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Endstufe Yamaha CR-2020
#1
Moin,
ein auf dem Abtreter abgeglichener und im Netzteil nach Herstellervorgabe modifizierter CR-2020 absolvierte einen fünfstündigen Testlauf ohne Beanstandung, schaltete sich wenige Tage nach Rückkehr zum Besitzer aber nach ca. halbstündiger Betriebszeit ab. Nach einer Wartezeit konnte das Gerät ohne Folgeausfall wieder in Betrieb genommen werden. Ähnlich war das Verhalten schon vor der Modifikation des NT.
Also noch ein Temperaturfehler durch eine kalte Lötstelle?
Deshalb wurde die Modifikation der höhergesetzten Widerstände und alle Löststellen auf dem Elko- und NT-Board nochmals geprüft und alle nachgelötet. Bei folgenden Tests wurden keine Spannungsausfälle im NT gefunden, aber es fiel auf, daß der rechte Kanal die normale Leistung nicht erreicht und nur relativ leise spielt, wobei die Ansteuerung normal erfolgt. Das Ausgangssignal wird auf kleine Spannungen geclippt. Wenn relativ leise gehört wird, völlig unauffällig. Die Betriebsspannungen sind auch unter Last normal, die Vorstufe und die Ruhestromeinstellung funktionieren. Die Spannungen an den B von Trs611/612 passen.

Hier der SP der Endstufe aus dem SM des Herstellers
[Bild: cr-2020endstufewcuyk.jpg]
Sämtliche Halbleiter, Widerstände und Kondensatoren wurden geprüft. Unwesentliche Abweichungen(max. 20%) von den Sollwerten der Kerkos waren die einzigen Feststellungen. Allerdings wurde mit wenigen Volt Prüfspannung gemessen.
Verdächtigt wurden manche der vielen Abblockkondensatoren, die offenbar zur Verringerung der Schwingneigung eingesetzt sind. Da wäre die Frage, ob bei niedrigen Frequenzen/Aussteuerungen nicht einige zur Fehlereingrenzung rausgenommen werden können.
Da mir diese Verstärkerschaltung nicht bekannt ist und ich die Entstehung des Ausgangssignals zwischen O und E mit dem Verhalten der Transistoren Tr609/610 nicht nachvollziehen kann, bitte ich um Hinweise zur Funktion der Schaltung und Fehlersuche.
Vielleicht ist diese Art Endverstärker irgendwo mal beschrieben worden? Können die Endtransistoren TR613/614 ohne Gefahr für die restliche Schaltung zum Prüfen unangeklemmt bleiben, da die Löterei an den Trs. nicht ganz ohne ist, wenn an der Leiterseite der Platine gearbeitet werden muß.
Danke vorab.
[Bild: icon_e_sad.gif]
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  • Trötenreiter
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#2
Ich kenne dieses Gerät nicht, kann aber evtl. mit Hilfe des Schaltplans Tipps geben:


Was tun TR609 und TR610?

TR609 und TR610 sind Schutzschaltung. Sie lösen aus, wenn der Spannungsabfall (und damit der Strom) durch die Emitterwiderstände der Leistungsstufe zu groß wird. Dann ziehen sie den Treibertransistoren TR611 bzw. TR612 die Basis-Emitter-Spannung "weg".
Diese Transistoren sollte man mal überprüfen. Man kann sie auch testweise auslöten, um zu sehen, ob die Schaltung ohne diesen "Schutz" besser funktioniert.

Allerdings scheint das ganze nicht für Gleichspannungen zu wirken sondern nur für Impulsspitzen (Kondensatoren in der Ansteuerung).
Eine langfristige Schutzwirkung gegen Gleichstrom wird ausgelöst, indem deren Basis-Bezugspunkte via R625+R626 pro Kanal zur Schutzschaltung geführt werden (Anschluss [E, blau] der Platine). Auch dort sollten die Bauteile geprüft werden, z.B. die gleichspannungssiebenden back-to-back Elkos C635 und C736. Wenn die nicht mehr ok sind, dann löst die Schutzschaltung gerne mal zu früh aus.


Betrieb ohne angeklemmte Leistungstransistoren möglich?

Die Widerstände R629 udn R630 erzeugen zwischen den Emitter-Anschlüssen der Treiber TR611 und TR612 (je 470 Ohm) einen Mitten-Punkt, der mit dem Ausgang und der Gegenkopplung Verbindung hat. Solange man keine Last an den Verstärker hängt, kann man die Leistungstransistoren denke ich weglassen. Der Verstärker wird sich dann grundsätzlich wie ein gegengekoppeltes System verhalten.


Weitere Punkte:

Dass der rechte Kanal leiser ist, also eine geringere Spannungsverstärkung hat, ist etwas seltsam.
Es kann noch sein, dass..
- Die Zenerdiode D602 aus der Stromquelle des Eingangsdifferenzverstärkers durch ist. Nebenbei verträgt die Zenerdiode ein paar µF parallel, gegen das Rauschen.
- Der Gegenkopplungs-Elko C605 (220µF 6.3V) defekt ist. Wenn 6,3V draufsteht wechsle ich sowas IMMER SOFORT aus. Klanglich ist das ebenfalls höchst empfehlenswert.
- Der Fuse Resistor FR601 (68 Ohm, 100mA) seinen Wert verändert hat. Das tun gealterte Fuse Resistors (Sicherungswiderstände) gerne.


Das ist was mir im Augenblick einfällt. Ich hoffe das hilft Dir weiter.

- Johannes
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#3
Es gibt auch noch die "beliebten" Fuse Resistoren in der Spannungversorgung auf dem Cap Board. Wie Johannes schon sagte, wenn diese im Alter ihren Wert verändern, kommt es zu ganz komischen Effekten. Diese würde ich gleich mit wechseln. Dazu gab es auch mal ein Service Bulletin. Ich schau mal ob ich das finde.

Gruß Dirk

[Bild: cap_boardj3ojc.jpg]
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#4
Ich habe das Servicebulletin gefunden:

http://filehorst.de/d/bdsAbrAk

Gruß Dirk
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  • Gorm
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#5
Danke für die Hinweise und das SB. Die beschriebene Modifikation im NT wurde vorab durchgeführt und ist im Eröffnungspost gemeint.
Ansonsten gestaltet sich die Fehlersuche durch die höhere Betriebsspannung der Vorstufen und die insgesamt drei Betriebsspannungen schwierig, weil kein Labornetzteil mit passenden Spannungen zur Verfügung steht. Habe nochmals alle Halbleiter rausgelötet, geprüft und keine Fehler gefunden. Werde als nächstes alle Widerstände nochmals prüfen und die reichlich verbauten Kondensatoren, die nur zur Schwingungsunterdrückung sind, rausnehmen.

Drinks
[Bild: icon_e_sad.gif]
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#6
Moin Holger, bei mir kam ja auch ein 2020 rein. Der muss auch noch überholt werden. Insbesondere im Tunerkanal brummt er kräftig. Bin auch schon zurückgegangen bis ins Netzteil und da ist bei meinem einiges im Argen. Spannung für den Tuneteil nur 19 statt 25V, Sicherungswiderstände alt, Siebelkos haben nur noch knapp über 11000µF.

Allerdings läuft er auf beiden Kanälen gleichlaut. Sobald ich das Netzteil fertig habe, kann ich auf Wunsch Vergleichswerte liefern. Hab nur noch keine Ahnung, wann ich zu dem Netzteil komme, ist ja Sommer...Drinks

Gruß

Jürgen

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