Heute stelle ich Euch drei äußerst seltene Geräte vor, die wir alle für unser Forumsmitglied hadieho aufgearbeitet haben. Morgen früh holt er sie ab.
Zunächst ein Receiver, von dem wir (auch hadieho nicht) wissen, wer der wirkliche Hersteller ist, noch welches Baujahr das Gerät ist. Der Anbieter ist ein ehemaliger großer Musikinstrumentenhersteller aus Böhmen (Graslitz) der allerdings zum Ende des 2. Weltkrieges dicht machte und unter dem Namen Amati als staatlicher Betrieb der Tschechoslowakei weiterbetrieben wurde. Die Namensrechte an Bohland & Fuchs scheinen jedoch andere Wege gegangen zu sein, denn der hier vorgestellte Receiver, eindeutig in Japan hergestellt, wurde von irgendeinem Importeur vertrieben - weiß da jemand etwas Näheres?? Das Gerät heißt SX-9000R.
So wie das Gerät von innen aussieht stammt er ungefähr von 1969 bis 1971, dafür ist die Front schon sehr modern gestaltet.
Zunächst einmal wurden alle Lampen erneuert, ganz schön viele!
Von aussen fallen sofort die Holzseitenteile ins Auge, die aus einem sehr harten und schweren Holz sind. Das ist kein Furnier, sondern massives Edelholz!
Ich habe in knapp 45 Berufsjahren noch nie ein Gerät dieser Marke gesehen und auch kein wirklich ähnliches Design!
Leider war die Beschriftung der Frontplatte nicht mehr ganz vollständig.
Lennart hat aus freier Hand mit einem ganz feinen Edding versucht die fehlenden Elemente zu ergänzen. Von etwas weiter weg, fällt einem nicht mehr auf, dass die Beschriftung nicht original ist.
Dieses Gerät ist schon sehr exotisch und dürfte wohl einmalig in unserer Werkstatt aufgetaucht sein.
Hier noch ein Bild von hinten. Wer also etwas über diesen Anbieter (für Hifi) weiß, bitte unbedingt etwas schreiben - vielen Dank!
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• lutsei, charlymu, nice2hear, ringostarr0, space daze, blueberryz, Tom, HiFi1991, Bernardo_1971, Rainer F, proso, Mani, BenGlitsch, elvismojo, Quiekser, Faramir, MrScott, loenicz, yfdekock, doublesix, timilila, alex71, putzteufelms, Dual-Tom, TomKor, lofterdings, stephan1892, DUALIS, casu, Deubi, martin.k, Kimi, lyticale, xs500
Als nächstes hatten wir einen Monarch SAT-370X, der ähnlich selten sein dürfte. Dieses Gerät ist aber ein Klon des Pioneer SX-700T von 1968, also aus der ersten Serie von Volltransistorgeräten ("solid state"). Er leistet 2 mal 30 Watt sinus an 8 Ohm (war ganz schön ordentlich für 1968!!) und wiegt 9 kg. Die Front ist in der unteren Hälfte mit Echtholzfurnier ausgelegt und dort weiß beschriftet.
Solide gebaut und mit einem sehr auffälligen Drehko der Marke ALPS bestückt:
So lustig schräg montiert habe ich den auch noch nicht gesehen.
Auch das Äussere ist augenfällig, zwischen den beiden Holzwangen ist eine Blechplatte, mit Furnierimitat bedruckt, geschraubt.
Auch hier hat Lennart die Beschriftung (oben rechts am Input-Selector) nachgezeichnet, da sie schon weitgehend abgerieben war.
Die Optik entspricht ganz dem (US-amerikanischen) Zeitgeschmack von damals. Die Skalenscheibe ist aus Glas und von innen lackiert.
Das Typenschlid lässt keinen Rückschluss auf da Pioneer-Derivat zu.
Auch dieses Modell aus hadiehos großer Sammlung dürfte wohl kaum ein zweites Mal bei uns auftauchen!
