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Dann muss der Deckel von den Geräten und nach Sichtprüfung einzelnen Bauteile überprüft werden.
Deine Methode des Abschneidens finde ich i.Ü. sehr praktikabel, weil die PCBs nicht durchkontaktiert sind.
Entfernst du die „Verdächtigen“ sofort, oder misst du vorher auch innerhalb der Schaltung nach?
Hast du Erfahrungs-Messergebnisse für die Bauteille innerhalb der Schaltung!
V Grüße
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So , habe bei einem Deck 2 defekte Bauteile identifiziert.
Die beiden Kondensatoren C96 (100 UF 10V) und C97 (470 UF 10V) hatten Kurzschluss/Durchgang.
Die habe ich getauscht .
Aber das Fehlerbild ist unverändert.
Jetzt weiß ich hier erst mal nicht mehr wie weiter zu prüfen ist.
V Grüße
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07.11.2021, 22:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2021, 22:49 von nice2hear.)
Sind denn nun die notwendigen Gleichspannungen vorhanden?
Es bringt wenig alle Bauelemente nacheinander zu prüfen. Fehlerhafte Spannungen identifizieren, Ursache suchen ist der Weg.
Dazu muss man Schaltpläne haben und verstehen.
Bei Bob hat ja auch der C97 Kurzschluss vermutlich den Transistor Q29 gekillt.
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover
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14.11.2021, 00:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2021, 09:27 von klicksound.)
Habe bei beiden Decks den Q29 ersetzt.
Peaklevel-Anzeige und Audio-Out über Cinch und Kopfhörer-Buchse sind wieder in Funktion.
Bei einem Deck ist aber keine Aufnahme möglich.
Das Deck geht bei gestarteter Aufnahme sofort wieder in den Tape-Modus. Im Display steht zwar „Record“ aber es wird faktisch die bestehende Information der Kassette wiedergeben.
Das andere Deck zeichnet die Quelle auf, das Signal kommt aber geringer ausgesteuert als eingestellt auf das Magnetband.
Das kann über den Wechsel von Hinterband- und Tapemodus an der Peaklevelanzeige abgelesen werden.
Welche Bereiche der Schaltung bzw. Komponenten sind noch auf Defekt zu überprüfen?
V Grüße
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29.11.2021, 15:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.11.2021, 17:10 von havox.)
Moin,
ich hänge mich mal mit meinem KX-1100G, das ich von HVfanatic bekommen habe, hier ran.
Eine erste Nachforschung lieferte ja schonmal einen defekten Q31 in der 7,6V Spannungsversorgung:
Dann fiel noch der einbeinig angelötete Widerstand am Trafo auf:
Und bei genauerem Inspizieren der Platine habe ich heute noch diese Brandstelle gefunden:
Da gehört R225 hin, ein 100 Ohm Widerstand. Der Vorreparateur hatte den nach dem Abbrand offensichtlich durch einen richtig dicken ersetzt und zum Trafo verlegt - der Widerstand dort ist nämlich genau ein 100 Ohm Widerstand und auch an entsprechender Anzapfung. Aber auch dem ist es zu warm geworden
Hat das Problem nicht gelöst und das Kabel zur Hauptplatine bzw. der Brücke darauf (war soweit ich das Bild der Platine sehe, eh falsch) wurde wieder entfernt.
Nun ist die Frage - die Henne....oder das Ei
Ist R225 abgebrannt, weil Q31 durchlegiert war oder gibt es eine andere Ursache, die beide BE betroffen hat. Ich werde daher erstmal die Schaltung um R225 prüfen, ob da noch andere BE defekt sind bzw. die Elkos dort gleich ersetzen. Ich muss ja wohl nur nach Kurzschlüssen suchen.
Laut SM kann man die Innereien des KX-1100G ganz elegant vom Boden trennen und senkrecht auf diesem aufstellen. Dann kann ich auch mal die Brandstelle von der Lötseite her betrachten...
Erst wenn dann bei ausgelötetem Q31 ein neu eingebauter R225 nicht mehr zu glühen anfängt, werde ich den neuen 2SK631, wenn er dann da ist, an Pos. Q31 einlöten.
