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Baujahr 1920 , läuft jetzt wieder
#1
Liebe Forenmitglieder ,

ich möchte hier mal ein Beitrag einstellen , der zu aller erst
Eure Phantasie fordern wird ( w e i l e s g i b t k e i n e B i l d e r )
Und zwar aus dem Grund , weil ich bisher noch keine Digitalkamera besitze.

Also Beginn meiner Schilderung.

1. Ich suchte schon seit langer Zeit einen optischen Blickfang
für den Platz zwischen meinen Lautsprecherboxen.
Angedacht war eine möglichst alte schöne Registrierkasse .
Sie sollte auf einem Sockel stehen , und von einer kleinen
seitlich stehenden Lampe beleuchtet werden.

2. Also lange bei E-bay Kleinanzeigen unter dem Suchbegriff
: alte Kasse / Registriekasse gesucht . Und letzte Woche Sonnabend
wurde ich endlich fündig . Da bot einer eine an , die schon laut
seinen Bildern sehr meinen Vorstellungen entsprach.
Also wurde der Verkäufer ( er hatte seine Telefonnummer hinterlassen )
kontaktiert.

Es entwickelte sich eine gute Unterhaltung , aus der hervorging , das diese
angebotene Kasse aus der Gaststätte seiner Großeltern stammte , und er
sich noch schwach an Sie erinnern konnte. Irgendwann gelangte
sie in seinen Besitz , und fristete dann unbeachtet in einer Garagen-Ecke
ihr Dasein.

3. Wir einigten uns auf einen Preis , ich erfuhr seine Adresse , holte Geld
vom Bankautomaten , programierte das NAVI im Auto ein , und fuhr los.
106 Kilometer ( einfache Strecke ) . Nach einer Stunde dort zur Kaffee-Zeit
angekommen , mit einem Pott Kaffe in der Hand betraten wir die besagte
Garage.

Er hatte Sie schon auf eine Sackkarre gehoben ( Sie wiegt geschätzte
60 - 70 Kilo ) . Sie war nicht verrostet , Die Glasscheiben waren intakt , alle
Stellhebel , alle Geld-Buttons waren vorhanden .

Kurzum sie sah klasse aus.

Gemeinsam wuchteten wir sie ins Auto , ich trank meine Tasse noch
aus , und fuhr anschließend mit meiner " Neuerwerbung " nach Hause.
Hier half mir mein Nachbar beim Ausladen .

4. Nun stand sie endlich auf meinem Tisch !
Eine große Spraydose WD 40 und ein alter Haarfön lagen schon bereit.
Ich befreite Sie von Ihrem Metall-Gehäuse und sprühte sehr vor-
sichtig ein. Anschließend wurde Sie mit dem Fön erwärmt.

5 . Nach einer Nacht " Einwirkzeit " ging es am anderen Morgen weiter.
Die gleiche Prozedur wie unter Punkt 4 beschrieben . Dabei schaute
ich mir ihren Motor an , weil der Verkäufer sagte , sie brumme wenn
man den Stecker mit dem Netz verband.
6. Der Fehler war schnell gefunden , oberhalb des Motors befand sich
ein Rohrförmiger Keramikkörper . Er war mit einen feinen Draht umwickelt
der in der Mitte etwa , gerissen war.
Zuerst versuchte ich ihn anzulöten , das mißlang , dann habe ich beide Enden
sorgfältig verdrillt , und ihn wieder neu aufgewickelt.

An der Stelle meiner Reparatur lies ich zwei Windungen frei , damit hier
kein Kurzschluss verursacht wird.

7 . So jetzt zum " dritten " Mal die WD - 40 Kur.
Ich merkte jetzt schon das sich einige Hebel und auch Zahnräder
gängiger wurden. Aber besser noch eine

8 . Nacht warten .
Und nun kommt der spannende Augenblick , wie würde Sie sich nach so
langer Zeit das erste Mal am Netz verhalten ??

Fortsetzung von Punkt 8 .

Tja , sie machte das was man von Ihr erwartet .
Sie rechnet.

