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"Highlights" aus der "Sammlung" ...
#1
[Im Hinblick auf den Titel:] Ich bin kein "Sammler" und mag diesen Begriff auch nicht wirklich. Ich höre gerne viel und wirklich unterschiedliche Musik, deshalb habe ich sehr viel davon hier herumstehen.

Wenn man irgendwann (insgesamt) bei 70 Metern angekommen ist, befinden sich, aus welchen Gründen auch immer, "Highlights" in der (An)Sammlung, die man nicht mehr missen möchte, aus emotionalen Gründen, weil man damit irgendwelche Momente verbindet, aus musikalischen Gründen, weil es einfach unglaublich gute Musik ist, oder aus irgendwelchen anderen Gründen ...

Mich würde mal interessieren, bezogen auf diese einleitenden Worte, welche Musik, welche Platten/CDs/Kassetten/Tonbänder ihr habt, die Eckpfeiler eurer Sammlung sind oder einfach nur "wichtig" (für euch).

Es würde mich auch interessieren, warum das so ist.

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Zur Illustration mache ich mal den Anfang (mit musikalisch wichtigen CDs):

Mein Musikgeschmack hat sich seit den 60er Jahren sprunghaft in die verschiedensten Richtungen entwickelt. Da gibt es viel Musik, die andere vielleicht nicht so hören würden und wiederum auch viele Aufnahmen, die andere Menschen möglicherweise genauso gerne hören.

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Als ich das erste Mal Tord Gustavsen hörte, war ich hin und weg. Ich bin nicht so der ECM-Typ, v.a. da ich auch so recht gut schlafen kann, aber das Label hat schon wirklich viele tolle Sachen veröffentlicht, wenn man überlegt zugreift.

Was mich am Tord Gustavsen Trio (Klavier, Bass, Schlagzeug) so fasziniert hat war die kompositorische, interpretatorische und - ja - lyrische Herangehensweise, die (in meiner Welt) ihresgleichen sucht. Die ersten drei CDs ergeben zusammen die vielleicht am häufigsten gehörte Trilogie, die ich in meiner umfangreichen (An)Sammlung habe.

Es ist bezeichnend, dass viele Stücke mit einigen Sekunden Stille beginnen. Ich empfehle immer alle drei CDs am Stück durchzuhören, denn die kompositorischen und interpretatorischen Gemeinsamkeiten, Zitate, Anspielungen und Übergänge machen diese drei Aufnahmen eigentlich zu einer echten "Gesamtaufnahme". Immer wieder faszinierend.

Übrigens: Ich halte Jarle Vespestad für einen der musikalischsten Schlagzeuger überhaupt (weltweit) ... und ich habe unglaublich viele gesehen und gehört.

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Das Esbjörn Svensson Trio (Svensson ertrank leider bei einem Tauchgang in der Nähe Stockholms (2008), kurz nachdem ich ihn live erleben und lange mit ihm über zukünftige Projekte reden konnte) ist dort explosiver, wo Gustavsen reduzierter ist, aber die musikalischen Gemeinsamkeiten sind - meiner Meinung nach - frappierend. Die Herangehensweise ist aber eine ganz andere. Auf den ersten Ton würde man da nicht die großen Parallelen ziehen. Ich schon.

Die Gustavsen und E.S.T. CDs sind Ecksteine eines größeren Teils meiner (An)Sammlung. Die möchte ich nicht mehr missen und höre sie immer wieder bewusst und gerne, ohne jegliche Abnutzungserscheinungen (... ganz im Gegenteil).

Da ich beide Trios sehr häufig live erleben konnte (noch einmal eine ganz andere Dimension), habe ich mir natürlich CDs, die gerade auslagen, noch einmal gekauft um sie signieren zu lassen. Hier sind zwei Beispiele:

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[Bild: gustavsen_trilogy.jpg]

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[Bild: e_s_t_wonderland.jpg]

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P.S.: Ich freue mich auf einen interessanten Austausch mit euch über liebgewonnene Musik ... egal was. Als nächstes werde ich mich einer "Jugendsünde" zuwenden, die ich nicht einfach abgelegt habe (wie viele das manchmal tun, weil es ihnen peinlich ist), sondern heute noch höre. Weil sie eben ein wichtiger Moment in meiner Jugend war. Mir ist nix peinlich. Raucher
Gruß,
Volkher

><)))°>

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#2
Servus Volkher,

das ist eine sehr schöne Thread-Idee, die ich gerne unterstütze.

Subjektive Wahrnehmungen und persönliche Stories zu Musik sind für mich schon immer interessant gewesen - sei es, um Parallelen zum eigenen musikalischen Werdegang zu finden oder um komplett fremde Zugänge zu erfahren.

Ich melde mich wieder, wenn ich mehr Zeit und Muße zum Schreiben habe.

Freunde
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#3
Wir haben ganz liebe Freunde, seit inzwischen über 25 Jahren. Wir treffen uns leider viel zu selten, sind gegenseitig Taufpaten, spielen leidenschaftlich gerne Doppelkopf (Wer's nicht kennt: Lernen, best 4 Player Kartenspiel ever!). Eines abends lief vom Tape folgender Song:



Obwohl das eigentlich so gar nicht meine Musikrichtung war, geht mir seit dem jedes Mal, wenn wir hinfahren dieser Song durch den Kopf, und, egal ob bei uns oder unseren Freunden, landet der Song im Laufe eines gemeinsamen Wochenendes auf der Anlage. Habe mir dann als Sammelfreak das ganze Album gekauft, das kann ich uneingeschränkt empfehlen! Hören und geniessen...

