Vor ein paar Tagen bekam ich diese beiden Cassettenrecorder als Geschenk für eine Gefälligkeit. Ein Bekannter hatte sie seit Jahren im Keller stehen und keine Verwendung dafür.
Naja...Mir geht es ebenso.
Während das 490 sofort problemlos lief, wollte das 670 wegen vergammelter Riemen erstmal garnichts mehr machen.
Dieser kurze Reparaturbericht bezieht sich auf das 670, aber zum Vergleich habe ich auch einige Messungen am 490 durchgeführt. Abschliessend habe ich dann noch einige Hörproben mit einem ordentlichen Kopfhörer + KHV durchgeführt, um die Geräte subjektiv zu vergleichen. Dazu schreibe ich am Ende ein paar Zeilen. Dabei kam mein "neuer" Zuspieler, ein japanischer NTSC Lasermax erstmalig zum Einsatz, damit er endlich mal einen angemessenen Platz in der Werkstatt bekommt. Den ohnehin stabilen Tisch habe ich mit 2 zusätzlichen Stahlfüßen gesichert, denn das linke Türmchen bewegt sich mittlerweile deutlich über der 100 KG-Marke. Ganz oben der Lasermax.
Nachdem die Riemen im 670 erneuert waren, fiel mir auf, dass der Motor eine art "Klopfgeräusch" abliefert. Nicht besonders laut, aber nunmal vorhanden. Mit einem mechanischen Stethoskop war es nicht zu überhören. Darüberhinaus fiel der Gleichlauf mit bewerteten 0,13% WRMS ( 3KHz) viel zu schlecht aus. Dass er zu dieser Zeit minimal zu schnell lief, war dagegen eine uninteressante Nebensache.
Der Motor musste also erstmal vollständig zerlegt werden. Glücklichewrweise war dort nichts vercrimpt. Man konnte ihn zerstörungsfrei zerlegen. Obwohl der Kommutator und die Kontaktzungen absolut ordentlich aussahen, habe ich den Kommutator mit Polierpapier abgezogen und die Lager geschmiert. Danach war der Motor deutlich ruhiger, wobei ich dennoch nicht genau weiss, woher die Geräusche letztendlich stammten.
Mit den neuen Riemen waren die Ergebnisse dann so, wie ich sie erwartet habe. 0,045 bis 0,05% WRMS und eine schön schmale Spitze.
3KHz, RMS Detektor, bewertet.
Das TC-K490 hat nur eine Capstanwelle und muss sich unter den selben Meßbedingungen mit 0,08 bis 0,09% WRMS begnügen.
Beide Decks haben drei Tonköpfe und sind "elektrisch" ähnlich aufgebaut. Das 670 hat im Vergleich zum 490 einen weiteren Motor (3) für die motorische Klappe und eine Front aus Aluminium. HX pro, Biasregler und Dolby B/C haben dann wieder beide Recorder.
670
670
Abstriche in der Haptik gibt es bei beiden Decks, denn die kleinen Plastikknöpfe für Bias, balance, usw. vermitteln kein besonders hochwertiges Gefühl. Das gilt m.E. auch für die Cassettenklappen.
Da beide Geräte mit einem 200nWb/m Dolby Bezugsband einen Pegel von etwa -2 dB anzeigen, und ein Teac Level Bezugsband mit 160nWb/m, 0dB entsprechend um -4 dB liegt, beziehen sich "0 dB" hier auf 250 nWb/m. Im Manual konnte ich dazu allerdings keine Informationen finden.
Die Frequenzgänge mit Sony U-XS. bei -20 dB.
Beim 670 sind es zwischen 18 und 19 KHz. Der Biasregler wurde dabei in Stellung 11 Uhr eingestellt. Also "fast" Mittelpos.
Das 490 reicht hier sogar etwas weiter und hat einen steileren rolloff , obwohl man das nicht mit dem "Klang" in Verbindung bringen sollte. Dazu schreibe ich weiter unten noch meinen "Erlebnisbericht"
Beim 670 liegt K3 bei ca. -4 dB und 333 Hz unter 0,5%. Ein guter Wert.
THD&N (22KHz bw) in Bezug auf die Frequenz, und die Aussteuerung. Die X-Achse ist der auf dem FLD abgelesene Wert.
Rot : 333 Hz , Blau 80Hz, Grün 2 KHz. 2 KHz sind bei dieser Messung das Maximum, denn höhere Frequenzen erreichen hinter Band die 3 dB Startmarke nicht mehr.
Hörbericht:
Unter fairen Voraussetzungen wäre es mir absolut unmöglich, die beiden Cassettenrecorder voneinander zu unterscheiden. Sie "klingen" hier absolut identisch. Ich lese in diversen Foren immer wieder, wie musikalisch "dieser oder jener" Cassettenrecorder doch sei, und wie groß die Differenzen angeblich ausfallen sollen. Das kann ich nicht bestätigen.
Selbstverständlich gibt es unterschiedliches Verhalten bei Cassettenrecordern und natürlich auch bei Cassetten, aber WENN die Geräte eine gewisse Mindestqualität erreichen, ihr Frequenzgang bis über 16 KHz vernünftig verläuft, der Klirr, Rauschen, Brummen und Gleichlauf nicht deutlich aus dem Ruder laufen, dann wird es bei der "Erkennung" eines Recorders verdammt schwer. So schwer, dass man bei einem fairen Test nach Ausreden suchen muss.
Kurzum, Die Differenzen zwischen Vorband und Hinterband fallen hier bei beiden Exemplaren sehr gering aus. Man bekommt für wenig $$ gute Cassettenrecorder, die allerdings kein besonderes "Image" besitzen, und nicht unbedingt zur Panzerschranksorte gehören. Ausserdem sind sie vermutlich für viele Cassettenfreunde noch "zu jung".
