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10.08.2014, 21:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.08.2014, 21:31 von DD 313.)
Hallo zusammen
Ich habe einen Grundig MR 100 Zwergreceiver (Bj. ~ 1980) in recht erbärmlichen Zustand bekommen (Platine teilweise durchgekokelt, "Linear"-Schalter festgeschmolzen, Keramikwiderstand verbraten, An/Aus-Schalter kaputt usw). Na jedenfalls jetzt läuft er wieder aber ich habe noch folgende Probleme:
a) Beim Einschalten schwingt die TT-Lautsprechermembran jedesmal heftig aus (Volume Null), auch beim Ausschalten oder Stecker ziehen; mitunter knackst es auch etwas
b) Beim Drehen am Basspoti kommt es ebenfalls sporadisch zu ungewollten Auslenkungen der Bassmembran
c) Wenn ich die Bass- und Treble-Potiachsen anfasse "summt" es. Bei Volume, Balance und Source nicht (dies ist aber das kleinste Problem)
Hat jemand eine Idee, wie zumindest Problem (a) behoben werden könnte? Das liegt mir am meisten im Magen...
Ein Relais hat das Gerät nicht.
Danke + Grüße
Nigel
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Hallo,
der MR100 hat doch einen Elko im Ausgang, der wird das Ploppen verursachen. Mit Relaisschaltung den Elko vorher über R laden und dann Lautsprecher einschalten?
SP habe ich.
Die Skalenrolle am Dreko kannst du abziehen und in eine Parkposition stecken und die Leiterplatte lösen. Die Leiterplatte senkrecht stellen und auch arretieren. Da hat Grundig nachgedacht.
Heute gerade an einem MA100 gebastelt.
Gruß TW
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• DD 313
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Hallo TW
Vielen Dank für den Tipp!
Ich bin leider nicht ganz so fit in Sachen Elektronik und Schaltpläne lesen...
Der MR 100 hat 4 große Alu Elkos verbaut (und viele kleine :-). Vielleicht finde ich ja noch heraus, welcher den LSP vorgeschaltet ist (Service Manual habe ich; nur mit der Interpretation hapert es).
Hast Du mir einen Link oder könntest Du mir eventuell erklären, wie man das Relais vorschaltet? Ein paar gebrauchte Relais hätte ich vorrätig.
Danke und Grüße
Nigel
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Der 3300µF muss auf 21V geladen werden, das ploppt.
Grundig hat aber den Vorverstärker einen Sanftanlauf verpasst, dass es durch den Vorverstärker wenig ploppt. Bei den Aktivboxen haben die die Endstufen so symmetrisch gebaut, die Schalten fast lautlos ein und ausschalten.
Suche dir ggf. eine fertige Lautsprechereinschaltverzögerung mit Umschaltrelais. In Ruhestellung des Relais wird der Elko dann über z.B. 4R7 Widerstand geladen.
Was er beim Ausschalten macht, weiß ich nicht.
Insgesamt hat mich das Ploppen bei meinem beiden MR200 nie gestört.
Gruß TW
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• DD 313
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Moin,
verkohlte Platine und verbrannter Drahtwiderstand deuten darauf hin, dass auch der Netzschalter defekt war. Der dicke Widerstand wird bei ausgeschaltetem Geraet an die Ladeelkos (aus Raumgruenden zwei parallel) des Netzteiles geschaltet, um sie schnellstens ohne harten Kurzschluss zu entladen (Ausschaltplopp verringern). Bei defektem Schalter oeffenen diese Kontakte nicht, der Widerstand verbrennt sich und die Platine. Das Netzteil ist einigermassen leistungsfaehig, das macht das eine ganze Weile mit, daher die Schaeden an der Platine.
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Peter
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• DD 313, timundstruppi
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Hallo Peter & Alle
Danke für die gute Erläuterung.
Bei meinem MR 100 schwebte der Schalter frei im Raum und war nicht mehr an der Platine angelötet und der Rest war daher wahrscheinlich genauso abgelaufen wie Du schreibst.
