05.04.2012, 16:47
So, ein neuer Monat - ein neues Gerät.
Der Marantz 2270 ist ja eigentlich ein alter Bekannter. Er erschien 1971, als Marantz in Deutschland noch von Bolex vertrieben wurde. Die Geräte hatten einen sehr guten Ruf, der auf die Geräte mit den zweistelligen Typenbezeichnungen zurück zu führen war. Leider blieb der große Verkaufserfolg damit jedoch aus. Dies änderte sich schlagartig mit der Einführung einer neuen Receiverbaureihe die aus den vier Modellen 2215, 2230, 2245 und 2270 bestand. Insbesondere die Modelle 2230 und 2245 verkauften sich wie geschnitten Brot. Die Testergebnisse der Hifi-Zeitschriften waren voll des Lobes und die Hifi-Studios verkauften die Receiver nur allzu gerne, denn die Marge war überdimensional gut... Just im Zenith des Verkaufserfolges im Jahr 1973 wurde die Marantz Deutschland GmbH in Sprendlingen gegründet, und eine Neuauflage der erfolgreichen Receiver heraus gebracht, etwas abgespeckt z.B. mit bedruckten und dünneren Frontblechen zwar, aber unter derselben Typenbezeichnung. Später änderte man diese auch nur leicht und lebte mit dem Erfolg und dem guten Ruf der ersten Serie jahrzehntelang noch prima in der Hifi-Welt.
Der Receiver, den ich heute vorstelle ist aus der anzahlmäßig häufiger vorkommenden zweiten Auflage, hat ein mit Kunststoff beklebtes Gehäuse in Holzoptik und eine bedruckte Frontplatte. Das Gerät hat, wie der Name sagt, 2 mal 70 Watt Sinus an 8 Ohm über den ganzen Frequenzbereich bei maximal 0,03% Klirr (macht immerhin 2 mal 140 Watt DIN-Sinus
an 4 Ohm bei 1000Hz und 1% Klirr) und war das größte Modell der "Viererbande". Er kostete damals 2.895,- DM, hört sich viel an, aber ein Sansui Eight war genau so teuer - also eher ein Kampfpreis.
Er kam in einem bedauerlichen Zustand zu uns: keine Skalenbeleuchtung und keine Diffusionsfolie im Gerät (alles weg), eine Endstufe defekt, Schutzschaltung defekt, sehr schlechter Empfang und das ganze ziemlich verschmutzt - na, ja wie Geräte diese Alters eben aussehen, wenn sie nicht bei einem Sammler stehen. Aber jetzt ist alles wieder prima.
Zunächst Einblicke in das fertige und gereinigte Gerät. Im oberen Foto ist das Erfolgsrezept gut zu erkennen. Oben rechts und links die völlig getrennt aufgebauten Endstufen, in unüblicher Kollektorschaltung mit einem nicht besonders starken Netzteil in der Mitte. Immerhin bringt der 2270 aber stramme 17.7 kg auf die Waage. Weiter vorn in der Mitte finden sich zwei getrennte Drehkos für AM und FM. Der FM-Drehko hat fünf Gänge, der gesamte Tuner samt Dekoder ist diskret aufgebaut - keine IC's vorhanden. Eine Besonderheit von Marantz ist der querliegende, versenkte Drehknopf zur Senderabstimmung, Gyro-Touch-Kreisel genannt, der die Schwungmasse gleich integriert hat. Auch das Relais, rechts im Bild wurde erneuert.
Hier die Ansichten von aussen. Die Skala erstrahlt wieder in voller Helligkeit. Mit einem kleinen Trick kann man den meist von hinten bereits vergilbten Anzeigeinstrumenten entgegen wirken: hinter den Instrumenten platzieren wir 300mA Pilot-Lampen, in der Skala sitzen die originalen 250mA-Lampen. Die ergibt einen relativ ausgeglichenen optischen Eindruck. Natürlich wurde auch eine neue Diffusorfolie installiert. Der Tuner wurde komplett neu abgeglichen. Alle Lampen sind neu. Auch zwei Knöpfe wurden wegen Kratzern erneuert.
Auch hinten wurde alles gereinigt - nun darf er die nächsten 20 Jahre schön Musik machen.
