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Alte Männer und moderne Musik
#1
Hallo, 

angesichts diverser Sprüche, die an allen Ecken und Enden immer wieder auftauchen, möchte ich hier mal eine Diskussion lostreten, die vermutlich nichts bringt, aber ich habe einige Standpunkte (auch meinen eigenen) mal hinterfragt. 

1. "Aktuelle Musik ist seicht, man kann sich an nichts festhören, taugt allenfalls als Hintergrundmusik"... etc. 
Dazu fällt mir ein, dass sich die meisten "meiner" Klassiker durch oftmaliges Hören "entwickelt" haben, das heißt, ich habe durch Wiederholung eine Beziehung zu den Stücken, Alben geschaffen. Und wer sagt uns Alten, dass es die Jungen heute mit "ihrer" Musik nicht genau so machen. Abgesehen davon: Wenn man sich mal die Charts-Geschichte rückblickend ansieht, dann war schon immer eine Menge seichter Müll ganz weit vorne. 

2. Die Vorwürfe, aktuelle Musik sei ja nur primitiver Sch****dreck gegenüber der anspruchsvollen Mucke "unserer Zeit" ist so alt wie die äolischen Harfen, vermute ich. Das hat nur nichts mit Musik zu tun, sondern mit älter werden - nennen wir es: reifen. Wenn man nachforschte, würde man vermutlich ein zeitgenössisches Schriftstück finden, in dem ein von Mozart irritierter älterer Adliger der Musik Bachs und Händels nachtrauert....

3. Den Vorwurf der mangelnden Klangästhetik aka "Loudness War" kann man stehen lassen. Allerdings ist das das klassische "Henne-Ei"-Problem: Was war zu erst da? Die überkomprimierte Musik oder das Smartphone, auf dem das Ganze dann noch erträglich klingt. Ich finde, es sollte in erster Linie um die Musik gehen - man sollte immer die Musik an erster Stelle stehen haben. Bei einem Abendessen hat mir Mathias Böde (von der Stereo) mal sinngemäß gesagt: Ich hatte damals nur mein Röhrenradio, also war das das beste Gerät, das zur Verfügung stand und damit klang darüber die Musik auch am besten. 
Beim Renovieren vorletztes Jahr habe ich die Walküre in einer Aufnahme aus den 40er Jahren über mein iPhone gehört. Nach ein paar Minuten der Eingewöhnung war ich "drin" und hatte einen der vielleicht besten Hörabende der letzten Jahre. 
Ganz zuwider sind mir die Leute, die mir erstmal erklären wollen, welche Musikauswahl ich treffen muss, um meine Anlage optimal nutzen zu können. 
Nicht falsch verstehen: Klang und Produktionsqualität ist ein Kriterium, aber nicht entscheidend.  

Und es gibt abseits der Charts durchaus sehr viele junge Musiker, die ihre Musik auch in einer schönen Klangästhetik aufnehmen. 

Gruß

Thomas
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.

Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden. 
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#2
Schwieriges Thema.....  Denker
Charlie surft nicht! Oldie

Watt Volt ihr da Ohm?  Raucher
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#3
Entweder traut sich keiner oder sie holen alle noch tief Luft....

Gruß

Thomas
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.

Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden. 
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#4
...oder du hast den Nagel auf den Kopf getroffen und es bedarf keines weiteren Kommentars.

So geht es mir nämlich gerade... aber ich werde forschen und mich mal durch die Charts der früheren Jahre fräsen und lesen ;-)

Danke für den Denkanstoß!
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
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  • Ivo
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#5
Es ist genauso wie immer. Die Trüffel muss man suchen.
Der eine findet sie allwöchentlich in den Charts, der nächste braucht dafür den Indie-Plattenladen, das abseitigste nordkoreanische Internetradio, die ranzige Live-Location oder eine nur per sms und Codewort zugänglliche illegale Party.
Manches frisst sich ein, weil es einen mit einem einschneidenden Erlebnis verbindet, manches wird aus demselben Grund für immer zutiefst verhasst.

