Hab einen einseitig toten Vorverstärker, dem ich mit Finger an Nadelspitze stochernd auf den Pelz rücke.
Folgendes Fehlerbild (Eingang unbeschaltet):
Eine Seite schön Brumm, die andere Seite nur "Berührungskratzen", also kurze Reaktion auf Berührung.
Auf was tippt Ihr aus Erfahrungswerten als Hauptverdächtigen, was sollte man zuerst auslöten? - Transistoren, Widerstände oder Kondensatoren (Elko oder nF/pF)?
Ok, hab inzwischen einen Elko mit 0 Ohm (auch wenn ausgelötet) gefunden.
Neue Frage:
Ist ein alter Phono-Pre und es geht um Bauteil 30, 100 myF /6,4 V.
Ist der Elko an der Stelle frequenzbestimmend? Ist der Teil der RIAA-Entzerrung?
Ich frag wegen eventueller Selektierung der Ersatzelkos (andere Seite auch wegen "gleiche Rechte für Alle")
Mal abgesehen davon, dass ich mal wieder nix um mich rum finde und bisher nur einen aus ner anderen Platine auslöten konnte.
Matse, ein Elko mit 0 Ohm ist nicht gleich defekt, oder meinst Du 0 µF
Wie/mit was hast Du den gemessen?
Ist doch Zweikanalig, da könntest Du zum Testen die Bauteile gegeneinander Tauschen (30-35 usw..) wenn Du keine Messgeräte weiter hast
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22.03.2016, 11:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2016, 11:30 von rafena.)
Hallo MaTse,
ein unüberscihtlicher gezeichnetes Schaltbild eines Aufbaus mit doch recht wenigen Bauteilen ist mir selten begegnet. Wenn ich beim flüchtigen Betrachten alles richtig verstanden habe, ist C30 nicht frequenzbestimmend: Über C23 liegt der wechselstrommäßig auf Masse und gibt diese Wechselstrommasse an R24 und R43 weiter. Damit wird eine Gleichspannungskopplung über R 36 und R10 sowie über R 24 und R43 erreicht.
Ich würde trotzdem beide Kanäle gleich behandeln und sie beide tauschen - wieder gegen 100 µF natürlich. Generell scheinen mir Elkos mit geringer Spannungsfestigkeit störanfälliger zu sein als ihre spannungsfesteren Kollegen.
Wünsche gutes Gelingen,
Dirk
Wenn MaTse 0 Ohm gemessen hat, hat das Ding einen Kurzschluss und verschiebt damit die Arbeitspunkte der beiden Transistoren ins Nirgendwo. Passt zum beschriebenen Fehlerbild. Elkos sind Cent-Artikel, daher halte ich auch einen vorsorglichen Tausch nicht für einen Fehler.
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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• , Gorm
Ist bereits ausgestanden.
Karsten: ja, Null Ohm/glatter Durchgang (verdächtige Elkos kuck ich zuerst kurz mit Ohmmeter an).
Dank alter Philips-DCC-Schlachteplatte
fanden sich doch noch zwei identische (100myF/25 Volt)
Flugs eingelötet
und erste Probe: brummt wieder beidseitig.
Nun noch alles wieder zusammenbasteln, dann sollte das Problem gegessen sein.
Jo, wieder schön Stereo.
Dirk: der Schaltplan ist aus den bekifften 60ern, dat muss so....
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zwar schon überholt, wieder zu langsam, aber meine 2 cent dazu:
ESR=0Ohm wäre nicht schlecht!
Zitat:Ist der Elko an der Stelle frequenzbestimmend?
jein, eher stabilisierend
Zitat:Ist der Teil der RIAA-Entzerrung?
ja, der ganze Klumpatsch in der Gegenkopplung zwischen C T2 und E T1, also die BE 23,24,25,26,30,31,32,43,44
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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Mit ist jetzt noch schwummerig vom Hinsehen...
