07.11.2019, 12:18
Hi zusammen,
kennt jemand den britischen Hersteller Strathurst? Ich habe hier beim Kauf eines Vorverstärkers vom Anbieter das Angebot bekommen, mir zwei Strathurst Class A Monoblöcke auszuleihen. Ich bin jetzt total verunsichert, was davon zu halten ist.
Die Webseite des Herstellers lässt nichts Gutes vermuten, seht selbst: https://strathurst.com/
Sie existiert lt. archive.org seit dem 8.2.2011, hatte aber bis zum 18.1.2018 nur einen Shockwave Flash-Inhalt, den man heute gar nicht mehr zu sehen bekommt. Seither gibt es kaum Änderungen. Wirkt alles ziemlich unvollständig und unfertig.
Ich habe von den Endstufen das flachere Modell (zweimal), anhand der technischen Daten schätze ich, dass ich folgendes bekommen habe:
Type 1:
Supply Voltage: 40V
Quiescent Current: 1.7A
Max. Power 8 Ohms: 20W
Output Noise (unw.): <1mV
Distortion 1kHz 15W: <0.15%
Output Impedance: 0.378 Ohm
Frequency Resp. 1W: <10Hz to >50kHz
Jede Mono-Endstufe wiegt so ca. 9kg, also ziemlich massiv. Das Gehäuse scheint rundherum aus (Edel)Stahl zu bestehen. Die seitlichen Kühlrippen sind tatsächlich massiv.
Habe mal einen Blick hinein gewagt und das wirkt alles ziemlich wurstig. Die Bilder könnt Ihr hier abrufen: https://1drv.ms/u/s!Ap-hMTsOby6Jhmmhr33x...o?e=zY0tJ5
Weitere Fotos kommen noch, von der äußeren Erscheinung auf jeden Fall und auf Wunsch auch weitere Details von innen.
Feststellungen:
Der Besitzer weiß selbst nicht viel über die Monoblöcke und möchte von mir ggf. einen Preisvorschlag, wenn ich mich entscheide, sie zu behalten. Der Hersteller sagt über sich selbst, dass jedes Stück ein Unikat und Prototyp sei. Von dem, was ich gesehen habe, glaube ich das sofort. Es stehen handschriftliche niedrige Seriennummern drauf. Aber macht das die Dinger jetzt besonders wertvoll, oder ist eher das Gegenteil der Fall? Bei Prototypen würde man ja erwarten, dass irgendwann eine Serienfertigung anläuft, aber damit hat Strathurst bis heute offenbar nicht angefangen.
Wie ist Eure Meinung zu den Teilen?
kennt jemand den britischen Hersteller Strathurst? Ich habe hier beim Kauf eines Vorverstärkers vom Anbieter das Angebot bekommen, mir zwei Strathurst Class A Monoblöcke auszuleihen. Ich bin jetzt total verunsichert, was davon zu halten ist.
Die Webseite des Herstellers lässt nichts Gutes vermuten, seht selbst: https://strathurst.com/
Sie existiert lt. archive.org seit dem 8.2.2011, hatte aber bis zum 18.1.2018 nur einen Shockwave Flash-Inhalt, den man heute gar nicht mehr zu sehen bekommt. Seither gibt es kaum Änderungen. Wirkt alles ziemlich unvollständig und unfertig.
Ich habe von den Endstufen das flachere Modell (zweimal), anhand der technischen Daten schätze ich, dass ich folgendes bekommen habe:
Type 1:
Supply Voltage: 40V
Quiescent Current: 1.7A
Max. Power 8 Ohms: 20W
Output Noise (unw.): <1mV
Distortion 1kHz 15W: <0.15%
Output Impedance: 0.378 Ohm
Frequency Resp. 1W: <10Hz to >50kHz
Jede Mono-Endstufe wiegt so ca. 9kg, also ziemlich massiv. Das Gehäuse scheint rundherum aus (Edel)Stahl zu bestehen. Die seitlichen Kühlrippen sind tatsächlich massiv.
Habe mal einen Blick hinein gewagt und das wirkt alles ziemlich wurstig. Die Bilder könnt Ihr hier abrufen: https://1drv.ms/u/s!Ap-hMTsOby6Jhmmhr33x...o?e=zY0tJ5
Weitere Fotos kommen noch, von der äußeren Erscheinung auf jeden Fall und auf Wunsch auch weitere Details von innen.
Feststellungen:
- die Platine aus Pertinax o.ä. hat keine Leiterbahnen, sondern nur Bohrungen, und die Komponenten sind auf der Unterseite miteinander fliegend verlötet. Erinnert mich an Röhrenradios aus den 50er- und 60er-Jahren. Aber die Briten sind ja bei solchen Dingen durchaus speziell, und oft auch erfolgreich
- einer der vier Montatgepunkte der Platine ist nicht mit einer Mutter befestigt, es war aber wohl mal eine da - ich konnte sie nicht finden im Gehäuse. Die anderen drei Muttern konnte ich mit einem Finger lösen. Sprengringe oder Loctite - Fehlanzeige
- diverse Kabelverbindungen sind verlötet und mit Schrumpfschlauch (teilweise mehrere unterschiedliche Stücke nebeneinander) versehen, nur liegt der Schrumpfschlauch oft so daneben, dass die Verlötung offen liegt
- alle Lötstellen sehen irgendwie unfachmännisch aus. Kann aber daran liegen, dass angeblich nur Silberlötzinn verwendet wurde, das soll ja im Handling nicht ganz so einfach sein wie Zinn/Blei-Gemische
- an einigen Stellen liegen Verbindungen sehr eng zusammen, die voneinander isoliert sein sollten, z.B. der Endstufen-Ausgang mit dem Cinch-Eingang
- die 230V führenden Leiter sind am Schalter und am Sicherungshalter nicht isoliert
- die Endstufentransistoren sind oben abgeschliffen, ich vermute absichtlich
- sie sind mit Metallwinkeln montiert, so dass die Abwärme noch einen ziemlichen Umweg zu den Kühlrippen nehmen muss
- die Schaltung ist so spartanisch, dass vermutlich keinerlei Schutz vor Kurzschluss oder Überlast existiert
- Relais vor dem Lautsprecherausgang gibt es nicht (es knallt aber zumindest nicht im Lautsprecher beim Einschalten)
- die äußere Erscheinung und die Arbeit im Innenleben stehen für mich im krassen Widerspruch
Der Besitzer weiß selbst nicht viel über die Monoblöcke und möchte von mir ggf. einen Preisvorschlag, wenn ich mich entscheide, sie zu behalten. Der Hersteller sagt über sich selbst, dass jedes Stück ein Unikat und Prototyp sei. Von dem, was ich gesehen habe, glaube ich das sofort. Es stehen handschriftliche niedrige Seriennummern drauf. Aber macht das die Dinger jetzt besonders wertvoll, oder ist eher das Gegenteil der Fall? Bei Prototypen würde man ja erwarten, dass irgendwann eine Serienfertigung anläuft, aber damit hat Strathurst bis heute offenbar nicht angefangen.
Wie ist Eure Meinung zu den Teilen?