Das wird spannend
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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03.12.2021, 17:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2021, 19:14 von havox.)
Moin,
heute gings weiter, alldieweilen der Ersatz-Transistor gekommen ist. Nicht dass ich ihn gebraucht hätte
Aber der Reihe nach:
Erstmal habe ich das Gerät in die Service-Position gebracht - einige Schrauben sind zu lösen und ein paar Knöpfe abzuziehen - kein Ding:
Zuerst habe ich die "Brandstelle" von unten begutachtet:
Keine Leiterbahnen in Mitleidenschaft gezogen
Dann habe ich Q31 ausgelötet und mit dem Chinatester geprüft - der ist in Ordnung und kann dann wieder an seinen Platz. Das ist halt manchmal nichts mit dem Widerstand-Messen an eingebauten Bauelementen...
Der Fehler muss also woanders liegen. Ich habe dann die Region um den abgebrannten R225 angeschaut und den örtlich und elektrisch nächsten Elko ausgelötet:
Bingo:
C104 ist hinüber.
Auf dem Schaltplan ist er hier in der Regulator-Region:
Und nach Einbau eines neuen 47µF/35V Elkos und des überdimensionierten R225-Ersatzes, der am Netzteil hing, sieht das so aus:
(edit: Bild neu, da Markierung falsch platziert war)
Dann habe ich das Subchassis wieder auf die Füsse gestellt und Strom aufs Gerät gelassen:
Und schon leuchten die Lichter wieder kein Qualm und nach dem Ausschalten tut das Anfassen von R225 auch nicht weh
Und es zappelt auch mit Musik:
Und die hört sich im Kopfhörer schon mal gut an
Dann darf da erstmal wieder die Front dran und der Deckel drauf und jetzt wird Transvision Vamp "Velveteen" gehört:
Da habe ich mal wieder mehr Dusel als Verstand gehabt
Ich freue mich sehr, dass das schöne Tapedeck soweit wiederhergestellt ist
Edit: schnell mal ein bisschen weitergetestet...Aufnahme geht, Kalibrierung auch, wobei der Einstellbereich für Level für das Maxell UD II minimal zu knapp ist. Aber da ist ja auch noch nichts weiter eingestellt.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Zum heutigen Abschluss gab's dann noch einen Satz schwarze Finger, nachdem ich festgestellt hatte, dass die backtension, nun ja, kaum vorhanden war Ebenso der entsprechende Riemen...
Bilder von Tüchern mit schwarzen Schmodderflecken erspare ich euch, ist ja bekannt, wie das aussieht
Als Ersatz musste erstmal ein Haushaltsgummi herhalten, sonst hatte ich nichts Passendes da. Tut aber was er soll...sagt die Messcassette
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Ist und bleibt ein klasse Deck.
Hat bei mir neben dem B215 in jedem Fall Bleiberecht für immer (ich hab zwar das HX, aber das ist ja wurscht).
Viele Grüße
Jörg
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Super. Toll, dass es wieder funktioniert!
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Hallo,
ich bin durch Zufall auf dieses Deck aufmerksam geworden und es hat mir von anfang an gleich gut gefallen. Besonders schön finde ich die Möglichkeit, Bänder ausgiebig einmessen zu können. Diese Möglichkeit bietet von meinen drei im Einsatz befindlichen Geräten (Saba CD362. Dual C844, Pioneer CT757) nur das Pioneer in deutlich abgeschwächter Form. Auch optisch gefällt mir das Kenwood sehr. Wie ich gesehen habe, gibt es das 1100G und das 1100KX. Kann mir bitte jemand den Unterschied zwischen beiden verdeutlichen? Ich würde dann nämlich nächsten Monat mal mit der Suche nach einem Gerät beginnen, vorher vor den Feiertagen müssen noch meine beiden Uhers (Report 4200 IC und CR240) gar fertig reanimiert werden.
Danke.
Tschüß
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Das HX hat eine bessere Höhenaussteuerbarkeit. Meine Erfahrung.
