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(20.10.2016, 23:15)Ivo schrieb: Naja - NYC ist schon ein anderes Kaliber, wie Du ja selbst weißt...
Im Übrigen fühle ich mich hier in Wien so wohl, wie es nirgendwo sonst möglich wäre - davon bin nicht nur ich selbst überzeugt, alljährlich sprechen auch jegliche Vergleichstests von Groß-/Hauptstädten weltweit in punkto Lebensqualität für Wien.
Ich war zwar schon in Berlin, aber bisher nur beruflich - und da hat es mir nur bedingt gefallen. Mal sehen, wie es diesmal im Kurzurlaub wird.
In Wien war ich mal Anfang der 80er und habe schöne Erinnerungen daran ... Und NY toppt eh alles!
************
Thomas
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21.10.2016, 19:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.10.2016, 23:00 von HifiChiller.
Bearbeitungsgrund: grammatikalische Ungereimtheiten korregiert ;-)
)
9Hi
...zwischendurch mal wieder ne Tapevorstellung aus I J T F :
Das ist Ian Anderson's drittes Studion Album "The Secret Language of Birds" aus dem Jahr 2000.
Er ließ sich hier durch den sogenannten "Morning Dawn" - Gesang der Vögel inspirieren. Also dem Gesang mit dem die Vögel in den frühen Morgenstunden die aufgehende Sonne begrüßen.
Es ist ein wirklich tolles und sehr gechilltes Folk - Album vom Multi - Instrumentalisten Anderson (er spielte natürlich diverse Flöten und dazu noch akkustische Gitarre und Bassgitarre, Mandoline, Bouzouki / griechisches Lauteninstrument und Percussions.)
Auf zwei Stücken spielt Martin Barre, sein jahrzehntelanger Jethro Tull Wegbegleiter, die E - Gitarre.
Das Tape bietet einen tollen Klang und Anderson ist hier auch gesangstechnisch gut dabei.
Zusammen mit dem tollen Coverbild welches vom Künstler Bogdan Zarkowski gemalt wurde, eine herrlicher Tonträger der mit seinen 16 Jahren noch gar nicht wirklich Vintage ist !
Das nächste Tape ist von Dennis Coffey. Diesen Herren kannte ich nun wirklich überhaupt nicht.
Ich wurde aber sofort hellhörig als Forenkollege Gainsbourg (dessen Musikgeschmack ich sehr schätze) diesen Namen mit einem Ausrufezeichen versah, als Ivo die Tapes in den Neuzugängen postete.
Also habe ich mir das Tape dann einfach blind aus Ivo's Liste bestellt, denn solche "Überraschungen" liebe ich.
Coffey ist ein Studio-und Sessionmusiker, der mit seinem Gitarrenspiel (bekannt für den Wah-Wah Pedal Sound) bei sehr vielen Top Acts für deren Alben angagiert wurde.
Das hier vorliegende Tape "under the moonlight" von 1990 ist sein letztes Album und klingt superb !
Wäre in den Trackpausen nicht das Bandrauschen zu hören, könnte man meinen das hier eine CD am spielen ist.
Das ist feinster grooviger Fusion - Jazz. Okay, eher von der weichgespülten Sorte aber hey, das wirkt nie kitschig.
Von den 5 Tracks pro Seite wurde je einer mit weiblichen Background Vocals ausgeschmückt und der funkige Bass ploppt zusammen mit den cremigen-Coffey- Gitarrenläufen aus meinen Vintage Tröten, das es eine Freude ist
Ivo, bist du dir wirklich sicher, das du diese herrlichen Tonträger weggeben wolltest ?
Nicht das du dich, wenn du diese Zeilen gelesen hast, nach deiner Berlin - Rückkehr direkt in Wien vor das nächstbeste
Fiaker wirfst
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Moinmoin,
nix los hier ... auch gut...dann nutze ich diese Plattform um euch mit einem weiteren I J T F - Tonträger zu behelligen :
Zuvor ein paar Impressionen meiner Samstag - Morgen Hörsession.
