10.06.2012, 22:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.2012, 22:58 von spocintosh.)
Als Erstes ist mir was ganz anderes aufgefallen, nämlich die Anlage rechts genau neben dem Ohr - die wird für unsymmetrisches Klangbild sorgen.
Die darf nicht höher als etwa 30cm unter Ohrhöhe sein. Darüber sollten symmetrisch links und rechts Diffusoren oder Absorber arbeiten.
Die Anbringung der Diffusoren in der Ecke mit oder ohne Lücken ist egal - weil sowieso sinnlos, denn da kommt nix an, was diffundiert werden müßte.
In den Ecken müssen Bässe geschluckt werden, wozu sich einzig und allein abgestimmte Helmholtz-Resonatoren eignen.
Das wären dreieckige Holzkästen mit nem Bassreflexrohr drin, um es mal einfach auszudrücken. Die müssen natürlich passend berechnet sein, wozu ein Akustiker wenigstens einmal die "Problemzonen" deines Raums messen müßte - und zwar ganz zum Schluß - nach bereits erfolgter Möblierung.
Eine rein theoretische Berechnung vermittels der im Netz zu findenden Rechner, die nur die Raumangaben berücksichtigt, klammert leider die tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten wie schwingende Wände, Böden, Decken und Fenster vollständig aus und ist daher 100%ig sinnlos.
Das, was eine vernünftige Messung dich kostet, sparst du beim Selbstbau der Spanplattenkisten gegenüber planlosem und trotzdem teuren Einkauf von Diffusoren, die an falscher Stelle hängen, locker wieder ein.
Für nichtkommerzielle Nutzung lassen viele Akustiker mit sich reden, was den Preis angeht, da sie ja keine belastbaren Gutachten und Garantien gegenüber irgendeinem Amt abliefern müssen, mit denen sie dann in der Verantwortung wären. Der soll kommen, die Raummoden messen und ein paar Vorschläge machen, an welchen Stellen einzugreifen wäre. Erst danach kann eine Entscheidung erfolgen, welche Sorte von Elementen an welcher Stelle anzubringen ist.
Jegliches eigene Rumfrickeln mit Fertigbauteilen ist sinnlose Geldverschwendung.
Merke: Eine Akustikfirma, die eigene Produkte verkaufen will (wie zum Beispiel mb-Akustik) ist im höchsten Maße unseriös.
Ein seriöser Akustiker empfiehlt Maßnahmen und empfiehlt nur auf Anfrage vielleicht mal einen Trockenbau- oder Tischlereibetrieb, mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat.
Handwerker sind, wie allgemein bekannt, i.d.R. eher stumpf und haben auch so gar keine Ahnung von Akustik. Der Bauschaum, der beim pi-mal-Daumen-Fenstereinsetzen vielleicht gerade noch ok ist, bewirkt im Akustikbau genauso wie eine einzige zu tief eingedrehte Rigipsschraube im Zweifel eine Schallbrücke, die den gesamten baulichen und finanziellen Aufwand in einer einzigen Sekunde zunichte macht und die ohne extrem aufwendige Schallbrückenverfolgung oder sogar teilweisen Rückbau unmöglich zu finden ist. Daher ist es schon eine gute Idee, mit Leuten zusammenzuarbeiten, deren IQ zumindest über Raumtemperatur liegt, damit wenigstens ein Grundverständnis dieser speziellen Anforderung vorhanden ist.
Meine Erfahrung: Unglaublich selten anzutreffen.
Wenn man also mal einen Betrieb gefunden hat, der das kann, merkt man sich den. Der Akustiker kennt die richtigen Leute bereits und kann einen vor teuren Fehlschlägen bewahren.
Der Akustiker erstellt dir für wenig Geld den Bauplan für Absorber oder Resonatoren, die du dann mit billigstem Baumarktmaterial selber bauen - oder von einem Schreiner bauen lassen kannst. Dir obliegt dann nur noch die optische Optimierung, beispielsweise das Beziehen mit Stoff deiner Wahl. Falls der akustisch soundsoviel durchlässig sein muß, kann auch da dir der Akustiker die Bezugsquellen nennen.