Jeglicher Extremismus und die Aufgabe jeglicher Flexibilität im Sinne von "Früher war alles..." ist das eigentliche Merkmal alter Säcke.
Egal, ob es sich auf Musik bezieht oder auf JEDES andere mögliche Thema.
Wahr ist nur eins davon: Fruher war alles...früher !
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
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#6
Richtig ist ganz bestimmt, dass an erster Stelle die Musik stehen sollte.

Ich erinnere mich noch lebhaft an die Zeiten, als ich mit 13 oder 14 Jahren Musik über eine billige Kaufhausanlage hören durfte. Der Klang war mit damals ziemlich egal, hauptsache das Repertoire stimmte. Der Anspruch an die Wiedergabequalität kam erst als ich jenseits der 30 war und ich denke, dass ich es in den darauf folgenden Jahren etwas übertrieben habe mit "audiophilen" Pressungen und ähnlich grenzwertigem Zeuchs. Da verliert man ganz leicht das Wesentliche aus den Augen und fängt sich selbst in einem Hamsterrad aus audiophiler Hardware und Software. Um sich in dieser Beziehung selbst zu "erden" ist ein monatlicher Flohmarktbesuch hilfreich, bei dem man sich vornimmt einfach alles an LPs/CDs/MCs mitzunehmen, was zum einen Interessant aussieht und zum anderen maximal drei Euro kostet.

Ein weiterer Gedanke zum Eingangspost: Es ist reichlich unfair die aktuelle Musik mit dem eigenen Erfahrungsschatz zu vergleichen. Meine Sammlung umfasst im Wesentlichen Musik aus den letzten 50 Jahren. Ich habe mir also meine "Best of" der letzten 50 Jahre zusammengestellt. Wenn ich berücksichtige, dass echte "Erweckungserlebnisse" da auch nicht wöchentlich stattfanden sondern eher rar waren kann ich auch nicht erwarten, dass mich aktuelle Musik "anspringt". Zumal ich mich ehrlich gesagt auch nicht intensiv mit neueren Veröffentlichungen auseinandersetze.

Außerdem hat das mit dem "Reifen"tatsächlich etwas. Acts wie "Everlast" oder "Massive Attack" hätten es früher bei mir kein zweites mal auf den Plattenteller oder in den CD-Spieler geschaft. Seit einigen Jahren bin ich da offener geworden. Das Hobby wird irgendwann sinnlos, wenn man jahrzehntelang nur Rolling Stones, Beatles, Pink Floyd oder Depeche Mode hört.

VG, micro-seiki (aka Roberto)
"Bevor du zwei Noten spielst - lerne erstmal eine Note zu spielen - und spiele keine Note, 
bevor du nicht einen guten Grund dafür hast." (Mark Hollis)
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#7
Durch mehrfaches hören ist vieles bei mir gereift. Wenn es aber beim ersten hören nicht im übertragenen Sinne schon etwas Puff macht, passiert auch später bei mir nix mehr. In den 80,90ern passierte das in den Charts bei mir das Puff durchaus zeitweise. Heute in den Deutschen chartlisten dagegen garnicht mehr. Das ist leider Fakt. Ich sage jetzt bewusst nur unseren chartlisten! Blicke ich Richtung Norden schaut das z.B. häufig ganz anders aus.

Kann auch Prägung sein, weil ich eher auf andere Musik geprägt bin als auf das was aktuell bei der Jugend hier Usus ist. Und da muss ich leider wirklich das Wort langweilig für mich nutzen. Auch hie lege ich wieder bewusst das Wort auf HIERzulande.

Man sollte nicht das niedrigste (Smartphone) als Standard setzen. Das ist dumm.
Und ja ich kann auch über das iPad Musik hören, das mache ich auch zeitweise. Trotzdem gibt es keinen Grund einen mix durch hyperkompression, nur um laut zu sein komplett zu zersetzen. Weil es dann auf diesen kleinen Geräten besser klingt. Was ich übrigens für ein Märchen halte nach eigenen vergleichen.

Eh nicht mein Thema. Bin kein alter Mann ... *Lach
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  • Frunobulax, Geruchsneutral
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#8
Ich bin gerade eben bei Schwiegermutter eine gute Stunde lang mit dem "jetzt ganz neuen" WDR4 beglückt worden. Alle Achtung. Die Weberwally (vormals bei Antenne Bayern) hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Eine Oldiedudelwelle.... Das ist doch mal was richtig Neues. 