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Hallo Armin,
Danke euch beiden für die Restaurierung und das sieht ja richtig gut aus mit der Beschriftung.
Lennart hat ja wirklich für solche Korrekturen ein “goldenes Händchen“!
Ein herzliches Dankeschön an ihn für seine Arbeit.
Liebe Grüße
Ha-Die
Bis dann....zur Abholung.
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• space daze
Der dritte und letzte Kandidat aus hadiehos Sammlung ist - natürlich - ein Hitachi! Der Verstärker IA-1000 stammt von 1972 und leistete stramme 2 mal 55 Watt sinus an 8 Ohm und bringt 12,6 Kg auf die Waage. Auch der ist extrem selten, ich hatte bisher noch nie etwas davon gehört, geschweige denn einen gesehen - was einen nicht verwundern sollte, denn Hitachi hat erst 1972 die Hitachi Sales Europe in Hamburg gegründet. Damals war diese Marke in Deutschland noch recht unbekannt. Die Tochterfirma Maxell hingegen wurde schnell bekannt und beliebt. Hitachi bekam erst Bedeutung auf dem Hifi-Sektor, als die Vor-/Endstufenkombi mit MOS-FET-Bestückung HCA-/HMA-7500 auf den Markrt kam und rasch Referenzstatus in den Hifi-Zeitschriften erhielt. Aber darüber hinaus hat dieser Hersteller (übrigens ein riesiges Unternehmen mit über 200.000 Mitarbeitern) auch andere bahnbrechende Erfindungen hervor gebracht, wie zum Beispiel die Unitorque-Motoren. Es gab fantastische Plattenspieler und Kassettendecks von Hitachi, z.B. den D-5500 oder den HT-840 (einfach mal googeln).
Der IA-1000 ist ein grundsolide aufgebauter Verstärker, der sich kenesfalls verstecken muss. Er kostete seinerzeit um die 1000,- DM.
Sehr groß dimensionierte Kühlkörper und Transistoren.
Auch hier gibt es Echtholzwangen, die neu furniert uns gebeizt wurden. Jedoch auf hadiehos Wunsch nicht lackiert wurden, da er diese selbst veranlassen möchte (in Klavierlackoptik), wird er bestimmt später noch zeigen.
Das Poti für den zumischbaren Mikrofoneingang hat einen Schalter an der Rückseite, der leider unrettbar defekt war. Damit man den Mikrofoneingang dennoch uneingeschränkt benutzen kann, hätte man diesen ständig eingeschaltet lassen können, was jedoch ein störendes Rauschen verursacht. Daher kam Lennart auf die Idee an der Mikrofonbuchse einen Miniaturschalter so anzubringen, dass der Klinkenstecker beim Einstöpseln automatisch den Mikrofonverstärker einschaltet und beim Herausziehen ihn auch wieder abschaltet. Das Potentiometer reguliert nach wie vor das Mirkofonsignal, das sich zu jeder Quelle hinzumischen lässt.
Die Front wirkt für Baujahr 1972 ungewöhnlich aufgeräumt, wie es eigentlich erst einige Jahre später üblich war. So hat der IA-1000 das Zueg zu einem echten Klassiker, noch dazu einem seltenen.
Hier noch ein abschließendes Bild von hinten.
Hadieho kann man nur beglückwünschen, dass er sich immer so ausgefallene und daurch unglaublich interessante Geräte zulegt und diese uns hier vorstellen lässt.
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Der Wahnsinn....
Drei mal seltene Teile und was für welche!
Der Bohland&Fuchs ist ein Traum!
Danke fürs Zeigen
Peter
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3 schöne Receiver, nicht so Riesentrümmer, aber alle schick und halt nicht weit verbreitet.
Danke für Zeigen, und dann lohnt ja auch seine Reise nach Brandenburg morgen.
