26.08.2013, 13:28
Hallo,
nachdem ich neulich zu zwei Saba 9260 gekommen bin (click), habe ich endlich die Zeit gefunden einen zu restaurieren. Die 92xx Geräte haben mir schon immer gefallen. Ich habe schon einen 9240S wollte aber immer das Top-Model der Reihe, den 9260 haben. Er hat eine Digitalanzeige für die Senderfrequenz und zehn Stationsspeicher. Der 9260 hat einen weiterentwickelten FM-ZF Verstärker. Der Receiver funktionierte problemlos, war allerdings ziemlich verstaubt und schmutzig. Außerdem ist die Schrift an der Front teilweise abgerieben.
Interessant ist hier die zweisprachige Beschriftung (deutsch/englisch). Hier wollte Saba wohl modern wirken, ohne den Opa zu vergraulen Wie man aber weiß, ist das gehörig in die Hose gegangen...
Innen das gewohnte Bild. Die 92xx Receiver sehen von innen so ziemlich gleich aus. Alles ist modular und sehr servicefreundlich aufgebaut. Die Platinen lasen sich auch auf die Unterseite stecken. Da kann man schön messen.
Leider hat sich Saba beim Bestücken keine so große Mühe gegeben. Viele Bauteile sind krumm und schief bestückt. Das werde ich ändern. Das ist zwar nur eine optische Maßnahme aber das Auge isst ja bekanntlich mit.
Als erstes habe ich eine lange Liste mit Bauteilen erstellt, die gewechselt werden sollen. Das bereitet mir ein unbeschreibliches Vergnügen Hier sieht man die Teile, die in den guten Saba eingebaut werden sollen. Das sind in erster Linie neue Elkos. Außerdem werden ein paar Widerstände, alle LEDs, alle Glühlampen, zwei Relais, der berüchtigte Selen-Gleichrichter und ein paar andere Teile ausgewechselt.
Auf der Tipp-Tastenplatte werden alle LEDs gegen neue ausgetauscht. Die alten neigen dazu, an Leuchtkraft zu verlieren. Sie sind dann unterschiedlich hell oder leuchten überhaupt nicht mehr. R3154 wird durch ein leistungsstärkeres Exemplar ersetzt. Außerdem wird er nahe der Frontplatte montiert, damit die Wärme besser abgeführt werden kann.
Auf der NF-Grundplatte wurde schon mal "fachkundig" repariert. R2227 ist etwas unterdimensioniert. Deshalb brennt er gerne mal durch. Mein Vorgänger hat sich für die Huckepack-Lösung entschieden. Das sieht nicht schön aus. Ich habe statt dessen einen 1W Metallfilm-Widerstand verbaut. Außerdem wurde der Selen-Gleichrichter durch einen Silizium-Typ (B80D) ersetzt. Für die Elkos wurden neue 105°-Typen genommen. Die beiden Folien-Kondensatoren C2233 und C2234 wurden zur Verbesserung der Stabilität der Endstufe entfernen.
Das Netzteilmodul wurde auch schon mal repariert. R601 und R641 sind spezielle Sicherungs-Widerstände. Diese dürfen unter gar keinen Umständen durch normale Widerstände ersetzt werden. Diese haben nämlich keine Sicherungsfunktion und könnten im schlimmsten Fall zu einem Brand führen. Außerdem sieht man hier wieder mal ein schönes Beispiel für Sabas Bestückungskunst.
Ich habe mich dazu entschieden, die beiden Widerstände durch richtige Sicherungen zu ersetzen. Dazu habe ich eine Adapterplatine mit zwei Sicherungshaltern hergestellt. Für R601 kommen 1A träge und für R641 kommen 315mA träge zum Einsatz. Das Relais wurde ebenfalls ersetzt. Auch hier wurde eine Adapterplatine verwendet. Natürlich sind auch alle Elkos und der Widerstandstrimmer neu.
Bei den Treibern gab ein paar Modifikationen, die der Stabilität der Endstufe zugute kommen. Die beiden Widerstandstrimmer wurden erneuert. Die alten fallen gerne mal aus und reißen die Endstufe in den Tod. Außerdem wurde R1111 durch einen 4,7kOhm Metallfilm-Widerstand ersetzt. Für C1122 kamen 330pF zum Einsatz.
