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NAD 3020(i), der VW Käfer unter den Vollverstärkern
#1
Vom Aufwand her ist das hier eigentlich kein richtiger Reparaturbericht. Da es sich bei dem NAD 3020 (i) aber um einen der preiswertesten und meistverkauften HiFi Verstärker aller Zeiten handelt und da dieser Verstärker mittlerweile auch einen gewissen Kult- und Klassikerstatus hat... vielleicht doch.

Bekommen habe ich den vom Erstbesitzer für umsonst mit dem Kommentar "ist kaputt, wenn du ihn nicht gebrauchen kannst dann schmeisse ich den weg".

Tatsächlich machte der Verstärker keinen Mucks beim Einschalten und die erste Analyse zeigte das zwei von vier Sicherungen durchgebrannt waren. Da die beiden defekten Sicherungen (F505, F506) nicht für die Endstufen sondern für den Vorverstärker und die Klangregelstufe zuständig waren konnte eigentlich nicht viel defekt sein.

Ein erster Test mit neuen Sicherungen und eingeschleifter Glühlampe in der Netzleitung bestätigte das hier irgendwo ein Kurzschluss o.ä. vorhanden war und die Fehlerquelle konnte dann auch schnell gefunden werden.

[Bild: ydRt1tzh.jpg]

[Bild: 42GDjiPh.jpg]

[Bild: 5vBaqv8h.jpg]

Nachdem der defekte Kondensator (C515) ausgelötet war zeigte der Glühlampentest keine Probleme mehr und das Gerät ging wie gewohnt in Betrieb.

[Bild: kZiwl4rh.jpg]

[Bild: Un4DeMbh.jpg]

Besonders aufwendig ist der Verstärker nicht wie man hier z.Bsp. an der Endstufensektion erkennen kann.

[Bild: YMx6nk0h.jpg]

Eine Besonderheit ist aber das hier. So einen manuellen Impedanz-Umschalter kenne ich sonst nur von Röhrenverstärkern. In dem Schaltplanauszug unten kann man erkennen das hier die Spannung der Endstufen verändert wird. Alles in allem ein schöner Verstärker der gemessen an seinem damaligen Neupreis auch richtig gut klingt.

[Bild: zIpEqGTh.jpg]

[Bild: twI2jXPh.png]
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#2
Wie kann denn ein Keramik-Scheibenkondensator so aussehen, abrauchen, einen Kurzschluss erzeugen? Sad2


Habe ich noch nie gesehen, sehr kurios...Sachen gibts...



Gruß
Heiko
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#3
(06.09.2016, 19:35)Catweazle schrieb: Wie kann denn ein Keramik-Scheibenkondensator so aussehen, abrauchen, einen Kurzschluss erzeugen? Sad2


Habe ich noch nie gesehen, sehr kurios...Sachen gibts...



Gruß
Heiko

Chinaböller... oder so. Der Verstärker markierte zu seiner Zeit das Ende von "Made in Japan" in der HiFi Branche.

[Bild: 1qyeDCch.jpg]
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#4
das "Made in China "ist aber auch am inneren aufbau schon zu erkennen.
das macht auch bei der bauteil-qualität nicht halt.

dieser fehler ist aber etwas untypisch.
so sehen defekte c´s in den seltensten fällen aus.

"schöne neue welt" der Unterhaltungselektronik.
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#5
Moin,
manchmal erwischt es eben auch einen keramischen Scheibenkondensator.

Angesichts seines Baujahres (so um Anfang bis Mitte der 80er) finde ich seine Endstufenbestueckung bemerkenswert....

73
Peter
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#6
Der Legende auf der Spur: Klassiker NAD 3020
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#7
NAD 3020 "Low Budget Legende" Wink3
[Bild: te-5.png]
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#8
Naja.. die Produktion hat aber auch etwas mit der Welt- und Wirtschaftsgeschichte im Rahmen der (langen) Bauzeit unter dieser Bezeichnung zu tun:

- Die frühen haben hinten ein "Made under License..." stehen (und kamen als eines der ersten Produkte dieser Art aus Taiwan, nur so konnte der Preis erzielt werden). Wahrscheinlich glaubten die Leute damals noch, tweedtragende Pfeifenraucher löteten den zwischen der zwölften und drölften Tasse Tee zusammen
- Dann irgendwann stand da hinten auch "Made in Taiwan" drauf
- Und dann ist in der 80ern/90ern ein bisschen was im Taiwan/China-Konflikt passiert - daher später "Made in China"

Aber muss ja nicht schlecht sein - wie Scope schon schrub... LOL
>> Für energetische Reinigungsarbeit ist persönliche Anwesenheit nicht erforderlich <<

山水!

Gruß
Niels
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#9
a new hype is born ?! Jester


also mich lässt die Kiste völlig  kalt....
Grüsse aus München   Drinks

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#10
och, der Hype war/ist doch schon
It's a long road between "wollen" and "können" Oldie
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#11
(07.09.2016, 10:39)bathtub4ever schrieb: och, der Hype war/ist doch schon

Das ist absolut richtig. Aber wenn ich ehrlich bin... ich hab's nicht gewusst. Um so mehr freue ich das der Amp jetzt wieder funktioniert und optisch auch sehr gut erhalten ist.

The Ten Most Significant Amplifiers of All Time
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#12
(06.09.2016, 19:35)Catweazle schrieb: Wie kann denn ein Keramik-Scheibenkondensator so aussehen, abrauchen, einen Kurzschluss erzeugen? Sad2

Das hab ich schon öfters erlebt, da waren es dann aber die Scheibenkondensatoren , die parallel zu den Dioden einer Graetzbrücke lagen.
Kam öfters mal bei Grundig-Videorecordern vor...

Grüße

Wernsen
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#13
C514 515 sind laut SM 50v Typen wenn dem so ist, ist die Spannungsfestigkeit mit 50v erreicht. Die liegen ja parallel zu den 330/63v Elkos und da sind +-50v.
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