Hin und wieder lese ich in Werbeanzeigen oder in Foren von digitalen Zuspielern, die besonders analog klingen sollen. Und immer wieder mache ich mir Gedanken darüber, was damit genau zum Ausdruck gebracht werden soll.
Analog steht für viele, sehr viele prinzipbedingte Nachteile, die damit vermutlich nicht gemeint sind, oder etwa doch?
Diskussionen, Artikel, oder der gleichen mehr, die etwas Licht in die Sache bringen würden, gibt es praktisch nicht. Die Aussage steht einfach so im Raum, und wird vermutlich von all denen aktzeptiert, die es genau so empfinden.
Interessant wären Informationen darüber, welche technischen Eigenschaften eine digitale Quelle (also ein Zuspieler mit Analogausgang) haben muss, damit er in diese (noch fiktive) Kategorie
fällt. Was zeichnet einen digitalen Zuspieler aus, der (von wem auch immer) als "besonders analog" bezeichnet wird.
Muss er rauschen? Muss er besonders hohe lineare und/ oder nichtlineare Verzerrungen bestimmter Art erzeugen? Hat es etwa mit Jitter zu tun? Wer hat Ideen, oder weiss sogar genau bescheid?
Ich meine mal gelesen zu haben, in einem Vodooportal,
das digitale Klänge nicht mehr in das klassische Stereodreieck passen, das der Klang nicht mehr in der Mitte der Stereolausprecher erscheint, sondern näher an den Lautsprechern.
Nix genaues weiss ich mehr
Das erklärt aber nicht , warum "gewisse" digitale Zuspieler dieses Problem -angeblich- nicht haben, und deswegen (?) analog klingen.
Bislang gehe ich -immer noch- davon aus, dass es in der Szene "einfach so" (aus reiner Freude) in den Raum gestellt wird, wenn man sich -warum auch immer- über seinen neuen Zuspieler besonders freut, und sich irgendwie mitteilen möchte.
Aber....Vielleicht irre ich mich da auch. Darum dieser Thread
Das ist so, weil es so ist.
(07.10.2021, 14:24)Rüsselfant schrieb: [ -> ]Ich meine mal gelesen zu haben, in einem Vodooportal,
das digitale Klänge nicht mehr in das klassische Stereodreieck passen, das der Klang nicht mehr in der Mitte der Stereolausprecher erscheint, sondern näher an den Lautsprechern.
heppt wie lacht
LG Jörgi
Zitat: Wann klingt "digital" so richtig "analog"...
Am Mittwoch …
Aber nicht vor 22 Uhr wenn die ganzen Störungen auf dem Stromnetz deutlich geringer sind
Rundsteuersignale? Damit ist Musikgenuss natürlich nahezu unmöglich.
Die Frage war absolut ernst gemeint. Zwar bin ich mir durchaus darüber im Klaren, dass 97,6 % der hier angemeldeten nicht mit der Thematik (der Technik) vertraut sind, aber das bedeutet ja nicht automatisch, dass der Thread umgehend mit "Dreck" zugespammt werden muss. 2,4% sind jetzt gefragt.
Die Begriffe werden ja auch -oder sogar vornehmlich- von Leuten verwendet, die nichts mit Analog- oder Digitalechnik zu tun haben. Es würde ja schon reichen, wenn man erst mal definiert, WIE Analog im Gegensatz zu Digital (nach deren Auffassung) überhaupt klingen soll. Das "warum" kommt dann ggf. später.
Das ist einfach lächerlich, kaum sind Burr Browns oder sowas in der Art am Schaltplan eingezeichnet solls auf einmal "vintage", "analog" klingen oder "vinylfeeling" erzeugen. Werde ich nie verstehen und fällt für mich in die Kategorie kognitive Dissonanz bzw. Marketinggesabbel.
Haben einen technics P350 und nen Lenco L78 nebeneinander angehört, kling beides gleich Scheisse oder Gut, je nach Tagesverfassung.
Irgendwo hatte ich mal was von „körnigem Klang“ gehört … das kommt imho dabei raus wenn man die optischen sichtbaren Treppenstufen eines Digitalsignals mit den Runden eines Analogsignals vergleicht und das versucht auf das Gehör zu übertragen, damit’s irgendwie plausibel klingt und man das irgendwie begründen will, was man meint zu hören …
… was für ein Satz
Zitat:das kommt imho dabei raus wenn man die optischen sichtbaren Treppenstufen eines Digitalsignals mit den Runden eines Analogsignals vergleicht und das versucht auf das Gehör zu übertragen, damit’s irgendwie plausibel klingt und man das irgendwie begründen will,
Geht doch
Diese Begründung steht jedoch in dierektem Konflikt mit den als "besonders analog klingenden" Multibit Linearwandlern, bei denen entweder ab Werk, oder später in Form von Umbauten das Kekonstruktionsfilter genommen wird.