Beim Relais-Modul wurden ebenfalls alle Elkos und das Relais gewechselt. Zusätzlich wurde noch ein LR-Glied verbaut, was die Schwingneigung an schwierigen Lautsprechern verringert. Hierfür wird eine 2,2µH Drossel und ein 2,2Ohm Widerstand parallel geschaltet. Als Drossel habe ich ein SMD Model mit 8A Nennstrom verwendet. Der Widerstand verträgt 1W. Das Ganze wird in Reihe mit dem Lautsprecher geschaltet. Dazu werden auf der Unterseite der Relais-Platine zwei Leiterbahnen durchtrennt und mit dem LR-Glied überbrückt.
Das Netzkabel wurde schon mal getauscht. Die Zugentlastung wurde hierbei mit Heißkleber befestigt. Dies ist keine sichere Sache. Also habe ich eine professionelle Kabelverschraubung samt neuem Netzkabel eingebaut. Diese lässt sich einfach ohne Spezialwerkzeug montieren und hält das Kabel zuverlässig. Außerdem wurde die Kiste auf Schutzklasse I / Schutzleiter umgerüstet. Hierzu hat Armin mal was im Forum geschrieben.
Hier sieht man die kleine Ausbeute. Es wurden 103 Elkos, zwei Keramikkondensatoren, 7 Widerstandstrimmer, ein Gleichrichter, zwei Relais, 26 LEDs, 6 Widerstände, zwei Sicherungs-Widerstände vier Glühlampen und ein Netzkabel inklusive Zugentlastung ausgetauscht. Außerdem wurden zwei Folienkondensatoren komplett entfernt.
Das Gehäuse und die Knöpfe habe ich mit einer Waschmittellauge gereinigt. Damit geht der Dreck sehr gut ab. Leider wird dadurch die fehlende Beschriftung nicht mehr wiederhergestellt.
Das Netzteil, die beiden Endstufen und das Mono-Stumm-Modul wurden abgeglichen. Dies ist notwendig, da hier die Widerstandstrimmer gewechselt worden sind.
Nach dem Zusammenbau funktioniert alles wieder. Der Receiver ist technisch wieder fit. Die Beleuchtung und die LEDs strahlen wie am ersten Tag. Der 9260 ist wirklich ein super Gerät. Beim 9240 S haben mich immer die schwarzen Knöpfe des Senderspeichers und die ungleichmäßige Ausleuchtung der Skala gestört. Beides ist beim 9260 besser gelöst. Vor allem die Digitalanzeige hat es mir angetan. Schade nur, dass er äußerlich etwas unschön ist.
nachdem ich neulich zu zwei Saba 9260 gekommen bin (click), habe ich endlich die Zeit gefunden einen zu restaurieren. Die 92xx Geräte haben mir schon immer gefallen. Ich habe schon einen 9240S wollte aber immer das Top-Model der Reihe, den 9260 haben. Er hat eine Digitalanzeige für die Senderfrequenz und zehn Stationsspeicher. Der 9260 hat einen weiterentwickelten FM-ZF Verstärker. Der Receiver funktionierte problemlos, war allerdings ziemlich verstaubt und schmutzig. Außerdem ist die Schrift an der Front teilweise abgerieben.
Interessant ist hier die zweisprachige Beschriftung (deutsch/englisch). Hier wollte Saba wohl modern wirken, ohne den Opa zu vergraulen Wie man aber weiß, ist das gehörig in die Hose gegangen...
Innen das gewohnte Bild. Die 92xx Receiver sehen von innen so ziemlich gleich aus. Alles ist modular und sehr servicefreundlich aufgebaut. Die Platinen lasen sich auch auf die Unterseite stecken. Da kann man schön messen.
Leider hat sich Saba beim Bestücken keine so große Mühe gegeben. Viele Bauteile sind krumm und schief bestückt. Das werde ich ändern. Das ist zwar nur eine optische Maßnahme aber das Auge isst ja bekanntlich mit.
Als erstes habe ich eine lange Liste mit Bauteilen erstellt, die gewechselt werden sollen. Das bereitet mir ein unbeschreibliches Vergnügen Hier sieht man die Teile, die in den guten Saba eingebaut werden sollen. Das sind in erster Linie neue Elkos. Außerdem werden ein paar Widerstände, alle LEDs, alle Glühlampen, zwei Relais, der berüchtigte Selen-Gleichrichter und ein paar andere Teile ausgewechselt.
Auf der Tipp-Tastenplatte werden alle LEDs gegen neue ausgetauscht. Die alten neigen dazu, an Leuchtkraft zu verlieren. Sie sind dann unterschiedlich hell oder leuchten überhaupt nicht mehr. R3154 wird durch ein leistungsstärkeres Exemplar ersetzt. Außerdem wird er nahe der Frontplatte montiert, damit die Wärme besser abgeführt werden kann.