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Das "HX" steht für das von Bang&Olufsen entwickelte Dolby HX Pro System. Es passt die Vormagnetisierung an den Höhenanteil des Eingangssignals an. Daraus resultiert eine bessere Höhenaussteuerbarkeit.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Dolby_no...ion_system
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Danke.
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06.05.2022, 18:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.05.2022, 19:05 von AnalogBob.)
Zwischenzeitlich hat sich mal wieder ein KX-1100G auf meinen Basteltisch gestellt.
Das Gerät ist außergewöhnlich gut erhalten:
Ich habe schon lange kein 1100G mehr gesehen, welches optisch so gut erhalten ist.
Die Vorgeschichte zu dieser Schachtel.
Das Gerät hat vor nicht langer Zeit den Besitzer gewechselt.
Beim jetzigen Besitzer zeigte sich, dass das Gerät grundsätzliche Probleme mit der Wiedergabe hat.
Ich erhielt dazu die Info, die Wiedergabe würde laufen aber nach kurzer Zeit entsteht Bandsalat, da der rechte Bandwickel aufhört zu drehen.
Ich wurde nun gebeten das Gerät zu untersuchen und - falls möglich - zu reparieren.
Bereits nach der Fehlerbeschreibung äußerte ich den Verdacht, dass der Wickelotor defekt ist (fällt sporadisch aus und verursacht den Bansalat).
Wie immer fängt es bei Bob damit an, dass der Deckel entfernt wird um zu schauen, ob im Innenraum noch alles munter an Bord ist:
Als erstes fiel mir auf, dass einige der original schwarzen Kabelbinder durch Helle ersetzt wurden.
Außerdem wurden die Kabel teilweise anders verlegt.
Das Laufwerk wurde somit schon mal ausgebaut und das Gerät befindet sich nicht mehr im Originalzustand.
Außerdem ist es im Innenraum recht sauber. Hier wurde sicherlich schon mal durchgewischt.
Auch im Behandlungsraum der Case sah es recht ordentlich aus:
Bei Öffnen der Casenklappe fiel auf, dass die Klappe recht langsam rausfuhr.
Der pneumatische Dämpfer funktioniert somit noch.
Vermutlich wurde dieses Gerät vergleichsweise wenig genutzt.
Ansonsten sah es - auf den ersten Blick - soweit ok aus.
Nun wurde der Kasten eingeschaltet:
Beide Display leuchten hell und zeigen alles korrekt an.
Nun wurde der Zungenschalter für "Case ist drin" abgesteckt und ohne eingelegte Case die Laufwerkfunktionen durchgeschaltet.
Nach Drücken von Play fuhr der Kopfschlitten hoch und der rechte Bandwickel drehte:
Dabei drehte ich nun mit den Fingern den linken Bandwickel und stellte fest, dass er sich nur schwer drehen ließ.
Vorspulen funktionierte.
Rückspulen nur langsam und stockend.
Nun die Opfercase rein und REW gedrückt:
Band wurde nur sehr langsam und stockend gewickelt.
FF funzte etwas besser.
Bei Play musste ich die Wiedergabe nach ca. 2 Sekunden abbrechen.
Der rechte Bandwickel blieb stehen und so ergibt sich zwangsläufig Bandsalat, da die Capstanwellen weiter Band liefern.
Die 1100er Geräte sind bezüglich der Bandlaufüberwachung (leider) eine Fehlentwicklung.
Stehenbleiben des rechten Bandwickels wird nicht erkannt und es folgt zwangsläufig Bandsalat ...
Bedeutet, hier ist vermutlich der Wickelmotor fratze und es wird noch einen weiteren mechanischen Fehler geben.
Frontplatte wurde demontiert und das Laufwerk ausgebaut:
Da klebt doch tatsächlich noch ein Stück Vierkantriemen (von der linken Bandwickelbremse).
Das ausgebaute Laufwerk:
Unterseite:
Wie leider üblich, hat auch hier die linke Schwungmasse Pickelbefall.
Der Capstanriemen hat noch gute Spannung.
Die Riemen sind wohl irgendwann ersetzt worden.
