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70ger HiFi
#1
Hallo DIY-Fans,
 
ich möchte mich mal vorstellen: bin seit den frühen 70gern Hifi-Fan (damals auch in einer Band gespielt) und habe schon immer das meiste selbst gebaut. Anfangs aus Geldmangel, später weil es das was ich gerne gehabt hätte so nicht zu kaufen gab. Heute in Ehren ergraut und mit Tinitus immer noch auf der Suche nach dem authentischen Klang für wenig Euros.
 
Kürzlich habe ich da eine Idee verwirklicht - die Musik aus den 70gern mit typischen Boxen aus den 70gern zu hören. Die Abmischung und das “Sounden“ geschah damals ja ebenfalls mit Material aus der Zeit und eben für die damaligen LS.
 
So kamen also alte Heco’s Typ P2302 aus der Bucht für unter 20,- Euros zu neuem Glanz. Die erste Hörprobe war dann nicht sehr ermutigend - aber egal, der Einsatz war ja überschaubar.
 
Ich war wohl der erste der die Teile nach 40 Jahren öffnete, der Siegellack war noch unversehrt. Zunächst mussten die Frequenzweichen ausgemessen und instand gesetzt werden, fast alle Elko’s waren aus der Norm. Danach wurden die Chassis gesäubert und 180° gedreht wieder eingebaut. Die Sicken beim TT sind aus Gummi und hatten die Zeit sehr gut überstanden, das Dämm-Material sah ebenfalls noch brauchbar aus. Gegen den damals bei vielen Regalboxen auffälligen Bums-Bass hatte ich mir eine einfache Vergrößerung des Volumens in Form eines Rucksackes vorgestellt. 80% mehr Luft im Innern hat dann auch eine um 20% tiefere Resonanz-Frequenz und eine 5dB niedrigere Überhöhung des Oberbasses gebracht. Natürlich sinkt damit auch die Belastbarkeit des TT aber irgendwas ist ja immer.
 
Nach kurzer Einspielzeit (warum weiß ich jetzt auch nicht) spielen die Teile ganz wie erwartet, recht unaufdringlich wie ich meine und der Verlauf der Impedanz ist sogar für die Röhre geeignet. Aber nicht alles klingt gut damit, CD oftmals zu nervig und ohne Sub gehts fast gar nicht. Aber bei sehr vielen alten Platten kehrt tatsächlich das Gefühl von damals wieder ein wenig zurück.

Ob das mit den Bildern jetzt klappt ???

[Bild: vnVF8sVh.jpg]

[Bild: hPgn1xph.jpg]

[Bild: 1ErKTFKh.jpg]

[Bild: BsClcIlh.jpg]

Wie man sehen kann eine einigermaßen annehmbare Messung auf 1Meter im Raum, das Gezappel im Tiefbass ist von der Soundkarte verursacht (einfach wegdenken).
 
Fazit: für wenige Euros ist ein ungewöhnliches Experiment gelungen. Den Jüngeren unter Euch gibt das vielleicht nichts weiter.
 
Viele Grüße aus dem Schwarzwald Hi
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#2
Wenn ich schon so geil messen könnte, würde ich wohl versuchen den Tieftonbuckel mit einem Kondi (Stichwort GHP) wegzubügeln Wink3
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#3
Haste denn auch vor dem Umbau gemessen ? Das wär mal interessant...
If you don’t believe it or don’t get it, I don’t have the time to try to convince you, sorry.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an spocintosh für diesen Beitrag:
  • timundstruppi
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#4
Wie willst Du denn den Tieftonbuckel mit einem einzigen Kondensator wegbringen? Hier hilft tatsächlich nur noch mehr Volumen (wobei die Basstreiber vermutlich eh eine Güte um 1 herum haben...)

EDIT: Auf jeden Fall sieht die Abstimmung sehr brauchbar aus - hast Du gemessen, während die Box so nah an der Wand stand?

Gruß

Thomas
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#5
Interessante Umsetzung auf jeden Fall  Thumbsup
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#6
Hallole,

tiarez hat recht, der Treiber hat wahrscheinlich eine Güte um 1 und deshalb kann ein GHP hier nicht funktionieren. Als ich den TT auf dem Tisch hatte, dachte ich mir das schon, die Sicken sind noch sehr straff und die Pappe machte einen eher dicken und schweren Eindruck. 

[Bild: scT7bbzh.jpg]

Bei der vorherigen Messung stand die Box aber eingepackt in Kissen auf dem Sofa, also im Raum (keine Ecke, keine Wand) um möglichst viele rückwärtigen Reflektionen auszuschließen. Das Micro war aus dem selben Grund in 100cm Entfernung ebenfalls eingepackt, Messhöhe genau zwischen TT und der MT/HT-Linie auf Schallwandmitte.

Die derzeit immer noch starke Überhöhung und der Abfall zum Tiefbass hin - ich denke, das Teil ist eben einfach nicht besser. Natürlich kann man das noch wegfiltern, aber danach klingt es dünn, 100 prozentig.



an Bastelwut:
Hab das aus Neugier trotzdem ausprobiert und das Ergebnis bei einer Messung ca 40cm vor der Wand, Box auf 85cm hohem Ständer war folgendes:

[Bild: Fv8lyrjh.jpg]

Also - geht sowas von gar nicht.


an spocintosh:
"Haste denn auch vor dem Umbau gemessen ? Das wär mal interessant..."

klar hatte ich gemessen - aber dumm wie Brot nix abgespeichert. Der Buckel um 250Hz war aber ca. 5dB höher, der Tieftonabfall früher (logisch), bei 3kHz ein großer Buckel mit anschließender Senke und schließlich bei ca. 13kHz wieder diese Überbetonung (die allerdings unter Winkel weg ist). 

Grüße aus dem Schwarzwald Hi
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Telemekel für diesen Beitrag:
  • DD 313, ZodiacWuppertal
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#7
(05.12.2015, 23:38)tiarez schrieb: Wie willst Du denn den Tieftonbuckel mit einem einzigen Kondensator wegbringen?

Grundlagen...bin auch erst kürzlich drauf gestoßen:

http://www.lautsprechershop.de/index_hif...tief_c.htm
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