Auf der NF-Grundplatte wurde schon mal "fachkundig" repariert. R2227 ist etwas unterdimensioniert. Deshalb brennt er gerne mal durch. Mein Vorgänger hat sich für die Huckepack-Lösung entschieden. Das sieht nicht schön aus. Ich habe statt dessen einen 1W Metallfilm-Widerstand verbaut. Außerdem wurde der Selen-Gleichrichter durch einen Silizium-Typ (B80D) ersetzt. Für die Elkos wurden neue 105°-Typen genommen. Die beiden Folien-Kondensatoren C2233 und C2234 wurden zur Verbesserung der Stabilität der Endstufe entfernen.
Das Netzteilmodul wurde auch schon mal repariert. R601 und R641 sind spezielle Sicherungs-Widerstände. Diese dürfen unter gar keinen Umständen durch normale Widerstände ersetzt werden. Diese haben nämlich keine Sicherungsfunktion und könnten im schlimmsten Fall zu einem Brand führen. Außerdem sieht man hier wieder mal ein schönes Beispiel für Sabas Bestückungskunst.
Ich habe mich dazu entschieden, die beiden Widerstände durch richtige Sicherungen zu ersetzen. Dazu habe ich eine Adapterplatine mit zwei Sicherungshaltern hergestellt. Für R601 kommen 1A träge und für R641 kommen 315mA träge zum Einsatz. Das Relais wurde ebenfalls ersetzt. Auch hier wurde eine Adapterplatine verwendet. Natürlich sind auch alle Elkos und der Widerstandstrimmer neu.
Bei den Treibern gab ein paar Modifikationen, die der Stabilität der Endstufe zugute kommen. Die beiden Widerstandstrimmer wurden erneuert. Die alten fallen gerne mal aus und reißen die Endstufe in den Tod. Außerdem wurde R1111 durch einen 4,7kOhm Metallfilm-Widerstand ersetzt. Für C1122 kamen 330pF zum Einsatz.
Beim Relais-Modul wurden ebenfalls alle Elkos und das Relais gewechselt. Zusätzlich wurde noch ein LR-Glied verbaut, was die Schwingneigung an schwierigen Lautsprechern verringert. Hierfür wird eine 2,2µH Drossel und ein 2,2Ohm Widerstand parallel geschaltet. Als Drossel habe ich ein SMD Model mit 8A Nennstrom verwendet. Der Widerstand verträgt 1W. Das Ganze wird in Reihe mit dem Lautsprecher geschaltet. Dazu werden auf der Unterseite der Relais-Platine zwei Leiterbahnen durchtrennt und mit dem LR-Glied überbrückt.
Das Netzkabel wurde schon mal getauscht. Die Zugentlastung wurde hierbei mit Heißkleber befestigt. Dies ist keine sichere Sache. Also habe ich eine professionelle Kabelverschraubung samt neuem Netzkabel eingebaut. Diese lässt sich einfach ohne Spezialwerkzeug montieren und hält das Kabel zuverlässig. Außerdem wurde die Kiste auf Schutzklasse I / Schutzleiter umgerüstet. Hierzu hat Armin mal was im Forum geschrieben.
Hier sieht man die kleine Ausbeute. Es wurden 103 Elkos, zwei Keramikkondensatoren, 7 Widerstandstrimmer, ein Gleichrichter, zwei Relais, 26 LEDs, 6 Widerstände, zwei Sicherungs-Widerstände vier Glühlampen und ein Netzkabel inklusive Zugentlastung ausgetauscht. Außerdem wurden zwei Folienkondensatoren komplett entfernt.
Das Gehäuse und die Knöpfe habe ich mit einer Waschmittellauge gereinigt. Damit geht der Dreck sehr gut ab. Leider wird dadurch die fehlende Beschriftung nicht mehr wiederhergestellt.
Das Netzteil, die beiden Endstufen und das Mono-Stumm-Modul wurden abgeglichen. Dies ist notwendig, da hier die Widerstandstrimmer gewechselt worden sind.
Nach dem Zusammenbau funktioniert alles wieder. Der Receiver ist technisch wieder fit. Die Beleuchtung und die LEDs strahlen wie am ersten Tag. Der 9260 ist wirklich ein super Gerät. Beim 9240 S haben mich immer die schwarzen Knöpfe des Senderspeichers und die ungleichmäßige Ausleuchtung der Skala gestört. Beides ist beim 9260 besser gelöst. Vor allem die Digitalanzeige hat es mir angetan. Schade nur, dass er äußerlich etwas unschön ist.