Die Casenunterlage wurde demontiert:
Hier fiel sofort auf, dass der Vierkantriemen für die linke Bandwickelbremse (Backtension bei Play) so "schön" glänzte.
Ich löste den Hebel für die beiden Bandwickelbremsen und drehte per Hand beide Bandwickel.
Der rechte Bandwicke drehte leichtgängig.
Der linke Bandwickel drehte nur widerwillig und dabei zog es den Vierkantriemen nach innen.
Nun war mir klar, was hier die Ursache war.
Hier wurde zwar der Vierkantriemen ersetzt, aber die Reste vom alten Riemen (mittlerweile zur Riemenpest mutiert) wurde NICHT entfernt. Das ist Pfusch allererster Kajüte - ein typischer Anfängerfehler.
Riemen, linker Bandwickel und linkes Laufrad wurden ausgebaut:
Wie vermutet, befinden sich an Riemen und Laufflächen die klebrigen Reste des alten Riemens:
Sogar die Reflexfelder (für die Sensoren der Bandwickelbewegung) sind verseucht.
Die müssen übrigens sehr vorsichtig gereinigt werden.
Selbst mit Isoprop ist es sehr schnell abgewischt, da es nur eine dünn lackierte Schicht ist.
Ok, ich hatte nun festgestellt, was die Ursache war.
Hier war nun erst mal Schicht im Schacht. Auf die Entfernung der Riemenpest hatte ich heute keine Lust mehr.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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08.05.2022, 07:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2022, 07:42 von AnalogBob.)
Mit reichlich Reinigungsmaterial wie Spiritus, Isoprop, Klopapier und Wattestäbchen ging es nun daran, die Riemenpest von Bandwickel, Laufrad und Riemen zu entfernen.
Es war mal wieder die "reine Freude" !
Nach einer gefühlten Ewigkeit, waren die Teile dann sauber und klebten auch nicht mehr.
Allerdings haben es die Reflexfelder des Bandwickels nicht unbeschadet überstanden:
Aus der Modellbau-Abteilung wurden Pinsel, entsprechende Farben (silber und schwarz matt) geholt und auf die Schnelle rekonstruiert:
Ob es dann auch funzt wird man sehen.
Da die Farbe nun erst mal durchtrocknen wollte, wurden die Dolby Platinen gezogen:
Hier gibt es gerne defekte Elkos (z.B. C34) und kalte Lötstellen.
Das wurde überprüft. Hier war alles i.O.
Dann wurden die Capstanwellen/Schwungmassen gezogen:
Die Wellen wurden in die Drehbank ähm Bohrmaschine gespannt und die Riemenlaufflächen der Schwungamassen geschliffen und gereinigt:
Ja, sieht optisch nicht perfekt aus.
Aber, die Pickel sind geglätet, die Lauffläche eben und nur das ist wichtig.
Die Capstanlager wurden nachgeölt, die Widerlager gefettet und der Flachriemen gereinigt.
Nun wurde der Capstanantrieb wieder komplettiert.
Auch der Bandwickel und die Teile der Bremse wurden wieder rückgebaut:
Rechts steht ein passender Innensechskant-Bit. Der ist hohlgebohrt und damit lassen sich recht einfach die Sicherungsscheiben auf die Wellen schieben.
Nun war das Laufwerk testfähig:
Provisorisch zum Testen wurde es hukepack am Gerät positioniert und angeschlossen.
Laufwerk lief ohne Case problemlos.
Nun Test der Umspulfunktionen, hier FF:
Umspulen funzt nun einwandfrei.
Natürlich wurde auch gleich mit der inoffiziellen OFF Testcase (Maxell XLII 90) die Umspul-Zeiten gemessen.
Ergebnis:
REW = 1:59 min.
FF = 1:57 min.
Dabei liegt jeweils eine Spannung von 6,3 Volt am Wickelmotor an.
Das sind gute Werte.
Nun musste die Opfercase ran:
Auch Wiedergabe war nun möglich.
Allerdings klang es recht nervös/zittrig und deutlich höhenbedämpft.
Probleme mit Gleichlauf und Tonkopfeinstellung ?
Außerdem war die Wiedergabe etwas zu langsam ?