Gruß Peter
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Hallo Armin,
Danke für die Vorstellungen und tausend Dank dafür, dass ich mich wieder daran erfreuen kann, dass alles wieder läuft!
Aus dem Netz:
hadieho der Dragon
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Drei schicke Geräte, dem Besitzer viel Spaß damit, Danke fürs Zeigen.
Viele Grüße
Erwin
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02.05.2014, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2014, 18:23 von Tom.)
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Immer wieder schön zu lesen!
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Thomas
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Vielen Dank fürs Vorstellen dieser Exoten. Ich freu mich mit dem Eigentümer der Geräte einfach mal mit
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(02.05.2014, 17:18)Armin777 schrieb: ... Wer also etwas über diesen Anbieter (für Hifi) weiß, bitte unbedingt etwas schreiben - vielen Dank! Etwas Halbwissen kann ich evtl. beisteuern, denn angeblich sollen einige Bohland & Fuchs Hifi Geräte von TESLA in der ehemaligen Tschecheslowakei gebaut worden seien. Verbürgt ist diese These lt. einen niederländischen Forums zumindest für die Plattenspieler von Bohland & Fuchs.
Welchen (ggf.) japanischen Ursprung die Geräte haben entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Hier ein paar weitere Links zu
Bohland & Fuchs ST-750 U bzw. SA-800 U
Tesla Receiver & Radios
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• Tom, HiFi1991
Was für Schönheiten, einfach zum Niederknien!
Danke für die Vorstellungen dieser seltenen Geräte.
hadieho:
Viele Grüße
Holger
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05.05.2014, 11:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.05.2014, 11:06 von timilila.)
Das nenn ich wahre Klassiker. Sowas läuft einem nicht täglich über den Weg. Um diese Exoten zu bekommen, brauchts sicher auch eine gute Spürnase und Kontakte, Kontakte, Kontakte.
Wann wird hadieho seine "Ausstellung" mal öffentlich machen ? Und wie immer perfekte Arbeit und Dokumentation.
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Drei sehr schöne Geräte… wenn ich mir einen aussuchen dürfte, dann würde ich den Monarch wählen.
Ꙭ
Heute kann ich Euch einen Tuner der Superlative von 1971 vorstellen. Der ST-5130 war seinerzeit Teil der "großen" Anlage von Sony, bestehend aus dem Vorverstärker TA-2000F (2.300,- DM), Endstufe TA-3200F (1.300,- DM) und dem Tuner ST-5130 (1.500,- DM) - das war zusammen in etwa der Gegenwert eines einfachen VW Käfers und man hatte weder Plattenspieler noch Lautsprecherboxen - also schon so etwas wie High-End, obwohl der Begriff erst später aufkam. Aber die Qualität dieser Geräte ist sprichwörtlich extrem haltbar und sie sind auch heute noch richtig gut und können absolut mithalten. Der Tuner empfängt sauber und klar, klingt sehr gut und sieht kein bißchen alt aus, auch vom Design her, hatte man seinerzeit sehr langfristig geplant.
Blickt man in diesen Tuner erkennt man, die Bauweise der Nach-Röhren-Ära, die häufig von dem Schriftzug "solid state" begleitet war, als stolzen Hinweis darauf, dass sich keine Röhren mehr im Gerät befanden.
Hier der Drehkondensator (allgemein kurz Drehko genannt), der entgegen vielen Angaben im Netz kein 4-Gang, sondern ein 5-Gang-Drehko ist. Ein ganz häufiger Umstand im weltweiten Netz, einer schreibt vom anderen ab (wird schon stimmen, der muss es ja irgendwo her haben) - kaum jemand dieser Schreiber saß jemals live vor einem der Geräte... Bemerkenswert finde ich die Staubschutzhaube aus Acryl, die man dem Drehkondensator gegen allzu schnelle Verschmutzung verpasste.