Naja...Mir geht es ebenso.
Während das 490 sofort problemlos lief, wollte das 670 wegen vergammelter Riemen erstmal garnichts mehr machen.
Dieser kurze Reparaturbericht bezieht sich auf das 670, aber zum Vergleich habe ich auch einige Messungen am 490 durchgeführt. Abschliessend habe ich dann noch einige Hörproben mit einem ordentlichen Kopfhörer + KHV durchgeführt, um die Geräte subjektiv zu vergleichen. Dazu schreibe ich am Ende ein paar Zeilen. Dabei kam mein "neuer" Zuspieler, ein japanischer NTSC Lasermax erstmalig zum Einsatz, damit er endlich mal einen angemessenen Platz in der Werkstatt bekommt. Den ohnehin stabilen Tisch habe ich mit 2 zusätzlichen Stahlfüßen gesichert, denn das linke Türmchen bewegt sich mittlerweile deutlich über der 100 KG-Marke. Ganz oben der Lasermax.
Nachdem die Riemen im 670 erneuert waren, fiel mir auf, dass der Motor eine art "Klopfgeräusch" abliefert. Nicht besonders laut, aber nunmal vorhanden. Mit einem mechanischen Stethoskop war es nicht zu überhören. Darüberhinaus fiel der Gleichlauf mit bewerteten 0,13% WRMS ( 3KHz) viel zu schlecht aus. Dass er zu dieser Zeit minimal zu schnell lief, war dagegen eine uninteressante Nebensache.
Der Motor musste also erstmal vollständig zerlegt werden. Glücklichewrweise war dort nichts vercrimpt. Man konnte ihn zerstörungsfrei zerlegen. Obwohl der Kommutator und die Kontaktzungen absolut ordentlich aussahen, habe ich den Kommutator mit Polierpapier abgezogen und die Lager geschmiert. Danach war der Motor deutlich ruhiger, wobei ich dennoch nicht genau weiss, woher die Geräusche letztendlich stammten.
Mit den neuen Riemen waren die Ergebnisse dann so, wie ich sie erwartet habe. 0,045 bis 0,05% WRMS und eine schön schmale Spitze.
3KHz, RMS Detektor, bewertet.
Das TC-K490 hat nur eine Capstanwelle und muss sich unter den selben Meßbedingungen mit 0,08 bis 0,09% WRMS begnügen.
Beide Decks haben drei Tonköpfe und sind "elektrisch" ähnlich aufgebaut. Das 670 hat im Vergleich zum 490 einen weiteren Motor (3) für die motorische Klappe und eine Front aus Aluminium. HX pro, Biasregler und Dolby B/C haben dann wieder beide Recorder.
670
670
Abstriche in der Haptik gibt es bei beiden Decks, denn die kleinen Plastikknöpfe für Bias, balance, usw. vermitteln kein besonders hochwertiges Gefühl. Das gilt m.E. auch für die Cassettenklappen.
Da beide Geräte mit einem 200nWb/m Dolby Bezugsband einen Pegel von etwa -2 dB anzeigen, und ein Teac Level Bezugsband mit 160nWb/m, 0dB entsprechend um -4 dB liegt, beziehen sich "0 dB" hier auf 250 nWb/m. Im Manual konnte ich dazu allerdings keine Informationen finden.
Die Frequenzgänge mit Sony U-XS. bei -20 dB.
Beim 670 sind es zwischen 18 und 19 KHz. Der Biasregler wurde dabei in Stellung 11 Uhr eingestellt. Also "fast" Mittelpos.
Das 490 reicht hier sogar etwas weiter und hat einen steileren rolloff , obwohl man das nicht mit dem "Klang" in Verbindung bringen sollte. Dazu schreibe ich weiter unten noch meinen "Erlebnisbericht"
Beim 670 liegt K3 bei ca. -4 dB und 333 Hz unter 0,5%. Ein guter Wert.
THD&N (22KHz bw) in Bezug auf die Frequenz, und die Aussteuerung. Die X-Achse ist der auf dem FLD abgelesene Wert.
Rot : 333 Hz , Blau 80Hz, Grün 2 KHz. 2 KHz sind bei dieser Messung das Maximum, denn höhere Frequenzen erreichen hinter Band die 3 dB Startmarke nicht mehr.
Hörbericht:
Unter fairen Voraussetzungen wäre es mir absolut unmöglich, die beiden Cassettenrecorder voneinander zu unterscheiden. Sie "klingen" hier absolut identisch. Ich lese in diversen Foren immer wieder, wie musikalisch "dieser oder jener" Cassettenrecorder doch sei, und wie groß die Differenzen angeblich ausfallen sollen. Das kann ich nicht bestätigen.
Selbstverständlich gibt es unterschiedliches Verhalten bei Cassettenrecordern und natürlich auch bei Cassetten, aber WENN die Geräte eine gewisse Mindestqualität erreichen, ihr Frequenzgang bis über 16 KHz vernünftig verläuft, der Klirr, Rauschen, Brummen und Gleichlauf nicht deutlich aus dem Ruder laufen, dann wird es bei der "Erkennung" eines Recorders verdammt schwer. So schwer, dass man bei einem fairen Test nach Ausreden suchen muss.
Kurzum, Die Differenzen zwischen Vorband und Hinterband fallen hier bei beiden Exemplaren sehr gering aus. Man bekommt für wenig $$ gute Cassettenrecorder, die allerdings kein besonderes "Image" besitzen, und nicht unbedingt zur Panzerschranksorte gehören. Ausserdem sind sie vermutlich für viele Cassettenfreunde noch "zu jung".