Habe bereits gefrühstückt und einen kleinen Marsch mit dem Hund durch die nebligen und feuchtkalten Wälder gemacht. Samstags lasse ich mich gerne mit dem Hund von meiner Frau irgendwo im Wald absetzen, wenn sie zur Arbeit fährt und laufe dann von dort aus nach Hause.
Dann freue ich mich immer zuhause auf die zweite Tasse Kaffee, die ich heute mal in meiner Wohnzimmer Hifi-Quadro - Chilling- Ecke zu mir nehme.
In dem ollen Weltfunk - Pultdeck (über dessen Sound ich immer wieder erstaunt und begeistert bin) läuft nun dieses Tape :
Das Tape vom Dave Pike Set wurde von MPS 1970! herausgebracht umd klingt noch ziemlich gut.
Einfach die getrennte Höhenreglung an meinem geilen Quadro - Receiver 2 Klicks höher gedreht und schon passt das. Dann hören sich die Vibravon -Skills von Mr. Pike gleich viel perlig - prickelnder an.
Das ist natürlich kein echter Quadro - Sound, der da zu hören ist.
Aber ich lasse auch die Tape - Wiedergabe über den 4 - Kanal Betrieb laufen und dann hört sich das ganze schon sehr räumlich an.
Zur hier gespielten Musik passt diese räumliche Wiedergabe sehr gut, denn die 4 Musiker zünden hier ein wahres Jazzrock - Feuerwerk ab ! Wobei die Musik nicht in diese einzige Schublade passen will, denn der Stil zieht sich durch mehrere Genres. Im ersten Track hört man Country- Rock Elemente, die dann nahtlos in einen langsamen, meditativen Groove übergehen. Auch Blues - Takte sind zu hören und eben das geile Jazzrock - typische E-Gitarrenspiel welches hier von keinem geringeren als Volker Kriegel zum Besten gegeben wird. Der nimmt auch hin und wieder eine Sitar zur
Hand und auch die anderen beiden Musiker sind aus deutsch - sprachigem Raum bzw. Österreich.
Fazit :
Auch hier wieder ein geiler 46 ! Jahre alter Tonträger über den ich mich sehr freue und das er jetzt hier in meiner Sammlung verweilt erfüllt mich mit Stolz ! Ich denke mit dem Equipment, über welches ich ihn abgespielt habe wurde ihm artgerecht und im würdigen Rahmen gebührend Respekt gezollt
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(22.10.2016, 09:40)HifiChiller schrieb: Moinmoin,
Samstags lasse ich mich gerne mit dem Hund von meiner Frau irgendwo im Wald absetzen ... und laufe dann von dort aus nach Hause.
Die zweite Tasse Kaffee, die ich heute mal in meiner Wohnzimmer Hifi-Quadro - Chilling- Ecke zu mir nehme.
Dann hören sich die Vibravon -Skills von Mr. Pike gleich viel perlig - prickelnder an.
Dem 46 ! Jahre alten Tonträger wurde ... artgerecht und im würdigen Rahmen gebührend Respekt gezollt
Alles richtig gemacht ! Danke für die Episode.
" ... ich will die Eins ..."
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22.10.2016, 17:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.10.2016, 17:14 von Ivo.)
Vielen Dank für die umfangreichen und nett zu lesenden Anekdoten, Olaf.
Ich bin überzeugt, die ollen Tapes fühlen sich bei Dir wohl, so respektvoll und begeistert wie Du sie behandelst und beschreibst...
Zudem ist es auch immer cool, Deine ganzen Gerätschaften in Aktion zu sehen.
Und zu Deiner Frage: nein, ich bereue es nicht im geringsten, Kassetten abgegeben zu haben, die ich zwar selbst ebenfalls durchaus schätzen kann, die aber bei Euch allen sichtlich noch besser aufgehoben sind.
So hatte ich zuerst das Privileg, mich über den "Jahrhundert-Fang" zu freuen, mir die Alben durchzuhören und (m)eine Entscheidung zu treffen - und dann das Vergnügen, Eure Freude über die "Aktion 200" und die Kassetten selbst miterleben zu dürfen.
