(24.02.2023, 18:29)spocintosh schrieb: [ -> ]Achso...ja, die "handelsüblichen" SSDs meinte ich auch nicht. Das ist Consumerdreck wie immer, das ist mir klar.
So einfach ist die Sache auch nicht.
Der "Consumerdreck", wie du ihn bezeichnest, enthält mehr oder weniger dieselbe Technologie wie "professionelle" (besser: teurere) Speichermedien. Der Unterschied bei Festspeichern liegt hauptsächlich in der Formulierung der Speicherzellen: die ältesten Verfahren sind "Single-level cell" (SLC), hier wird pro Zelle ein Bit gespeichert. Über die Jahre wurden jedoch Technologien entwickelt, die die Speicherung mehrerer Bits pro Zelle erlauben ("Multi-level cell"/MLC für i.d.R. zwei, "Triple-level cell"/TLC für drei Bits, "Quad-level cell"/QLC für vier, etc.). Diese erlauben höhere Speichergrössen dank Verdichtung, sind aber langsamer und eben genau empfindlicher, ergo weniger haltbar. Die Industrie hat noch weitere Tricks auf Lager (z.B. 3D-Speicher, in denen Zellen nicht nur physisch nebeneinander arrangiert, sondern gestapelt werden).
Dies ist einer der Faktoren, der die Qualität (und letztlich auch den Preis) einer SSD bestimmt. Beispiel Samsung: eine "Evo"-Consumer-SSD ist preislich im Mittelfeld und enthält TLC-Technologie. Darunter gibt's die "QVO" (QLC), darüber die Pro (MLC). Eine SLC-Consumer-SSD gibt's m.W. nicht von der Marke, ergo nach Spoc's Jargon: alles Consumerdreck.
Aber auch das sind nur lose Anhaltspunkte. Eine gut implementierte QLC kann eine billige SLC in allen Belangen übertreffen (Geschwindigkeit, Langlebigkeit, etc), wie ein anständig kalibrierter Class B-Verstärker ein Class A-Hinterhofgebastel bez. Verzerrungen in den Schatten stellen kann.
Schlussendlich gibt's natürlich eine Spannweite, was die Zuverlässigkeit von Festspeichern angeht. Besser wie andere in punkto Langlebigkeit sind sie zur Zeit jedoch nicht.
(24.02.2023, 18:29)spocintosh schrieb: [ -> ]So oder so ist Digitalisierung der gesamten Menschheitskultur und sämtlicher lebensnotwendiger Infrastruktur aus exakt jedem einzelnen Blickwinkel 'ne extrem beschissene Idee.
Ja, von Menschen aufhaltbar ist die Digitalisierung jedoch nicht wirklich und wird der Spezies in der Zukunft zunehmend Probleme bereiten, was Geschichtsrekonstruktion angeht. Für unsere und demnächst folgende Generationen...
(24.02.2023, 18:29)spocintosh schrieb: [ -> ]Und dabei rede ich nicht mal von WW3...ein einziger Magnetsturm/solar flare vom Ausmaß des Carrington Events 1859 wird (und ich schreibe absichtlich "wird", weil es sicher passieren wird) den größten Teil dieses Planeten komplett unvorbereitet in die Steinzeit versetzen.
...könnte das in der Tat auch ein akutes Problem werden. Kosmische Strahlung ist nur ein Faktor. Die Wahrscheinlichkeit ist vergleichbar hoch, dass irgendein Schlaumeier mit zu viel Macht z.B. einen Kommunikationssatelliten abschiesst und am besten durch Weltraumtrümmer gleich noch eine Kettenreaktion auslöst. Das wäre kein Fall mehr für die Steinzeit, sondern für das "menschliche Präkambrium".