Von aussen ist der Spitzentuner ganz schlicht gehalten und sehr zeitlos gezeichnet. Silber und grau - kann nie unmodern werden, ein echter Klassiker.
Die Skala leuchtet in dezentem grün, FM und Stereo in rot - sieht alles kein bißchen übertrieben aus.
Die von Hause aus sehr schwach leuchtende Stereo-Lampe habe ich durch eine angepasste LED ersetzt, die nun schön hell verkündet, dass in Stereo empfangen wird...
An der Rückseite habe ich die F-Buchse (wie sie damals in den USA üblich war und bei uns heute im SAT-Bereich Verwendung findet) durch eine normgerechte Koaxialbuchse ersetzt. Der Umbau ist sehr dezent, so dass es kaum auffällt, dass dies nicht original ist. Hervorzuheben sind die beiden Pegelausgangs-Potentiometer, mit deren Hilfe man die Lautstärke des Tuners exakt auf Phono-Niveau anpassen kann, so dass beim Umschalten keine unangenehmen Laustärkesprünge auftreten.
Ein wahrlich schöner Klassiker!
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• *mac42*, Bernardo_1971, Tom, dksp, duffbierhomer, nice2hear, Faramir, HiFi1991, ringostarr0, Mani, yfdekock, putzteufelms, doublesix, lyticale, oldsansui, Rainer F, BenGlitsch, Quiekser, TomKor, lofterdings, Helmi, casu, __diz__
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Das Ding ist so alt wie ich. Nur sehe ich älter aus
Klasse Gerät !
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• Alex
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Wenn ich den optischen Erhaltungszustand richtig deute, steht der noch richtig gut da.
Alleine das ist schon selten. Gratuliere und viel Freude dem Besitzer.
Das waren mMn noch Geräte, gebaut für die Ewigkeit. Alles danach findet sich öfters in der Werkstatt wieder.
Also Bernhard, Kopf hoch
Danke für´s Zeigen Armin
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• Bernardo_1971, oldsansui
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05.05.2014, 19:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.05.2014, 19:15 von nice2hear.)
TUNER! sehr schönes und auch wertiges Gerät. Glückwunsch an den Besitzer, möge er noch seeeehr lange damit FM Sender empfangen können.
und KH AUsgang vorne, sehr sinnvoll, da hat jemand mitgedacht. Hat leider keiner meiner Tuner, muss immer hinten an die Cinchausgänge.
VG Peter
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05.05.2014, 21:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.05.2014, 21:14 von Mosbach.)
Lecker mit Understatement!
************
Thomas
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Da wußte Sony noch, was sie tun!
Man kann mir alles nehmen - nur meinen Humor nicht ...
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• oldsansui
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Find´ den Sony aber echt fett ... allein die Knöpfe
Dean Martin: "MAN(N) IST ERST DANN RICHTIG BETRUNKEN, WENN MAN(N) NICHT MEHR AM BODEN LIEGEN KANN, OHNE SICH FESTZUHALTEN."
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Ist es nicht einfacher mit einen F-Stecker auf Coax, anstelle einem festen Coax?
Kai
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• HiFi1991
Neues zum Ursprung des Bohland & Fuchs - Receivers SX-9000R:
aufgrund einer mail eines unserer Kunden, die ich heute erhielt, wurde das Gerät erkannt. Der Originalhersteller heißt offenbar Phodis und ist in Australien beheimatet. Näheres kann man hier nachlesen und auch Bilder gibt es dort: click
Dennoch ist das Gerät in Japan hergestellt worden und ich würde gerne herausbekommen, welcher Hersteller dahinter steckt. Eine geäußerte Vermutung, es könnte sich dabei um Fisher handeln, kann jedoch ausgeschlossen werden, denn Fisher produzierte zu dieser Zeit noch in den USA, ab 1977 übernahm Sanyo dann diese Marke und produzierte dann in Japan unter beiden Namen (Sanyo und Fisher).
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