Und Letzteres ist mir mehr wert als alle Tapes zusammen.
P.S.: Liebe Grüße in die Runde aus dem Kleopatra - "Deutschlands bester Shisha-Bar"...
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22.10.2016, 23:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.10.2016, 23:56 von Pionier.)
Bin vorhin nach 7h Dauerritt wieder von Fanø zurück in Elbflorenz angekommen. Konnte bisher nur in 4 Kassetten aus der "Aktion 200" reinhören, bisher alles bestens! Den Rest höre ich nächste Woche im Büro oder vll. am Mittwoch. Danach auch Bilder und Geschichtchen.
Ivo letzte Mahnung zur Abschlussrechnung! Es hilft auch nicht, sich in Bärlin zu verstecken...
Liebe Grüße,
Eric
"Kurz nach der Wende, in einer der letzten Episoden von HAPS, war der ZDF-Fernsehkoch Max Inzinger zu Gast und erklärte den Zuschauern des DDR-Fernsehens, wie man eine Kiwi richtig isst."
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• Ivo, HifiChiller
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Hatten wir, glaube ich, schon mal aber nicht jeder kennt diesen schönen Artikel.
Ode ans Tape-Deck
Wer hören will, muss spulen
Hits vom laufenden Band: In der Prä-iPod-Ära war das Musikhören noch ein sinnliches Erlebnis. Zumindest für SPIEGEL-Redakteur Christoph Schwennicke. Der betete als Jugendlicher sein Edel-Tapedeck an wie einen Gral - und blätterte durch die Kataloge der Hifi-Hersteller, als wäre es der "Playboy".
Es trug sich zu in einer Zeit, als die Hosen unten so glockenförmig ausliefen, dass unsere Schuhe darunter verschwanden, Schaumstoffkeile in den Jacken aus Menschen wandelnde Schränke machten und kleine Elektromotoren einen Teller in Schwung brachten, auf dem sich schwarze Scheiben drehten. "Verdamp lang her", sangen damals BAP, und das ist jetzt auch schon wieder verdammt lang her.
Lasst euch berichten von dieser untergegangenen Zeit, als die Rechner noch Atari hießen und man noch nicht "brannte", sondern "aufnahm" - in Echtzeit, eins zu eins, nicht mit 32facher Brenngeschwindigkeit. Wir verbrachten aufsummiert Jahre unseres Leben damit, Platten im Akkord zu kopieren und mit Hilfe eines Aufnahmegeräts auf Bänder zu ziehen. Es war eine hohe Kunst. Die echten Profis achteten beispielsweise darauf, dass das Aufsetzen des Tonarmes mit diesem damit einhergehenden gewaltigen Krachen nicht mit aufs Band kam.
Die Compact-Cassette faszinierte uns. Ich beispielsweise hätte locker bei "Wetten, dass ...?" auftreten können, denn ich war in der Lage, Chromdioxidbänder von TDK, Maxell und BASF am Geruch der Plastikchassis zu unterscheiden, an guten Tagen sogar die BASF Chromdioxid II von der BASF Chromdioxid Super II.
Der Datenträger einer wilden Jugend
Eisenoxid-Tapes kamen uns erst gar nicht ins Haus, und wenn wir uns einmal etwas Gutes tun wollten, dann gönnten wir uns zum Zehnerpack Chrom-Kassetten von Maxell noch ein Reineisen-Tape. Es hieß Metal Tape, bestand aus ummantelten Eisenspänen (weil Eisen pur gerostet wäre), und man konnte es aussteuern über jeden Anschlag hinaus.