[Bild: Streetmark_Eileen_1977.jpg]
Hey hey, my my
Rock and roll can never die (Neil Young)
Meine Musiksammlung auf discogs
Caspar Hi
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#4
Wie wohl viele von Euch habe ich so einige Alben in meiner Sammlung, die für mich aus den verschiedensten Gründen etwas Besonderes darstellen.

Im Sinne dieses Threads werde ich hier gelegentlich mal ein paar davon vorstellen.

Nick Drake "Bryter Layter" (Re-Release)

Ich sehe dieses Album vor Jahren mal bei Saturn im Vinyl-Regal. Von meiner Freundin Astrid kannte ich den Titelsong des "Pink Moon"-Albums, und obwohl ich damals diese ganze Singer/Songwritermusik eher fad und uninspirierend fand, gefiel mir der Track.

Deshalb höre ich in die "Bryter Layter" hinein - und bin sofort gefangen von der Atmosphäre dieser Platte. Die leise Gitarre, die zurückhaltende, sanfte Stimme, die leicht melancholisch angehauchten Melodien - das alles wirkt auf seltsame Weise irgendwie tröstlich auf mich.

Die Musik umhüllt mich, ich schmiege mich innerlich hinein - meiner Seele tun diese Klänge wohl.

Inzwischen steht auch der Re-Release von "Pink Moon" in meinem Regal, und von Zeit zu Zeit lege ich eine der Scheiben auf - oder auch mal beide nacheinander, wenn mir danach ist.

Hi








Edit: Ich merke gerade, dass mich "Pink Moon" wie stets zu Tränen rührt, weil der Song einfach so wunderschön ist - speziell die Klaviermelodie.
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#5
(24.06.2015, 20:18)Caspar67 schrieb: [...]
Obwohl das eigentlich so gar nicht meine Musikrichtung war, geht mir seit dem jedes Mal, wenn wir hinfahren dieser Song durch den Kopf, und, egal ob bei uns oder unseren Freunden, landet der Song im Laufe eines gemeinsamen Wochenendes auf der Anlage. Habe mir dann als Sammelfreak das ganze Album gekauft, das kann ich uneingeschränkt empfehlen! Hören und geniessen...

Ich bin ja (relativ selbstgerecht) immer der Meinung, ich würde alles kennen, aber diese Platte waren mir absolut neu. Ohne das jetzt googlen zu wollen, klingen da bei mir sowohl Kraftwerk als auch eine Priese Progressive Rock an. Gefällt mir aber, obwohl es nicht in mein übliches Beuteschema fällt. Thumbsup
Gruß,
Volkher

><)))°>

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#6
(25.06.2015, 13:33)Ivo schrieb: Im Sinne dieses Threads werde ich hier gelegentlich mal ein paar davon vorstellen.
Nick Drake "Bryter Layter" (Re-Release)

Ich freue mich auf deine zukünftigen Vorstellungen. ThumbsupThumbsup

Von Nick Drake habe ich keine einzige Aufnahme in meiner Sammlung (nada, zip, zilch, niente). Ich habe den immer in die (wie man heute evtl. sagen würde) "Indie" Ecke gepackt, und aus der Ecke habe ich - bis auf Sufjan Stevens, der mir sehr gut gefällt, und einige wenige andere - gar nichts. Das lag oft an den grenzwertigen Stimmen (bei Drake nicht so der Fall) oder an der reichlich selbstverliebten Art, die mir aus solchen Alben immer entgegen sprang.

Ich habe mal eben über jpc.de in zwei (der drei?) Drake Alben hineingehört und gemerkt, dass ich da eventuell etwas verpasst haben könnte. Werde ich mal weiter recherchieren. Das klang gar nicht so übel. Wenn ich mich recht entsinne, war er zumindest gegen Ende seiner kurzen "Karriere" (so richtig durchgeschlagen hat der meiner Erinnerung nach erst nach seinem frühen Ableben, und auch nur in bestimmten Kreisen) ein ziemlicher Eigenbrötler.

Danke für den Tipp. Thumbsup
Gruß,
Volkher

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#7
Gerne, Volkher - das mit dem Eigenbrötler scheint zu stimmen, wenn man nach dem aktuellsten Kommentar im YT-Link zu "Bryter Layter" geht:

I saw Nick Drake playing in Les Cousins (Soho) about 1970, I think it was. Once he started playing and singing he held the audience, but his tune-up for each song took 1/2 hour and people got impatient to be 'entertained'. He could be impatient himself but his gift of weaving his voice through the music he played was uncanny. You didn't actually notice him much though, because he was not outstanding but quiet. Long John Baldry used to be there, massive voice and blues guitar. Alexis Koerner (sp) too, who also had a gravelly voice. In that kind of environment, Nick was easy to miss. I remember he sat on the corner of the stage, instead of up on top.


Ich melde mich dann morgen mit dem nächsten Album, wenn ich darf.

Hi
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#8
Sehr gerne!
Thumbsup

Mein nächster Post kommt ... jetzt gleich.
Eine Sekunde, bitte.

Raucher
Gruß,
Volkher

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#9
Ich habe mehrfach in meinem musikalischen Leben einen absolut radikalen Wandel im eigenen Musikgeschmack durch- bzw. mitgemacht. Sehr häufig war dieser Wandel kein permanenter sondern hat einfach der ganzen Geschichte einen neuen Drall gegeben oder auch einfach nur neue Facetten hinzugefügt.

Ein "Epochenjahr" war für mich 1979. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich einige Jahre lang ein absoluter Hard Rock Freak, der sich kaum andere Sachen anhörte. Diese Passion hat nie richtig aufgehört, aber als ich mich damals als Drummer weiterentwickelt hatte, ging mir der Hard Rock rein musikalisch betrachtet irgendwann auf den Senkel. Zuviel "Schema-F", trotz weiterhin ausgezeichneter Alben.

