12.01.2024, 22:53
Hallo zusammen,
hiermit starte ich meinen Grundig-Reparaturthread, jeder kann natürlich dazu beitragen.
Es wäre nur schön, wenn beim Thema geblieben werden würde und themenfremdes in den passenden Trööt verlagert werden würde
Ich werde hier immer mal wieder ein Gerät vorstellen, andere können natürlich auch.
Die Idee fing damit an, da ich vor kurzem mal wieder ein Gerät von Grundig, den V5000 Verstärker, TOTL der 100mm-Serie überholt habe und Volker/UriahHeep mir noch zwei weitere funktionsunfähige Exemplare zu einem mehr als guten Kurs überlassen hat
Zur endgültigen Fertigstellung fehlen mir noch ein paar Teile, Relais, Gleichrichter und ganz wichtig die Netzteil-Siebelkos. Ohne diese geht nichts. Die haben leider eine extrem lange Lieferzeit und ein Forenkollege hilft mir bei der Beschaffung, da Multipin mit den gegebenen Daten nirgends mehr erhältlich sind. Bis diese Teile da sind, geht erstmal nichts weiter, da ich keine Tests und Messungen durchführen werde, wenn das Netzteil nicht zu 100% in Ordnung ist.
Fangen wir mal mit dem schlechteren der beiden Geräte, dem "Teilespender" an - sollte sich keine Frontplatte finden lassen, bleibt das ein Teilespender und wird erstmal nicht instand gesetzt. Das Lautstärke-Poti wird dann in meinen intakten V5000 wandern, da dieses dort leider zwar funktioniert aber sich komisch wacklig beim Drehen anfühlt.
So, das gut verpackte Gerät wurde ausgepackt.
Blick bei abgenommenen Deckel ins Gerät. Sofort fallen leider ein paar "Verbastelungen" auf.
Frontplatte und Knöpfe fehlen teilweise. Knöpfe sind kein Problem, da ich hier noch welche liegen habe. Sehen zwar nicht mehr super toll aus, aber besser als garnichts.
Nach dem der Deckel ab war, ist mir sofort ein stechender fischiger Geruch aufgefallen. Die Netzteil-Elkos von Roederstein haben alle vier keinen Stopfen mehr. Da Volker das Gerät schon am Strom hatte und diese auch laut seiner Aussage recht heiß wurden, aber die Relais durchschalteten ist der erste Schritt ein Ersatz dieser.
Klar kann ich jetzt Snap-In Typen oder normale Axial-Typen einbauen - dazu muss aber die Platine zerbohrt werden, da original 5-Pin (Multipin) Anschluss. Möchte ich nicht, auch wenn es sich nicht um ein seltenes Gerät handelt, lege ich wert auf weitestgehende Originalität. Aushöhlen und neu befüllen tue ich mir nicht an.
Also links die ausgehenden Drähte vom Netztrafo gelöst, Blick auf die Gleichrichterdioden. (sind alle i.O)
Die Kabel von der Vorverstärkersektion müssen gelöst werden.
Auch an der LS-Anschluss- bzw. Standbynetzteilplatine wurde schon mal herumgemurkst.
Der Stecksockel für die Temperatur-Bimetallschalter ist locker und auch eines der Relais ist nicht original und ohne Deckel.
Die Flachbandleitung ist falsch verlegt und damit anfällig für niederfrequente Störungen.
Endstufe freigelegt und die Elkos markiert um anhand späterer Messung herauszufinden welche am meisten thermisch geschädigt wurden.
(Messung zeigte, dass beide Elkos nach rechts nur noch wenige nF aufweisen, links noch halbe Kapazität.)
An der Unterseite sind auch schon leichte Verfärbungen - der Rand dieser ROE-Elkos leckt immer etwas.
Egal ob da nun ein Stopfen drin ist oder nicht - ich habe sie in allen Grundig-Geräten raus geschmissen.
Es müffelt einfach immer leicht vor sich hin, was für empfindliche Nasen wie meine unangenehm ist. Da sind mir die Messwerte egal (wenn sie denn gut wären) wenn der Becher nicht ganz dicht hält und das Gerät beim Betrieb einen unangenehmen Geruch in den Raum bringt.
Baugleiche Typen von Frako oder Siemens sind dafür nicht anfällig.
Sollten eigentlich 10.000µF sein...erreicht keiner mehr. Das war der beste von allen 4 Stück.
Der rechte Kanal wurde schon mal repariert. An der Unterseite absolut grausige Lötarbeiten. Muss ich nochmal entzinnen und neu verlöten, da man das nicht so lassen kann.
Din Pins der Leistungstransistoren sind viel zu lang und könnten den Geräteboden berühren.
Im linken Kanal ist wieder ein Gemurkse vorhanden, drei der Leistungstransistoren (Darlington) sind noch original-Grundig-GPXXX, einer wurde durch einen BD246C ersetzt - warum nur? Und warum nicht komplett seitengleich ersetzt? Sollte sich eine neue Frontplatte finden, baue ich BDW83C/84C ein.
Linker Kanal:
Mehrere Lötstellen zum Abschirmblech sind kalt, gerissen und wurden nachgelötet.
Blick auf die Platinenrückseite. Die Elkos sind nun draußen und außerhalb des Hauses verbannt wo sie weiter stinken können. Da rasselte es sogar schon drin.
Die gelben Flecken sind teilweise Flussmittelreste und teilweise Elektrolyt. Wird gerade gereinigt, um weitere Schäden zu vermeiden.
Schluss für heute - Fortsetzung folgt, wenn die nächsten Teile eintreffen dann mit dem anderen Gerät.