Das Tape war der Datenträger unseres jungen ungestümen Lebens. Auf seinen kleinen Spulen hinter dem Sichtfenster wickelte sich unser Leben ab - von links nach rechts, mit einer Geschwindigkeit von 4,75 Zentimetern pro Sekunde. Im Zentrum aber stand die Maschine, die da wickelte, das Tape Deck. Das Tape Deck war das Schlüsselmodul unserer mühsam vom Taschengeld zusammengestoppelten Anlagen, an deren Lautsprecherkabelenden selbstgebaute Boxen hingen mit einem Basstreiber, der Membranen mit einem Durchmesser nie kleiner als 30 Zentimeter in Schwingung versetzte.
Wir sprachen nie vom Kassettenrecorder. Wir sprachen nur vom Tape Deck, oder gleich vom Tape. "Was hast'n für'n Tape?" Das war die Frage, an der wir einander erkannten.
Tapedecks als Sexsymbol
Wir waren jung, gierig, und wir hatten kein Geld. Aber was wir mit unseren 15, 16 Jahren im Überfluss hatten, das waren unbefriedigte Sehnsüchte und Gelüste, die einen ungeheuren Druck in uns erzeugten. Die Prospekte der Tapedeck-Hersteller blätterten wir durch, als wären es Erotikmagazine. Es waren Heftchen mit gestochen scharfen Bildern, auf denen man alles sah, daneben alle Maße, die wir uns in unseren lüsternen Träumen vorstellten. Die Heftchen kamen von Akai, Harman Kardon, Marantz. Das schärfste kam von Nakamichi. Und es war sehr selten, die Händler gaben nur wenige davon heraus.
Darin war es abgebildet, nackt und unendlich schön, die Maschine schlechthin. Es hieß Nakamichi Dragon, kostete damals astronomische 4500 Mark und war die Krönung der Schöpfung, zumindest für uns.
Beim High-End-Händler, der damals nicht so hieß, da stand das Dragon, und wir pilgerten in die große Stadt, die weit entfernt war, etwa zehn Kilometer, um es anzuschauen. Das Tapedeck unserer Träume sah aus wie ein senkrecht gestelltes Mischpult, so viele Kalibrierknöpfchen und Regler verzierten seine Front. Wir kannten seine Maße. Es wog fast zehn Kilogramm, verfügte über fünf Motoren und drei Tonköpfe und eine "regulierbare Aufnahmeazimut", was wir uns ehrfürchtig zuraunten, obwohl ich bis heute nicht weiß, was das eigentlich heißt.
Akrobatik im Kassettenfach
Es handelte sich um ein Auto-Reverse-Deck, eigentlich eine Technik, die wir ablehnten, weil der Tonkopf sich, wenn das Band die Richtung änderte - tschuck!- umdrehte und das Band in die andere Richtung lief. Das Problem bestand bei herkömmlichen Geräten darin, dass dieses tschuck! die Feinjustierung des Tonkopfes unmöglich machte, das Tape also in der Regel entweder auf der Hin- oder der Herspur dumpf klang.
Überall, aber eben nicht bei Dragon, denn der Tonkopf des Dragon justierte sich in Sekundenbruchteilen nach dem Tschuck! selbst und das Band lief auf den nanomillimetergenau über den Kopf. Uns imponierte das ungemein. Skeptiker hielten es dennoch manchmal mehr mit dem RX-505, der einzigen echten Konkurrenz des Dragon (neben dem CR7 versteht sich unter Kennern, was aber nicht weiter schlimm war, weil alle drei aus dem Hause Nakamichi kamen). Wenn es also ein technisches Problem darstellte, dass der Kopf gedreht werden musste, und nach dem Drehen nicht mehr präzise saß - wieso drehte man dann nicht einfach die Kassette selbst?
Das war der Gedanke, der die Japaner - die uns wegen der Deep-Purple-Live-Scheibe "Made in Japan" ohnehin wie das auserwählte Volk vorkamen - genauer genommen die Jungs bei Nakamichi umtrieb. Also macht im 505 nicht das Band, sondern die ganze Kassette Tschuck!, dreht sich am Ende einer Seite wie von Geisterhand bewegt, hinter einer ausladenden Glaskuppel.