Pyramidenschaum bietet sich nur an, wenn du weißt, welchen Frequenzbereich du bedämpfen willst und warum. Hinter einer Leinwand macht er bestimmt irgendwas, aber nicht das, was du denkst. Vielmehr muß man da vor allem erstmal wissen, was die Leinwand davor tut. Die wird, zusammen mit dem dahinterliegenden Luftvolumen, nämlich, so fest wie sie ist, schon als Plattenschwinger wirken. Und hinter einen Plattenschwinger gehört eher Steinwolle, um seine Schwingungen in Wärmeenergie umzuwandeln ( -> zu absorbieren).
Eine Leinwand kann somit schon sehr gut als Bassfalle wirken, wenn man sie nicht einfach baumeln läßt, sondern beispielsweise auf einen Rahmen aufspannt, in dem in definiertem Abstand und definierter Stärke Dammaterial eingebracht ist.
Um sie bei Nichtbenutzung optisch verschwinden zu lassen, zieht man sie nicht motorisch hoch, sondern kann beispielsweise einen schalldurchlässigen Vorhang davorhängen - wenn's sein muß, natürlich auch motorisch betrieben.
Pyramidenschaum funktioniert nur da, wo er direkter Beschallung entgegensteht. Und um ihn sinnvoll einzusetzen, muß man wissen, welche Frequenzen man wie stark bedämpfen will und dementsprechend einen mit passenden Werten verwenden.
Wieder eine Aufgabe, die man besser einem Akustiker überläßt, der sich da nämlich auskennt und vor allem die richtigen Hersteller weiß.
Buchtangebote, egal wie sie auch beworben sein mögen, sind kein Zeug mit dem man arbeiten kann. Auf die Angaben kann man sich a. nicht verlassen und b. nichts damit anfangen, weil sie niemals vergleichbar sind.
Ein Akustiker hat seine eigenen Vergleichsprotokolle zur Hand, die alle unter identischen Bedingungen erstellt sind - das ist was ganz anderes.
Der Akustiker meines Vertrauens beispielsweise führt Meßreihen im eigenen Labor durch, um seine Werkstoffe kennenzulernen bzw. natürlich auch, um Zertifizierungen für Bauherren, Ämter und Hersteller vorzunehmen.
Und er liebt Rock'n'Roll und haßt beschissene Wiedergabe. Ein echt cooler Typ:
Karlheinz Stegmaier, Berlin
Die darf nicht höher als etwa 30cm unter Ohrhöhe sein. Darüber sollten symmetrisch links und rechts Diffusoren oder Absorber arbeiten.
Die Anbringung der Diffusoren in der Ecke mit oder ohne Lücken ist egal - weil sowieso sinnlos, denn da kommt nix an, was diffundiert werden müßte.
In den Ecken müssen Bässe geschluckt werden, wozu sich einzig und allein abgestimmte Helmholtz-Resonatoren eignen.
Das wären dreieckige Holzkästen mit nem Bassreflexrohr drin, um es mal einfach auszudrücken. Die müssen natürlich passend berechnet sein, wozu ein Akustiker wenigstens einmal die "Problemzonen" deines Raums messen müßte - und zwar ganz zum Schluß - nach bereits erfolgter Möblierung.
Eine rein theoretische Berechnung vermittels der im Netz zu findenden Rechner, die nur die Raumangaben berücksichtigt, klammert leider die tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten wie schwingende Wände, Böden, Decken und Fenster vollständig aus und ist daher 100%ig sinnlos.
Das, was eine vernünftige Messung dich kostet, sparst du beim Selbstbau der Spanplattenkisten gegenüber planlosem und trotzdem teuren Einkauf von Diffusoren, die an falscher Stelle hängen, locker wieder ein.
Für nichtkommerzielle Nutzung lassen viele Akustiker mit sich reden, was den Preis angeht, da sie ja keine belastbaren Gutachten und Garantien gegenüber irgendeinem Amt abliefern müssen, mit denen sie dann in der Verantwortung wären. Der soll kommen, die Raummoden messen und ein paar Vorschläge machen, an welchen Stellen einzugreifen wäre. Erst danach kann eine Entscheidung erfolgen, welche Sorte von Elementen an welcher Stelle anzubringen ist.
Jegliches eigene Rumfrickeln mit Fertigbauteilen ist sinnlose Geldverschwendung.
Merke: Eine Akustikfirma, die eigene Produkte verkaufen will (wie zum Beispiel mb-Akustik) ist im höchsten Maße unseriös.
