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Technics M-45
#1
Gestern habe ich passend zum 8088 noch ein Technics M45 Cassettendeck eingekauft. Optisch in wirklich einmaligem Zuststand ohne Mängel, technisch aber ziemlich tot, was  auch gewünscht war, denn viel bezahlen wollte ich nicht. Wink3

[Bild: RH8s5Drh.jpg]

Vor etwa einem Jahr hatte ich bereits so ein Deck, und erkannte damals, dass das M45 ein kleiner Überflieger in Sachen Gleichlauf sein kann, wenn es keine mechanischen Macken hat.
Der Capstan wird von einem ziemlich schweren Motor direkt angetrieben und der Idler hat seinen eigenen Motor, dessen Moment einstellbar ist.

[Bild: uE48DqMh.jpg]

Es hat zwar nur einen Kombikopf, erreicht damit aber ganz passable Eigenschaften....Und es klingt auch gut....Zumindest "für einen Cassettenrecorder" Wink3

Es funktionierte nur ein Kanal bei Wiedergabe, und Aufnahmen machte es keine mehr. Den großen modeswitch (rechts im Bild) hatte ich gleich in Verdacht, aber der war absolut einwandfrei. Betätigt wird er von einem unüberhörbaren plunger (unten).

[Bild: yWaJYInh.jpg]

Bevor ich lange suchen musste, fiel mir der erste Elko auf....Ja! Ein Elko....Das ich sowas noch erleben darf LOL

[Bild: yrmbOtzh.jpg]

Und weil von diesen blauen Matsushitas über 10 Stück verbaut waren, mussen alle davon raus....Zwei leckten so stark, dass die Platine übel zugerichtet wurde. Etwa in der Größe eines Eurostücks musste viel geschrubbt und gespült werden. Danach konnte das teilweise verschwundene Kupfer wieder geflickt werden.

[Bild: nfNVuKBh.jpg]

[Bild: EaB2EYeh.jpg]

Das war zweiufellos eine schlechte Serie bei Matsushita. Zum Glück stammten nur 1/3 der verbauten Elkos von Matsushita. Alle anderen waren 1A.

[Bild: pZeh5k0h.jpg]

Danach lief der A/W Verstärker wieder einwandfrei, und es konnte der Widergabepegel und der Aufnahmepegel (Bandempfindlichkeit für Sony UXS) eingestellt werden. Den Bias habe ich belassen wie er war.

Mit der UXS sieht es bei -20 VU so aus: ca. 16,5 KHz -3 dB

[Bild: 9x9QOLnh.jpg]


Das Laufwerk machte von Anfang an einen guten Eindruck. Idler, Andruckrolle und Köpfe sind in Ordnung. Der Idler rupft auch nicht, was dem Gleichlauf zu Gute kommt.
[Bild: BSTIhkFh.jpg]

Der Bandzug wird auf der PLatine für die Laufwerksteuerung eingestellt (trimmer unten im Bild). Der Einstellbereich bei diesem Exemplar reicht von 0 (Bandsalat Wink3) bis 30 g/mm.

[Bild: PeOHwAJh.jpg]

Eingestellt war etwa Mittelpos, was gemessenen 20 g/cm entspricht. Der maximal einstellbare Wert liegt hier bei 30 g/cm, was schon ziemlich stark zieht, wenn man den Dorn mit dem Finger anhalten möchte.
Im Manual wird ein Wert von 35 +/- 5 g/cm empfohlen, was hier garnicht mehr einstellbar ist. Zur Kontrolle habe ich neben der abgebildeten DMC auch noch die König DMC-100 werwendet, da ich dachte, die Meßcassette hätte ein Problem. Das war nicht der Fall, denn auch die König bescheinigt....20 gr.

Die bleiben auch eingestellt, denn das ist m.E. mehr als genug.

[Bild: zj3Tvirh.jpg]

Obwohl das M45 nur eine Capstanwelle hat, ist es in Sachen Gleichlauf der absolute Überflieger. Es ist nochmal etwas besser als das erste, das ich vor einiger Zeit hier hatte. Dort "verhagelten" gelegentliche Rupfer des Idlers Topwerte, obwohl schon das damalige Deck sehr gute Werte erreichte.

[Bild: JsgkjtLh.gif]

Eine sehr schmale Spitze, an der sich im Abstand von 6 Hz der Löwenanteil der Gleichlaufschwankungen befinden.
Die eigentliche Messung des Zahlenwertes wird über ein Bewertungsfilter gemessen. Gemessen wird nach dem japanischen JIS Standard, der einen  RMS Detektor verwendet. Dort werden allerdings 3KHz verwendet, während ich mangels einer solchen Cassette (ausser selbstgemachten) 3,15 KHz verwende (DIN Standard). Das ändert aber nichts an den Ergebnissen.
Das Filter lässt zwischen ca. 3Hz und 10 Hz alle Schwankungen ungehindert passieren. 50 Hz werden bereits mit 10 dB bedämpft. Das liegt daran, dass "wir" auf Wow (also Jaulen 2 bis 10 Hz ) viel empfindlicher reagieren, als auf den "flutter", der bei  höheren Frequenzen ( so ab 10 oder 20 Hz bis ca. 200 Hz ) als solcher definiert wird.