1979 wurde ich, kurz hintereinander, mit Alben konfrontiert (nicht alle von 1979), die zwar in verschiedene Richtungen liefen, aber mir selbst ganz andere Wege aufzeigten, die ich dann viele Jahre lang verfolgt habe (v.a. auch als Schlagzeuger).

Zwei Platten schubsten mich eher in die West Coast-/Fusion-Ecke, die anderen zwei in die "New Wave" Ecke, die ich aber nicht so weiterverfolgt habe (die 80er waren in dieser Hinsicht nicht so wirklich mein Jahrzehnt).

---

[Bild: 1979_clarke.jpg]

[Bild: 1979_benson.jpg]

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[Bild: 1979_jackson.jpg]

[Bild: 1979_police.jpg]

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Da ich aber in einer Stadt wohnte (Kopenhagen/DK), in der ich mich sogar mal entscheiden musste, ob ich entweder Bob Marley oder Led Zeppelin am selben Abend live sehen wollte (ich habe beide geschafft, da Led Zeppelin mal wieder viel zu spät anfing), und in der ich sowohl The Police und Joe Jackson in kleinen Hallen live sehen konnte als sie noch keine Sau kannte (wirklich explosive Abende), konnte man, wenn man wollte, immer am Puls der Zeit sein.

Obwohl Clarke und Benson länger im heimischen Hörraum nachwirkten, waren Jackson und The Police viel einflußreicher in meiner Welt, denn die Musiker schlugen in ihren ersten Jahren dem Publikum eine teils brachiale Spielart (The Police hat damals eine ganze Reihe echt deftig-punkiger Titel mit endloser Energie rausgehauen und Joe Jackson kam mit dieser "Achtung, jetzt komm ich!" Attitüde auf die Bühne) und teils ausgefeilte Arrangements um die Ohren, dass es nur so krachte.

Folglich bin ich immer seltener zu den großen "Dinosaurier" Konzerten gegangen und jahrelang in nach Urin, Bier und gasförmigen Drogen miefenden Läden gelandet, in denen Bands spielten, die live diese pure Energie rüberbringen konnten. Das waren tolle Jahre, mit Bands, die man schon lange nicht mehr kennt.

Als Folge dieser ganzen Geschichte bin ich auch heute noch regelmäßiger Besucher der kleinen Konzerte - egal welcher Musikrichtung - die ich den großen Stadionkonzerten, auf die ich ehrlich gesagt schon seit 20 Jahren kaum/gar nicht mehr gehe, in jeglicher Hinsicht absolut vorziehe.
Gruß,
Volkher

><)))°>

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#10
(25.06.2015, 15:51)Ivo schrieb: Gerne, Volkher - das mit dem Eigenbrötler scheint zu stimmen, wenn man nach dem aktuellsten Kommentar im YT-Link zu "Bryter Layter" geht:

Hi

Noch eine schnelle Anmerkung zu etwas, das mir gerade durch den Kopf geschossen ist.

Ich habe mal im Montmartre (Kopenhagen) Miles Davis gesehen. Der hat dem Publikum fast zwei Stunden lang den in Spandexhosen gepackten Arsch hingehalten und dem Schlagzeuger alle fünf Minuten zwei Töne in dessen (wahrscheinlich kaputtes) Gehör geblasen. Das ging mir damals unheimlich auf den Keks, war aber nicht schlimm, da ich keinen Cent Eintritt zahlen mußte. Raucher

Heute sehe ich auch seine elektrische Phase musikalisch anders, aber damals hätte ich ihm gerne ein Bier in die enge Hose gegossen.

Dann doch lieber einen am Bühnenrand oder im Schatten der Bühne verschwindender Nick Drake.
Smile
Gruß,
Volkher

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#11
Jau, schöne Thread-Idee!
Ich erinnere mich sehr gern an meine damaligen Frankreichurlaube (90er) zurück......und so Anfang der 90er hat Karl Lippegaus sehr viel franz. Zeugs gespielt (WDR 3, Speakeasy hieß die Sendung). Eines montags spielte er ein Stück von Jacques Mahieux.....den ich bis dato nur als Jazzdrummer kannte....und dieses Stück hatte es mir angetan. Leider hatte ich den Songtitel vergessen, meinte mich aber an irgendetwas mit " Marquieses" erinnern zu können. Dann kam der Urlaub in der Bretagne. Wir hatten so in 14 Tagen 1 oder 2 Regentage, die haben wir genutzt, um nach Rennes zu fahren, weil da gabs nen "FNAC". Ergo Jacques Mahieux gesucht....hm, da gabs nur eine CD, ist sie das jetzt? Warten war angesagt, bzw. die Heimfahrt LOL. Nach dem schönen Urlaub und der schönen Rückfahrt (geiles Wetter, die Autobahn war frei) warf ich dann nach 9 Std. Fahrt die CD in den Player....vorher noch nen leckeren Pastis 51 eingeschenkt....und gelauscht......und das Stück war drauf! Und nicht nur das, sämtliche Stücke auf der CD sind phantastisch. Aber das besagte Stück ist von Jacques Brel und heißt "Les Marquises".....und ist einfach nur göttlich! Diese CD wird mich immer begleiten, musikalisch, wie auch dieser spezielle Urlaub.

