Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo,
in diesem Thread über meinen Kondo KSL M77 Clone hatte ich ja schon ganz kurz die Platine eines chin. Anbieters erwähnt.
Diese Platine liegt hier also noch rum und ist eigentlich sehr gut gemacht, nur leider nicht so ganz genau dem Original entsprechend.

Ich mag es eigentlich nicht, wenn hier so was ungenutzt "rumliegt", also habe ich mir diese Platine mal genauer angesehen.
Mit ein paar kleinen Änderungen kann man daraus sehr wohl einen "richtigen" Clone der M 77 anfertigen.

Das werde ich aber nicht ganz so aufwändig angehen wie bei meinem Eigenbau ohne Platine.
Die meisten Bauteile sind schon bei mir, auf ein paar Sachen warte ich noch.
Beim Gehäuse wird ein Stahlblech-Häuschen herhalten müssen, das doppelte Haus innen aus Kupfer wirde es auch nicht bekommen,
dafür aber an der wichtigen Stelle eine Schirmwandung aus Kupfer.

Sobald es sich lohnt, Bilder zu machen, werde ich diesen Bericht mit "Bildkes" weiterführen.

Zuerst oder parallel zu diesem Projekt baue ich noch an einer MTA Endstufe nach den Ideen von Frank Blöhbaum,
daher werde ich diesen M77-Clone nur unregelmässig weiterbauen können.
Ausserdem bin ich auch noch an ein paar Reparaturen bzw Überholungen dran..  
man hat ja als Rentner sonst nix zu tun.

VG
Hanno

Interessantes Projekt. Freue mich auf Deinen Bericht.

..tach auch..
hier hat sich ja lange nichts getan, das Gerät ist aber inzwischen auch fertig.
Hier kommen jatzt mal ein paar Bilder dazu.

So sieht die Platine aus, hier ist mal die fertig bestückte (so zu kaufen bei Ali-Express) Platine:



die wird zwar mit einem Schaltplan geliefert, aber weder Platine noch Schaltplan stimmen mit dem Original überein.


Details zur Phonostufe, hier die RIAA Entzerrung

Auch bei Ali kann man ein fertiges Ghäuse dazu finden, im Prinzip nicht zu teuer,
leider schlagen Fracht und Zoll hier noch mal zu, mit ca. 280€ bis an die Haustür muß man leider rechnen.


Front


Rückseite

zum Gehäuse gibt es den Netzschalter und den Schalter für eine Mute-Schaltung dazu, über die Qualität dieser beiden Schalter kann man aber streiten.

Mir hat das alles nicht wirklich gefallen, also zur Seite gelegt und vergessen.

...bis ein Freund zu Besuch war und so lange gedrängelt hat, bis ich Platine, Gehäuse etc wieder vorgekramt habe und mir mal Gedanken gemacht habe,
WIE man damit WAS anfangen kann.

Als erstes habe ich die Teile der Schaltung auf der Platine so geändert, das sie dem Original weitestgehend entspricht.
Zu 100% war das beim Netzteil nicht möglich, aber zum großen Teil entspricht es jetzt dem Original.
Die Schaltung konnte ich problemlos anpassen, es waren nur 4 kleine Drahtbrücken und ein paar Leitungsunterbrechungen nötig.
Dann noch eine Tüte voll mit Bauteilen mit den "richtigen" Werten...

So sieht das jetzt aus:


Die Relaisumschaltung für die Eingangswahl habe ich gelassen, die funktioniert gut und stört auch nicht.
Alle Widerstände im Signalweg stammen von Dale (mit 550V Spannungsfestigkeit), die Widerstände, die in der Spannungsversorgung sitzen sind Metallfilm-Typen.
Die Koppelkondensatoren stammen von Jantzen , in der RIAA Entzerrung kann man die blauen Silver Mica erkennen.

Weil Ihm das in meinem KSL M 77 so gut gefiel, habe ich für meinen Freund auch hier ein Khozmo Poti eingebaut.


Die lustig geringelten "Popelstrippen" zum Poti stammen aus alten Post-Beständen und bestehen aus fast reinem Silber,
sehen leider Sch... aus, sind aber ganz ausgezeichnet zu gebrauchen.

Bei desem Clone sitzen die Trafo's und die Drossel in einer separaten Abteilung, die Abtrennung ist hier keine Kupferwand, eine 1,5mm dicke Stahlwand muß hier herhalten.



Das Gerät funktioniert so mit allen Modifikationen einwandfrei, es ist nicht ganz so rauschfrei wie der aufwendiger gemachte Clone.
Das fällt aber nur an Lautsprechern mit einem Wirkungsgrad von über 100dB auf, an meinen VOTT rauscht es minimal, mit der Dahlquist DQ 10 hört man gar nichts.

Fazit: sehr viel preiswerter, nicht sehr viel schlechter (eher etwas anders) , man KANN auch mit der Platine von eBay einen brauchbaren Clone einer Kondo KSL M 77 bauen.
So ganz "billig" wird das aber auch nicht, wer also glaubt, hier könnte man extrem günstig so etwas bauen...falsch.. leider..

VG
Hanno

Ist doch hübsch geworden.

Ich wäre neben ein oder zwei weiteren Gestalten im Forum vielmehr daran interessiert, wie solch so ein Konstukt letztendlich im Labor schlägt. Es gibt nicht rein zufällig irgendwo im Netz eine Seite, wo das mal angegangen wurde?

Hübsch und gute handwerkliche Ausführung.Gut gemacht!

Nur,wenn ich schon den Trafo und sein "Getier" in einer eigenen Abschirmkammer verfrachte,dann führe ich doch keine AC führenden Leitungen da durch..
Ist das im Original auch so Ausgeführt?

scope: Kannst Du den von Banix nicht mal messen? Mich interessiert sowas immer.

Hallo zusammen,
ich habe auch so einen Klon gebaut, und hatte leider etwas Brummen durch die Röhrenheizung. Hier meine Modifikation:

- Den 2N3055 durch einen Darlington ersetzen (zB MJ3000, gut in der Bucht erhältlich, hat gleiches Pinout)
- Zenerdiode 14V parallel zum 4700uF schalten
- Trimmpoti auf maximalen Widerstand stellen

Hat bei mir prima funktioniert - Brummen ist weg, die Spannung stimmt genau ;-)

moin moin,

hier mal eine Erfahrung mit der (umgebauten) Platinenversion im Langzeitverhalten.

Klanglich immer noch prima, die mitgelieferten Relais sind inzwischen alle Schrott, das Zeug taugt anscheinend nicht viel.


Wenn ich hier ein Resumé ziehen müsste:

Da die Platinenversion inzwischen auch nicht mehr für 55€ zu haben ist, kommt die Frage auf, lohnt das noch ?

Alles in allem lohnt es meiner Meinung nach nicht, die Platinenversion zu kaufen/bauen.

Die Platinen stimmen bei der Schaltung nicht mit dem Origianal überein, man muß sehr viel umbauen, Leiterbahnen trennen, mit Silberdraht anders verlegen etc.

Die Werte der mitgelieferten Bauteile haben mit dem Original auch nicht viel zu tun, an eine hohe Bauteile-Qualität mag ich auch nicht so recht glauben.


just my 2 cents
Hanno