Der Marantz 2270 ist ja eigentlich ein alter Bekannter. Er erschien 1971, als Marantz in Deutschland noch von Bolex vertrieben wurde. Die Geräte hatten einen sehr guten Ruf, der auf die Geräte mit den zweistelligen Typenbezeichnungen zurück zu führen war. Leider blieb der große Verkaufserfolg damit jedoch aus. Dies änderte sich schlagartig mit der Einführung einer neuen Receiverbaureihe die aus den vier Modellen 2215, 2230, 2245 und 2270 bestand. Insbesondere die Modelle 2230 und 2245 verkauften sich wie geschnitten Brot. Die Testergebnisse der Hifi-Zeitschriften waren voll des Lobes und die Hifi-Studios verkauften die Receiver nur allzu gerne, denn die Marge war überdimensional gut... Just im Zenith des Verkaufserfolges im Jahr 1973 wurde die Marantz Deutschland GmbH in Sprendlingen gegründet, und eine Neuauflage der erfolgreichen Receiver heraus gebracht, etwas abgespeckt z.B. mit bedruckten und dünneren Frontblechen zwar, aber unter derselben Typenbezeichnung. Später änderte man diese auch nur leicht und lebte mit dem Erfolg und dem guten Ruf der ersten Serie jahrzehntelang noch prima in der Hifi-Welt.
Der Receiver, den ich heute vorstelle ist aus der anzahlmäßig häufiger vorkommenden zweiten Auflage, hat ein mit Kunststoff beklebtes Gehäuse in Holzoptik und eine bedruckte Frontplatte. Das Gerät hat, wie der Name sagt, 2 mal 70 Watt Sinus an 8 Ohm über den ganzen Frequenzbereich bei maximal 0,03% Klirr (macht immerhin 2 mal 140 Watt DIN-Sinus
an 4 Ohm bei 1000Hz und 1% Klirr) und war das größte Modell der "Viererbande". Er kostete damals 2.895,- DM, hört sich viel an, aber ein Sansui Eight war genau so teuer - also eher ein Kampfpreis.
Er kam in einem bedauerlichen Zustand zu uns: keine Skalenbeleuchtung und keine Diffusionsfolie im Gerät (alles weg), eine Endstufe defekt, Schutzschaltung defekt, sehr schlechter Empfang und das ganze ziemlich verschmutzt - na, ja wie Geräte diese Alters eben aussehen, wenn sie nicht bei einem Sammler stehen. Aber jetzt ist alles wieder prima.
Zunächst Einblicke in das fertige und gereinigte Gerät. Im oberen Foto ist das Erfolgsrezept gut zu erkennen. Oben rechts und links die völlig getrennt aufgebauten Endstufen, in unüblicher Kollektorschaltung mit einem nicht besonders starken Netzteil in der Mitte. Immerhin bringt der 2270 aber stramme 17.7 kg auf die Waage. Weiter vorn in der Mitte finden sich zwei getrennte Drehkos für AM und FM. Der FM-Drehko hat fünf Gänge, der gesamte Tuner samt Dekoder ist diskret aufgebaut - keine IC's vorhanden. Eine Besonderheit von Marantz ist der querliegende, versenkte Drehknopf zur Senderabstimmung, Gyro-Touch-Kreisel genannt, der die Schwungmasse gleich integriert hat. Auch das Relais, rechts im Bild wurde erneuert.
Hier die Ansichten von aussen. Die Skala erstrahlt wieder in voller Helligkeit. Mit einem kleinen Trick kann man den meist von hinten bereits vergilbten Anzeigeinstrumenten entgegen wirken: hinter den Instrumenten platzieren wir 300mA Pilot-Lampen, in der Skala sitzen die originalen 250mA-Lampen. Die ergibt einen relativ ausgeglichenen optischen Eindruck. Natürlich wurde auch eine neue Diffusorfolie installiert. Der Tuner wurde komplett neu abgeglichen. Alle Lampen sind neu. Auch zwei Knöpfe wurden wegen Kratzern erneuert.
Auch hinten wurde alles gereinigt - nun darf er die nächsten 20 Jahre schön Musik machen.