Diese Case durfte erst mal ein paar Runden drehen.
Auch der Counter zählte stetig und unterbrechungsfrei. Mein angemalter Bandwickel scheint zu funzen.
Nun wagte ich es, Testcasen zu spielen.
Testcase Azimuth:
Der 10 kHz Testton wird nur sehr leise wiedergegeben.
Somit stimmt der Bandlauf nicht und/oder die Köpfe sind nicht korrekt justiert.
Kontrolle des Bandpfads mit der Siegelcase:
Auch mit offenstehender Klappe ist der Bandlauf sehr schlecht einsehbar.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Gar nicht so schlecht.
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Bitte beachten: Hier wird der 1% Bereich angezeigt, da der 0,5% Bereich gesprengt wird.
Der Gleichlauf befindet sich eigentlich im 0,07% Bereich.
Aber, zwischendurch gibt es in unregelmäßigen Abständen einzelne heftige Peaks - hier angezeigt mit 0,7254%.
Das Laufwerk ist somit meilenweit davon entfernt, akzeptabel zu laufen.
Der TapeSpeed ist etwas zu langsam.
Das bleibt aber erst mal so.
Die Kiste geht nun erst mal in den Teststapel und darf zeigen, ob und was noch für Probleme auftauchen:
Dabei kam es bisher ein Mal vor, dass der Assistmotor nach Drücken von Stopp, eine Extrarunde drehte.
Das liegt fast immer an den Zungenschaltern der Nockenwalze. Die sind noch ungereinigt.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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08.05.2022, 10:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2022, 10:20 von gyp.)
(06.09.2020, 22:41)AnalogBob schrieb: Ist leider bei diesen Laufwerken nach mehr als 30 Jahren eher der Normalfall.
Nach dem Ausbau werden beide Capstanwellen jeweils in die Bohrmaschine gespannt und die Schwungmassen mit Wasserschleifpapier geglättet.
Ist nicht die perfekte Methode, funktioniert aber.
Ergebnis:
Danke für den Bericht!
Zu den Pickeln auf den Schwungmassen der Sankyo DD LWe muss ich ja tatsächlich sagen, dass ich sowohl mit dem Doppel-Capstan meines Onkyo TA 2090/2900, als auch mit dem einfachen Capstan des Onkyo TA 2066, keinerlei Anzeichen von Pickeln hatte.
Aber es stimmt schon, dass die Pickel immer wieder mal in den Reparaturberichten zu diesem verbreiteten Sankyo-LW zu sehen sind.
Apropos Sankyo-LW:
Ich such immer noch einen Sankyo Assist-Motor für die Steuerung des Kopfschlittens für mein Teac zu einen fairen Preis ... also falls jemand einen ungeöffneten Sankyo VA700B02, VA700B03 od. VA700B04 noch rumliegen haben sollte
Analog Ortofon VMS20 MkII, Pro-S; Grado G-X; Thorens TP16 II, III, TPO63, TD145 MkII; Teac V5010; Onkyo TA2090, TA2066; Yamaha KX670, C2; Teac A-X55; Sansui AU555, BA60; Heco Activ 2000/k (aktiv & passiv); RFT BR 25E. Digital Tascam US144 MkII; RME Fireface 800.
Wenn es nicht zwingend original sein soll, dann tut es als Ersatz für den Assistmotor auch ein Mabuchi RF-310T-11400.
Das knifflige dabei ist nur das Schneckenrad heil von der alten Welle zu bekommen.
Dafür eignet sich ein entsprechender Abzieher aus dem Modellbau.
https://www.ebay.de/itm/123193551482?mkc...media=COPY
Pickelige Schwungmassen sind mir auch schon untergekommen, bei einigen Decks mit diesen Laufwerken aber auch wieder nicht, ein System konnte ich bisher nicht erkennen.
Gruß Steffen
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Interessant finde ich, dass Klone dieses Laufwerks nicht nur von Kenwood und anderen verwendet wurde, sondern offenbar auch von Alpine in deren höherwertigen Modellen wie AL-85, AL-90 oder auch dem Luxman K-03, dort allerdings mit einem Lagerträger aus Zinkdruckguss. Leider habe ich nicht wirklich gute Bilder, die dies zeigen.