Kurz zu einem weiteren Bretagneurlaub. Da waren wir für die Heimfahrt fertig, alles eingepackt, verstaut usw......und wir waren gut in der Zeit. Kurz vor der Autobahnauffahrt in Dol de Bretagne sahen wir ein Schild...."Flohmarkt" (war sonntags). Ach komm, den nehmen wir noch mit, wir haben ja noch Zeit. Ich wie immer Ausschau nach Platten gehalten. Dann vor einem Radiogeschäft (so ähnlich wie bei uns damals "Fernseh-Willi" oder so) standen ein paar LP`s. Durchgeblättert....und meine Freundin sagte noch " Ach komm, du findest doch eh nix".....da kam mir dann " Steve Waring et Le Marvelous Band" in die Hände. Lang gesucht und plötzlich gefunden, nagelneu...für umgerechnet 15 DM LOL.

Ja, das waren so meine Highlights, die mir dazu einfallen. Obwohl der Besuch bei "ARFI" in Lyon auch wirklich klasse war und ich direkt vor Ort einige Platten von den Musikern bekommen konnte....aber das ist eine andere Geschichte LOL.

Hier die Tonträger


[Bild: PIC03669.jpg]

[Bild: PIC03670.jpg]

[Bild: PIC03671.jpg]

[Bild: PIC03672.jpg]
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#12
Schöne Geschichte. Thumbsup

Dazu fallen mir spontan zwei eigene Stories ein.

1) Wir haben oft in der Schweiz (Davos) Ferien gemacht. Da ich noch in dem Alter war, gab es für das Brötchenholen jeden morgen eine Entlohnung durch die Eltern (50 Rappen? oder so), da der Fußweg nicht ohne war. Die habe ich gespart, um mir eine Doppel-LP zu holen, die ich unbedingt haben wollte ... und die ich - verteilt auf 4 Wochen - mehrmals ganz im Laden auf der Hauptstraße durchgehört hatte. Das war Ted Nugents (ja, ich weiß ...) "Double Live Gonzo!". Als ich die am letzten Ferientag kaufen konnte (ja, die LPs haben damals noch richtig Geld gekostet), musste ich eine lange Fahrt mit Zwischenstop abwarten, bis ich die Platte endlich mit vielen Dezibel über die eigene Anlage jagen konnte. Als wir zuhause angekommen waren, rannte ich in mein Zimmer während die anderen Koffer schleppten und pustete "Just What The Doctor Ordered" und "Yank Me, Crank Me" dermaßen laut durch die Nachbarschaft, dass dies meinen Vater auf den Plan rief. Der schüttelte nur den Kopf und sagte: "Das nächste Mal holt ihr Brötchen für umme!"

LOL

2) Eines Tages hörte ich ein Stück mit scharfen Bläsersätzen im Radio, das ich unbedingt haben wollte. Es ergab sich aus irgendwelchen Gründen, dass ich dachte, das sei von der neuen Klaus Doldinger, die gerade erschienen war (ich war wohl im Bierrausch, anders ist das nicht zu erklären). Gekauft und im eigenen Heim auf den Dreher geworfen. Ziemlicher Käse das Teil. Einige Tage später stellte sich heraus, dass es Mezzofortes "Garden Party" war (bevor das Stück in Deutschland absolut tot genudelt wurde und nicht mehr hörbar war). Fazit: ich hatte Doldingers Fähigkeiten hinsichtlich scharfer Bläsersätze, auf die ich absolut stehe, (völlig) überschätzt (die Platte steht noch wie neu hier rum). Da ich damals als Student auch eher wenig Kohle hatte, entschloss ich mich auch, nie wieder Platten nach meinem Bauchgefühl zu kaufen (der Laden, in dem ich die Doldinger erstanden hatte, war leider nicht mit Abhörgeräten ausgestattet, sonst hätte ich es natürlich gemerkt).
Gruß,
Volkher

><)))°>

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#13
Guten Morgen,

die folgende Geschichte habe ich schon mal irgendwo hier im Forum veröffentlicht, aber in diesen Thread passt sie halt besonders gut.

Anfang der 80er Jahre lebte ich mit meiner Familie in Hagen - damals hatte die "alternative Welle" so richtig Fahrt aufgenommen, die Friedensbewegung erlebte ihre Blütezeit.

Die Grünen im Bundestag, "NATO-Doppelbeschluss", SS-20 gegen Pershing, Ostermärsche, Latzhosen, Teestube im Gemeindezentrum, Stricken, bis der Arzt kommt (ja, auch ich...).

Musikalisch wurde das Ganze untermalt von den Bots (remember "Was wollen wir trinken...", anyone ?), Hermann van Veen - oder auch BAP.

"Affjetaut", "Für usszeschnigge", "Von drinne noh drusse" - ich mochte diese Platten sehr. Viele tolle Songs, wenn auch oft schwer verständlich... Jester

Mich überkommt beim Schreiben gerade eine leise Sehnsucht nach der Stimmung und dem Lebensgefühl damals, die von dieser Musik mitgeprägt wurden.

Und dann kam der 25. März 1983.

BAP ist auf Tournee - und gastiert an diesem Abend in der Stadthalle Hagen. Natürlich bin ich mit vielen Freunden und Freundinnen dabei. Während der Begrüßung gibt Wolfgang Niedecken bekannt, dass dieses Konzert das erste ist, das für das geplante Live-Album aufgenommen wird. Jubel brandet auf.

Die Band legt los - der Abend verläuft hervorragend, die Stimmung ist bestens. So gut, dass beim reggae-lastigen "Stell' dir vüür" das Publikum - so auch wir - nach dem Refrain auf einmal spontan einen Chor zum Besten gibt - "Ooohhooohhhooo"...oder so ähnlich... Floet

Die Band reagiert überrascht und erfreut - dieses ungeplante Intermezzo zieht sich einige Zeit und verlängert so den Song.