Halbgott in der Tapedeck-Fangemeinde
Für die Spätgeborenen: Dragon und 505 sind auf Youtube bei der Arbeit zu sehen, ästhetische Reminiszenzen, die Nakamichi-Nerds dankenswerterweise ins Netz gestellt haben. Eine Augenweide.
Ich hatte das zweitkleinste Nakamichi das BX-125E. Es hatte im Unterschied zum kleinsten BX-100E immerhin Dolby C, sonst nicht viel, nicht einmal ein schön rot leuchtendes digitales Zählwerk wie alle größeren Nakamichis, und das Kassettenfach war auch nicht hintergrundbeleuchtet. Aber geheimnisvoll stand immerhin links neben dem Kassettenfenster untereinander: "Custom Calibrated", "Cam Drive Mechanism", "Three Motor Transport."
Das reichte aus, um der Halbgott in unserer kleinen Tapedeck-Religionsgemeinschaft zu sein, eine Auszeichnung, die es allerdings nicht für umsonst gab. Ich hatte unglaubliche 1000 Mark dafür hingelegt, ich glaube jedenfalls, es waren 1000 Mark, oder es sind 1000 Mark in meiner verklärenden Erinnerung geworden. Die Investition hatte sich auf alle Fälle gelohnt. Die Jungs kamen zu mir, das Baby-Naka anzubeten. Und die Augen der Mädels leuchteten wie seine Leuchtdioden.
Zigtausende Kilometer Band
Was haben wir aufgenommen! Das Tape Deck lief den lieben langen Tag, die roten Dioden der Aussteuerungsanzeige, die senkrecht nach oben und nicht waagrecht zur Seite ausschlugen wie bei den Proll-Decks, flackerten im Takt von Kansas, Jethro Tull und Pink Floyd. Filigran wurde bei den Aufnahmen von Hand ausgesteuert. Plus drei Dezibel als Peak war bei Chromdioxid okay, drüber verpönt. Drunter aber auch. Wer nur bis null aussteuerte war das, was man heute einen Warmduscher nennt. Automatische Aussteuerungsregelung kam schon gar nicht in Frage.
Manchmal habe ich einen halben Nachmittag damit zugebracht, das Kassettenfenster auf möglichst unsachgemäße Weise zu schließen, also nur ganz am äußersten rechten oder linken Rand zu schieben. Das war beim Tapedeck-Kauf ein Qualitätstest, die schlechten arretierten dann nicht richtig. Es ist mir nie gelungen, das Nakamichi auch nur einmal zu einem schlechten Schluss zu verleiten.
Wie viele zigtausend Kilometer Band über seine Köpfe gerollt sind, kann ich nicht ermessen. Das Ding ist von einer unfassbaren Robustheit und bis heute so schön, dass ich gelegentlich in den Keller gehe zu den Kassetten-Racks mitsamt den 326 durchnummerierten und mit Hand in Bleistift beschrifteten Tapes, daneben steht es unnütz und ohne jede Aufgabe. Es funktioniert immer noch einwandfrei, ein einziges Mal in über einem Vierteljahrhundert habe ich die Antriebsgummis austauschen müssen, aber selbst die Kassettenklappe schließt immer noch mit einem Geräusch und einer Präzision vergleichbar der Tür eines alten S-Klasse-Mercedes.
Ehrenplatz im Kellerregal
Es dauert mich, da unten im Dunkel des Kellers, mein Nakamichi sein Dasein fristen zu sehen. Nie hat es mich im Stich gelassen, keine einzige Kassette gefressen, Fremdaufnahmen ebenso willig und wohlklingend abgespielt wie seine eigenen. Und ich stelle es in den kalten, dunklen, feuchten Keller. Beschämend.
Aber die 30 Jahre alten Kassetten kann man nicht mehr anhören, sie sind dumpf geworden über die Jahre, ich werde sie dennoch nie wegwerfen, weil sie ein Teil meines Lebens sind. Warum sollte ich einen Teil meines Lebens wegwerfen? Ich könnte das 125E bei Ebay anbieten, wie meine Frau immer wieder und immer dringender findet, aber warum soll ich für 50 Euro Kaufpreis mein Nakamichi, also meine Jugend verkaufen?