Ein DAC mit ordentlichem Rekonstruktionsfilter (ich kenne auch unordentliche
) hat keine Treppenstufen. Auch nicht bei 20 KHz. Das gilt sogar ganz besonders für die Geräte ohne Oversampling, denen ein ganz besonders steiles Filter nachgeschaltet wird.
Reinster Sinus ohne Verzerrungen...Nur ein wenig Rauschen.
Das Argument beschreibt m.E. nicht die angebliche Ursache.
PS: Es ist übrigens extrem schwer (eher unmöglich) den Unterschied zwischen einem reinen 10 KHZ Sinus, und einem 10 KHz Rechtecksignal zu hören, wenn sie gleich laut wiedergegeben werden. Das wäre wohl der "worst case" in der Welt der Treppen
weils grad zum P350 passt, Text zu einen aktuellen Ebay Inserat...
...blablayadayada...
Very detailed, analogue like, high fidelity playback due to the 2 x Burr Brown PCM56P Dac!
...weiteres gewäsch...
As good as it gets for a good quality cd reproduction. You need some very special ears and equipment for a much better audio experience.
...restliches geschwafel entfernt....
was soll man da noch sagen, natürlich will der vogel 400.- Euros für den player, ich hab meinen für 50.- gekauft.
scope: Mag sein, aber ob der das weiß, der davon geredet hat?
Mir isses Latte, leg etwas Rauschen und Knistern auf den Output einer Digitalquelle und viele werden es besser finden, weil vermeintlich von Platte …
Erst war der Digitalkram super, dann musste ein Gegenpol stilisiert werden: Analog klingt musikalischer - halt analoger.
Dann wieder die angebliche Trendwende. Digitalgeräte können, intensive Entwicklungsarbeit sei Dank, auch wunschgemäß analog klingen. Der Zauber muss halt verkauft werden - da braucht es Argumente.
… eher viel Phantasie
Mit dem Begriff "musikalisch spielend" habe ich bei Hifi-Geräten ein mindestens eben so großes "Problem". Was soll der Ausdruck bedeuten? Ein Musiker kann (hoffentlich) musikalisch sein, aber doch bitte kein "Elektrogerät".
Du gehörst ja auch nicht zur Zielgruppe dieser Beschreibungen, daher musst du das auch nicht verstehen und wirst das auch nie verstehen
In den Kindertagen der CD-Produktion wurden vermutlich die Frequenzbereiche, die der LP schwerfallen und die man sicherheitshalber etwas vorsichtiger vom Master auf die LP übertrug - also unter 50 Hz und über 12 kHz - vom Masterband eher übertrieben auf die CD übertragen, um die Vorzüge der CD zu zeigen. Da aber die alten Anlagen der Anwender zumindest zum Teil auf die Unzulänglichkeiten der LP (der seinerzeit "besten" breit verfügbaren Audioquelle) abgestimmt waren, klang mit der CD plötzlich alles in den Tiefen und Höhen übertrieben. Damit ließe sich der Eindruck, digitale Wiedergabe sei "kalt" oder "steril" erklären. Also nicht unbedingt ein Manko der CD, sondern eine gewollte Fehlabstimmung mancher klassischen HiFi-Produkte. Ich erninnere da extreme Loudness-Funktionen (+20dB in den Tiefen, +10dB in den Höhen!), voll aufgedrehte Klangregler usw. Sobald die Anlage "neutral" abgestimmt ist, verschwinden diese Effekte - aber natürlich bleibt bei CD-Wiedergabe dennoch der gegenüber LP erhöhte Detaireichtum, der manchen Hörern wohl noch immer verdächtig erscheinen mag. Andersherum klingen LPs auf einer eher neutralen Anlage oft eher matt und mittenbetont - manche Maxi-Singles zeigen aber, daß es so nicht sein muß.
Daher nehme ich an, ein in den Höhen eher gedeckter Klang bei einem CD-Player oder anderen digitalen Quellen wird als "analoger" bezeichnet. Letztlich also eine Annäherung an die Unzulänglichkeit der LP und immer stark abhängig vom Gesamtklang der jeweiligen Wiedergabeanlage.
Ich habe keine Ahnung von Technik und habe, vermutlich, auch nur ein mittelmäßiges Gehör.
Deshalb habe ich von diesem Phänomen bis jetzt nur gelesen, aber es selbst noch nie "erhört".
Bis jetzt habe ich sowohl bei CD-Playern, als auch bei Plattenspielern "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" (bezogen auf die Klangqualität) gehört.