Das Technics erreicht mit der Teac Messcassette 0,035% bewertet, was hier kaum ein Deck (mit dieser Cassette) jemals hinlegen konnte. Zumindest erinnere ich mich an keines.

[Bild: AdTiaAih.gif]

Der Panasonic VP7731A kann die gemessenen Gleichlaufschwankungen ebenfalls als FFT darstellen, was die exakte Begutachtung der Komponenten möglich macht. Der Löwenanteil (mit Bewertungsfilter) liegt hier bei 6Hz...Weitere Komponenten um 18, 25 und 36 Hz. Misst man unbewertet, ist zwischen 20 und 100Hz entsprechend mehr zu sehen.

[Bild: aCWgS3Bh.gif]
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#2
Danke Thumbsup
Gibts ein Foto vom Laufwerk mit dem dicken Motor?

Könnte sein, dass der AtMani jetzt ein Absatzproblem weniger hat Wink2
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
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#3
Ich habe das LW des ersten M45 damals zerlegt und Bilder gemacht...Ich meine, dass ich die im Forum eingestellt habe....Bin aber nicht sicher....Such mal Wink3
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#4
Scope, du schreibst im Text Zugkraft in g/mm
Die Messkassette zeigt aber g/cm
Somit wäre die Zugkraft doch schon viel zu stark....Denker
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

LG aus HH
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#5
G/cm muss es natürlich heissen. Habe es bereits korrigiert...Danke.

AtMax...
http://old-fidelity-forum.de/thread-2029...sscassette

Beitrag #69 meine ich....Da gibt´s Bilder vom LW. Das damalige Deck war sogar grundlegend noch etwas besser, aber es hatte afair ab und an "Rupfer", die das Ergebnis etwas verhagelten.
Das Sony mit DD war das einzige DEck, das wirklich etwas besser war, und darauf habe ich dann auch meine Messbänder "für alle Tage" hergestellt. Das jetzige Technics wäre aber auch ganz gut geeignet....Also für den "normalen" Service. Das reicht.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an scope für diesen Beitrag:
  • MacMax
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#6
Ja danke. Da hab e ich es nicht vermutet. Leider ist nicht alles zu erkennen.
Bleibt der Gleichlaufwert den bei dem immer gleich stabil, also bei an-aus-an-aus...?
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei
Aber die Tür will nicht zu gehen
Ansonsten alles gut ... Dance3
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#7
Jawoll....er Steht im Rahmen der Toleranzen Wink3
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#8
(03.08.2017, 19:24)gasmann schrieb: Scope, du schreibst im Text Zugkraft in g/mm
Die Messkassette zeigt aber g/cm
Da die Messkassette wohl ein Drehmoment anzeigt, wird sie wohl weder das eine noch das andere anzeigen – ist aber ein beliebter Fehler …
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#9
Das weiss wohl "jeder" , und die Umrechnung erfordert nun auch kein Diplom Wink3 Es wäre aber hinderlich und m.E. auch unangebracht, die Maßeinheiten zu verändern, wenn die Meßcassetten, sowie das SM  Gramm anstelle von N oder mN verwenden.
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#10
Das ist nicht der Punkt. Ein Drehmoment ist das Produkt von Kraft x Länge (also in SI-Einheiten Nm) und nicht der Quotient Kraft/Länge (das wären dann N/m). Bei "g" statt "N" bin ich auch gnädig …
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#11
Ach der Schrägstrich war´s! .....Na dann... Thumbsup Manchmal muss man eben Gnade vor Recht ergehen lassen.
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#12
Die FFT kann übrigens hilfreich sein, wenn man die Ursache für die Gleichlaufstörungen eingrenzen möchte. Im aktuellen Fall sind die erwähnten 6 Hz nur ein grob abgelesener Wert, den man durch genauere Messung mit höherer Auflösung natürlich exakter bestimmen könnte. 

Wenn man von einem Capstanwellendurchmesser  von 2,5 mm ausgeht, dann beträgt der Umfang  7,85mm. Und wenn man anstelle der abgelesenen 6Hz  einfach mal  6,05 Hz zu Grunde legt, ergibt das ziemlich genau 4,75 cm. 
Man kann also davon ausgehen, das der Löwenanteil der bewerteten Gleichlauffehler direkt von der Capstanwelle ausgeht. Man kann Gleichlauffehler  so  dem Durchmesser einer im Antriebsstrang liegenden  Welle oder einer Rolle zuordnen. 

Ich betrachte das  allerdings eher theoretisch, denn in der Regel kann man daran nichts ändern, wenn es in diesen Größen auftritt.
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#13
Hallo, bei meinem RS-M45 funktioniert die Kassettenfachbeleuchtung nicht mehr. Hat irgend jemand ne Ahnung wie ich das reparieren kann. Habe Idler und Riemen getauscht und die Lämpchen nicht mal berührt. Tat vorher, jetzt nicht mehr…sehr seltsam. Danke für Eure Hilfe!
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