Ich habe jetzt folgendes gemacht:
- Der Schalter ist wieder gängig und eingelötet, aber ich habe den original Trafo entfernt, da jener einen ziemlich fertig-bröseligen Eindruck gemacht und gebrummt hat. Ich habe jetzt extern den Trafo aus einem Lenco LA 5000 angeschlossen. ALLERDINGS nicht mehr über den Originalschalter. Den habe ich auf Stellung "Ein" gelassen und der Lenco-Trafo wird seperat an/aus geschaltet. Damit hat das Gerät heute Mittag tadellos mehrere Stunden gespielt (am Ploppen hat sich aber nichts geändert :-)
Wenn ich Dich richtig verstehe, darf man das aber so nicht schalten, da sonst die Ladeelkos nach dem Ausschalten des Lenco-Trafo nicht mehr entladen - richtig (denn der Originalschalter steht ja weiterhin auf "Ein")??? Dh ich müsste den Lenco-Trafo über den Originalschalter verlöten???
Danke + Grüße
Nigel
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11.08.2014, 21:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.08.2014, 21:18 von hf500.)
Moin,
es gab eine ganze Reihe an Geraeten mit Auskoppelelko, die ohne so einen Entladewiderstand auskamen, der Grundig ist moeglicherweise die eine Ausnahme, die einen solchen Widerstand hat. In erster Linie geht es bei dem darum, den Ausschaltplopp als Schoenheitsfehler zu verhindern. Ich habe die Schaltung nicht mehr so praesent, am Ende geht es noch darum, das Geraet beim Ausschalten moeglichst schnell stumm zu bekommen, indem ihm "brutal" der Strom entzogen wird. M.E. hat er im Endverstaerkernetzteil (keine Ahnung mehr, was sonst noch dranhaengt) 2x 4700µF parallel, damit kann man schon eine Weile weiterdudeln, um nach einigen Sekunden mehr oder weniger unschoen zu sterben ;-). Da man bei kondensatorgekoppelten Endstufen kein Lautsprecherschutzrelais braucht, schenkt man es sich. Der Plopp ist der Lade-/Entladestromstoss der Auskoppelelkos, die hier mit 3300µF reichlich bemessen sind.
Uebrigens, bei diesem Geraet liegt unter den Endtransistoren eine grosse gemeinsame Glimerscheibe, die kaum zu sehen ist. Bei Transistortausch keine weiteren Scheiben unterlegen. Das ist mir mal passiert, durch die schlechtere thermische Verbindung der Transistoren mit dem Kuehlkoerper geht der Ruhestrom sofort durch (warme Transistoren leiten besser, der Effekt verstaerkt sich selbst und der Strom laeuft hoch).
73
Peter
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• DD 313
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Oha, das habe ich ohne Brille auf dem TAB so gar nicht alles gelesen. Peter hat natürlich recht. Wenn du alles in Stand gesetzt hast, ist das Ploppen bestimmt so schwach wie bei meinem MR200.
Eigentlich sind die Grundigtrafos recht gut. Das Brummen hatten man mit Nachtränken ggf. unterbinden können.
Die griffempfindlichen Poties sind ggf. durch schlechte Masseverbindungen. Vielleicht mal ein paar Schrauben des Gehäuses lösen und wieder anziehen (Spaltkorrosion).
Ich weiß nicht, ob ich das auch mal hatte und nach dem Zusammenbau war es wieder weg.
Gruß TW
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• DD 313
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Hallo Peter und TW
Vielen Dank für die Info - jetzt verstehe ich das Gerät und den Aufbau besser!!!
Der MR 100 spielt tatsächlich mit dem Lenco-Trafo und ext. Schalter noch mehrere Sekunden nach dem Ausschalten auf eingestellter Lautstärke weiter und dann kommt eine kurze Krächz-Phase und dann bleibt das Gerät stumm.
Das war allerdings mit dem alten Grundigtrafo mit original "An/Aus"-Schalter genauso, auch nachdem ich den Schalter repariert, durchgemesssen und wieder angelötet hatte.
Wenn ich Dich, Peter, aber richtig verstehe, kann ich das Gerät auch problemlos ohne das "Kurzschliessen" über den dicken Widerstand via Originalschalter betreiben (also so wie jetzt mit externem Trafo und Schalter)? Da es in beiden Fällen nachdudelt, ploppt und krächzt macht es zumindest akustisch keinen Unterschied...
Beste Grüße
Nigel
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Hier noch der Vollständigkeit halber ein Bild der Problemstelle:
gelb: das Brandloch rund um den Widerstand
grün: der festgeschmolzene Linear-Schalter
weiss: hier hatte sich der An/Aus/"Kurzschluss"-Schalter selber herausgelötet
Und die Einzelteile:
Beste Grüße
Nigel
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ist der linear Schalter durch thermische Einwirkung des Aus-Widerstandes verschmolzen denn selber erzeugt er keine Wärme. Da ist keine Leistung.
Gruß TW
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