Und das kommt für mich zu einem Löwenanteil von der Software.
Wenn etwas harsch, schrill und unangenehm klingt (Attribute für Digitales), kommt das für mich meist von CD, oder Platte, ist also nicht geräte- oder systembedingt(von krassen Fehlanpassungen Arm/Tonabnehmer oder defekten CD-Playern einmal abgesehen). Also vermutlich einfach ein Fehler beim Abmischen und/oder der Produktion der jeweiligen Software und damit für mich als Laien nicht systembedingt.
Kann sein, dass ich falsch liege. Wenigstens habe ich dann viel Geld für teures CD-Player-Tuning gespart
Gruß
Norbert
Ich komme nicht vom Fach, weiss also nicht genau Bescheid - aber was mir einleuchtet ist, dass ein weitestgehend störungsfreies Signal wohl dem Ideal am nächsten kommt - egal ob digital oder analog.
Auf dem digitalen Weg dürfte die Vermeidung von Jitter auf dem Weg zum "analogähnlichen" Signal nicht ganz unwichtig sein. Auch die Vermeidung sonstiger Störungen des Signals macht, genau so wie im analogen Bereich Sinn. Ich habe mir eine kleine feine digitale Kette aufgebaut und dabei auf diese Dinge geachtet (gutes Abspielprogramm, Reclocker, gutes lineares Netzteil beim Wandler anstelle des internen Schaltnetzteils und ab dem Reclocker symmetrische Verbindungen) Es hat etwas Zeit benötigt um die gewünschten Teile auf dem Gebrauchtmarkt zu finden - aber jetzt wo alles da steht, bin ich überaus zufrieden mit dem Resultat.
Keine andere Kette wirkt derart involvierend wie diese und ich denke nicht, dass das damit zu hat, dass sie irgendwie analog klingt. Dieses Gespenst des "digitalen Klangs" kommt wohl aus den Kinderzeiten der Technik. Hier liegen auch noch ein paar CD`s die ziemlich bescheiden klingen. Sicher waren auch die Geräte zu Beginn der digitalen Ära teilweise nicht über jeden Zweifel erhaben. Aber was heute über den Ladentisch geht, dürfte für 90% der Anwender vernünftig klingen und die wenigsten von ihnen sehnen sich nach dem guten alten "analogen Klang" von der praktischen Seite mal ganz abgesehen. Abgesehen davon verschwindet in der Fläche die analoge Generation nach und nach.
Im digitalen wie im analogen Bereich spielt neben der Technik das Quellmaterial eine entscheidende Rolle. Eine schlecht produzierte Platte die auch noch schludrig gepresst wurde, klingt auch auf einer 100k Anlage bescheiden. Genau so klingen irgendwelche MP3 Dateien mit niedriger Abtastrate bescheiden - das hat aber nichts mit den Geräten zu tun. So gesehen hoffe ich auf noch ein paar Jahre UKW bevor ich Radio mit 32Bit bekomme.
Ich höre gerne Musik über den Scott Röhrenreceiver - sehr gerne sogar. Die Maschine macht Spass und ich habe auch einige meiner Lieblings LP`s aus dem Lager geholt um Futter für den ELAC Dreher zu haben - aber im Alltag dominiert, vom UKW-Tuner angesehen, die digitale Kette mit dem wunderbar analogen Klang.
Selbst in der "Fachpresse" sind die Diskussionen analog versus digital ziemlich vorbei und eher eine Frage des Geschmacks geworden.
Den CD-Player benutze ich kaum noch, mir reicht ein 40 Euro HDMI-Stick, der aber 24 Bit bei 192 KHz schafft. Digital ist einfach viel zu billig und das muss man ja hören.
Zitat:Damit ließe sich der Eindruck, digitale Wiedergabe sei "kalt" oder "steril" erklären.
Die Begriffe wurden m.E. aber erst viel später "erfunden". In den den 80ern und 90ern habe ich diese Begriffe so gut wie gar nicht gelesen oder gehört.
Die "Ketten" sind heute modern, und die digitaltechnik hat immer weitere Fortschritte gemacht. Und gerade "jetzt" geht es darum, möglichst analog zu spielen....Was immer das auch bedeuten mag.
Zitat:sondern eine gewollte Fehlabstimmung mancher klassischen HiFi-Produkte.
Es sind fast immer aktuelle(re) Produkte, mit denen das in Verbindung gebracht wird. Zumindest nehme ich das so wahr. Z.B. werden aktuelle Mediaplayer nach immer dem gleichen Rezept "modifiziert" , um danach als analog spielend bezeichnet zu werden.
Etwa doch nur Werbesprüche?