Hier aber sieht man in einem Detailausschnitt Ähnlichkeiten zw. dem AL-85 und dem Sankyo Laufwerk im Kenwood:
Obwohl Alpine seine eigenen Laufwerke herstellte (zumindest hatte ich das bisher angenommen), kaufte man trotzdem zu
Viele Grüße
Lukas
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08.05.2022, 13:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2022, 14:04 von gyp.)
(08.05.2022, 11:20)Tonkopf87 schrieb: auch ein Mabuchi RF-310T-11400
Danke Dir!
ja, den hatte ich auch schon probiert, war aber leider nicht erfolgreich:
Obwohl die drei Kontaktschalter, die von der Schnecke bewegt werden, sauber gemacht wurden, wollte der Mabuchi bei Betätigung der Steuerung immer 2x den Befehl durchführen.
Der Abzieher scheint ja rein äusserlich ganz passabel. Ich hatte bisher immer ein Plastikhebelchen verwendet, die normalerweise für die Gehäuseöffnung von Laptops vorgesehen sind ... die Laschen zur Unterhebelung brechen allerdings relativ schnell durch, wenns mal was Festeres zu bewegen gibt.
Analog Ortofon VMS20 MkII, Pro-S; Grado G-X; Thorens TP16 II, III, TPO63, TD145 MkII; Teac V5010; Onkyo TA2090, TA2066; Yamaha KX670, C2; Teac A-X55; Sansui AU555, BA60; Heco Activ 2000/k (aktiv & passiv); RFT BR 25E. Digital Tascam US144 MkII; RME Fireface 800.
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08.05.2022, 13:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2022, 22:46 von gyp.)
(08.05.2022, 12:10)lukas schrieb: offenbar auch von Alpine in deren höherwertigen Modellen wie AL-85, AL-90 oder auch dem Luxman K-03
hast Du da Ersatzandruckrollen mit Messingkern beschafft und reingebaut oder sind die runderneuert?
Ich hatte ja lange überlegt, ob ich die Investition der beiden Anruckrollen, wie diese u.a. auch für das grosse Onkyo von einem deutschen Anbieter angeboten werden, nehmen soll. Allerdings habe ich die starke Vermutung, dass dieser relativ bekannte Verkäufer in der Bucht, eher willkürlich seine Ersatzware feil bietet.
Die verwendeten Modellbezeichnungen zu seinen Angeboten haben nix mit Kompatibilität zu den Originalen zu tun, wie ich zwei Male jedenfalls mit seinen angelieferten Idler-Gummis sehr ärgerlich feststellen musste.
Das war unterste Gummiqualität. Einer von diesen Luschenteilen war billigstes Gummigranulat. Nach Beanstandung schickte er mir Ersatz. Und der war dann wiederrum, trotz angeblicher Kompatibilität, für das Idlerrad des TA 2900, viel zu dick. Für seinen Schrott will der dann auch noch Geld.
Für die beiden angeblich kompatiblen Andruckrollen für das grosse Onkyo will schon rund €80,-. Meiner Meinung, grenzt das schon an allem Anderen, aber nicht an ein halbwegs faires Angebot.
Am Schluss hab ich nach ewigen Warten, endlich dann einen originalen Zahnrad-Idler mit zwei Zahnradwickel relativ günstig gefunden, nachdem mir ein anderer falscher Fuffziger-Verkäufer ein anderes Deck zuschickte, welches ich als Schlachtdeck ankaufte, das aber mit dem angepriesenen komptabilen Deck mit Sankyo-LW, gar nichts zu tun hatte.
Bis das mit meinem grossen Onkyo dann alles soweit halbwegs wieder fertig war, war echt eine Tortour.
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(08.05.2022, 13:56)gyp schrieb: (08.05.2022, 12:10)lukas schrieb: offenbar auch von Alpine in deren höherwertigen Modellen wie AL-85, AL-90 oder auch dem Luxman K-03
hast Du da Ersatzandruckrollen mit Messingkern beschafft und reingebaut oder sind die runderneuert?