Am Ende gehen wir nach einem tollen Konzert verschwitzt, heiser und glücklich nach Hause, während BAPs Tournee weitergeht.

Als "Bess demnähx" dann im Sommer veröffentlicht wird, muss ich die Scheibe(n) natürlich sofort haben. Doch es ist nicht ein durchgehendes Konzert, das da in Vinyl festgehalten wurde - die Songs stammen von unterschiedlichen Auftritten.

Und was soll ich sagen: im Begleitheft des Albums schreibt Niedecken, dass ihnen der spontane Publikumschor in Hagen so gut gefallen hat, dass diese Live-Version des Songs nun auf dem Album verewigt ist - und damit auch unsere "Gesangs"darbietung.

Leider finde ich weder den Song noch ein Video frei verfügbar im Netz - aber als Streamingnutzer kann man ihn sich natürlich geben.

Ich weiß nicht, ob Ihr Euch vorstellen könnt, wie begeistert und stolz ich damals war. Inzwischen ist es eine Erinnerung an eine Zeit, die mir aus heutiger Sicht leicht und unbeschwert erscheint - was sie in der Realität natürlich nicht war.

Aber die intensiven nostalgischen und melancholischen Gefühle, die mich heute überkommen, wenn ich Musik aus dieser Lebensphase höre, möchte ich um keinen Preis missen.

Sie sind ein Teil von mir. Das bin ich.


Edit: "Bess demnähx" habe ich natürlich heute noch in meiner Sammlung.
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#14
AtIvo

BAP habe ich seinerzeit mehrfach bei Konzerten auf dem Campus der Uni Saarbrücken erlebt.
DAS waren Konzerte. Meine Herren. Die gingen unheimlich ab, waren aber auch von genug BAP Fans aus den diversen linken Spektren umgeben. LOL

Ich habe mir damals alle Platten gekauft, zumal ich ja auch in der Gegend geboren wurde (Bonn). Die höre ich heute noch ganz gerne, hole v.a. die frühen Werke aber zu selten aus dem Plattenschrank (CDs habe ich keine, soweit ich mich erinnern kann). Mit "Alexandra, nit nur do" war damals allerdings bei mir Schluss (das muss so 84/85 gewesen sein). Danach habe ich irgendwie das Interesse bezüglich späterer Platten verloren.
Gruß,
Volkher

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#15
DAS hier war das erste wirkliche Schlüsselerlebnis meines (ganz) jungen musikalischen Lebens. Meine Freunde standen auf viele Sachen die ich mir damals anhörte (dazu später mal mehr), aber Jazz aus den 30ern war ihnen dann doch zu bekloppt.

[Bild: 1938_goodman.jpg]

Das Carnegie Hall Konzert, das ja wirklich fast jeder kennt, habe ich so oft gehört, dass mein Vater die Doppel-LP mehrfach nachkaufen musste. Selbst Liebhaber des klassischen Jazz, hat er das aber gerne gemacht (und mich auch immer wieder mit neuen Sachen angefixt).

Gene Krupa, meiner Meinung nach der erste echte Heavy Metal Schlagzeuger LOL , imponiert mir noch heute. Ich habe damals - völlig ungeschickt - mit Essstäbchen auf einer grün-karierten Matratze (ja, das waren die frühen Siebziger) versucht, Sing Sing Sing mitzutrommeln, scheiterte aber meist kläglich. Irgendwann hat es dann halbwegs geklappt. Ich erinnere mich noch deutlich an meine erste Unterrichtsstunde bei Ed Thigpen in Kopenhagen (ab 1978), der mal hören wollte, was ich so kann. Er lächelte großväterlich als er sah, dass ich das "Sticking" völlig falsch hatte (aber ansonsten ganz gut zurecht kam) und legte dann selber los ... meine Kinnlade hing tagelang am Boden.

Trotz meiner wilden Ritte durch alle Genres und Variationen, die man manchmal sogar vielleicht gerade noch als "Musik" bezeichnen kann, komme ich immer wieder auf diese alten Jazz-Sachen zurück, die ich als Kind (Jugendlicher war ich da noch nicht wirklich) unheimlich gerne gehört habe. V.a. der "Swing" in allen Variationen hat mich immer fasziniert. Nur der "West Coast" Jazz der 50er und 60er kann da in meiner Sammlung noch mithalten (der Bebop zum Teil auch noch).

Ich hatte wenig später die Gelegenheit, über Ed Thigpen Teddy Wilson näher kennenzulernen (ich habe ihn seinerzeit in Kopenhagen bei jedem Besuch getroffen und ihn v.a. im "Slukefter" (Tivoli) zig mal solo oder im Trio spielen sehen), der damals auch in der Carnegie Hall dabei war. Als er merkte, dass ich jede Note kenne, haben wir uns nach seinen Konzerten (meist ab Mitternacht und danach) bis früh morgens unterhalten. Der Mann war nicht nur ein unglaublich guter Erzähler, sondern bis ins hohe Alter ein unheimlich versierter/routinierter Pianist mit einem Stil, den man in Sekunden - wenn er ihn denn einsetzen durfte - aus wirklich jeder Aufnahme heraushören konnte. Über viele Jahre hinweg haben mir Ed und Teddy alle Türen geöffnet (buchstäblich, denn als Schüler, der nicht viel Geld hatte, haben sie mich als "Gast" oft zum Hintereingang still und leise in alle möglichen Konzerte und Veranstaltungen hineingeschleust) und mir fast jeden Musiker vorgestellt, der von 1978 bis 1982 in Kopenhagen vorbeischaute. Ed hat das dann bis 2000 fortgesetzt, als ich meist dreimal im Jahr länger in Kopenhagen weilte, v.a. im Sommer zum Copenhagen Jazz Festival.