Es war schon unverzeihlich und schlimm genug, dass ich das vor Jahren mit dem Hercules Prima 5 S gemacht habe, jenem Mofa, an dessen Lenker ich die Plattentüten von Freunden nach Hause balanciert habe für die zahllosen Aufnahmetage mit meinem Nakamichi. So einen Fehler mache ich nicht noch mal. Technischer Fortschritt hin, MP3-Zeitalter her.
Nakamichi baut keine Tapes mehr, ebenso wenig gibt es noch die Sta-Jeans, die wir damals trugen, weil unseren Müttern Wrangler und Levi's zu teuer waren. Ich behalte meines und gehe manchmal runter, um eine Kassette in seinen Schacht zu stecken und dem satten Schließgeräusch der Lade zu lauschen.
Vor ein paar Tagen habe ich den Versuch gemacht, das Nakamichi mitsamt den anderen alten Komponenten unserer Tochter als erste Anlage anzudienen, mit der sie richtig Party machen kann. Sie schaute sich das Gerät ohne jede Emotion an und sagte kühl, sie wolle einen iPod, und zwar den mit Touch-Funktion. Ich seufzte und schloss den Kassettenschacht, der sich mit einem soliden Klack für diesen Touch bedankte.
Ein kalter iPod, versprach ich meinem Tapedeck als ich das Licht im Keller ausmachte, kommt uns nicht in dieses sinnliche Haus. "Eher ziehe ich zu dir in den Keller."
Quelle:
Spiegel Online - SPIEGEL-Redakteur Christoph Schwennicke
http://www.spiegel.de/einestages/ode-ans...turedEntry
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24.10.2016, 18:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2016, 19:12 von timilila.)
Oh ja ich erinnere mich an meine Jugend und die Zeit danach. Auch ich habe Jahre vor diversen Aufnahmegeräten zugebracht. Zuerst ein Sonett, anschließend ein (Tesla) B100, dann ein B93, dann ein einfaches - aber teures - JVC Deck,
dazu rare Westtapes, und zur Wende die Verirrung zur Longplayaufnahme mit dem Blaupunkt Videoecrder, nach Millenium alles nochmal auf CD, seit 8 Jahren nochmal in FLAC (und besser) - ich dachte ich sei "angekommen".
Verdammt, jetzt geht das mit 5 Tapedecks weiter. Ein Eipott kommt mir auch nicht ins Haus. Zum Glück habe ich keinen Keller und muß auch nie runterziehen, dafür ist meine bessere Hälfte viel zu verständnisvoll.
Dafür mache ich mir keinen Streß mehr, jetzt genieße ich das Aufnehmen und Anhören ...
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• Ivo, HifiChiller
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Sehr schöne Geschichten. Danke für die Links Ivo.
Ich bekomme beim lesen richtig Lust mal selber eine Geschichte aus "meiner" Zeit zu schreiben. Ideen habe ich einige, irgendwie muss ich diese mal sortieren.
Passenderweise hat sich einer meiner besten Freunde, den ich seit den 80ígern kenne für Samstagabend angekündigt... Das schreit förmlich nach einer Auffrischung von Erinnerungen... Ich glaub, ich geh morgen mal in den Keller und hole meine alten Mixtapes hoch, mal sehen was Frank dazu einfällt...
Gruß,
Dirk
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Höre gerade die Big Country Live aus der 200 Aktion. Ich bin total begeistert - Volltreffer!!!
Mein Ohrwurm:
Geil!!!!
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• HifiChiller, nice2hear, Ivo
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25.10.2016, 18:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 18:24 von HifiChiller.)
Tach zusammen
Puuuh, eben erst von einem recht arbeitsreichen Tag nach Hause gekommen und was steht da im Flur ???