Aber zum Thema des Threads: Da läuft so gut wie nichts, was jünger als 25 Jahre ist. 

http://www1.wdr.de/radio/wdr4/titelsuche...r-102.html

Soviel zu: die Musik früher war besser.

Damit könnte man mich binnen eines halben Vormittags soweit foltern, dass ich ganze Völkermorde gestehen würde. Ein eklatanter Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung ist das, jawohl ja!   Oldie

Ralf
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#9
Jo mei. Musik war für die Jugend immer da um sich von alten Säcken abzugrenzen und zu provozieren. Wenn ich Deutschrap höre würde ich sagen: Ziel erreicht.
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#10
Ich habs doch gesagt..........schwieriges Thema. Tease
Charlie surft nicht! Oldie

Watt Volt ihr da Ohm?  Raucher
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#11
Du bist der Beste LOL
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#12
Spät, weil bisher nicht entdeckt, doch noch meine 50 Cent dazu. Ich will viele Rock-Titel aus der Zeit gegen Ende der 60er und dann der 70er Jahre nicht mehr hören (u.a. auch "Krautrock", sogar CAN). Außer vielleicht in Ausnahmesituationen mindestens nach 24:00 Uhr und nicht bei klarem Verstand. Ich lasse mir doch durch ein "realistisches" Hörerlebnis nicht meine Erinnerungen daran kaputtmachen!

Ist zwar auch schon länger her, aber sympathisch an der Drum 'n Bass-Szene gegen Ende der 90er Jahre fand ich, dass sich die Jungen damals wirklich null darum kümmerten, ob man nun mit diesem oder jenem Dreher, System, Verstärker, Boxen oder sonstwas einen Tick mehr oder besser hört oder ob ein Platte knisterte undsoweiter. Die waren auf der Suche nach etwas, das elektrisierte, und dazu spielte man u.a. an den Knöpfen der Geräte bis sie knallten, das verstand ich sofort.

Ich würde insbesondere hier im Forum zwischen technischem Interesse und der reinen Freude an der Musik trennen. Wer das nicht auseinanderhalten kann, kriegt m.E. früher oder später die Macke, dass er meint, zum Musikhören immer noch ein wenig bessere Boxen, Abtastsysteme oder wasweissich zu benötigen. Ich frage mich da immer - was glauben die Leute eigentlich noch zu hören, was ihnen bisher vermeintlicher weise entgangen ist?

Viele Grüße - Frank
[-] 8 Mitglieder sagen Danke an Franky für diesen Beitrag:
  • Frunobulax, aspenD28, Begleitschaden, spocintosh, Hardcore-Holly, zoolander, Flönz, Baruse
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#13
Mal abgesehen davon, dass man mit fortschreitendem Alter meist bessere und lautere Boxen braucht habe ich als "Quer durch alle Vorgärten-Hörer-Hauptsache es quietscht groovt oder rockt oder macht spaß" kein Problem damit.

Neuerdings läuft neben den alten Rock-Klassikern und Massenware a la Muse eben auch Marsimoto... Raucher 

Und? Was sagt das über mich aus... Nur das ich komplett einen an der Waffel habe. Ehrlich das höre ich wirklich zum ersten Mal. Jester 


A creative mind is a child that survived Oldie
Ich kann gar nicht so viel Kaufen wie ich bezahlen möchte...
oder war es doch umgekehrtFloet
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#14
(29.07.2017, 09:23)tiarez schrieb: Entweder traut sich keiner oder sie holen alle noch tief Luft....

irgendwie ist dieser Faden an mir vorbei gegangen...

nein, aktuelle Musik ist nicht per se "seicht",
es gibt immer mal wieder Perlen, die es zu
entdecken gilt.
andererseits werden immer wieder Stücke
hoch gespült, die damals schon Scheisse
waren - Mediokrität rulez.