Fazit: Wenn ich mal einen Schub brauche, lege ich Benny Goodman genauso oft auf wie z.B. (derzeit) die "Rival Sons", manchmal auch hintereinander. Manche finden das äußerst merkwürdig, in meiner Welt ist das ganz normal, denn das eine ergab sich immer aus dem anderen.
Gruß,
Volkher

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#16
Versuch einer Reanimation.

Ich beame uns wieder einmal zurück in die 80er Jahre, genauer zum Abend des 30. Oktober 1984.

Seit knapp zwei Monaten lebe ich in Leoben/Steiermark und habe an der dortigen Montanuniversität das Studium des Bergwesens (= Bergbau) begonnen.

In Hagen, wo ich aufgewachsen bin, habe ich meine erste "richtige" Floet Freundin Barbara zurückgelassen. Die Beziehung wird auf eine ernste Belastungsprobe gestellt - sie hält immerhin noch vier Jahre, aber das weiß Ende Oktober '84 natürlich niemand.

Sieben Wochen haben wir uns nicht gesehen, aber nun fährt Barbara mit dem Zug 17 Stunden von Hagen nach Leoben, um mich für drei Tage zu besuchen.

Als wir im Studentenheim eintreffen, überreicht sie mir ein Geschenk. Obwohl sie selbst Heavy Metal überhaupt nicht mag, hat sie mir das neue Dio-Album "The Last In Line" mitgebracht, das kurz zuvor erschienen ist - weil sie weiß, dass mir "Holy Diver" extrem gut gefällt und meine damalige Visonik-Billiganlage dauerhaft blockiert.

Genau diese Scheibe steht beinahe 31 Jahre später hier neben mir im Regal.

Diese Stimme! Diese Wucht! Diese Dramatik!

Dio schuf Musik für die Ewigkeit - ob mit seiner eigenen Band, mit Elf, Rainbow, Black Sabbath oder Heaven And Hell.

"We Rock" - mehr bleibt nicht zu sagen.

Headbang


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#17
(25.06.2015, 15:26)deus62 schrieb:
(24.06.2015, 20:18)Caspar67 schrieb: [...]
Obwohl das eigentlich so gar nicht meine Musikrichtung war, geht mir seit dem jedes Mal, wenn wir hinfahren dieser Song durch den Kopf, und, egal ob bei uns oder unseren Freunden, landet der Song im Laufe eines gemeinsamen Wochenendes auf der Anlage. Habe mir dann als Sammelfreak das ganze Album gekauft, das kann ich uneingeschränkt empfehlen! Hören und geniessen...

Ich bin ja (relativ selbstgerecht) immer der Meinung, ich würde alles kennen, aber diese Platte waren mir absolut neu. Ohne das jetzt googlen zu wollen, klingen da bei mir sowohl Kraftwerk als auch eine Priese Progressive Rock an. Gefällt mir aber, obwohl es nicht in mein übliches Beuteschema fällt. Thumbsup

Mir vielen automatisch Titel von Eloy ein (die mir gefielen) Thumbsup
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#18
Ja, welche sind meine Highlights? Kann mich nicht so wirklich entscheiden!

Eigentlich muss ich sagen "unsere Highlights"
Abends hören wir – meine Holde und ich – immer gemeinsam Musik.
Alles auf Band, meistens in buntem Mix.
Dann kommt die Frage: Was wollen wir heute hören und wir entscheiden uns spontan, je nach Stimmungslage.

Unsere kleine Sammlung ist schon sehr kunterbunt.
Wir haben als Kind und in der Jugendzeit, in den Familien gemeinsames erlebt.
In den 1950er und 60er Jahren spielte in der Küche den ganzen Tag das Radio.
Für unsere Eltern waren die Kriegszeiten noch akut im Gedächtnis, deswegen wollten Sie schnell informiert werden, wenn doch wieder was passiert.
Also hörten wir Berichterstattungen und zwischendurch Musik. Bully Buhlan, Evelyn Künnecke, Little Richard, Paul Kuhn, Chabby Checker, Jerry Lee Lewis und immer wieder Elvis Presley. Später dominierten unter den deutschen Interpreten, Peter Alexander, Catarina Valente, Bill Ramsey u.s.w. Diese Musik mit den heiteren Texten hat sich in unser Gedächtnis eingebrannt.

In den 60ern, hatte mein Bruder sein erstes Tonbandgerät und einen Dual Plattenspieler.
Der Transistor war "In" und ich habe vom Sperrmüll große Röhrenradios, Lautsprecher und Fernseher mitgenommen, alles noch mit voller Funktion.
Unsere Eltern wohnten im Parterre, die Kinderzimmer waren drei Etagen höher im Dachgeschoss. Jetzt konnten wir es krachen lassen, die anderen Jugendlichen im Haus und Freunde kamen gerne zu uns.
Alle brachten Ihre Platten mit und so hörten wir von den Stones bis Degenhardt alles, oft mit langen Diskussionen.

Mittlerweile bin ich bequem geworden und alles was wir gerne hören ist auf Band.
Immer mit verschiedenen Musikrichtungen, von den 50er Jahren bis heute. Vertreten ist unter vielen auch Mahalia Jackson, Satchmo, Bänkelsänger, Rock, Pop und vieles andere.

Aaaaber ich muss gestehen, drei sind häufiger vertreten: Als Ruhrgebietskinder, ganz klar, Herbert Grönemeyer, dann BAP und Pink Floyd, auch mit kompletten Live Konzerten.

 
und täglich spielt das Tape

Heinz


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#19
(21.07.2015, 21:06)Ivo schrieb: Diese Stimme! Diese Wucht! Diese Dramatik!