Ein seriöser Akustiker empfiehlt Maßnahmen und empfiehlt nur auf Anfrage vielleicht mal einen Trockenbau- oder Tischlereibetrieb, mit dem er gute Erfahrungen gemacht hat.
Handwerker sind, wie allgemein bekannt, i.d.R. eher stumpf und haben auch so gar keine Ahnung von Akustik. Der Bauschaum, der beim pi-mal-Daumen-Fenstereinsetzen vielleicht gerade noch ok ist, bewirkt im Akustikbau genauso wie eine einzige zu tief eingedrehte Rigipsschraube im Zweifel eine Schallbrücke, die den gesamten baulichen und finanziellen Aufwand in einer einzigen Sekunde zunichte macht und die ohne extrem aufwendige Schallbrückenverfolgung oder sogar teilweisen Rückbau unmöglich zu finden ist. Daher ist es schon eine gute Idee, mit Leuten zusammenzuarbeiten, deren IQ zumindest über Raumtemperatur liegt, damit wenigstens ein Grundverständnis dieser speziellen Anforderung vorhanden ist.
Meine Erfahrung: Unglaublich selten anzutreffen.
Wenn man also mal einen Betrieb gefunden hat, der das kann, merkt man sich den. Der Akustiker kennt die richtigen Leute bereits und kann einen vor teuren Fehlschlägen bewahren.
Der Akustiker erstellt dir für wenig Geld den Bauplan für Absorber oder Resonatoren, die du dann mit billigstem Baumarktmaterial selber bauen - oder von einem Schreiner bauen lassen kannst. Dir obliegt dann nur noch die optische Optimierung, beispielsweise das Beziehen mit Stoff deiner Wahl. Falls der akustisch soundsoviel durchlässig sein muß, kann auch da dir der Akustiker die Bezugsquellen nennen.
Pyramidenschaum bietet sich nur an, wenn du weißt, welchen Frequenzbereich du bedämpfen willst und warum. Hinter einer Leinwand macht er bestimmt irgendwas, aber nicht das, was du denkst. Vielmehr muß man da vor allem erstmal wissen, was die Leinwand davor tut. Die wird, zusammen mit dem dahinterliegenden Luftvolumen, nämlich, so fest wie sie ist, schon als Plattenschwinger wirken. Und hinter einen Plattenschwinger gehört eher Steinwolle, um seine Schwingungen in Wärmeenergie umzuwandeln ( -> zu absorbieren).
Eine Leinwand kann somit schon sehr gut als Bassfalle wirken, wenn man sie nicht einfach baumeln läßt, sondern beispielsweise auf einen Rahmen aufspannt, in dem in definiertem Abstand und definierter Stärke Dammaterial eingebracht ist.
Um sie bei Nichtbenutzung optisch verschwinden zu lassen, zieht man sie nicht motorisch hoch, sondern kann beispielsweise einen schalldurchlässigen Vorhang davorhängen - wenn's sein muß, natürlich auch motorisch betrieben.
Pyramidenschaum funktioniert nur da, wo er direkter Beschallung entgegensteht. Und um ihn sinnvoll einzusetzen, muß man wissen, welche Frequenzen man wie stark bedämpfen will und dementsprechend einen mit passenden Werten verwenden.
Wieder eine Aufgabe, die man besser einem Akustiker überläßt, der sich da nämlich auskennt und vor allem die richtigen Hersteller weiß.
Buchtangebote, egal wie sie auch beworben sein mögen, sind kein Zeug mit dem man arbeiten kann. Auf die Angaben kann man sich a. nicht verlassen und b. nichts damit anfangen, weil sie niemals vergleichbar sind.
Ein Akustiker hat seine eigenen Vergleichsprotokolle zur Hand, die alle unter identischen Bedingungen erstellt sind - das ist was ganz anderes.
Der Akustiker meines Vertrauens beispielsweise führt Meßreihen im eigenen Labor durch, um seine Werkstoffe kennenzulernen bzw. natürlich auch, um Zertifizierungen für Bauherren, Ämter und Hersteller vorzunehmen.
Und er liebt Rock'n'Roll und haßt beschissene Wiedergabe. Ein echt cooler Typ:
Karlheinz Stegmaier, Berlin