Gruß Manuel
(wird fortgesetzt)
hiermit starte ich meinen Grundig-Reparaturthread, jeder kann natürlich dazu beitragen.
Es wäre nur schön, wenn beim Thema geblieben werden würde und themenfremdes in den passenden Trööt verlagert werden würde
Ich werde hier immer mal wieder ein Gerät vorstellen, andere können natürlich auch.
Die Idee fing damit an, da ich vor kurzem mal wieder ein Gerät von Grundig, den V5000 Verstärker, TOTL der 100mm-Serie überholt habe und Volker/UriahHeep mir noch zwei weitere funktionsunfähige Exemplare zu einem mehr als guten Kurs überlassen hat
Zur endgültigen Fertigstellung fehlen mir noch ein paar Teile, Relais, Gleichrichter und ganz wichtig die Netzteil-Siebelkos. Ohne diese geht nichts. Die haben leider eine extrem lange Lieferzeit und ein Forenkollege hilft mir bei der Beschaffung, da Multipin mit den gegebenen Daten nirgends mehr erhältlich sind. Bis diese Teile da sind, geht erstmal nichts weiter, da ich keine Tests und Messungen durchführen werde, wenn das Netzteil nicht zu 100% in Ordnung ist.
Fangen wir mal mit dem schlechteren der beiden Geräte, dem "Teilespender" an - sollte sich keine Frontplatte finden lassen, bleibt das ein Teilespender und wird erstmal nicht instand gesetzt. Das Lautstärke-Poti wird dann in meinen intakten V5000 wandern, da dieses dort leider zwar funktioniert aber sich komisch wacklig beim Drehen anfühlt.
So, das gut verpackte Gerät wurde ausgepackt.
Blick bei abgenommenen Deckel ins Gerät. Sofort fallen leider ein paar "Verbastelungen" auf.
Frontplatte und Knöpfe fehlen teilweise. Knöpfe sind kein Problem, da ich hier noch welche liegen habe. Sehen zwar nicht mehr super toll aus, aber besser als garnichts.
Nach dem der Deckel ab war, ist mir sofort ein stechender fischiger Geruch aufgefallen. Die Netzteil-Elkos von Roederstein haben alle vier keinen Stopfen mehr. Da Volker das Gerät schon am Strom hatte und diese auch laut seiner Aussage recht heiß wurden, aber die Relais durchschalteten ist der erste Schritt ein Ersatz dieser.
Klar kann ich jetzt Snap-In Typen oder normale Axial-Typen einbauen - dazu muss aber die Platine zerbohrt werden, da original 5-Pin (Multipin) Anschluss. Möchte ich nicht, auch wenn es sich nicht um ein seltenes Gerät handelt, lege ich wert auf weitestgehende Originalität. Aushöhlen und neu befüllen tue ich mir nicht an.
Also links die ausgehenden Drähte vom Netztrafo gelöst, Blick auf die Gleichrichterdioden. (sind alle i.O)
Die Kabel von der Vorverstärkersektion müssen gelöst werden.
Auch an der LS-Anschluss- bzw. Standbynetzteilplatine wurde schon mal herumgemurkst.
Der Stecksockel für die Temperatur-Bimetallschalter ist locker und auch eines der Relais ist nicht original und ohne Deckel.
Die Flachbandleitung ist falsch verlegt und damit anfällig für niederfrequente Störungen.
Endstufe freigelegt und die Elkos markiert um anhand späterer Messung herauszufinden welche am meisten thermisch geschädigt wurden.
(Messung zeigte, dass beide Elkos nach rechts nur noch wenige nF aufweisen, links noch halbe Kapazität.)
An der Unterseite sind auch schon leichte Verfärbungen - der Rand dieser ROE-Elkos leckt immer etwas.
Egal ob da nun ein Stopfen drin ist oder nicht - ich habe sie in allen Grundig-Geräten raus geschmissen.
Es müffelt einfach immer leicht vor sich hin, was für empfindliche Nasen wie meine unangenehm ist. Da sind mir die Messwerte egal (wenn sie denn gut wären) wenn der Becher nicht ganz dicht hält und das Gerät beim Betrieb einen unangenehmen Geruch in den Raum bringt.
Baugleiche Typen von Frako oder Siemens sind dafür nicht anfällig.
Sollten eigentlich 10.000µF sein...erreicht keiner mehr. Das war der beste von allen 4 Stück.
Der rechte Kanal wurde schon mal repariert. An der Unterseite absolut grausige Lötarbeiten. Muss ich nochmal entzinnen und neu verlöten, da man das nicht so lassen kann.
Din Pins der Leistungstransistoren sind viel zu lang und könnten den Geräteboden berühren.
Im linken Kanal ist wieder ein Gemurkse vorhanden, drei der Leistungstransistoren (Darlington) sind noch original-Grundig-GPXXX, einer wurde durch einen BD246C ersetzt - warum nur? Und warum nicht komplett seitengleich ersetzt? Sollte sich eine neue Frontplatte finden, baue ich BDW83C/84C ein.
Linker Kanal:
Mehrere Lötstellen zum Abschirmblech sind kalt, gerissen und wurden nachgelötet.
Blick auf die Platinenrückseite. Die Elkos sind nun draußen und außerhalb des Hauses verbannt wo sie weiter stinken können. Da rasselte es sogar schon drin.
Die gelben Flecken sind teilweise Flussmittelreste und teilweise Elektrolyt. Wird gerade gereinigt, um weitere Schäden zu vermeiden.
Schluss für heute - Fortsetzung folgt, wenn die nächsten Teile eintreffen dann mit dem anderen Gerät.
Gruß Manuel
(wird fortgesetzt)