Ich schreibe mal auch noch was, weil es direkt Spaß macht.
Threads dieser Art gibt es immer wieder, auch weil sie einen natürlichen Voyeurismus bedienen,obwohl am Ende wahrscheinlich niemand mehr so richtig weiß, wessen Eier nun bei wem in der Schublade liegen und warum.
Sie sind viel spannender als alle anderen und irgendwann hat jeder, selbst der Sachlichste, seinen Standpunkt dazu geäußert.
Fachlicher Gehalt ca 10 Prozent = ca 1 Seite. Ist ja auch egal, denn Keulen werden genug verwendet.
Somit ist das ganze Ding schon mal nicht offtopic.
Im Theater lief das witzigerweise nach demselben Prinzip :
Das Stück fängt an, die Protagonistin betritt die Bühne und tut etwas, was das Publikum förmlich vor Entsetzen blass werden lässt. Aber das Stück hat ja erst angefangen, da wird also noch jede Menge passieren.
Sehr viel früher als in anderen Stücken tritt "das Böse" auf den Plan.... nämlich sofort.
Entsetzen geht durch die Reihen. Und da es in diesem Theater keine Polizisten gibt, bedarf es des Ritters in der goldenen Rüstung und davon gibt es zum Glück gleich mehrere, was das Kräftegleichgewicht entscheidend zugunsten des Guten verschiebt.
Keiner, der hier eine Eintrittskarte vorbestellt hatte, weiß eigentlich noch genau, worum es bei der Handlung geht, allein das Auftreten der Akteure ist beeindruckend.
In dieser Konstellation hat das Böse gar keine andere Chance, als immer böser und böser zu werden, sonst gäbe es schließlich überhaupt keine Handlung.
Und die Guten sind ja sowieso schon gut, also gibt es da keinen Änderungsbedarf.
Der Kampf beginnt, die Fetzen fliegen, der gute Ton kommt zum Erliegen.
Vor lauter Action hat eigentlich fast niemand mitbekommen, dass die Hauptheldin des Dramas permanent abwesend ist!
Kantine? Quarantäne? Aufhebungsvertrag?
Da! Unvermutet gegen Ende des Stückes, als die Kontrahenten schon arg entkräftet wirken - betritt sie trällernd die Bühne!
Das Publikum ist fasziniert.
Da sie von all den Kampfhandlungen scheinbar wenig mitbekommen hat, darf man jetzt auf einen fröhlichen Ausgang der Geschichte hoffen.
Das Finale ist eigentlich kein richtiges, weil das Gute das Böse nie endgültig besiegen kann, denn wenn es das Böse nicht mehr gibt, weiß ja niemand mehr, daß die Verbliebenen einmal die Guten waren.
Also endet das Ganze mit einem schlappen Unentschieden, was aber oft so gelöst wird.
Alle gehen nach Hause.... Ja... es hätte etwas länger spielen können.... na gut..... Unterhaltung war es allemal, und es hat mal vom Alltag abgelenkt.... was will man mehr verlangen....worum ging es da eigentlich?
Und was hinterher irgendwelche Kritiker über das Stück schreiben, interessiert sowieso die Wenigsten.....