Neeee, kein Pferd
Das KKKP 4
Es gibt ja für uns Nerds hier im OFF gewiss nix schöneres als ein Paket zu bekommen dessen Inhalt in direkter Verbindung zu unserem geliebten Hobby steht, im Normalfall wissen wir ja was im Paket ist, denn wir haben es ja selbst bestellt !
Beim KKKP verhält es sich etwas anders. Man weiß zwar, das Tapes im Paket sind aber nicht welche !
Und da kann ich sagen, das das bei mir dann nochmal eine Steigerung der Vorfreude bedeutet
Also mal gaaaaanz langsam mit dem Taschenmesser das Klebeband aufgeschlitzt und andächtig & erwartungsvoll den Karton geöffnet.....
Wie man sehen kann, stehen die Kippschalter meines Geraffels im Hintergrund noch alle auf "off"
- doch das wird sich gleich ändern !
Jetzt erstmal ne Tasse Tee machen und dann schieb ich das erste Tape rein und werde sanft aber bestimmt die Play - Taste drücken
also...bis später
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Yes, die nächste Runde wurde eingeleitet....lass die Tapedecks glühen!
Gruß André
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• Ivo, HifiChiller
(25.10.2016, 18:29)hyberman schrieb: Yes, die nächste Runde wurde eingeleitet....lass die Tapedecks glühen!
Öhhm - Mädels?
Wo ist denn die Liste der Empfänger diesmal - ich finde sie nicht .
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• Ivo
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25.10.2016, 18:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 18:41 von HifiChiller.)
Guckst du auf Seite 49 , A-post-el 1214
Aber mach dir kein Stress, du stehst als letzter auf der Liste, Bruno
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• Ivo
(25.10.2016, 18:39)HifiChiller schrieb: Aber mach dir kein Stress, du stehst als letzter auf der Liste, Bruno
Heiliger Rhabarber, das ist entweder sehr gut oder sehr schlecht .
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• Ivo
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25.10.2016, 18:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 18:47 von HifiChiller.)
Bei se wey,
soll ich die tolle Innenverpackung, die der Ivo sich hat einfallen lassen, mal posten ?
Ich tät sagen, ab 5 "thank you's" mach ich es.
Oder wollt ihr euch alle lieber selbst überraschen lassen und nicht gespoilert werden ?
(25.10.2016, 18:43)DIYLAB schrieb: (25.10.2016, 18:39)HifiChiller schrieb: Aber mach dir kein Stress, du stehst als letzter auf der Liste, Bruno
Heiliger Rhabarber, das ist entweder sehr gut oder sehr schlecht .
Das muss nicht sein, sag doch einfach dem Sascha das er dir saugeile Tapes reintun soll
>> Kommunikation ist nicht was der Eine sagt, sondern was der Andere versteht <<
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• timilila, Ivo
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25.10.2016, 18:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 19:13 von timilila.)
" ... ich will die Eins ..."
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• Pionier, Ivo
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 19:27 von HifiChiller.)
Hmmmmh, könn'mer die jetz alle gelten lassen ?
Das ist mir doch ein bißchen subjektiv
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• Ivo
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25.10.2016, 19:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 19:38 von Ivo.)
Hallo an Bord,
ich freue mich, dass das KKKP4 gut gelandet ist - und hoffe, dass der Inhalt dem einen oder anderen hier konveniert...
Bruno: Ja, diesmal hat's Dich erwischt, aber wie Olaf schon schrieb - wenn Sascha tolle Tapes hineinpackt, sollte sogar das Auslandporto verschmerzbar sein...
Was die "Innenverpackung" betrifft: diese war eine spontane Idee, da ich sonst wenig Verwendung dafür habe.
Edit: Der Vollständigkeit und Orientierung halber hier nochmal die Reihenfolge...
Olaf
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Bruno
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• Pionier
(25.10.2016, 19:34)Ivo schrieb: Bruno: Ja, diesmal hat's Dich erwischt, aber wie Olaf schon schrieb - wenn Sascha tolle Tapes hineinpackt, sollte sogar das Auslandporto verschmerzbar sein...
Das Porto ist null Problemo !
Bin gespannt auf die Runde 4.