(04.12.2017, 11:14)Franky schrieb: Ich frage mich da immer - was glauben die Leute eigentlich noch zu hören, was ihnen bisher vermeintlicher weise entgangen ist?

ein ganz einfaches Erlebnis jüngster
Vergangenheit war, die Akustik der
Münchner Staatsoper ziemlich gut
erhören zu können
das wäre mit früheren Bordmitteln
nicht möglich gewesen.

generell bemerke ich eine Weiter-
entwicklung der Musikpreferenzen,
sodass mir einiges Zeugs von früher
nicht mehr taugt, zu anderem der
Zugang leichter fällt, oder sich sogar
eine Begeisterung entwickelt.
[Bild: te-5.png]
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an winix für diesen Beitrag:
  • Frunobulax, Begleitschaden, Eidgenosse
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#15
Ich denke, der größte "Filter" und gleichzeitig erst die Voraussetzung fürs Musikhören ist die eigene Wahrnehmungsfähigkeit, nicht unbedingt nur die rein akustische vorhandene Hörfähigkeit sofern sie noch einigermaßen in Ordnung ist. Aber wenn man da technisch was tun kann - warum nicht? Dann hat die Sache mit der technischen Performance einen klaren Sinn und Zweck.
Musik entsteht im Zwischenraum dessen, was auf Instrumenten gespielt wird oder von der Anlage kommt, und dem, was aus der Distanz dazu überhaupt als Musik interpretiert wird -  the Rest is Noise, wie Alex Ross sein Buch genannt hat. Unsere Wahrnehmung entspricht dabei übrigens eher einem Polaroid als einem digitalen high Resolution Foto. Was wahrgenommen wird ist also immer nur ein kleiner Ausschnitt der tatsächlich erzeugten Schallwellen, jene nämlich, die wir überhaupt entziffern können. Das ist bei Musikern und Dirigenten nicht anders, weshalb jedes Konzert im Prinzip eine Risikoveranstaltung ist, was die Sache ja erst so interessant macht.

Zum Eingangsbeitrag von Thomas - die Zeit der "Supergroups" ist vorbei, in der Klassik ebenso die Zeit der großen Maestros, die überragende Orchester erst aufgebaut haben (Beecham z.B.) und eigene Stile kreierten. Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Historisch war in der Klassik irgendwann mit Mahler die Romantik vorbei und es folgten noch Schönberg, Strawinsky, Hindemith, Berg und ein paar andere, dann noch die Avantgarde - das war's.

Es gibt neue gute musikalische wie aufnahmetechnische Leistungen - nur, sie treffen nicht mehr den Nerv eines großen Publikums, wie eine Callas oder die Rolling Stones es taten - und ehrlich gesagt, auch nicht mehr meinen. Was aber auch wieder beweist, dass Musik gar nicht so sehr viel mit technischer Performance zu tun hat. Zuviel davon kann sogar schädlich sein. Die letzten Neuveröffentlichungen der Callas-Aufnahmen der EMI sind digital vollkommen von aller Imperfektion und Schlamperei der damaligen Aufnahmetechnik gereinigt worden. Auf den alten Schallplatten war die Callas noch sowas wie eine Stimme aus dem Grab. Jetzt wird sie zum Zombie - nein Danke!