Aber schön, dass er wieder spielt. Axiale Elkos wären natürlich noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen...
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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(22.03.2016, 11:50)rafena schrieb: Axiale Elkos wären natürlich noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen...
Woher nehmen, wenn nicht stehlen (ohne Einkaufstour oder Kellerumgraben)...
Bin schon froh, zwei gleiche "irgendeiner Bauart" gefunden zu haben.
War übrigens ein Erschreck-Fehler.
Gestern wars noch Stereo mit leichtem Brummen, deshalb hab ich heute noch ne Masse vom Chassis zum Ausgangskabel gelötet (damit war der Brumm weg, aber es kam immer noch Stereo raus) und nach Zusammenbau verschwand nach paar Sekunden der eine Kanal. Wieder VV ausgebaut und Kontakte geputzt und Brummtest wieder ok. Bis ich das Gerät wieder zusammengebaut hatte.
Zum Glück blieb der Kanal nach drei Versuchen endlich tot (sonst hätte ich mich wahrscheinlich totsuchen können).
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22.03.2016, 20:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2016, 23:08 von Pitter.)
MaTse schrieb:
[...] und nach Zusammenbau verschwand nach paar Sekunden der eine Kanal [...]
_________________________________________________________________________________________________________
So hat sich ein Wärmefehler in meiner Saba bemerkbar gemacht. War ein Keramikteil Keramikkondensator, der in der Nähe der Endstufe sitzt. Geschlossen, also mit Gehäuse, dauernd Knacken, Aussetzer. Ohne Gehäuse war alles palletti, selbst nach Stunden. Hast in diese Richtung auch gedacht? Eisspray/Föhn... Nur ne Idee; denn so fand ich den Verursacher.
Greetz Pit
______________________________________________
Ich dachte erstmal an Lötfehler (konnte ich durch Ablöten der Inputstrippen ausschliessen) und an irgendwie Transentod durch mein Masseanlöten.
Dann an lageabhängigen Fehler wie halbkalte Lötstelle (wenn ich am VV funktionierte, lag der Beo aufm Rücken) und dann an Zigarettenpause mit nochmal nachdenken.
Dann hatte ich aber Glück, dass ich gleich beim ersten Elko den Kurzschluss fand.
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(22.03.2016, 11:28)rafena schrieb: Hallo MaTse,
ein unüberscihtlicher gezeichnetes Schaltbild eines Aufbaus mit doch recht wenigen Bauteilen ist mir selten begegnet.
Moin,
das ist von B&O, die haben etwas seltsam gezeichnet.
Persoenlich wuerde ich in dem Verstaerker noch saemtliche Massewiderstaende tauschen. Das sind die mit dem breiten silbernen Ring (10% Toleranz, Gold: 5%) an einem Ende. Massewiderstaende, besonders die mit hoeheren Werten, neigen zur Instabilitaet, ausserdem haben sie ein wesentlich hoeheres Stromrauschen als Schichtwiderstaende.
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Peter
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Stimmt. Dann aber gleich Metallschicht, oder? Kohle rausct ja auch wieder mehr. Und bei den kleinen Signalen, die da verarbeitet werden, könnte das echt was bringen.
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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Zitat:Persoenlich wuerde ich in dem Verstaerker noch saemtliche Massewiderstaende tauschen.
Ich befürchte dass du das ernst meinst.
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Ich würd sie auch auslöten und an Esoteriker verkaufen
Mal abgesehen davon, dass ich das Gefühl hatte, dass es etwas an Höhen mangelt (was sich heute relativierte, als ich mit einem anderen Dreher und denselben Platten ein ähnliches Hörgefühl hatte, ist halt kein "Hai-End") - die Kiste ist schon vertickert, da wird nix mehr getauscht.
Wenn ich ihn behalten hätte, hätte ich einen neumodischeren Preamp reingesetzt oder gleich nur die Systemanschlüsse rausgeführt.