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Ich revidiere meine Aussage leicht, um etwas den Druck vom Sascha zu nehmen.
Am Besten packen wir alle geile Tapes rein, damit beim Bruno auch was gescheit's ankommt.
Aber was ist "was gescheit's" ?
Wie ich neulich schon schrieb, gilt hier der Grundsatz "One Man's Trash is another Man's Treasure"
Was der eine shice findet, kann ein anderer saugeil finden.
Ich z.B. kann irgendwie mit dem meisten Material an 80er / 90er Pop irgendwie gar nix mehr anfangen, andere hier stehen voll drauf.
Anfangen konnte ich aber mit folgendem Tape sehr wohl etwas, dessen Entnahme ich hiermit feierlich bekanntgebe :
Es ist Björk "Debut"
Dem Album Titel unschwer zu entnehmen ist es also das Debut - was aber genau genommen so nicht stimmt !
Im Wiki war nämlich nachzulesen, das die Isländerin Björk ihr erstes Album bereits 1977 mit gerade mal 11 Jahren aufnahm, nachdem sie von einer Plattenfirma wegen der Ausstrahlung eines Liedes von ihr im Radio, entdeckt wurde.
Dies geschah aber nur innerhalb Islands und wurde vom Rest der Welt nicht wahrgenommen.
Hab mal bei Discogs nachgesehen, für diese Platte muss man 100 - 300 € hinblättern, da die Auflage sicher sehr gering war. 1990 nahm Björk dann noch ein zweites Album nur in Island auf und somit ist das hier vorliegende Tape also quasi das internationale Debut.
Eine letzte, wie ich finde, interssante Info möchte ich Euch nicht vorenthalten :
Die umtriebige Björk schrieb zum Beispiel auch für Madonna 1994 das Stück "Bedtime Stories" zum gleichnamigen Album.
Es heißt, das Madonna gerne Kompositionen für das ganze Album von Björk gehabt hätte, was sie aber ablehnte.
Auch eine Einladung von Madonna, die offenbar von Björk sehr angetan war, schlug die Isländerin mit der Begründung aus, das sie lieber ein zufälliges Zusammentreffen hätte als eine womöglich verkrampfte Einladung.
Muss man auch erst mal bringen einer solchen Pop - Queen vor den Koffer zu scheißen
>> Kommunikation ist nicht was der Eine sagt, sondern was der Andere versteht <<
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25.10.2016, 22:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.10.2016, 06:14 von HifiChiller.)
Edit : Bild hochladen klappt heute irgendwie nicht....immer
Edit 2 : habe das Bild hier nun wieder gelöscht, weil es im Pre - Post nun doch aufgetaucht ist...
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• hyberman, Ivo, Pionier
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Oh Männers, ihr macht mich fertisch. Ich hab ja noch nicht mal die Hälfte vom Ivo's wunderbare Welt der Schwerkraft-Tapepaket durch, und jetztv startet ihr schon das KKKP4.
Ich glaub' ich brauch ein paar Tage Urlaub um den Rückstand aufzuholen ;-)
Bruno: Ich gebe natürlich nur saugeile Tapes in das Paket. ;-)
Schluss mit den Tierversuchen, lasst die Sau raus!
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• Ivo, timilila, Pionier
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25.10.2016, 22:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016, 22:48 von Ivo.)
Sascha, das sollte doch kein Problem sein - bis das KKKP4 bei Dir ist, werden noch ein paar Wochen vergehen.
Olaf: Danke für die Infos zu Björk. Wie Du selbst schreibst, kannst Du mit 80er-Pop nichts (mehr) anfangen - so ging und geht es mir mit Björk: ich finde keinen Zugang zu ihrer Kunst, ihren Songs, ihrer Art zu singen.
Von daher fiel es mir echt leicht, dieses Tape in das 24er-Paket zu packen - ich war mir sehr sicher, dass es einen Abnehmer finden würde.
Pult ist Kult - und Tool ist cool...
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• Pionier, HifiChiller, Helmi
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