9. Zwar noch etwas " hüftsteif " aber immerhin.
Und je mehr Rechenvorgänge man mit Ihr startet,
je leichtgängiger wird sie .

10. Nun muss ich noch das Problem der Bon-Rollen lösen,
weil dieses Format gibt es schon lange nicht mehr.

Ich hoffe ich habe Euch nicht zu sehr mit meinem ( ausschweifenden )
Bericht gelangweilt.

Gruss
Wolfgang
[-] 10 Mitglieder sagen Danke an revoxidiert für diesen Beitrag:
  • timundstruppi, Deckard, Tom, OsirisDeath, Rainer F, , DUALIS, Deubi, oldAkai, alex71
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#2
Also Wolfgang, da solltest Du schon mal ne Kamera oder ein Handy kaufen...
Ich bin schon sehr gespannt...
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#3
At Miwo

Hallo Michael ,

ja darüber nachgedacht habe ich schon .

Vielleicht könnte mein Nachbar Bilder machen ,
und sie hier einstellen. Denn Bilder sagen ja bekanntlich
mehr als tausend Worte.

Der eigentliche Zweck meiner Schilderung war :

Meine Freude zum Ausdruck zu bringen , ein
so altes Schätzchen wieder zum Leben zu erwecken.
Denn 1920 bis jetzt sind fast 95 - Jahre !

Gruss
Wolfgang
[-] 5 Mitglieder sagen Danke an revoxidiert für diesen Beitrag:
  • Mosbach, wettermax, spocintosh, Deubi, oldAkai
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#4
Recht hast du Wolfgang,

das ist nun wirklich ein echter Klassiker.
Glückwunsch und vieeel Freude damit.

Für die Zukunft wäre aber doch so ein
Bildchen doch noch mal freudesteigernd,
also für uns mitlesendes Volk jedenfalls Smile

Hi

Chris
Klang, Qualität, Optik & Haptik
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Deckard für diesen Beitrag:
  • revoxidiert
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#5
At All ,

Okay , sehe ich ein , ich regele das .
Ihr werdet Bilder zu sehen bekommen.

Gruss
Wolfgang
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#6
Cool!
Hi
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#7
Mit solchen Berichten langweilst Du mich keinesfalls. Ich finde es absolut toll, wenn jemand alte Schätzchen bewahrt und pflegt. Thumbsup

Drinks
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
  • revoxidiert, DUALIS
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#8
(22.03.2015, 14:16)revoxidiert schrieb: 6. Der Fehler war schnell gefunden , oberhalb des Motors befand sich
ein Rohrförmiger Keramikkörper . Er war mit einen feinen Draht umwickelt
der in der Mitte etwa , gerissen war.

Moin,
das Ding ist ein Drahtwiderstand. Wenn dir an Betriebssicherheit liegt, sollte er ersetzt werden.
Nach dem Flicken laesst sich der Widerstandswert wieder bestimmen, der Ersatz sollte dem einigermassen nahe kommen (+-10%). Ueber die Belastbarkeit kann man erst etwas sagen, wenn man ein Bild von ihm hat.

73
Peter
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#9
At hf 500

Danke Peter für Deinen Hinweis .

Ich bin , was das betrifft ein Laie . Am Dienstag nächster
Woche kommt mich ein guter Freund besuchen , der was
Elektronik angeht wirklich was drauf hat.

Er wollte auch einen Entstörkondensator einbauen , um eventuelle
Netzverunreinigungen vorzubeugen. Sowas kannte man
sicher 1920 noch nicht . Denn an Bord der Kasse war bisher keiner.

Ich experementiere momentan noch mit der Bonrolle rum.

Sie muß einen Durchmesser von 30 Millimeter haben , muß aus festen Papier sein.
( heutige Exemplare sind zu dünn ) denn sie wird nach vorne " Durchgeschoben " .

Ich habe mir bisher damit beholfen , das ich normales Schreibmaschinen-Papier
in 3 Zentimeter breite Streifen abgeschnitten habe , und die einzelnen Enden
mit Tesafilm zusammen geklebt habe.

Dies ist recht mühseelig !

Ich knoble noch an einer Lösung.