Dio schuf Musik für die Ewigkeit - ob mit seiner eigenen Band, mit Elf, Rainbow, Black Sabbath oder Heaven And Hell.

"We Rock" - mehr bleibt nicht zu sagen.

Headbang

Großer Dio-Fan hier, obwohl ich wenig von ihm habe. Ich fand die meisten CD-Ausgaben soundtechnisch unterirdisch.

Trotzdem.
Oder gerade deswegen:
"Long Live Rock & Roll" (auf Vinyl).
Headbang
Gruß,
Volkher

><)))°>

"I never practice my guitar — from time to time I just open the case and throw in a piece of raw meat." -- Wes Montgomery
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#20
(22.07.2015, 16:38)ReMa schrieb: Ja, welche sind meine Highlights? Kann mich nicht so wirklich entscheiden!

Da sind viele Schlager dabei, die ich aus meinem Elternhaus kenne (= mein Vater hörte sie ab und zu, meine Mutter schüttelte meist vehement den Kopf). Smile

Einige Zeilen:

Paul Kuhn halte ich - abseits seiner Schlager-Eskapaden - für einen der besten europäischen Jazz-Pianisten, die es gegeben hat. Ich bin jahrelang hunderte Kilometer gefahren um ihn in kleinen (Trio) Besetzungen zu sehen. Gerade im (hohen) Alter hat er wirklich grandiose Jazz-Konzerte rausgehauen, die einfach absolut genial waren. Ich glaube ich habe ihn 30x oder 40x live gesehen, jedes mal ein Erlebnis (bis auf seine Gesangsstimme, die, gelinde gesagt, grenzwertig war). Was ihn besonders auszeichnete war sein absolutes Gehör und, v.a., sein unglaubliches Repertoirewissen. Man konnte ihm (meist morgens um drei) irgendetwas zurufen und er hat es gespielt, verquirlt, verdreht und wieder in seinem ihm eigenen Stil rausgehauen. Ein ganz, ganz großer Pianist der, wie so oft, in Deutschland völlig unterschätzt (und auch veräppelt) wurde.

Ich war nie der große Grönemeyer-Fan bin aber, bewusst, damals (2003) von Karlsruhe nach Bochum gefahren, um sein "Comeback" Konzert live zu sehen (nach den ganzen Todesfällen in seinem Umfeld). Er hatte zwar (am Abend vorher?) die Premiere auf Schalke gespielt, aber das Konzert in Bochum war der absolute Hammer. Diese minutenlange Begrüßung, wettermäßig heißer Abend, 30.000 Kehlen, die jeden Buchstaben mitgesungen haben. Als zum Schluss "Currywurst" kam und man seine Stimme kaum hören konnte, das Publikum aber bis München ... das war schon ein Erlebnis. Es gibt sogar ein offizielles Publikumsbild (erstes Lied), auf dem ich zu sehen bin. Mal sehen ob ich das finde und einbinden kann.

Ja, da isses:
[Bild: groenemeyer_bochum_mensch_tour.jpg]
Gruß,
Volkher

><)))°>

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#21
(21.07.2015, 21:40)Tom schrieb: Mir vielen automatisch Titel von Eloy ein (die mir gefielen) Thumbsup

Smile
Ich habe genau eine einzige Eloy LP in meiner Sammlung, die mir damals unheimlich gut gefallen hat (trotz des mäßigen Englisch des Sängers): Silent Cries and Mighty Echoes (1979).

[Bild: eloy.jpg]

Die höre ich heute noch - meist aus nostalgischen Gründen - unheimlich gerne. War für mich damals wirklich etwas "Neues", v.a. da ich 1979 eigentlich nur amerikanische und einige wenige englische Band gehört habe.
Gruß,
Volkher

><)))°>

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  • Tom, Ivo
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#22
Ich habe bei deinen/euren Erzählungen Gänsehaut haut bekommen...so ein Fred mach für mich dieses Forum zu einem Juwel.
Vielen lieben Dank Thumbsup ....auch wenn ich, teils sentimental berührt, bis in meine frühe Jugend katapultiert wurde/werde ^pippiindieaugenbekomm^
Drinks Freunde

Vaddern und Muttern waren irgendwie nie sonderlich Musikprägend...im Gegensatz zur ersten mp3
kann ich mich noch gut erinnern, dass ich mit 13 J. vor die Wahl zw. B. Dylan / Hard Rain
Cat Stevens / Tee For The T. als Geschenk, gestellt wurde.
Beide haben mich (bis auf ein paar Lieder) schnell gelangweilt. Da fand ich die Doors Scheibe
in der Plattensammlung von V. oder Genesis bei der ersten Anbandelung schon länger interessanter.

Ich glaube, ich konnte das mindestens genauso gut singen wie Peter G. Lol1



(Selbstredend, dass die Scheiben von Genesis ein emotionales Highlight für mich sind. Ohne Peter G. nur die "Duke")
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#23
Erstmal sorry für das fast vollständige Zitat (bis auf das Bild), aber das Posting ist doch schon ein paar Tage alt und einige Beiträge zu anderer Musik sind inzwischen dazugekommen:
(02.07.2015, 20:50)deus62 schrieb: DAS hier war das erste wirkliche Schlüsselerlebnis meines (ganz) jungen musikalischen Lebens. Meine Freunde standen auf viele Sachen die ich mir damals anhörte (dazu später mal mehr), aber Jazz aus den 30ern war ihnen dann doch zu bekloppt.