Ist schon ewig her, ich bilde mir ein, die gezeigten Andruckrollen waren noch die originalen. Ich habe einmal welche erneuert, als ich zufällig draufkam, dass die Andruckrollen inkl. der Arme die selben wie im TEAC 8030 sind. Bei der TEAC Vertretung gabs die damals (ca 2000) noch neu zu kaufen, da hab ich mal einen Satz bestellt. Die neuen Andruckrollen hatten meiner Erinnerung nach schon einen Kunststoffkern.
Viele Grüße
Lukas
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(08.05.2022, 13:38)gyp schrieb: (08.05.2022, 11:20)Tonkopf87 schrieb: auch ein Mabuchi RF-310T-11400
Danke Dir!
ja, den hatte ich auch schon probiert, war aber leider nicht erfolgreich:
Obwohl die drei Kontaktschalter, die von der Schnecke bewegt werden, sauber gemacht wurden, wollte der Mabuchi bei Betätigung der Steuerung immer 2x den Befehl durchführen.
Das "Extrarunden drehen" hatte ich bei meinem Nak RX-202E mit originalem Assistmotor nach Reparatur von diesem auch - Umpolen des Motors brachte die Lösung.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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(08.05.2022, 18:21)havox schrieb: (08.05.2022, 13:38)gyp schrieb: (08.05.2022, 11:20)Tonkopf87 schrieb: auch ein Mabuchi RF-310T-11400
Danke Dir!
ja, den hatte ich auch schon probiert, war aber leider nicht erfolgreich:
Obwohl die drei Kontaktschalter, die von der Schnecke bewegt werden, sauber gemacht wurden, wollte der Mabuchi bei Betätigung der Steuerung immer 2x den Befehl durchführen.
Das "Extrarunden drehen" hatte ich bei meinem Nak RX-202E mit originalem Assistmotor nach Reparatur von diesem auch - Umpolen des Motors brachte die Lösung.
Danke Dir für den Tipp!
Werde das dann nochmal probieren.
Analog Ortofon VMS20 MkII, Pro-S; Grado G-X; Thorens TP16 II, III, TPO63, TD145 MkII; Teac V5010; Onkyo TA2090, TA2066; Yamaha KX670, C2; Teac A-X55; Sansui AU555, BA60; Heco Activ 2000/k (aktiv & passiv); RFT BR 25E. Digital Tascam US144 MkII; RME Fireface 800.
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10.05.2022, 13:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.05.2022, 21:53 von gyp.)
gyp
(08.05.2022, 18:21)havox schrieb: Das "Extrarunden drehen" hatte ich bei meinem Nak RX-202E mit originalem Assistmotor nach Reparatur von diesem auch - Umpolen des Motors brachte die Lösung.
cool ... daran lag es wirklich. Da hat Mabuchi doch tatsächlich die rote Markierung auf der falschen Pol-Seite gemacht oder aber ich hatte die Litzen schonmal früher vertauscht gehabt, was mir eher unwahrscheinlich vorkommt, weil bisher nix am Assist-Motor rumgefummelt.
havox Danke Dir, nochmals!
Allerdings geht jetzt bei PLAY Betrieb aus unerfindlichen Gründen der rechte Wickel plötzlich nicht mehr bzw. läuft das Band auf der rechten Seite raus, weil nicht aufgewickelt wird.
War vorher eigentlich gar kein Problem. Der Reel-Motor hat auch ganz normal Spannung in beiden Richtungen und die Andruckrollen sollten eigentlich auch Ok sein.
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An den Andruckrollen kanns nicht liegen, es wird ja Band transportiert. Schau mal ohne Cassette (Cass-Erkennungsschalter mit dem Finger drücken), ob der rechte Wickel dreht. Es wird dann allerdings gleich wieder auf Stop geschaltet, weil der linke Wickel mit der Drehüberwachung steht, aber zum kurzen Testen sollte es reichen.
Am besten die hintere Abdeckung des Cassettenfachs dazu rausnehmen (oben links und rechts je eine Schraube lösen), dann müßtest du sehen, wo es klemmt
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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