Wenn Ihr demnächst die Bilder seht , werdet Ihr mich besser verstehen.
Sie ist durch die kleine Leuchte beleuchtet ein echter Hingucker !

Gruss
Wolfgang ,
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#10
Hi Wolfgang,

na das hört sich ja sehr spannend an, freue mich schon auf die Bilder von dem alten Schätzchen!

Und Entstörer kannte man zu der Zeit sicher noch nicht, ist aber ganz sicher sinnvoll einen einzubauen.

Übrigens das Prob mit schwergängiger Automatik kenne ich nur zu gut.
Habe akt. einen alten Braun PSP, da waren auch 3 Durchgänge mit WD 40 nötig, bevor sich da was rührte. Raucher
Mußßte die Automatik nur wieer gängig bekommen,um mal die bewegungsabläuffe zu studieren. (damit man nach der Schmierkur alles wieder zusammen bekommt-- ich hoffe immernoch das ich den wieder richtig an`s Laufen bekomme. Lol1

Ist aber jedenfalls oft nur von kurzer Dauer die Wirkung ds WD, da sich das alte angelöste Fett schnell wieder verfestigt.
Hier solltest du also bei Gelegenheit mal beigehen und die Mechanik "Gruppenweise" zerlegen und ordentlich fetten/ölen.

Kleiner Tip: an Stellen wo Metall auf Metall läuft, hat sich techn. Vaseline als sehr gut erwiesen. Kaffee
Sinterlager am besten im heißen Öl baden, ruhig einige Stunden.
Nur bitte mit moderater Temperatur!
Ich hatte da mal den Fehler gemacht, nicht richtig aufzupassen.
Die Küche konnte ich danach 2 Tage nicht wirklich mehr nutzen..
Also solche Sachen am besten entweder gut überwachen, oder besser noch im Freien machen!

Schön das dir solche alten Schätzchen ebenfalls viel Freude bereiten!

LG Jens
German Vintage HiFi
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#11
Hallo Wolfgang,

ein tolles Projekt und die Bilder würde ich auch gerne sehen. Bei wartet noch eine uralte Schreibmaschine auf so eine Kur, wenngleich die äußerlich nicht mehr so schön ist, wie Deine Kasse es wohl ist. Ich habe noch ein paar Vorschläge:

(22.03.2015, 21:06)revoxidiert schrieb: At hf 500

Er wollte auch einen Entstörkondensator einbauen , um eventuelle
Netzverunreinigungen vorzubeugen. Sowas kannte man
sicher 1920 noch nicht . Denn an Bord der Kasse war bisher keiner.

Also, sowas würde ich in die Kasse nicht einlöten. Schalte lieber einen Netzfilter dazwischen und wenn's in Form einer Steckdosenleise mit integriertem Filter ist. Gibt's bei Pollin recht günstig. Ich würde mir eher Gedanken um einen Schutzleiter machen, denn die Netzkabel vom Anfang des letzten Jahrhunderts sind oft brüchig geworden mit den Jahren...

(22.03.2015, 21:06)revoxidiert schrieb: Ich experementiere momentan noch mit der Bonrolle rum.

Sie muß einen Durchmesser von 30 Millimeter haben , muß aus festen Papier sein.
( heutige Exemplare sind zu dünn ) denn sie wird nach vorne " Durchgeschoben " .

Ich habe mir bisher damit beholfen , das ich normales Schreibmaschinen-Papier
in 3 Zentimeter breite Streifen abgeschnitten habe , und die einzelnen Enden
mit Tesafilm zusammen geklebt habe.

Dies ist recht mühseelig !

Ich knoble noch an einer Lösung.

Es gibt Druckerpapier auf Rollen für Großformatdrucker. Auf ebay auch immer mal günstig als Rest. Das Papier ist in verschiedenen Stärken erhältlich. Die Rollen sind breit, könnten aber mit einer feinen Säge auf die nötigen 3cm zugeschnitten werden. Im fest aufgerollten Zustand geht das ganz gut und ist vergleichsweise wenig Arbeit.

Gruß,
Ben
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Südwester für diesen Beitrag:
  • revoxidiert
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