Das Carnegie Hall Konzert, das ja wirklich fast jeder kennt, habe ich so oft gehört, dass mein Vater die Doppel-LP mehrfach nachkaufen musste. Selbst Liebhaber des klassischen Jazz, hat er das aber gerne gemacht (und mich auch immer wieder mit neuen Sachen angefixt).

Gene Krupa, meiner Meinung nach der erste echte Heavy Metal Schlagzeuger LOL , imponiert mir noch heute. Ich habe damals - völlig ungeschickt - mit Essstäbchen auf einer grün-karierten Matratze (ja, das waren die frühen Siebziger) versucht, Sing Sing Sing mitzutrommeln, scheiterte aber meist kläglich. Irgendwann hat es dann halbwegs geklappt. Ich erinnere mich noch deutlich an meine erste Unterrichtsstunde bei Ed Thigpen in Kopenhagen (ab 1978), der mal hören wollte, was ich so kann. Er lächelte großväterlich als er sah, dass ich das "Sticking" völlig falsch hatte (aber ansonsten ganz gut zurecht kam) und legte dann selber los ... meine Kinnlade hing tagelang am Boden.

Trotz meiner wilden Ritte durch alle Genres und Variationen, die man manchmal sogar vielleicht gerade noch als "Musik" bezeichnen kann, komme ich immer wieder auf diese alten Jazz-Sachen zurück, die ich als Kind (Jugendlicher war ich da noch nicht wirklich) unheimlich gerne gehört habe. V.a. der "Swing" in allen Variationen hat mich immer fasziniert. Nur der "West Coast" Jazz der 50er und 60er kann da in meiner Sammlung noch mithalten (der Bebop zum Teil auch noch).

Ich hatte wenig später die Gelegenheit, über Ed Thigpen Teddy Wilson näher kennenzulernen (ich habe ihn seinerzeit in Kopenhagen bei jedem Besuch getroffen und ihn v.a. im "Slukefter" (Tivoli) zig mal solo oder im Trio spielen sehen), der damals auch in der Carnegie Hall dabei war. Als er merkte, dass ich jede Note kenne, haben wir uns nach seinen Konzerten (meist ab Mitternacht und danach) bis früh morgens unterhalten. Der Mann war nicht nur ein unglaublich guter Erzähler, sondern bis ins hohe Alter ein unheimlich versierter/routinierter Pianist mit einem Stil, den man in Sekunden - wenn er ihn denn einsetzen durfte - aus wirklich jeder Aufnahme heraushören konnte. Über viele Jahre hinweg haben mir Ed und Teddy alle Türen geöffnet (buchstäblich, denn als Schüler, der nicht viel Geld hatte, haben sie mich als "Gast" oft zum Hintereingang still und leise in alle möglichen Konzerte und Veranstaltungen hineingeschleust) und mir fast jeden Musiker vorgestellt, der von 1978 bis 1982 in Kopenhagen vorbeischaute. Ed hat das dann bis 2000 fortgesetzt, als ich meist dreimal im Jahr länger in Kopenhagen weilte, v.a. im Sommer zum Copenhagen Jazz Festival.

Fazit: Wenn ich mal einen Schub brauche, lege ich Benny Goodman genauso oft auf wie z.B. (derzeit) die "Rival Sons", manchmal auch hintereinander. Manche finden das äußerst merkwürdig, in meiner Welt ist das ganz normal, denn das eine ergab sich immer aus dem anderen.

Das Carnegie-Konzert von 1938 steht auch bei mir im Regal, aber auch das 40th Anniversary Concert. Welche mir besser gefällt? Kann ich gar nicht sagen, das kommt auf meine Stimmung/Laune/Umgebung an. Beides sind auf jeden Fall absolut gelungene Konzerte und Aufnahmen.



[Bild: benny_goodman_live_at_carnegie_hall_40th_anniv.jpg]
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  • Tom, Ivo
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#24
[/quote]

Ich war nie der große Grönemeyer-Fan bin aber, bewusst, damals (2003) von Karlsruhe nach Bochum gefahren, um sein "Comeback" Konzert live zu sehen

[/quote]

In seinen Konzerten singt Herbert die aktuellen und bekanntesten Song´s.

Wir hören auch immer die nicht so bekannten Lieder, wie z.B.
Etwas warmes........Hallo, was macht denn Ihr........Unser Land........Wäre ich einfach nur Feige........Erzähl mir von Morgen........Jetzt oder nie........Fernweh........Komm zurück........Neuland.......

Flüsternde Zeit, mit Bezug auf die Fußball WM 2006 und dem Text: Wir liegen im Streit, mit Machtgefühl und Ehrgeiz. Regierungen kommen und gehn, das Folk muss den Karren ziehn. Ihr habt uns nicht verdient.
Ihr steht auf der Bremse, wir wollen die Wende, wir sind zum großen Wurf bereit, ihr vergeudet unsere Zeit und dabei seid Ihr nur ausgeliehen.
Ihr spielt mehr harmlos als schlecht, der Gegner kommt über rechts, für euren Ruf fällt euch sehr wenig ein, in einer flüsternden flüsternden Zeit.

Oder Moccaaugen, mit dem Ende: Zum letzten Mal fühl ich es kommen, fühl wie's mir in die Hose geht. Hab auch das Leben mir genommen, so weiß ich doch, daß er noch steht.
Ich hab genug von deinen Moccaaugen, ich hab genug von dir, Cherie.
Ich hab es satt, mich weiter auszulaugen, ich hab es satt und c'est la vie.

Die werden im Rudfunk nie gesendet. Ach ja: Klar! Die Schwarzen Liste?

 
und täglich spielt das Tape

Heinz


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