Und ich glaub, bei solchen Aktivkomponenten aus der elektronischen Bronzezeit:
(Die Dioden sind scheinbar die direkten Kinder von Papa und Mama Detektorkristall )
machen Ober- Unter- oder Mittelschichtwiderstände auch keinen grossen Unterschied.
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Ah so, ich dachte, das wäre für den Eigenbedarf. Solche Oh-Mannium-Halbleiter habe ich auch noch in irgendwelchen Streichholzschachteln herumfliegen. Manche davon geben übrigens prima Fotodioden ab.
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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Wenn ich das Mikroskopbild von der Diode so sehe, erinnert mich das an meine Schulzeit. Im Leistungskurs Physik haben wir sowas mal in groß gebastelt: Kupferlitze in kleine Brösel geschnitten und mit Schwefel in einem Reagenzglas gemischt und dann erhitzt bis zur Reaktion. Den entstandenen Klumpen in ne Krokoklemme geclipst und ein spitzes Alublech federnd hineingepiekst, gab ne tolle Diode. Der Pauker damals war Funkamateur…..
Es war egal. Ich hatte meins. Und... es war gut. So hat alles seine Zeit.
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Physik Leistungskurs
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• hörtnix
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OT on;
Und mit ner Eins abgeschlossen. Damals konnte ich als Nerd, gekleidet in Pullunder, Tweedhose und Schuhe mit Specksohle die Damenwelt genau so für mich begeistern wie wohl fast jeder von uns, der mit nem Kofferraum voll Geraffel heim kommt.
OT off.
Es war egal. Ich hatte meins. Und... es war gut. So hat alles seine Zeit.
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• winix
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(22.03.2016, 23:39)rafena schrieb: Stimmt. Dann aber gleich Metallschicht, oder? Kohle rauscht ja auch wieder mehr. Und bei den kleinen Signalen, die da verarbeitet werden, könnte das echt was bringen.
Moin,
das kommt darauf an, welchen Wert der Widerstand hat. Nach Vithrohm haben Kohle- und Metallschichtwiderstaende bis etwa 50k ziemlich gleiches Rauschverhalten, darueberhinaus ist der Metallfilmwiderstand im Vorteil.
Sieht man sich die Platine genau an, stellt man fest, dass alle Widerstaende, die "wichtig" sind (Rauschverhalten, mit "HS" gekennzeichnet), schon Schichtwiderstaende sind. Fuer die anderen Widerstaende waren die zu teuer, so dass es Massewiderstaende geworden sind. Und 10% Toleranz hat auch fuer das RIAA-Netzwerk ausgereicht. Ob das die 10% der verwendeten Styroflexe kompensieren sollte?
;-)
scope,
Zitat:Ich befürchte dass du das ernst meinst.
Na ja, die "definierten Wackelkontakte" (etwas Anderes sind Massewiderstaende nicht), leisten Widerstand, das ist das Positive, was man ueber sie in dieser Anwendung sagen kann. Ansonsten sind sie nur da von Bedeutung, wo es um Impulsbelastbarkeit oder HF geht. Gibt es hier nicht, der Preis war das Kriterium.
Sie funktionieren, bei der geringen Belastung ist auch die Stabilitaet kein ueberragendes Problem, aber der grosse Freund bin ich von den Dingern nicht.
MaTse,
Zitat:Und ich glaub, bei solchen Aktivkomponenten aus der elektronischen Bronzezeit:
Bedeutungslos, so lange die Transistoren den geforderten Rauschabstand liefern koennen (vielleicht laesst sich mit BC550/560 noch das eine oder andere dB holen). Die Dioden muessen nur die paar Milliampere (6mA) Speisestrom gleichrichten koennen. Siliziumdioden waren zu jener Zeit fuer den Zweck zu teuer.
Es gab mal Zeiten, da waren (Silizium-) Halbleiter noch keine Centartikel ;-)
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Peter
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