Viele Grüße - Frank
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  • DATerfreutmich, Frunobulax, Begleitschaden
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#16
Vieles in der aktuellen Musik knüpft für mich an alten Geschichten an, daher konnte ich mich mit vielen Bands nicht anfreunden, da es wie der hundertste Aufguss von irgendetwas altem auf mich wirkt.
Früher habe ich vieles übers Radio für mich entdeckt, da empfinde ich das Programm aber für mich als zu sehr Dudelfunk, oder extrem in musikalische Ecken abdriftend, die mich einfach nicht interessieren.
Was leider weg ist, ist der Plattenladen um die Ecke, wo man was aufgeschnappt hat, oder zufällig was zu Ohren bekommen hat.
Irgendwann kannte einen auch der Besitzer und hat gleich was passendes weggestellt.
Das können Media Markt und Saturn nicht bieten, da die Auswahl bei uns wirklich schlecht ist.
Die Soundschnipsel bei JPC reichen mir meist nicht um zu entscheiden, ob ich was wirklich haben möchte, oder nicht.
Vor Jahren habe ich mich auch viel mehr mit Kumpels über Musik ausgetauscht, die aber alle den Zugang zu diesem Hobby weitestgehend verloren haben.
Es gibt aber heute noch haufenweise interessantes Zeugs, für mich ist es einfach nur schwieriger zu finden.
Auf meinem letzten Langstreckenflug war ich jedenfalls total überrascht, als ich mich durch die CD Neuerscheinungen durchgehört habe.
Jetzt liegt hier jetzt eine Riesenliste an altem und neuem, die erst einmal angeschafft werden will...
Vielleicht sollte ich doch wieder mehr Musikzeitschriften kaufen und die Kritiken lesen, damit einfach wieder mehr Anregungen da sind!
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  • winix, Frunobulax, Begleitschaden, Flönz
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#17
(04.12.2017, 12:04)winix schrieb:
(04.12.2017, 11:14)Franky schrieb: Ich frage mich da immer - was glauben die Leute eigentlich noch zu hören, was ihnen bisher vermeintlicher weise entgangen ist?

ein ganz einfaches Erlebnis jüngster
Vergangenheit war, die Akustik der
Münchner Staatsoper ziemlich gut
erhören zu können
das wäre mit früheren Bordmitteln
nicht möglich gewesen.
Ist dir das wichtig? Oder warst du "nur" erstaunt, daß man es jetzt hören kann?
Viele Grüße
Sascha
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
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#18
gutes Thema!

Ich habe feststellen müssen, daß ich nicht mehr so leicht zu begeistern bin. Oft entdecke ich die 'Perlen' als Musikuntermalung von Filmen. Daher liegt immer ein Smartphone mit Shazam bereit.
So kann ich meistens den Künstler/die Künstlerin ermitteln und per Youtube etc. schauen, ob mir noch mehr gefällt.
Sicherlich liebe ich die Musik meiner Jugend, jedoch möchte ich nicht stehen bleiben. 

Ein Freund hatte eine Musikkneipe mit vielen Liveauftritten, daß war ebenfalls eine musikalische Bereicherung.

Allerdings kann ich mit vielem Musikmaterial, welches hier per Lokalradio oder den Großen ÖR Sendern kommt nichts anfangen.
WDR4 mit dem aktuellen Programm hält mir den Spiegel vor, in meiner Ausbildung war dies der 'Alte Leute Sender' - nun spielt dort die Musik meiner Jugend ....  Dash1


Gruß Jürgen

Jester  Die Kunst des Fliegens besteht darin, sich auf den Boden zu schmeissen und diesen zu verfehlen. ( Douglas Adams ) ... 

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#19
(04.12.2017, 18:05)JayKuDo schrieb: WDR4 mit dem aktuellen Programm hält mir den Spiegel vor, in meiner Ausbildung war dies der 'Alte Leute Sender' - nun spielt dort die Musik meiner Jugend ....  Dash1

Genau so empfinde ich es auch, seit der WDR im letzten Jahr die Programmstruktur geändert hat.
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  • JayKuDo
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#20
You're Not alone -. Schubiduhu.....


Gruß Jürgen

Jester  Die Kunst des Fliegens besteht darin, sich auf den Boden zu schmeissen und diesen zu verfehlen. ( Douglas Adams ) ... 

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#21
(04.12.2017, 13:23)Volker Krings schrieb: Früher habe ich vieles übers Radio für mich entdeckt, da empfinde ich das Programm aber für mich als zu sehr Dudelfunk, oder extrem in musikalische Ecken abdriftend, die mich einfach nicht interessieren.
Was leider weg ist, ist der Plattenladen um die Ecke, wo man was aufgeschnappt hat, oder zufällig was zu Ohren bekommen hat.

Wenn sonst nix läuft, dann läuft hier FIP. Ohne die hätte ich von Leuten wie Fiona Apple, Ibrahim Maalouf, Cæcilie Norby, Vladimir Cosma, Lynne Arriale und etlichen anderen nie erfahren. Wenn mir was gefällt, sehe ich in der Playlist nach und entscheide dann, ob ich es haben will. 

