Dieser kleine Dualverstärker wurde angeblich in Zusammenarbeit mit dem japanischen Konzern "Rotel" hergestellt. Ein in Deutschland entwickeltes und produziertes Dualgerät würde sicher "anders" (nicht unbedingt besser) aussehen.
Das ist zweifellos nichts Aufregendes, aber da der Sonntagmorgen verregnet ist, und nichts besseres ansteht, habe ich gute vier Stunden geopfert. ; Der Verstärker wurde bereits in einer "Radiowerkstatt" repariert, lief kurz zur Probe und ging dann wieder kaputt. Die Ursachen dafür kann ich nicht mit Bestimmtheit "rekonstruieren", aber es gibt doch einige Anhaltspunkte.
Etwas mehr "Sauberkeit" wäre angebracht gewesen...Auch wenn es hier nur um ein eher nicht so wertvolles Gerät geht.
Die Werkstatt hat in diesem Fall Inchange Transistoren anstelle der originalen Sanyos verwendet. Das ist grundsätzlich in Ordnung. Besonders dann, wenn es nicht um legendäre Geräte geht, bei denen es den Besitzern oft auf Originalität und weniger auf den Preis ankommt. Von den vier ausgewechselten Transistoren waren zwei wieder defekt (ein N und ein P Typ)
Diesmal waren auch zwei Emitterwiderstände und einer der Treiber defekt.
Dass die Chipfläche bei zwei Komplementärtypen eine derart massiive Größenabweichung hat, ist nicht üblich. Hier wurde m.E. rechts der Chip eines 130W Typs verwendet, während es links -wie im Original- nur einem um 100W entspricht. Das sind Vergleichswerte zu Transistoren, die ich in der Vergangenheit geknackt habe.
Das muss nicht zwingend zu einem Ausfall führen, wenn ansonsten alles im Rahmen bleibt, aber es ist m.E. kein Aushängeschild für den chinesischen Hersteller.
Es wurden aber weitere Fehler gemacht, die ebenfalls zu einem Ausfall führen könnten. Der VBE Multiplizierer ist "normalerweise" am KK verschraubt, damit er einer Temperaturdrift und einem Hochlaufen des Ruhestroms entgegenwirken kann.
In diesem Fall wurde der Transistor mit Wärmeleitklebstoff auf einen der Endtransistoren geklebt, was -in etwa- den selben Effekt erzielt.
Das wurde bei der ersten Reparatur nicht mehr berücksichtigt. Der Transistor ist thermisch nahezu isoliert, was zu Problemen führen kann.
Auffällig waren auch die 8,2 mF Elkos, die eine deutliche Wölbung zeigten.
Sie erreichten noch 7 mF und kamen auf einen ESR von 55 Milliohm, was etwa viermal zu hoch bedeutet. Das Gerät hätte damit -zweifellos- völlig unauffällig funktioniert, aber in diesem Fall kommt was neues rein.
Da der Pinabstand größer ausfällt, wurde die Platine an zwei Stellen neu gebohrt ;
Da der Original Brückengleichrichter beim ersten Defekt gestorben war, hat man ihn -etwas unschön- gegen ein mechanisch nicht passendes Teil ausgewechselt. Das funktioniert natürlich wunderbar, sieht aber nicht gut aus. ...Wurde also gleich mitgewechselt.
Den VBE-M habe ich mit Wärmeleitpaste und Sekundenkleber verklebt...Das funktioniert.
Da ich die original 100W Sanyotransistoren nicht hatte, wurden 130W 2SA1492 & 2SC3856 verwendet. Und jetzt kommt´s : Von PMC....
Die Typen von PMC sind -soweit ich das beurteilen kann- mit Vorsicht zu geniessen. Von der "versprochenen" Leistung oder vielmehr den Strömen, sollte man 30% abziehen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Spannungsfestigkeit (VCEo) gab bisher nie Anlass zur Sorge und lag stets über den Angaben im Datenblatt. ....Was allgemein ziemlich häufig der Fall ist.
