weitere Nettigkeiten:
Das obere Rahmenteil ist an einer Stelle gebrochen, und der Rest verzogen und an einer Stelle eingerissen. (Die Biegung nach oben kommt aber zum Teil von der Aufnahme ...)
Sieht von oben so aus:
unnötig zu erwähnen, dass die Zählwerkriemen nicht da bzw. kaputt sind, das ist ja so üblich.
Eingebaut ist auch noch eine Diasync-Platine (zwischen Netzteil und rechtem Wickelmotor), die ich aber nicht brauche, da habe ich modernere alte Technik.
So, Tastatur aus der Ersatzteilkiste mit schön abgenutzten glattpolierten Tasten ist da. Passt.
Schalter sind auch da.
Riemen für Zählwerk sind nicht da. Geschenkt.
Bevor die neuen Schalter reinkönnen, ist ersteinmal das Pflichtprogramm fällig - Schalterkontakte reinigen.
Also den Krempel mal zugänglich machen:
und die Schalter von unten abschrauben:
Die Goldflächen putze ich nur mit Q-Tip und Isopropanol, das hat bisher immer gereicht.
Die Schalterkontakte sahen so aus:
die habe ich mit Q-Tip + Metallpolitur geputzt und mit Wasser und dann Isopropanol abschließend gereinigt.
Die häufigsten Probleme mit der B77 und auch der PR99 kommen von diesen Kipp- und Drehschaltern - Aufnahme nur auf einem Kanal, Fehler beim Schalten von Vor- auf Hinterband und umgekehrt. An dieser Aktion führt daher kein Weg vorbei!
Dann alles wieder zusammenbauen und nicht vergessen, zuallererst die Mikrofonbuchsen zwischen Platine und Abdeckung zu platzieren.
Hier ist dann schon die Ersatztastatur drin und auch die VUs haben neue Birnchen.
So, Blitztest: Lämpchen leuchten, Capstan dreht, Vorlauf, Rücklauf geht, Andruckarm geht.
Die Köpfe sind in einem recht guten Zustand (besser als das Bild es darstellt):
aber geputzt wurden sie schon lange nicht mehr, und die Bandabhebeeinheit erst recht nicht!
Noch schlimmer: Das Andruckrollenlager hatte lange kein Öl mehr gesehen, oder es wurde nach dem Wechsel auf eine neue Rolle vergessen, zu schmieren...Nach 2 Tropfen Sinterlageröl dreht die Rolle aber wieder ohne Kratzen.
Die verbogene Seitenblende ließ sich leidlich richten, so dass ich die Bedienfeldblende und die Klappe wieder ordentlich montieren konnte. Ups, kein Bild gemacht...
Da ich zumindest erstmal keine Ersatzteile kaufen möchte, habe ich mich entschieden, die obere Verstrebung zu kleben. Dazu habe ich das längere Teil an der angebrochenen Stelle durchgesägt und einen Keil entfernt, um den Knick rauszubekommen. Das Ganze am Gerät arrangiert und mit 2-Komponentenkleber versehen:
So, das muss jetzt bis morgen aushärten und dann geht es weiter:
Plan: Logo. Zuallererst die Rifas neu (hoffentlich habe ich noch für alle Ersatz da...)
Und dann mal schauen, ob Musik aufs Band kommt und wieder runter, und was dann noch so alles auf mich wartet!
Viele Grüße,
Hans-Volker