So ist in den letzten Jahren ein erheblicher Teil meiner Tonträgersammlung zusammen gekommen. 

Ralf
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  • dksp
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#22
Das "easy listening" der 50er und 60er Jahre, das mit dem Amis zu uns kam (z.B. im allseits beliebten "Nachtprogramm der ARD" bis zum Ende der 70er Jahre zu hören, wer erinnert sich noch dran?), ist musikalisch auch nicht zu verachten. Ideale Badewannenmusik. Konzipiert, um in Kaufhäusern und Flughäfen eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, entwickelten sich regelrechte Perlen, z.B. auf "Living Stereo".

http://www.ultraswank.net/podcast/

Zu Schmartfon & Musik noch eine Bemerkung. Es ist schon lustig. Früher wurde mal nicht ganz grundlos befürchtet, wie viele nur zu gut wissen müssten, dass die Musik hinter der eigenen Performance von eleganten Edel-Hifi-Bausteinen verschwindet oder zur Nebensache wird. Heute gibt es eine umgekehrte Mesalliance von Musik und Technik, nämlich der auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner dessen, was man überhaupt noch als Musikwiedergabe bezeichnen kann: Streaming per MP3 oder MP4, der Hörbarkeit in U-Bahn oder auf der Autobahn wegen so komprimiert, dass es wie Klingeltöne irgendwie gegen den Alltagslärm ankommt - ohne zu merken, dass es selbst schon Alltagslärm geworden ist. So, wie in Ami-Haushalten gerne grundsätzlich Fernsehen läuft, auch wenn keiner hinschaut. Sogar auf dem Klo muss Gedudel sein. Ist das nun irre oder bin nur zu alt dafür?

Viele Grüße - Frank
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#23
(04.12.2017, 14:55)setzi schrieb: Ist dir das wichtig? Oder warst du "nur" erstaunt, daß man es jetzt hören kann?

zunächst war ich erstaunt, wie nah die Reproduktion an das memorierte Original heran kam.

in der Epoche, als portable Radios noch mit der Anzahl der verbauten Transistoren in
geschwungenen, güldenen Lettern auf ihrer Schokoladenseite angegeben hatten, war
überhaupt nicht daran zu denken, überhaupt in die Nähe einer einigermassen korrekten
Abbildung zu kommen - jedenfalls im erschwinglichen Consumer-Bereich.

und ja, mittlerweile ist mir das wichtig.
sogar so sehr, dass ich manche Konserve aus qualitativen Gründen nicht mehr anhören mag.
[Bild: te-5.png]
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#24
(04.12.2017, 19:11)winix schrieb: zunächst war ich erstaunt, wie nah die Reproduktion an das memorierte Original heran kam.

In der Klassik besteht die größte Leistung der digitalen Musikproduktion mittlerweile (zu 90 Prozent?) in der Restaurierung und Rettung der analogen Archive sowie deren Vermarktung als (fairerweise) preisgünstige CDs. Immerhin. Man hört inzwischen sogar von CD das analoge Bandrauschen und denkt, ja - es ist wahr, was jetzt kommt, es wurde tatsächlich so aufgezeichnet (hoffentlich ist es wirklich so ...).

Viele Grüße - Frank
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#25
honorige Aufgabenstellung, jedoch finde ich solche Aufnahmen selten gelungen und
interessieren mich eher mit forschendem Ohr "wie wurde das von XY dargeboten?"
als aus Freude am Musikhören. (z.B. habe ich auf der "Suche nach dem hohen Ton"
teilweise äusserst gruseliges Material anhören müssen)

in meinem Fall des Erstaunens handelt es sich um eine Aufnahme vom März 2006
in der bayerischen Staatsoper, die meines Wissens seitdem nicht akustisch
verändert wurde; richtig (blind Wink3) kann man das natürlich nicht vergleichen,
es gibt jedoch ein paar Eckpunkte, die für jedes Haus charakteristisch sind..
und wenn die mit Konserve "rüber" kommen, finde ich das phantastisch.
[Bild: te-5.png]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an winix für diesen Beitrag:
  • Franky
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