Geachtet habe ich nur darauf, dass die jeweils parallel arbeitenden N ünd P Typen bez. hFE etwa gleichauf liegen. Vbe ist ohnehin in einem passenden Bereich, sodass man die Schaltung nicht umbauen muss.
Alles ist wieder an seinem Platz. Gleichrichter neu, Elkos neu (10 mF Nippon Chemicon)
Phonostufe für MM und MC.
Im Original hat man es mit rund 340 pF Eingangskapazität zu tun. Das ist zwar noch nicht extrem viel, aber durch Entfernen von C401und 402 kommt man ohne großen Aufwand auf nurnoch 170 pF.
Klangregelplatine mit den guten NE5532. Links der blaue "Tone-Defeat" Schalter. Alle Messungen wurden später ohne Klangregler durchgeführt.
Ein paar Massungen:
Spektrum 2,83V / 8R:
Reparierter Kanal:
Und der Orig.
Frequenzgang 1W/8R, Lautstärkeregler auf 9 Uhr, Links und rechts. die Differenz ist dem einfachen Poti geschuldet....wird weiter oben besser.
Dämpfung und Ausgangswiderstand. Nur "Faktor 50 bez. auf 8R. (80 im Datenblatt) Das verantwortliche Relais ist alt und kann nicht zerstörungsfrei geöffnet werden. Es hat ein
besonderes Pinout..
Leistung 8R, 1% THD&N : etwa 83W x2
Und nochmal 4R: etwa 122W x2 (wiedermal die Farben vertauscht )
Das Gerät kann (sollte) man wegen dem sehr kleinen KK nicht pausenlos prügeln.... Während der Messungen, die etwa je 4 mal wiederholt wurden war der KK bereits 58 Grad warm.
Phono MM ohne die beiden 180pF Scheiben:
Rot: Entzerrung ohne TA
Blau: Mit TA, 450mH +20p
Darüber +120 und +220p
Mit den Scheiben wäre es nochmal entsprechend "ungünstiger". Man kann es jetzt mit entsprechender Verkabelung so hinbekommen, dass man bei 20KHz nur ca. 2 dB verliert, und die Resonanz unbedeutend bleibt.
Das ist zweifellos nichts Aufregendes, aber da der Sonntagmorgen verregnet ist, und nichts besseres ansteht, habe ich gute vier Stunden geopfert. ; Der Verstärker wurde bereits in einer "Radiowerkstatt" repariert, lief kurz zur Probe und ging dann wieder kaputt. Die Ursachen dafür kann ich nicht mit Bestimmtheit "rekonstruieren", aber es gibt doch einige Anhaltspunkte.
Etwas mehr "Sauberkeit" wäre angebracht gewesen...Auch wenn es hier nur um ein eher nicht so wertvolles Gerät geht.
Die Werkstatt hat in diesem Fall Inchange Transistoren anstelle der originalen Sanyos verwendet. Das ist grundsätzlich in Ordnung. Besonders dann, wenn es nicht um legendäre Geräte geht, bei denen es den Besitzern oft auf Originalität und weniger auf den Preis ankommt. Von den vier ausgewechselten Transistoren waren zwei wieder defekt (ein N und ein P Typ)
Diesmal waren auch zwei Emitterwiderstände und einer der Treiber defekt.
Dass die Chipfläche bei zwei Komplementärtypen eine derart massiive Größenabweichung hat, ist nicht üblich. Hier wurde m.E. rechts der Chip eines 130W Typs verwendet, während es links -wie im Original- nur einem um 100W entspricht. Das sind Vergleichswerte zu Transistoren, die ich in der Vergangenheit geknackt habe.
Das muss nicht zwingend zu einem Ausfall führen, wenn ansonsten alles im Rahmen bleibt, aber es ist m.E. kein Aushängeschild für den chinesischen Hersteller.
Es wurden aber weitere Fehler gemacht, die ebenfalls zu einem Ausfall führen könnten. Der VBE Multiplizierer ist "normalerweise" am KK verschraubt, damit er einer Temperaturdrift und einem Hochlaufen des Ruhestroms entgegenwirken kann.
In diesem Fall wurde der Transistor mit Wärmeleitklebstoff auf einen der Endtransistoren geklebt, was -in etwa- den selben Effekt erzielt.
Das wurde bei der ersten Reparatur nicht mehr berücksichtigt. Der Transistor ist thermisch nahezu isoliert, was zu Problemen führen kann.
Auffällig waren auch die 8,2 mF Elkos, die eine deutliche Wölbung zeigten.
Sie erreichten noch 7 mF und kamen auf einen ESR von 55 Milliohm, was etwa viermal zu hoch bedeutet. Das Gerät hätte damit -zweifellos- völlig unauffällig funktioniert, aber in diesem Fall kommt was neues rein.
Da der Pinabstand größer ausfällt, wurde die Platine an zwei Stellen neu gebohrt ;
Da der Original Brückengleichrichter beim ersten Defekt gestorben war, hat man ihn -etwas unschön- gegen ein mechanisch nicht passendes Teil ausgewechselt. Das funktioniert natürlich wunderbar, sieht aber nicht gut aus. ...Wurde also gleich mitgewechselt.
Den VBE-M habe ich mit Wärmeleitpaste und Sekundenkleber verklebt...Das funktioniert.
Da ich die original 100W Sanyotransistoren nicht hatte, wurden 130W 2SA1492 & 2SC3856 verwendet. Und jetzt kommt´s : Von PMC....
Die Typen von PMC sind -soweit ich das beurteilen kann- mit Vorsicht zu geniessen. Von der "versprochenen" Leistung oder vielmehr den Strömen, sollte man 30% abziehen, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Spannungsfestigkeit (VCEo) gab bisher nie Anlass zur Sorge und lag stets über den Angaben im Datenblatt. ....Was allgemein ziemlich häufig der Fall ist.
Geachtet habe ich nur darauf, dass die jeweils parallel arbeitenden N ünd P Typen bez. hFE etwa gleichauf liegen. Vbe ist ohnehin in einem passenden Bereich, sodass man die Schaltung nicht umbauen muss.
Alles ist wieder an seinem Platz. Gleichrichter neu, Elkos neu (10 mF Nippon Chemicon)
Phonostufe für MM und MC.
Im Original hat man es mit rund 340 pF Eingangskapazität zu tun. Das ist zwar noch nicht extrem viel, aber durch Entfernen von C401und 402 kommt man ohne großen Aufwand auf nurnoch 170 pF.
Klangregelplatine mit den guten NE5532. Links der blaue "Tone-Defeat" Schalter. Alle Messungen wurden später ohne Klangregler durchgeführt.
Ein paar Massungen:
Spektrum 2,83V / 8R:
Reparierter Kanal:
Und der Orig.
Frequenzgang 1W/8R, Lautstärkeregler auf 9 Uhr, Links und rechts. die Differenz ist dem einfachen Poti geschuldet....wird weiter oben besser.
Dämpfung und Ausgangswiderstand. Nur "Faktor 50 bez. auf 8R. (80 im Datenblatt) Das verantwortliche Relais ist alt und kann nicht zerstörungsfrei geöffnet werden. Es hat ein
besonderes Pinout..
Leistung 8R, 1% THD&N : etwa 83W x2
Und nochmal 4R: etwa 122W x2 (wiedermal die Farben vertauscht )
Das Gerät kann (sollte) man wegen dem sehr kleinen KK nicht pausenlos prügeln.... Während der Messungen, die etwa je 4 mal wiederholt wurden war der KK bereits 58 Grad warm.
Phono MM ohne die beiden 180pF Scheiben:
Rot: Entzerrung ohne TA
Blau: Mit TA, 450mH +20p
Darüber +120 und +220p
Mit den Scheiben wäre es nochmal entsprechend "ungünstiger". Man kann es jetzt mit entsprechender Verkabelung so hinbekommen, dass man bei 20KHz nur ca. 2 dB verliert, und die Resonanz unbedeutend bleibt.